Externe Diss beginnen? Berufsbegleitend, mit 38 jahren

Anfangen mit der Diss: Abgeschlossene Diskussionen (Doktorvatersuche, Expose...)

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Amalia

Re: Externe Diss beginnen? Berufsbegleitend, mit 38 jahren

Beitrag von Amalia »

Ich möchte mich zu diesem Punkt kritisch äußern:
barbara hat geschrieben:--½ Jahr schreiben „mein Hobby“
Nahezu alle abgebrochenen Dissprojekte die ich kenne, sind an genau dieser Stelle / diesem Denkfehler gescheitert. Es funktioniert einfach nicht, erst die ganze Forschung zu machen und dann noch eben kurz alles aufzuschreiben. Eine Diss schreibt man nicht mal so. Das ist richtig harte Arbeit und ist nicht im Geringsten mit Protokollen, Berichten u. ä., das man im Berufsleben für gewöhnlich verfasst zu vergleichen. Man sollte kontinuierlich und von Anfang an neben der Forschung auch schreiben. Die letzten 6 Monate braucht man dann alleine für die Überarbeitung.
Just my two cents.
A.
Mathilda

Re: Externe Diss beginnen? Berufsbegleitend, mit 38 jahren

Beitrag von Mathilda »

GrafLukas hat geschrieben: Ich kann mir nicht vorstellen, dass grundsätzlich ein potentieller DV ein Konzept über den Haufen wirft.
Dann sei froh! Ich habe es selbst schon miterlebt, nicht am eigenen Leibe (zum Glück). Natürlich liegt es auch daran, wie ausgegoren ein Konzept ist, aber aus vielen Projekten ließe sich eben doch noch was machen. In den Fällen, wo es bei uns "aus Prinzip" über den Haufen geworfen wurde, geschah das zumindest in meiner Wahrnehmung mehr aus dem Grundkonflikt heraus, den @bierah anführt:
bierah hat geschrieben: Nach meiner Erfahrung ertragen es Betreuer ganz schlecht, wenn ihre Autorität in Frage gestellt wird oder wenn sie das Gefühl haben, man zweifle an ihrer fachlichen Kompetenz. Das Verhältnis Doktorand-Betreuer ist nicht mit einem "normalen" Arbeitsverhältnis vergleichbar. i.d.R. wollen sie nichts von einem lernen, sondern erwarten, dass ihre Vorgaben mehr oder weniger diskussionslos umgesetzt werden. Das nimmt man mit 20 nunmal eher hin als mit 40.
@barbara, ich würd es wirklich einfach mal drauf ankommen lassen und ein paar potentielle DVs anschreiben.

Viel Erfolg
Mathilda
barbara
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Re: Externe Diss beginnen? Berufsbegleitend, mit 38 jahren

Beitrag von barbara »

Hallo liebes Forum,

da ich soviele helfende Antworten bekommen habe, will ich euch kurz auf dem laufenden halten:

Dass mein Thema eine Diss wert ist, ist inzwischen sicher. Ich habe ziemlich viel Literatur geackert und dabei in naher Verwandtschaft zu meinem Thema Doktorarbeiten gefunden, die ich als ordentliche Diplomarbeit gewertet hätte - hier ist wohl schon ein Unterschied zwischen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern - oder zwischen firmennahen Minimal-Arbeiten und Uniarbeiten, das korreliert im vorliegenden Fall - zu finden. Aber auch eine recht aktuelle Arbeit, vor der ich den Hut ziehe und in der als Forschungsausblick auf jeder zweiten Seite mein Thema empfohlen wird! Damit ist auch klar, wo ich den zweiten Vorstoß machen werde, einen DV zu finden. Natürlich die TU am anderen Ende der Republik, murphys law....vermutlich muß ich GermanWings oder Lufthansa um ein "Stipendium" bitten ;-)

Den ersten Versuch (natürlich DV finden - nicht Flugstipendium) werde ich nächste Woche mit meinen eigenen alten Kontakten wagen, hier erfahre ich dann auch ganz ehrliche Rückmeldung über Qualität und Umfang meiner Idee.

Und aus der firmennahen Minimaldiss, die auch ich angepeilt hatte :oops: , wird wohl doch mehr, ich finde vielviel mehr Lücken in der bisherigen Forschung als geahnt. Also neuer Zeitplan: 2,5 Jahre so dass ich notfalls abgeben kann und dann 1,5 Jahre mehr für die Kür.

Mit "im Jahr 2,5 schreiben - mein Hobby" meinte ich nicht: Schreiben beginnen (das passiert von Anfang an), sondern Schreiben beenden beginnen - alles klar :?: Nur dass bis dahin eben alle firmenrelevanten Ergebnisse schon hausintern durchgekaut sind und niemand mehr Interesse dran hat, dass ich noch meine Zeit mit der Diss verbringe. In dieser Zeit rechne ich tatsächlich mit Schreiben als Hobby während beruflicher Auszeit / in meiner Freizeit.
erwarten, dass ihre Vorgaben mehr oder weniger diskussionslos umgesetzt werden. Das nimmt man mit 20 nunmal eher hin als mit 40.
So kam ich ja wieder auf die Idee der Diss .... ich wollte einen berufsbegleitend angelegten FH-Masterstudiengang (Bauing - ich arbeite seit Jahren de facto als solcher) auf mein (sehr gutes) naturwissenschaftliches Unidiplom setzen, hätte die fehlenden Fächer natürlcih nachgearbeitet und wurde trotzdem etwas von oben herab abgekanzelt wie ein Erstsemester (Berufserfahrung zählt nicht, erstmal in Vollzeit Bachelor, könne ja nebenher jobben - he, ich habe einen qualifizierten, anspruchsvollen Beruf!), dann Master - und dann dürfte ich sogar promovieren - ein Witz, darf ich doch sowieso -). Enttäuscht zum Chef gelaufen, meinte der nur: Du sollst keine Masterthesis sondern eine Doktorarbeit schreiben! :lol: .Womit er einfach recht hat.

Bauchschmerzen macht mir noch die Tatsache, dass mein Chef gar nicht wissen kann, auf was wir uns einlassen. Er ist Handwerksmeister mit 15 Hummelvölkern im Hintern, optimistischer und tatkräftiger Unternehmensgründer und Erfindergeist mit ziemlich vielen Patentanmeldungen - hat aber keine Erfahrung mit dem Wissenschaftsbetrieb (ich dagegen war da nie ganz raus).

Frage an die die, die eine Industriediss gemacht haben: Welche Fördermittel gibts da im Bereich FuE, KMU etc...? Also nicht für mich - ich werde ja bezahlt - sondern für die Firma? Es kommt neben dem Arbeitsausfall ja auch noch ein bisschen was an Investitionen (Geräte, Labor) dazu.

Drückt mir die Daumen, dass alles klappt.
18. apr 2011;31. Dec 2013;f;hoffentlich klüger!
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