Methode - wie ausführlich im Expose?
Methode - wie ausführlich im Expose?
Liebes Forum,
ich bereite gerade mein Expose vor und habe eine Frage zum Methodenteil.
Die Grundlagen habe ich bereits fertig, d.h. welche Theorien ich anwenden werde und wie das mit den Thesen zusammenpasst. Aber jetzt verstricke ich mich immer weiter in den Ausführungen und lese immer mehr und komme nicht mehr weiter. Daher meine Frage: Wie ausführlich sollte die Methode dargelegt werden? Und wie kann sichergestellt werden, dass die Methode auch funktioniert? Denn das müsste den Betreuer ja interessieren (mich übrigens auch).
Noch einige Grundlage zu meiner geplanten Diss, es wird eine kulturwissenschaftliche Filmanalyse zum Thema Patriarchat udn Männlichkeit. Anwenden möchte ich die Systemtheorie von Luhmann.
Vielen Dank schon für viele Anregungen und Kommentare!
ich bereite gerade mein Expose vor und habe eine Frage zum Methodenteil.
Die Grundlagen habe ich bereits fertig, d.h. welche Theorien ich anwenden werde und wie das mit den Thesen zusammenpasst. Aber jetzt verstricke ich mich immer weiter in den Ausführungen und lese immer mehr und komme nicht mehr weiter. Daher meine Frage: Wie ausführlich sollte die Methode dargelegt werden? Und wie kann sichergestellt werden, dass die Methode auch funktioniert? Denn das müsste den Betreuer ja interessieren (mich übrigens auch).
Noch einige Grundlage zu meiner geplanten Diss, es wird eine kulturwissenschaftliche Filmanalyse zum Thema Patriarchat udn Männlichkeit. Anwenden möchte ich die Systemtheorie von Luhmann.
Vielen Dank schon für viele Anregungen und Kommentare!
Re: Methode - wie ausführlich im Expose?
Für wen wird das Exposé geschrieben? Wenn Du Dich um ein Stipendium bewirbst, halt den Teil eher kurz, weil in den entsprechenden Gremien durchaus nicht nur Fachleute für Deinen Bereich sitzen. Da werden viele Leute, die über die Vergabe entscheiden, eher danach gehen, ob das Projekt irgendwie erfolgversprechend ist. In dem Fall gilt es "strategisch" vorzugehen und auch einem der nicht in der Thematik drinsteckt zu erklären, warum das erforscht werden muß.
Wenn Du Dich mit dem Projekt beim Doktorvater einführen willst, würde ich den Methodenteil höher gewichten, weil es da weniger darum geht, etwas zu verkaufen. Überlang werden mußt Du da aber trotzdem nicht, weil Du voraussetzungsreicher schreiben kannst.
Da mir Dein Thema allerdings völlig fremd ist, sind das nur allgemeine Überlegungen.
Wenn Du Dich mit dem Projekt beim Doktorvater einführen willst, würde ich den Methodenteil höher gewichten, weil es da weniger darum geht, etwas zu verkaufen. Überlang werden mußt Du da aber trotzdem nicht, weil Du voraussetzungsreicher schreiben kannst.
Da mir Dein Thema allerdings völlig fremd ist, sind das nur allgemeine Überlegungen.
Re: Methode - wie ausführlich im Expose?
Mir hat beim Erstellen des Exposés (im Allgemeinen, nicht nur bei der Methode) dieser Hinweis meines DV sehr geholfen:
„Ein Exposé ist ein begründeter Verdacht. Mehr nicht.“
Verlier dich nicht im Exposé. Das ist schließlich noch nicht die Diss selber.
Viel Glück!
A.
„Ein Exposé ist ein begründeter Verdacht. Mehr nicht.“
Verlier dich nicht im Exposé. Das ist schließlich noch nicht die Diss selber.
Viel Glück!
A.
Re: Methode - wie ausführlich im Expose?
Ich finde es wichtig im Methodenteil zwei Punkte klarzustellen:
a) Man zeigt, WIE man die Fragestellung bearbeiten wird. Gerne bereits konkret.
b) Man zeigt, dass man sich nicht nur im eigentlichen Thema auskennt, sondern auch weiß, wie dieses methodisch bzw. wissenschaftlich angegangen werden kann.
Selbstverständlich wird / darf sich im Verlauf der Forschung eine Veränderung der Methode ergeben. Das gehört ja gerade zur Offenheit von Forschung.
Ich hatte in meinem Exposee zur Annahme als Doktorand durch den Prüfungsausschuss recht konkret aufgezeigt, wie ich methodisch vorgehen werde. Ich arbeite empirisch mit Methoden der Sozialforschung. Heute nach zwei Jahren habe ich meinen damaligen Plan bereits dreimal umgedreht. Wichtig war, dass der damals eingereichte in sich stimmig war. Dass man bspw. nicht quantitativ forscht, ohne ein theoretisches Modell zu haben.
Viel Spaß.
