Entweder jemand plagiiert oder nicht - hier scheint er´s getan zu haben.
Mich ärgert das - wir mühen uns jahrelang ab, eigene Arbeiten zu verfassen, hier scheint jemand die Mühe gescheut zu haben und bekommt noch ein s.c.l. hinterhergeschmissen ...
Genau das!Kleopetra hat geschrieben:Entweder jemand plagiiert oder nicht - hier scheint er´s getan zu haben.
Bevor das irgendwas Falsches hängenbleibt: Ich sehe das genau so, u.a. weil mich der Tenor in den Medien nervt, dass das doch Gang und Gäbe bei Dissertationen wäre. Aber wenn man mal vermutet, wie das Ganze ausgehen wird, dann tippe ich auf das "Übliche": Längeres Prüfungsverfahren, bis die Medien das Thema vergessen haben und dann ein butterweiches "auf die Finger klopfen" im Stil von "Karlchen, nicht gut, weisste selbst, aber belassen wir's mal dabei, is' ja niemand zu Schaden gekommen, mach's nie wieder.". Was KTG - der ja wohl keine Karriere in der Wissenschaft plant - großmütig zusagen kann.Angara hat geschrieben:Also hier wäre "Kirche im Dorf lassen" wirklich unangebracht. Wenn man sich die in diesem Wiki dokumentierten geklauten Stellen anguckt, dann geht das beim besten Willen nicht als "unsauber gearbeitet" durch. Wenn man an 25 Stellen ganze Absätze wörtlich übernimmt, dann kann man das nicht als "vergessene Fußnote" rechtfertigen, dann kennzeichnet das die grundsätzliche Arbeitsweise und die ist schlicht und einfach unseriös und unwissenschaftlich.
Genau das ist das Problem. Die ganze Sache ist irgendwie so eklig, weil in diesem Fall das parteipolitische Schlachtfeld und die Interessen des Wissenschaftsbetriebs unentwirrbar miteinander verkoppelt sind. Den Komplex kann man leider nicht auseinander lösen. Wer nun an der Uni Bayreuth auf den Vorwurf des Plagiats streng reagiert, um den Ruf des Instituts zu retten, würde zugleich die Interessen von Gegnern Guttenbergs befördern. Sicher will man sich dort nicht vor diesen dreckigen Karren spannen lassen. Der Wissenschaftsbetrieb hat ohnehin bereits einen Imageschaden erlitten durch diesen prominenten Fall. Guttenberg selbst muss jetzt eigentlich gar nichts machen; das Gewitter zieht an ihm vorüber, und wir Doktoranden zerhacken uns die Finger vor Ärger an unseren Tastaturen.Laplace hat geschrieben:Übrigens: In der Haut des Ombudsmannes möchte ich nicht stecken - wie soll man bei all dem Trubel denn eine halbwegs objektive Empfehlung geben?! Entweder man leistet Schützenhilfe für Guttenbergs politsche Gegner oder man macht sich verdächtig, "dem da oben" mehr Gefallen zu tun als eigentlich statthaft wäre.