Power Point bzw. Alternativen kostenlos
Re: Power Point
Früher galt Handy-Zücken während eines Vortrags auch noch als unhöflich. Und noch früher hätte man gesagt: "Nicht schwätzen ihr beiden!" Wenn diese Zustände normal sind, muß man sich schon fragen, was macht eigentlich der Vortragende noch da? Soll er doch seine Multimedia-Show ins Netz stellen und jeder spart sich die Anfahrt.
Aber wir schweifen ab. Im Ausgangspost ging es darum, daß vorgeschrieben oder erwartet wird, daß man computergestützte Folien statt Druckfolien einsetzt. Und das geht wirklich zu weit.
Aber wir schweifen ab. Im Ausgangspost ging es darum, daß vorgeschrieben oder erwartet wird, daß man computergestützte Folien statt Druckfolien einsetzt. Und das geht wirklich zu weit.
Re: Power Point
Hei,
Ich finde es voellig ok, dass vorgeschrieben oder erwartet wird, dass man computergestützte Folien statt Druckfolien einsetzt (wenn von "Powerpoint" die Rede ist, ist "Impress" etc. meist eingeschlossen, so wie man ja auch die Tempo-Taschentuecher vom Discounter kauft und trotzdem "Tempo" sagt).
So wie ich es auch voellig ok finde, dass vorgeschrieben oder erwartet wird, dass man seine Diss mit dem PC schreibt und nicht auf der Schreibmaschine.
(Das bedeutet nicht, dass Overhead-Projektoren ueberfluessig sind. In Lehrerberufen finde ich sie z.B. sehr sinnig.)
Dabei
- bin ich alles andere als ein Microsoft Office-Fan
- hasse ich quietschbunte Praesentationen mit moeglichst aus allen Himmelsrichtungen einfliegenden 3D-Graphiken
- bin ich ein Oldschool-Fan und hoere tatsaechlich noch Cassetten
@KaffeeKaffee und auch @musicus, ich kann Euch das Buch "[i]Link entfernt[/i] 0321525655]Presentation Zen " empfehlen - es ist sehr nett geschrieben, und dort lernt man anhand vieler Beispiele, wie man gute Powerpoint-Folien bastelt, und da geht es nicht um Animation und Texte, die als Sternschnuppe einfliegen
Aus dem Vorwort: "PowerPoint could be the most powerful tool on your computer. But it’s not. It’s actually a dismal failure. Almost every PowerPoint presentation sucks rotten eggs."
Und was die angesprochene "Vergaenglichkeit" der Folien angeht: Eigentlich sollte man ja Handouts verteilen,... (ich bin dazu meist auch zu faul ).
holladiewaldfee!
P.S.
Noch was, weil es hier gut hinpasst:
Ein Doktorandenkollege von mir (IT!) hat mal ein Schaubild gemacht, per Hand und in Schoenschrift, das einen sehr komplexen Sachverhalt sehr gut beschrieb. Das Bild hat es als Scan sowohl in Powerpoint-Praesentationen als auch auf Konferenz-Poster (!) geschafft. Ich fand das toll, und da sieht man, dass sich verschiedene Medien oder auch "alt und neu" nicht immer widersprechen.
Ich finde es voellig ok, dass vorgeschrieben oder erwartet wird, dass man computergestützte Folien statt Druckfolien einsetzt (wenn von "Powerpoint" die Rede ist, ist "Impress" etc. meist eingeschlossen, so wie man ja auch die Tempo-Taschentuecher vom Discounter kauft und trotzdem "Tempo" sagt).
So wie ich es auch voellig ok finde, dass vorgeschrieben oder erwartet wird, dass man seine Diss mit dem PC schreibt und nicht auf der Schreibmaschine.
(Das bedeutet nicht, dass Overhead-Projektoren ueberfluessig sind. In Lehrerberufen finde ich sie z.B. sehr sinnig.)
Das wuerde ich so unterschreiben. Und selbst wenn der Prof das nicht denken wuerde, wuerden es die Kommilitonen denken, zu recht.ich denke, es wird heute mehr oder weniger vorrausgesetzt, dass ein Mensch, der immerhin soviel Verstand hat, dass eine Diss hinbekommt, zumindest mit Textverabeitungsprogrammen und Präsentationsprogrammen umgehen kann. Sollen ja keine graphischen Höhenfluege bei rumkommen aber ich glaube, wenn ich mit Overheadfolien oder schreibmaschinengeschriebenen Sachen bei meinem Prof ankäme, der wuerde denken, ich will ihn veralbern!
