Wie an Literatur kommen?

[akms]

Hallo liebe Forengemeinde,
ich stehe quasi in den Startlöchern meiner Dissertation. Mein Problem ist jedoch, dass ich aus beruflichen Gründen aus meiner Uni Stadt wegziehen musste und nun in einem kleinen Kaff gelandet bin, wo es natürlich weit und breit keine Uni Bib gibt - genau genommen ist die nächste Uni Bib 90 km entfernt und ich habe weder Zeit noch Geld um andauernd wegen der Literatur zu fahren. Eine Komponente, die ich durchaus hätte bedenken sollen, aber da ich frei promoviere und mich größtenteils mit meinem Betreuer über Inet und Telefon austausche habe ich die Literaturbeschaffung vergessen Ist aber auch schwierig, wenn man bisher den Luxus einer Unistadt gewöhnt war, wo die nächste Bib direkt um die Ecke war...
Nun wollte ich euch mal fragen, ob es evtl. gleichgesinnte, die mir ihre Problemlösung schildern können oder jemand, der einfach eine gute Idee für mich hat
Freue mich auf eure Antworten!
Gruß akms

[ingeniera]

Hallo akms,

willkommen im Forum!

Ich wohne mittlerweile auch recht weit weg von der nächsten UniBib. Ich bin allerdings auch schon fast durch mit der Literatur. Wenn ich es jetzt noch brauche, bestelle ich es per Fernleihe über die örtliche Stadtbücherei. Ich schreibe per Mail, was genau ich brauche, und bekomme einen Anruf wenn es da ist. Pro Ferneleihe kostet mich das 2€. Also durchaus vertretbar.
Einfach mal mit den netten Damen in der Bücherei reden, die sind üblicherweise sehr hilfsbereit.

Viel Erfolg
ingeniera

[BertaFrieda]

Hallo Akms,

wie hast du denn deine Tage geplant? Hast du einen Tag in der Woche, an dem du nie beruflich gebunden bist und den du dir als regelmäßigen Bibliothekstag einplanen könntest? Dann könntest du diesen Tag komplett in der Bibliothek verbringen, um nicht ausleihbare Literatur zu wälzen, etwas zu stöbern und eben möglichst viel zu kopieren. Hier lassen sich unbegrenzt viele Bücher ausleihen - zumindest in der Unibib (in kleineren Präsenzbibliotheken natürlich nicht). Wenn du die 90 km mit dem Auto zurücklegst, kannst du ja auch eine Menge transportieren...

Wenn du dir irgendwie Zugriff aufs Uninetz verschaffen kannst, kannst du je nach Fach und Erscheinungsjahr der Literatur inzwischen ja auch schon auf eine ganze Menge e-books zurückgreifen. Das ginge auch von zuhause aus.

Ansonsten hilft wohl nur eine gut aufgeladene Kopierkarte und gute Planung.

Nun denn, richtig hilfreich war das auch nicht. Trotzdem einen Gruß von:
BertaFrieda.

[Fewafein]

Hallo,
wenn es um Aufsätze aus Fachdatenbanken bzw. Journalartikel geht, bieten einige Bibliotheken die Möglichkeit eines Fernzugangs an (Ist ja vorher schon erwähnt worden). Ich logge mich zum Beispiel immer über einen VPN-Client ein und kann so auf alle Ressourcen zugreifen, die es vor Ort elektronisch gibt. Dazu gehören bei meiner Uni zum Glück auch eine Menge E-Books die von Springer, Gabler etc. zur Verfügung gestellt werden. Viel hilfreicher für mich ist aber (ist wohl vom Fach abhängig) der Zugriff auf die Fachzeitschriften und da ist der Umfang an Online-Ressourcen ja mittlerweile ziemlich groß.
Ansonsten könnte auch Google-Scholar weiterhelfen.
Viele Grüße,
Fewafein

[Wierus]

Internet-Recherche ist in deinem Fall das A&O. Am besten du informierst dich über den Proxy-Zugriff deiner Uni ("VPN" etc.), denn dann stehen dir Zeitschriften und E-Books offen. Schau mal auf die Seite deiner Uni-Bib!
Aber auch ohne verschlüsselten Uni-Zugang kommt man an viele Infos und PDF-Dateien.

