Ratlos - Promotion ja oder nein?
Verfasst: 20.09.2010, 21:26
Liebes Forum,
in Hoffnung auf ein paar Ratschläge erzähle ich Euch kurz, was mich beschäftigt. Ich bin 29, habe ein geowissenschaftliches Studium an einer großen deutschen Universität 2008 sehr erfolgreich abgeschlossen und arbeite nun schon seit 2 Jahren im Risk Management eines großen renommierten Versicherungsunternehmens.
Trotz eines überdurchschnittlichen Gehalts und einer sicherlich tollen Position als Analyst spiele ich schon länger mit dem Gedanken, meinem Leben eine Kertwende zu verpassen und zu promovieren. Mich reizt einerseits der Gedanke, mich nochmals vertieft wissenschaftlich zu beschäftigen, später noch besser qualifiziert zu sein (was in einer Mischung aus Forschung und Business, in dem ich mich bewege sicher nicht schlecht ist) und natürlich auch der Titel. Ich weiss nicht, ob ich mein Leben lang im Versicherungsgeschäft bleiben will und viele Stellen, die mich auch interessieren würden (NGO's, Consultants etc.) verlangen oft nach einem Doktor. Ausserdem denke ich mir immer wieder, dass ich mir selbst auch etwas beweisen möchte, da ich mich als fähig für eine Promotion ansehe. Ich möchte nach einer Promotion aber sicherlich nicht in die reine Grundlagenforschung gehen.
Meine Firma unterstützt Promotionsvorhaben nicht und Industriepromotionen erweisen sich als wesentlich schwieriger zu bekommen, als ich Anfangs dachte. Die Firmen in meiner Branche sehen oft keinen wirklichen Nutzen für das Tagesgeschäft. Und die Frage ist, ob eine Firma, die womöglich auf konkreten kommerziellen Output pocht, wirklich immer die beste Konstellation ist.
Ich habe mich nun an einer sehr renommierten Forschungseinrichtung für ein internatioinales Graduiertenkolleg beworben und die Chance scheinen sehr gut zu sein, dass ich eine Stelle bekommen kann. Sie wäre 3 Jahre befristet und mit einem Stipendium ausgestattet.
Zusammengefasst sind meine Motivationen folgende:
- ich möchte noch viel für den wissenschaftlichen Teil meines Jobs lernen, das Tagesgeschäft interessiert mich momentan weniger und "einfach arbeiten" kann ich auch noch mit 35
- ich möchte mir durch den Doktor zusätzliche Optionen verschaffen für danach (andere Jobs, noch interessantere Jobs etc.)
- ich möchte in zehn Jahren nicht sagen, dass ich es einfach hätte tun sollen
- ich habe noch keine familiären Verpflichtungen und hohen Ansprüche, d.h. ich kann auch mit wenig Geld klarkommen
Was denkt ihr? Meint ihr, dass es Schwachsinn ist und ich mich anderweitig fortbilden sollte? Habt ihr Erfahrung mit späten Promotionen nach bereits gewonnener Berufserfahrung?
Für Tipps wäre ich Euch sehr dankbar!
Beste Grüße
in Hoffnung auf ein paar Ratschläge erzähle ich Euch kurz, was mich beschäftigt. Ich bin 29, habe ein geowissenschaftliches Studium an einer großen deutschen Universität 2008 sehr erfolgreich abgeschlossen und arbeite nun schon seit 2 Jahren im Risk Management eines großen renommierten Versicherungsunternehmens.
Trotz eines überdurchschnittlichen Gehalts und einer sicherlich tollen Position als Analyst spiele ich schon länger mit dem Gedanken, meinem Leben eine Kertwende zu verpassen und zu promovieren. Mich reizt einerseits der Gedanke, mich nochmals vertieft wissenschaftlich zu beschäftigen, später noch besser qualifiziert zu sein (was in einer Mischung aus Forschung und Business, in dem ich mich bewege sicher nicht schlecht ist) und natürlich auch der Titel. Ich weiss nicht, ob ich mein Leben lang im Versicherungsgeschäft bleiben will und viele Stellen, die mich auch interessieren würden (NGO's, Consultants etc.) verlangen oft nach einem Doktor. Ausserdem denke ich mir immer wieder, dass ich mir selbst auch etwas beweisen möchte, da ich mich als fähig für eine Promotion ansehe. Ich möchte nach einer Promotion aber sicherlich nicht in die reine Grundlagenforschung gehen.
Meine Firma unterstützt Promotionsvorhaben nicht und Industriepromotionen erweisen sich als wesentlich schwieriger zu bekommen, als ich Anfangs dachte. Die Firmen in meiner Branche sehen oft keinen wirklichen Nutzen für das Tagesgeschäft. Und die Frage ist, ob eine Firma, die womöglich auf konkreten kommerziellen Output pocht, wirklich immer die beste Konstellation ist.
Ich habe mich nun an einer sehr renommierten Forschungseinrichtung für ein internatioinales Graduiertenkolleg beworben und die Chance scheinen sehr gut zu sein, dass ich eine Stelle bekommen kann. Sie wäre 3 Jahre befristet und mit einem Stipendium ausgestattet.
Zusammengefasst sind meine Motivationen folgende:
- ich möchte noch viel für den wissenschaftlichen Teil meines Jobs lernen, das Tagesgeschäft interessiert mich momentan weniger und "einfach arbeiten" kann ich auch noch mit 35
- ich möchte mir durch den Doktor zusätzliche Optionen verschaffen für danach (andere Jobs, noch interessantere Jobs etc.)
- ich möchte in zehn Jahren nicht sagen, dass ich es einfach hätte tun sollen
- ich habe noch keine familiären Verpflichtungen und hohen Ansprüche, d.h. ich kann auch mit wenig Geld klarkommen
Was denkt ihr? Meint ihr, dass es Schwachsinn ist und ich mich anderweitig fortbilden sollte? Habt ihr Erfahrung mit späten Promotionen nach bereits gewonnener Berufserfahrung?
Für Tipps wäre ich Euch sehr dankbar!
Beste Grüße