Dabei
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@KaffeeKaffee und auch @musicus, ich kann Euch das Buch "[i]Link entfernt[/i] 0321525655]Presentation Zen " empfehlen - es ist sehr nett geschrieben, und dort lernt man anhand vieler Beispiele, wie man gute Powerpoint-Folien bastelt, und da geht es nicht um Animation und Texte, die als Sternschnuppe einfliegen
Aus dem Vorwort: "PowerPoint could be the most powerful tool on your computer. But it’s not. It’s actually a dismal failure. Almost every PowerPoint presentation sucks rotten eggs."
Und was die angesprochene "Vergaenglichkeit" der Folien angeht: Eigentlich sollte man ja Handouts verteilen,... (ich bin dazu meist auch zu faul ).
holladiewaldfee!
P.S.
Fuer mich gibt es diesbezgl. keinen Unterschied zw. Overhead und Powerpoint: Wenn der Vortragende nur runterleiert, was auf den Folien steht, kann er sie per Mail oder meinetwegen auch per Briefpost verschicken, das hat nichts mit dem Medium zu tun. Und bei uns werden Handygeraeusche waehrend Praesentationen immer noch als sehr unhoeflich empfunden - reden tut keiner,... anscheinend ist das bei Euch anders.muß man sich schon fragen, was macht eigentlich der Vortragende noch da? Soll er doch seine Multimedia-Show ins Netz stellen und jeder spart sich die Anfahrt.
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Ein Doktorandenkollege von mir (IT!) hat mal ein Schaubild gemacht, per Hand und in Schoenschrift, das einen sehr komplexen Sachverhalt sehr gut beschrieb. Das Bild hat es als Scan sowohl in Powerpoint-Praesentationen als auch auf Konferenz-Poster (!) geschafft. Ich fand das toll, und da sieht man, dass sich verschiedene Medien oder auch "alt und neu" nicht immer widersprechen.
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Re: Power Point
@Parsimonius: Danke für die Übersetzung! Obwohl, puh, so ganz komm ich da ja immer noch nicht mit. Wozu muss ich dieses Geschwätz denn dann in eine PP-Präs. einbinden? In welchen Fächern ist das von Interesse, was gerade getwittert wird. Also in meinem FB wäre das wohl das Aus in der Prüfung, es sei denn man ist so genial u. verknüpft es intelligent mit dem eigenen, tendenziell historischen Thema. Aber selbst dann würde es vermutlich die Kapazitäten der Anwesenden überschreiten.
Ich habe durchaus was für Technik übrig, aber es sollte doch irgendwie auch noch einen vernünftigen Nutzen haben u. nicht nur um der Sache willen eingesetzt werden.
OHP-Folien finde ich auch nicht mehr so ganz angebracht, Schreibmaschine auch nicht wirklich. Aber wenn man mal ganz ehrlich ist, sollte es doch um den Inhalt gehen. Mich nervt es schon länger, dass ich einen Großteil meiner Diss.-Zeit für EDV-Probleme, Neuanschaffungen usw. verplempert habe. Von den ganzen Ablenkungen zu schweigen. Mit der Hand bzw. Maschine wär's schneller gegangen. Spart man sich auch die ganze Hin- u. Herschieberei von Textpassagen u. zwingt sich, vorher zu denken.
Ich habe durchaus was für Technik übrig, aber es sollte doch irgendwie auch noch einen vernünftigen Nutzen haben u. nicht nur um der Sache willen eingesetzt werden.
OHP-Folien finde ich auch nicht mehr so ganz angebracht, Schreibmaschine auch nicht wirklich. Aber wenn man mal ganz ehrlich ist, sollte es doch um den Inhalt gehen. Mich nervt es schon länger, dass ich einen Großteil meiner Diss.-Zeit für EDV-Probleme, Neuanschaffungen usw. verplempert habe. Von den ganzen Ablenkungen zu schweigen. Mit der Hand bzw. Maschine wär's schneller gegangen. Spart man sich auch die ganze Hin- u. Herschieberei von Textpassagen u. zwingt sich, vorher zu denken.
