juristische Dissertation mit Latex - welche Dokumentenklasse

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kruwi

juristische Dissertation mit Latex - welche Dokumentenklasse

Beitrag von kruwi »

Hallo,

ich möchte in Kürze mit der Niederschrift meiner Diss beginnen. Da ich Latex für die bei weitem sicherere Variante halte (Abstürze, konfuse Umbrüche und Co. bei OO bzw. Word), werde ich Latex benutzen. Ich bin allerdings noch nicht gerade der Latex-Crack. Daher meine Frage: Welche Dokumentenklasse ist am besten geeignet: Scrbook oder jurabook? Reicht die normale BibTex-Umgebung oder muss es unbedingt die Erweiterung jurabib sein?

P.S.: Gibt es in Latex die Möglichkeit, eine Rechtschreibprüfung durchzuführen?

P.P.S.: Ich benutze openSUSE 10.2, also Linux
Katharina

Beitrag von Katharina »

Hallo Kruwi,

also JuristInnen, die Linux und Latex benutzen sind mir selten untergekommen :)

Ich verwende es jedenfalls, hab schon meine Diplomarbeit damit geschrieben. Und ich hatte überhaupt keine Probleme damit. Es war super-stabil. :) 1. Das Betriebssystem und 2. Latex

Ich glaub, ich habe meine Präambel von irgendeiner Wiki-Seite kopiert und dann angepasst.

Bei mir steht am Anfang:

\documentclass{12pt, a4paper, oneside, smallheadings, headinclude, headsepline, pointlessnumbers, bibtotoc} {scrbook}

Ich glaube, es kommt auf das "scrbook" an. Was das jetzt alles genau bedeutet, kann ich momentan nicht mehr nachvollziehen. Das müsste irgendwo in der Wiki-erklärung zu finden sein....

Rechtschreibprüfung: Ja, gibt es. Und ich hab vergessen, wie es geht - merkt man, dass das aktuell nicht meine Fragen sind ;) ? Ich frag meinen Mann, der ist der Computermensch bei uns. Und dann schreib ich nochmal.

Liebe Grüße

Katharina
nelson

Beitrag von nelson »

Ich habe hier

http://www.jurawiki.de/LaTeX/DoktorArbeit

eine ziemlich gute Vorlage gefunden, die ich für mich noch etwas angepaßt habe. Hat trotz eher geringer LaTeX-Kenntnisse bei mir sehr gut funktioniert. Jurabib ist vor allem für die Fußnoten/LitVerz. nahezu unverzichtbar.
nelson

Beitrag von nelson »

P.S.: Es gibt für KDE (und wahrscheinlich auch für GNOME) Programme, die das LaTeX-Schreiben ziemlich einfach machen und auch Rechtschreibprüfungsoptionen haben (Namen fallen mir jetzt nicht ein). Wenn Du mit Emacs umgehen kannst, geht das alles auch ohne bunte Oberfläche.
kruwi

Beitrag von kruwi »

Ich werde wohl scrbook verwenden. So langsam arbeite ich mich mit Latex ein. JabRef ist die ideale Möglichkeit, meine Literaturdatenbank zu verwalten. Warum sollten Juristen nicht auch einmal etwas Gutes (Linux, Latex) benutzen dürfen? Ich habe Windows vor einem Jahr den Rücken gekehrt und kehre bestimmt nie wieder dorthin zurück: Warum sich verschlechtern und dafür auch noch Geld bezahlen, wenn es viel bessere Dinge umsonst gibt?
Christian