Ich kann außerdem sehr empfehlen:
amazon.de
booklooker.de
Für beide Internet-Seiten gilt: wissenschaftliche und sonstige Bücher teilweise zum Spottpreis (0,01 € + Versand 3,00 €), allerdings mit dem Unterschied, dass man bei booklooker noch eher an Raritäten kommt während amazon schneller & bequemer ist.

Daneben gibt es Spezialseiten wie kessinger.net die seltene/alte/vergriffene Bücher neu verlegen etc.

Einfach mal regelmäßig und systematisch das Internet durchforsten...

[Kitty]

bei mir schaut es ganz ähnlich aus. da ich von vornherein wusste, dass ich von zu hause aus schreiben werde (bietet sich bei meinem thema an ) habe ich in der zeit, als ich noch in meiner uni-stadt gewohnt habe schon ne ganze menge kopiert oder ausgeliehen. bücher, wo ich weiß dass ich sie eh über nen längeren zeitraum häufig brauche kaufe ich inzwischen meist. ansonsten plane ich tage ein, an denen ich dann zur bib fahre und versuche vorher möglichst ausführlich zu recherchieren und mir ne liste zu machen. dann wird halt wieder kopiert . teilweise lasse ich mir noch ausgeliehene bücher auch vormerken, damit ich weiß dass sie mir dann sicher zur verfügung steht.

mit ein bissel planung klappt das alles eigentlich, hab ich bei meiner diplomarbeit auch schon so geregelt bekommen.

[Heide]

Für Recherche (und ggf. Fernleihe) sind z. B. http://www2.bsz-bw.de/cms/ oder http://www.worldcat.org/ gute Adressen.

Grüßle Heide

[holladiewaldfee]

Hei,

die Literaturrecherche ist SEHR fachabhaengig. In manchen Faechern braucht man fast keine Buecher, sondern nur Zeitschriftenartikel, die oft recht einfach uebers Internet zu beschaffen sind. Entweder direkt downloadbar (Literaturverwaltungstools wie z.B. EndNote lassen sich eine Reihe von Datenbanken durchsuchen) oder gegen Bezahlung.
Wenn Du allerdings stapelweise Buecher ausleihen willst, wuerde ich mich eben so organisieren, dass Du an zwei Tagen im Monat in die Bib faehrst.

Gruss holladiewaldfee!

[Kuniko]

Hey,

ich bin während der Promotion auch umgezogen - hier gibt es zwar eine Unibib, aber deren Service ist so mies, dass ich sie so gut wie nicht nutze. Ich denke auch, dass 90km Entfernung durchaus machbar sind, um einmal im Monat hinzufahren und wichtige Sachen mitzunehmen. Man kann bei den meisten Bibs die Bücher auch mal mit der Post zurückschicken, falls es mit der Abgabe nicht klappt. Diese monatlichen Touren (die ich - etwas unregelmäßiger - sogar bei meiner 550km entferneten Alma Mater-Bib mache) erfordern zwar etwas mehr Orga, aber das lässt sich machen. Auf meinem Schreibtisch liegt bspw. immer eine Titelliste, in die ich den Titel eintrage, der mir über den Weg gelaufen ist, die Signatur in der Bib, was ich mit dem Text anstellen will (der Titelk wird auch an der entsprechenden Stelle im Diss.Dok. vermerkt) und wann ich den evtl. ferngeliehen habe bzw. bis wann (mit Textmarker hevorgehoben) ich den aus dem Magazin bestellt haben muss. Und diese Liste wird dann an den Bibtagen jeweils abgearbeitet. Vielleicht hast du ja in der nächstgrößeren Stadt (oder zumindest näher dran als die Unibib?) eine Staatsbib, die haben oft eher wissenschaftliche Literatur da.