"Do what you can, with what you've got, where you are." (Th. Roosevelt)
Re: Power Point
noch ein kurzer Nachtrag : ich glaube auch hier muss man ganz klar zwischen Naturwissenschaften oder Richtungen, die viel mit Diagrammen rumbasteln und "Rest" (nicht böse gemeint) also Vorträgen mit fast nur "Text" unterscheiden! Wenn ich Ergebnisse vorstellen, habe ich nur Diagramme und z.T. Videosequenzen oder Bildfolgen. Sollte ich das als Handout machen, muesste ich Buecher verteilen! Hat man natuerlich eher einen Vortrag, der max 2 Bilder/Diagramme beinhaltet, mag eine Beamerpräsentation ueberfluessig erscheinen. Ich gebe jedoch zu bedenken, dass man Vortragender z.B. akustisch schlecht verständlich vorträgt. Ich war schon bei manch einer Konferenz, so ich SEHR dankbar war, das die wichtigen Stichpunkte auf den Folien mitliefen, weil der Mensch da vorne sich dermassen einen in den Bart genuschelt hat (gerne auch zusaetzlich in schlechtem Englisch)...
Re: Power Point
Man kann mit Präsentations-Programmen alles machen, was mit einer Folie auch geht. Umgekehrt ist das nicht der Fall.
Overheadprojektoren sind doch aus der Not heraus entstanden. Es war die einzige Möglichkeit, Informationen für ein Publikum lesbar an die Wand zu Projezieren, ohne eine Tafel zu benutzen. Und durch den Technischen Fortschritt geht das nunmehr mit beamern.
Da Powerpoint/Impress absolut keinen Nachteil gegenüber Folien hat ist es einfach ein Zeichen von "Technikangst", oder wie man es nennen möchte, wenn man an Folien festhält.
Alle hier genannten Nachteile beruhen nur auf dem Anwender, der die Möglichkeiten zum Selbstzweck einsetzt. Da kann das Programm nix für...
Overheadprojektoren sind doch aus der Not heraus entstanden. Es war die einzige Möglichkeit, Informationen für ein Publikum lesbar an die Wand zu Projezieren, ohne eine Tafel zu benutzen. Und durch den Technischen Fortschritt geht das nunmehr mit beamern.
Da Powerpoint/Impress absolut keinen Nachteil gegenüber Folien hat ist es einfach ein Zeichen von "Technikangst", oder wie man es nennen möchte, wenn man an Folien festhält.
Alle hier genannten Nachteile beruhen nur auf dem Anwender, der die Möglichkeiten zum Selbstzweck einsetzt. Da kann das Programm nix für...
»Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, er habe genug davon.«
(René Descartes)
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Re: Power Point
@Holla: Das YouTube-Ding ist geil. Hab gestern mit meinem Mann herzlich gelacht. Er hat einen Job, wo PowerPoint das normale Handwerkszeug ist und nicht nur der Veranschaulichung dient.
Re: Power Point
Wenn wir schon mal beim beliebten Genre der PP-Videos sind: Chicken!
http://www.youtube.com/watch?v=yL_-1d9OSdk
http://www.youtube.com/watch?v=yL_-1d9OSdk
Re: Power Point
Das hat mit Technikfeindlichkeit absolut nichts zu tun, die Kritikpunkte kann man so nicht ausräumen. Es geht ja im Grunde um viel mehr, nämlich der Wandlung des Vortrags hin zur Präsentation, also der Überbetonung des Visuellen (mit allen Problemen und kognitiven Auswirkungen). Ein interessanter Essay dazu:
SWR2 Essay: PowerPoint und Global Studies. Der Autor stellt die Frage zwischen dem Zusammenhang von Bologna und PowerPoint.
Kritische Artikel zu PowerPoint und seiner Rolle als zentraler Wissensvermittler gibt es mittlerweile auch bei uns zunehmend.
SWR2 Essay: PowerPoint und Global Studies. Der Autor stellt die Frage zwischen dem Zusammenhang von Bologna und PowerPoint.
Kritische Artikel zu PowerPoint und seiner Rolle als zentraler Wissensvermittler gibt es mittlerweile auch bei uns zunehmend.
Re: Power Point
Bisschen OT, aber mein Senf zum Thema lautet:
Das Medium der Präsentation ist genau das - ein Medium, um Inhalte zu transportieren. Sobald die Präsentation "an sich" zum Selbstzweck wird, und es nicht mehr um den Inhalt geht, ist das Ziel verfehlt. Das kann man mit Folien genauso gut "schaffen", wie mit einer Powerpoint (oder Open Office oder oder....)-Präsentation.