Beitrag von Christian »

kruwi hat geschrieben:Ich werde wohl scrbook verwenden. So langsam arbeite ich mich mit Latex ein. JabRef ist die ideale Möglichkeit, meine Literaturdatenbank zu verwalten. Warum sollten Juristen nicht auch einmal etwas Gutes (Linux, Latex) benutzen dürfen?
Nachdem mir (ebenfalls Jurist, aber mit rechtshistorischer Diss.) gestern erneut Word beim Abspeichern (sic!) abgestürzt ist und dabei erwartungsgemäß den Text ins Datennirvana befördert hat, frage ich mich das auch mal wieder.
Ich arbeite schon länger mit Linux (aktuell ebenfalls mit OpenSuSE 10.2.), schreckte bislang aber immer noch ein wenig vor LaTEX zurück.
Nun lese ich aber erstmals, dass es spezielle Vorlagen (?) für jur. Arbeiten gibt - cool!
Könnt Ihr vielleicht noch ein paar weiterführende Links hier posten? Ich mache mich zwar parallel auch gleich schon mal auf die Suche, aber doppelt hält ja bekanntlich besser...
kruwi hat geschrieben:Ich habe Windows vor einem Jahr den Rücken gekehrt und kehre bestimmt nie wieder dorthin zurück: Warum sich verschlechtern und dafür auch noch Geld bezahlen, wenn es viel bessere Dinge umsonst gibt?
Haha: Ich wünschte, es würden noch mehr Leute so denken :)!
Gestern habe ich übrigens zu meiner Freude festgestellt, dass eine unserer Teilbibliotheken ihre Rechner (für Katalogzugriff pp.) komplett auf OpenSuSE umgestellt hat - war auch höchste Zeit...
kruwi

Beitrag von kruwi »

Hallo Christian,

wie öffnest Du denn Word in openSUSE? Läßt Du das über wine laufen? Oder meinst Du OO-Writer?

Ich habe mich jetzt exakt 5 Tage lang mit Latex beschäftigt. Das Gerüst für meine Diss. steht soweit, und ich muß sagen, daß es ab jetzt (glaube ich) viel einfacher als mit Word/OO-Writer sein wird. Ich gebe einfach meinen Text ein, brauche als Jurist lediglich eine handvoll Befehle (wird ja keine mathematische Diss.) und alles Komplizierte erledigt Latex für mich. Kein endloses Gefummel am Layout mehr, wie bei Textverarbeitungen sonst unumgänglich (mit dennoch eher unterdurchschnittlichem Ergebnis)!

Kurzum, Latex hat mich bereits nach dieser kurzen Zeit überzeugt und ist doch weniger kompliziert, als ich dachte.
Christian

Beitrag von Christian »

Hallo kruwi,
kruwi hat geschrieben:wie öffnest Du denn Word in openSUSE? Läßt Du das über wine laufen? Oder meinst Du OO-Writer?
Eher letzteren: Ich habe die Word-Dateien im .rtf-Format abgespeichert und dann kann man sie ja problemlos in OO unter Linux öffnen. Der Rest war dann Copy & Paste...

Was mich mal interessieren würde: Was benutzt Du als "Oberfläche" für LaTex? Ich habe mir mal Kyle angesehen: Machte einen ganz ordentlichen Eindruck.
kruwi hat geschrieben:Ich habe mich jetzt exakt 5 Tage lang mit Latex beschäftigt. Das Gerüst für meine Diss. steht soweit, und ich muß sagen, daß es ab jetzt (glaube ich) viel einfacher als mit Word/OO-Writer sein wird. Ich gebe einfach meinen Text ein, brauche als Jurist lediglich eine handvoll Befehle (wird ja keine mathematische Diss.)
Ja - das sehe ich logischerweise genauso: Wir brauchen vor allem Fußnoten und ich brauche noch ein paar Formatvorlagen für aus Primärquellen zitierte Passagen etwa - das war's eigentlich.
kruwi hat geschrieben:und alles Komplizierte erledigt Latex für mich. Kein endloses Gefummel am Layout mehr, wie bei Textverarbeitungen sonst unumgänglich (mit dennoch eher unterdurchschnittlichem Ergebnis)!
Kurzum, Latex hat mich bereits nach dieser kurzen Zeit überzeugt und ist doch weniger kompliziert, als ich dachte.
Ich habe auch nur mal zum Testen das erste Kapitel mal nach LaTex portiert: ging relativ fix und mit einem Klick hatte man ja schon die DVI-Variante zusammenkompiliert und konnte sich das fertige Layout ansehen - genial :)!

Nun muss ich nur noch herausfinden, wie man sich eigene Vorlagen definieren kann bzw. vorhandene anpassen kann (die Überschriften und Schriftgrößen etwa gefallen mir so noch nicht so ganz...).

