Möglichkeiten bei Abbruch der Betreuung kurz vor Abgabe

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sichergearscht

Möglichkeiten bei Abbruch der Betreuung kurz vor Abgabe

Beitrag von sichergearscht »

hallo liebe doktoranden und promovierte!

ich habe da von einem freund ein riesiges problem geschildert bekommen.

er ist doktorand an einer hochschule und hat ein vorgegebenes thema. seine betreuung war faktisch bei null.

er hat daher nach rücksprache mit dem betreuer des vorhabens seine dissertation angefertigt. diese entsprach nicht den vorstellungen woraufhin der betreuer es ablehnte, dass er so das promotionsverfahren eröffne. er hat ihm dann eine struktur seines gewünschten inhalts gegeben und ihm die möglichkeit gegeben ihn zu überzeugen das projekt weiter zu verfolgen.

der freund hat dies getan und den anfang, so wie besprochen ihm vorgelegt. der betreuer hat den inhalt weiter gereicht und ihm draufhn mitgeteilt, dass er ihn nicht für promotionstauglich hält und die wirtschaft was besseres für ihn sei. er teilte ihm mit, dass er hiermit das verhältnis beenden möchte. zur begründung der ablehnung sprach er zwar vom besseren sprachstil, teilweise jedoch keiner dissertation würdig. er könne seinen namen nicht darunter setzen und denke das ergebnis wird bei weiterschreiben nicht zum ziel führen. gleichzeitig unterstellte er ihm als fachkompetenter mensch unwahrheiten zu schreiben. habe mir beide arbeiten durchgelesen aus interesse und denke da ist schon eine willkür dahinter.

welche möglichkeiten hat nun der doch so rechtlose doktorand.

ein einreichen ohne genehmigung oder betreuerwechsel nach so langer zeit führt sicher nicht zum ziel. da das verfahren nicht eröffnet wurde, der betreuer nur seine zustimmung verweigert, aus wohl fadenscheinigen gründen frage ich an ob ihr ähnliche probleme kennt und möglichkeiten.

der freund fühlte sich eigentlich vom beginn an vor paar jahren in keiner optimalen position.

ratschläge sind ihm und mir sicher hilfreich, sieht komsich aus ohne promotion nach langer zeit im lebenslauf.

euer
sichergearscht
Zuletzt geändert von sichergearscht am 17.05.2007, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
Schtudinki

Beitrag von Schtudinki »

Hallo Sichergearscht,

zunächst einmal: Ja, ein gewisser Sprachstil und die Einhaltung etablierter Konventionen der deutschen Rechtschreibung erleichtern vieles, insofern ein nicht ganz unerhebliches Argument in vielerlei Hinsicht.

Aber zur Sache:

Eine Dissertation sollte doch eine eigenständig verfasste Arbeit sein, die als Nachweis der Befähigung zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten dient.

Warum tut Dein Freund nicht genau dieses, nämlich das Werk, an dem er ja anscheinend schon jahrelang arbeitet, nach seinen Vorstellungen fertigstellen (kann sich ja nicht mehr um Jahre handeln die es dafür braucht) und bei einer Universität einreichen? Ist sicher nicht der optimalste Weg, aber so würde er dann doch noch seine Promotion abschließen können.

Alternativ sollte er mal alle in Betracht kommenden DVs abklappern. Vielleicht ergibt sich was.

Vor allem aber sollte er sich selbst vielleicht ehrlich und kritisch hinterfragen. Ich bin vielleicht ein sehr naiver Mensch, aber ich kann mir so garnicht vorstellen, dass eine Betreuer mal eben so aus Lust und Laune jemandem einen so wichtigen Lebensabschnitt versaut. Vor allem nicht, wenn schon einige Zeit für die Bearbeitung ins Land gegangen ist...

Was nicht bedeutet, dass ich Deinem Freund Inkompetenz unterstelle, ich würde mich nur einfach mal fragen, ob da vielleicht ein Fünkchen Wahrheit drinnesteckt...

Nichts für Ungut,
Schtudinki
sichergearscht

Beitrag von sichergearscht »

Schtudinki hat geschrieben: Eine Dissertation sollte doch eine eigenständig verfasste Arbeit sein, die als Nachweis der Befähigung zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten dient.

Warum tut Dein Freund nicht genau dieses, nämlich das Werk, an dem er ja anscheinend schon jahrelang arbeitet, nach seinen Vorstellungen fertigstellen (kann sich ja nicht mehr um Jahre handeln die es dafür braucht) und bei einer Universität einreichen? Ist sicher nicht der optimalste Weg, aber so würde er dann doch noch seine Promotion abschließen können.

Vor allem aber sollte er sich selbst vielleicht ehrlich und kritisch hinterfragen. Ich bin vielleicht ein sehr naiver Mensch, aber ich kann mir so garnicht vorstellen, dass eine Betreuer mal eben so aus Lust und Laune jemandem einen so wichtigen Lebensabschnitt versaut. Vor allem nicht, wenn schon einige Zeit für die Bearbeitung ins Land gegangen ist...

Was nicht bedeutet, dass ich Deinem Freund Inkompetenz unterstelle, ich würde mich nur einfach mal fragen, ob da vielleicht ein Fünkchen Wahrheit drinnesteckt...
Hallo Schtudinki,

danke für deinen Hinweis. Der Doktorand wird von vielen schon als kompetent angesehen.

Vielleicht hat er wirklich den Betreuer, wie du sagst, verärgert und der Betreuer hat das Thema einfach ohne langes Zögern abschliessen wollen.

DIe Idee mit anderen DV's werde ich ihm mal weiterreichen. Wenn er seine Arbeit dann so vorlegt, vielleicht hat ein Betreuer ja Interesse. Aber ohne Betreuung kann er doch gar nichts einreichen, oder?

Hat er eigentlich Nachteile als Doktorand in der Hochschule geführt zu werden und nie ein Verfahren zu eröffnen?
Schtudinki

Beitrag von Schtudinki »

Hm, das weiß ich nicht, aber ich weiß, dass es durchaus die Möglichkeit gibt, eine fertige Dissertation einzureichen.

Vielleicht wissen die anderen hierzu mehr.

Ansonsten würde ich vielleicht noch empfehlen, sich bei einer Beratungsstelle, sofern es denn so etwas gibt, Hilfe zu holen.

Ich muss sagen, bei manchen Geschichten, die man hier so liest, stehen einem echt die Haare zu Berge und man fragt sich, ob man sich auf dieses Abenteuer tatsächliche einlassen sollte...
Gitta

Beitrag von Gitta »

Das trägt nun zur Sache selbst zwar nichts bei, aber mir stehen manchmal
die Haare zu Berge, wenn ich die Nicknamen lese :oops: Möchtest Du, daß
"wir" Dich mit "lieber ... " anreden?
Ansonsten schließe ich mich den klugen Ausführungen meiner Vorrednerin :wink:
an, besonders dem Himweis auf selbstkritische Überprüfung.

Gitta
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