Ok, in Powerpoint sind die Verlockungen und Möglichkeiten aufgrund der technischen Machbarkeit größer, aber es gehört eben auch dazu, diesen Verlockungen zu widerstehen und auf rotierende/blinkende/sonstwie nervende Ablenkmanöver zu verzichten. Umgekehrt erinnere ich mich mit Schaudern an endlos langweilige und spröde OHP-Vorträge aus meinem Studium. Die Konzentration auf das Wesentliche fiel da auch nicht unbedingt leicht, weil man a) lange damit beschäftigt war, das überhaupt zu entziffern, b) damit, die Augen zu reiben, c) damit, dem Prof beim Aus- und Einheften von Folien zu beobachten und d) vielleicht sowieso gar nicht da war, weil nur während der Vorlesungszeit die Möglichkeit bestand, das einzige ausleihbare 300-Seiten-Skript im Copyshop durch den Kopierer zu jagen, denn man konnte das nicht mal eben auf den Stick ziehen.
Seit den OHPs hat sich die Technik einfach weiter entwickelt, und - meine Meinung - heute ist einfach die computergestütze Version das "normale" Mittel der Wahl, und die alten OHPs sind überholt. Ausnahmen mag es geben, wo ein OHP Sinn macht, z.B. wenn gemeinsam etwas entwickelt wird (obwohl es auch dazu ganz praktische computergestütze Hilfsmittel gibt). Deshalb finde ich es völlig normal und in Ordnung, wenn computergestützte Präsentationen erwartet werden. Das gehört dazu.
Natürlich ändern sich dadurch die Anforderungen an den Vortragenden und die Zuhörer, die Aufmerksamkeit verschiebt sich, es sind mehr Informationen zu verarbeiten etc. Es bietet aber auch eine Menge Möglichkeiten, die Inhalte sehr einprägsam zu transportieren, und zwar ohne dass die Präsi der "Selbstzweck" wird. Das "Präsentation Zen" ist dafür ein gutes Beispiel. Will sagen: Womit man seine Zuhörer ablenken kann, damit kann man sie auch fesseln, wenn man richtig dosiert
Das Medium der Präsentation ist genau das - ein Medium, um Inhalte zu transportieren. Sobald die Präsentation "an sich" zum Selbstzweck wird, und es nicht mehr um den Inhalt geht, ist das Ziel verfehlt. Das kann man mit Folien genauso gut "schaffen", wie mit einer Powerpoint (oder Open Office oder oder....)-Präsentation.
Ok, in Powerpoint sind die Verlockungen und Möglichkeiten aufgrund der technischen Machbarkeit größer, aber es gehört eben auch dazu, diesen Verlockungen zu widerstehen und auf rotierende/blinkende/sonstwie nervende Ablenkmanöver zu verzichten. Umgekehrt erinnere ich mich mit Schaudern an endlos langweilige und spröde OHP-Vorträge aus meinem Studium. Die Konzentration auf das Wesentliche fiel da auch nicht unbedingt leicht, weil man a) lange damit beschäftigt war, das überhaupt zu entziffern, b) damit, die Augen zu reiben, c) damit, dem Prof beim Aus- und Einheften von Folien zu beobachten und d) vielleicht sowieso gar nicht da war, weil nur während der Vorlesungszeit die Möglichkeit bestand, das einzige ausleihbare 300-Seiten-Skript im Copyshop durch den Kopierer zu jagen, denn man konnte das nicht mal eben auf den Stick ziehen.
Seit den OHPs hat sich die Technik einfach weiter entwickelt, und - meine Meinung - heute ist einfach die computergestütze Version das "normale" Mittel der Wahl, und die alten OHPs sind überholt. Ausnahmen mag es geben, wo ein OHP Sinn macht, z.B. wenn gemeinsam etwas entwickelt wird (obwohl es auch dazu ganz praktische computergestütze Hilfsmittel gibt). Deshalb finde ich es völlig normal und in Ordnung, wenn computergestützte Präsentationen erwartet werden. Das gehört dazu.
Natürlich ändern sich dadurch die Anforderungen an den Vortragenden und die Zuhörer, die Aufmerksamkeit verschiebt sich, es sind mehr Informationen zu verarbeiten etc. Es bietet aber auch eine Menge Möglichkeiten, die Inhalte sehr einprägsam zu transportieren, und zwar ohne dass die Präsi der "Selbstzweck" wird. Das "Präsentation Zen" ist dafür ein gutes Beispiel. Will sagen: Womit man seine Zuhörer ablenken kann, damit kann man sie auch fesseln, wenn man richtig dosiert