Wahrscheinlich werde ich die "Rohfassung" auch weiterhin in Word schreiben, das Layout für die Druckvorlage dann aber mit LaTex erstellen. Direkt in einem LaTex-Programm schreiben finde ich dann doch (noch) etwas ungewohnt.
kruwi

Beitrag von kruwi »

Was mich mal interessieren würde: Was benutzt Du als "Oberfläche" für LaTex? Ich habe mir mal Kyle angesehen: Machte einen ganz ordentlichen Eindruck.
Ja, ich benutze Kile. Das ist fast schon komfortabel. Kile kompiliert Dokumente, die Du per Hand mehrfach kompilieren müßtest (also auf der Konsole etwa: Latex Text, Bibtex Literatur, Latex Text ...) in einem Rutsch durch. Ich verwende meistens pdflatex und habe dann automatisch eine PDF-Datei meines Dokuments.

Es gibt im Internet mehrere Vorlagen speziell für juristische Dissertationen. Ich hab mir aus denen dann eine eigene gebastelt, so daß mir jetzt auch die Überschrften gefallen. Die erzeugt Latex nämlich standardmäßig ohne Serifen, was eher bescheiden aussieht.

Ich verwende Scrbook, da mich Jurabook als Dokumentenklasse nicht überzeugen konnte. Die Gliederungsebenen von Scrbook (bis subsubsection) sind ausreichend, sofern man das Dokument nicht nur in Kapitel (chapters), sondern auch in "Teile" (parts) gliedert.
Christian

Beitrag von Christian »

kruwi hat geschrieben:Ja, ich benutze Kile.
Äh natürlich: Kile nicht Kyle... ;)
kruwi hat geschrieben:Das ist fast schon komfortabel. Kile kompiliert Dokumente, die Du per Hand mehrfach kompilieren müßtest (also auf der Konsole etwa: Latex Text, Bibtex Literatur, Latex Text ...) in einem Rutsch durch. Ich verwende meistens pdflatex und habe dann automatisch eine PDF-Datei meines Dokuments.
Das ist mir auch sehr angenehm aufgefallen :)! So kann man tatsächlich schon mal einen schnellen Blick auf das endgültige Layout werfen.
kruwi hat geschrieben:Es gibt im Internet mehrere Vorlagen speziell für juristische Dissertationen. Ich hab mir aus denen dann eine eigene gebastelt, so daß mir jetzt auch die Überschrften gefallen.
Einige (etwa Jurabook) habe ich mir auch einmal heruntergeladen, aber: Ich habe es aber leider (noch) nicht geschafft, die Vorlage in Kile oder auch in Lyx zu verwenden. In der Doku zu Lyx habe ich zwar eine Anleitung gefunden, wie man Vorlagen importieren kann, aber so ganz hat das noch nicht geklappt - leider. Weißt Du, wie das mit Kile (unter OpenSuSE 10.2) geht? Vielen dank schon mal!
Entweder ich sehe den Wald mal wieder vor lauter Bäumen nicht, aber gestern bin ich an dem Punkt schier verzweifelt. Wahrscheinlich geht es so einfach, dass ich schlicht nicht darauf gekommen bin?
kruwi hat geschrieben:Ich verwende Scrbook, da mich Jurabook als Dokumentenklasse nicht überzeugen konnte. Die Gliederungsebenen von Scrbook (bis subsubsection) sind ausreichend, sofern man das Dokument nicht nur in Kapitel (chapters), sondern auch in "Teile" (parts) gliedert.
Das ist bei mir auch der Fall: Teile, Kapitel usw. Wahrscheinlich brauche ich auch keine explizit jursitische Vorlage, weil mein DV ohnehin lieber eine numerische Gliederung haben möchte (die alpha-numerische ist ihm zu unübersichtlich... ;)).

Allerdings muss ich zunächst herausfinden, wie ich Vorlagen importiere und dann auch anpassen kann, da ich die Überschriften ebenfalls gerne in einer Serifenschrift gesetzt haben möchte.
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