Thomas
a) Man zeigt, WIE man die Fragestellung bearbeiten wird. Gerne bereits konkret.
b) Man zeigt, dass man sich nicht nur im eigentlichen Thema auskennt, sondern auch weiß, wie dieses methodisch bzw. wissenschaftlich angegangen werden kann.
Selbstverständlich wird / darf sich im Verlauf der Forschung eine Veränderung der Methode ergeben. Das gehört ja gerade zur Offenheit von Forschung.
Ich hatte in meinem Exposee zur Annahme als Doktorand durch den Prüfungsausschuss recht konkret aufgezeigt, wie ich methodisch vorgehen werde. Ich arbeite empirisch mit Methoden der Sozialforschung. Heute nach zwei Jahren habe ich meinen damaligen Plan bereits dreimal umgedreht. Wichtig war, dass der damals eingereichte in sich stimmig war. Dass man bspw. nicht quantitativ forscht, ohne ein theoretisches Modell zu haben.
Viel Spaß.
Thomas
Re: Methode - wie ausführlich im Expose?
Vielen dank für Eure Kommentare. Ich promoviere extern und habe deshalb wenig Gelegenheit mich über diese Punkte zu unterhalten. Werde jetzt öfter hier posten und nicht stundenlang im stillen Kämmerchen brüten!
Das Exposé ist für den Betreuer, danke für den Hinweis, dass es für ein Stipendium anders gewichtet werden soll.
Ich werde jetzt den Methodenteil abschließen, es klingt alles stimmig und schlüssig. Und wenn es nicht klappt, kann ich immer noch umbauen.
Und sollte es hier weitere Doktoranden geben, die sich mit Film, Gender, Männlichkeit und ähnlichem beschäftigen würde ich mich über weiteren Austausch freuen!
greetz
biggi
Das Exposé ist für den Betreuer, danke für den Hinweis, dass es für ein Stipendium anders gewichtet werden soll.
Ich werde jetzt den Methodenteil abschließen, es klingt alles stimmig und schlüssig. Und wenn es nicht klappt, kann ich immer noch umbauen.
Und sollte es hier weitere Doktoranden geben, die sich mit Film, Gender, Männlichkeit und ähnlichem beschäftigen würde ich mich über weiteren Austausch freuen!
greetz
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Re: Methode - wie ausführlich im Expose?
Sry, mein Beitrag wird dir wohl wenig weiterhelfen, aber ich muss das hier loswerden:
Wenn ich nur an seine schreckliche Art zu schreiben denke: grausame Satzkonstruktionen, teilweise völlig deplazierte technizistische Formulierungen und ein unglaublicher Wust an unnötigen Fremdwörtern. Gleichzeitig hält sich die eigentliche Aussage auf eher niedrigem Niveau... puh! So lernt man wohl vor allem, wie man seine Diss nicht schreiben sollte.
Naja, wie gesagt: Hut ab!
(Magst du den wirklich oder studierst du in Bielefeld? )
Ich bewundere dich für deinen Mut (und evtl auch für deinen Hang zur Selbstgeißelung)!biggi hat geschrieben:Anwenden möchte ich die Systemtheorie von Luhmann.
Wenn ich nur an seine schreckliche Art zu schreiben denke: grausame Satzkonstruktionen, teilweise völlig deplazierte technizistische Formulierungen und ein unglaublicher Wust an unnötigen Fremdwörtern. Gleichzeitig hält sich die eigentliche Aussage auf eher niedrigem Niveau... puh! So lernt man wohl vor allem, wie man seine Diss nicht schreiben sollte.
Naja, wie gesagt: Hut ab!
(Magst du den wirklich oder studierst du in Bielefeld? )
Re: Methode - wie ausführlich im Expose?
Luhmann läßt sich doch ganz gut am Film Matrix verstehen. Außerdem gibt es gute Einführungsliteratur. Ich hätte dagegen eher Schwierigkeiten mit dem „Gender“-Ansatz.
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Re: Methode - wie ausführlich im Expose?
Die Matrix als ein rekursiv operierendes funktionales Subsystem mit der Fähigkeit zur Autopoiesis?musicus hat geschrieben:Luhmann läßt sich doch ganz gut am Film Matrix verstehen.
Re: Methode - wie ausführlich im Expose?
Irgendwie fehlt mir gerade ein Smilie, der die Finger in den Ohren hat und laut und fröhlich singt... ich versteh nicht mal mehr Bahnhof aber wenns euch so viel Freude bereitet...
Re: Methode - wie ausführlich im Expose?
und mit ständig wachsender Biomasse. Aber im Ernst, die Basics von Luhmann sind schon interessant, ich würde aber nicht behaupten, daß ich schon ganz durchgestiegen bin. Ich picke mir überall nur die Rosinen heraus, das wäre im Fall Luhmann für mich: die Gesellschaft ist Kommunikation und Massenmedien übernehmen die "Gedächtnisfunktion", indem sie die "Realität" für die einzelnen Menschen konstruieren. Genau wie in der "Kultur" kondensiert dort "die Gesellschaft" und erschafft sich dadurch ständig neu. Oder so ähnlich.
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