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Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Verfasst: 20.01.2010, 12:31
von katja
hum, zu dem thema kann ich mal was beitragen! ich hab mene diss abgegeben, da war ich im 3. monat schwanger und ich dachte auch wie frl.schröder, dass man diss und kind super vereinbart. mein sohn ist mittlerweile 9 monate und ich habe keine sekunde zeit! also m.e. leidet das kind extrem bzw. die diss - je nachdem wie man die prioritäten setzt. ABER nicht jedes kind ist gleich, meins ist extrem anstrengend, schläft so gut wie nie und wenn, dann nur im tragetuch (während ich auf und ab laufe und mal maximal ein buch dabei lesen kann!) auch anchts schläft er spo wenig, dass ich tagsüber auch gern jede sekunde nutze mich mithinzulegen. geistige ergüsse bei 4h nachtschlaf über einen zeitraum von mehreren monaten sind für mich undenkbar. ich hatte auch die illussion kind+diss ist super, weil freie zeiteinteilung usw. aber ich muss diese vorstellung revidieren und bin mega mega froh, dass ich diss+rigorosum schon abgeschlossen habe bevor das kind kam. noch dazu muss ich anmerken, dass auch die zeit der schwangerschaft nicht bei jedem gleich ist. ich lag die letzten 2 monate in der uniklinik - auch nichts mit diss - es sei denn man kann sich alle bücher vorbeibringen lassen.
ABER es gibt auch kinder (hab ich gehört) die schlafen prima tagsüber mehrere stunden allein (auch allein ein ohne großen kampf und stundenlanges rumgeschubber) und die schlafen nachts durch. ich würde sagen, dass ich eher die ausnahme, vielleicht nicht das normale und also nicht das, womit man rechnen kann.
zum thema diss und kind sage ich aus meiner sicht - nicht machbar!

EDIT: ich habe auch eine halbe wima stelle. mit der elternzeit ist kein problem. 67% elterngeld ist sehr wenig (ich hatte noch einen zusatzjob im jahr VOR der elternzeit, zum glück!) da die verträge 2x2 jahre sind, muss man schauen wie man schwanger wird, weil der vertrag ja nicht automatisch verlängert wird, im blödesten fall hat man dann nur noch 6 wochen restlaufzeit und geht da grad in mutterschutz und bekommt dann (weils sichs blöd überschneidet) kein elterngeld nach verdienst, sondern nach mindestgrenze, weil man nicht mehr die komplette mutterschutzzeit einen vertrag hatte. da würde ich genau schauen und sowas lässt sich ja schlecht planen.

was das halbieren des elterngeldes angeht... das was man zuverdient, wird vom elterngeld abgerechnet. hab das mal berechnet, das lohnt ehrlich gesagt kaum, weil man fast den kompletten zuverdienst dann weniger elterngeld bekommt. noch dazu hast du dann eine 3fach belastung - job, kind und diss - alles zwar zeitlich gedrittelt aber doch nicht in der realittät!

noch eine anmerkung wegen kind und diss... wenn man ne große familie in der nähe hat und viele leute, die einem das kind abnehmen und man selber noch dazu bereit ist, ists auch nochmal was anderes. ich hab das aus meiner sicht geschrieben und ich habe keinen außer meinem mann, der mein kind nehmen könnte und dem ich es geben würde.

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Verfasst: 21.01.2010, 14:55
von zoba
Jetzt muss ich hier auch noch was anmerken. Also ich kann mich Katja nur anschliessen, sie spricht mir total aus der Seele! Mein Sohn ist jetzt 10,5 Monate alt und auch sehr anstrengend. Bei ihm kommt zum nicht schlafen noch das nicht essen dazu. Beides ist sehr anstrengend und momentan ist an Diss wenig zu denken. Man kann sich glaube ich nicht vorstellen, wie das ist wenn man unter Umständen stundenlang versucht das Kind zum einschlafen zu bringen und nachts nur minutenweise schläft und dann noch um jeden Bissen kämpfen muss, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Ich habe auch gedacht ich krieg ein Bilderbuchkind und schaff das mit links. Leider war es nicht so und ob aus der Diss noch was wird ist momentan fraglich. Ich wünsche trotzdem allen, die es vorhaben, dass es so gut klappt wie bei Rahel (großen Respekt übrigens, mit 4 Kindern! Find ich auch ohne Diss ne tolle Leistung!) und den anderen.
Grüße,
Zoba

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Verfasst: 22.01.2010, 09:53
von Rahel
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht ... Die 20 Stunden / Woche waren jeweils „kinderfrei“ organisiert:

v.a. Kita, Babysitter usw. = zusätzliche Kosten
und z.T. Nachts = zusätzliches Schlafdefizit.

Diss schreiben mit Kind im Arm geht definitiv nicht! So wird man weder dem einen noch dem andern gerecht und besucht unbedingt besser gleich den Spielplatz. Da bin ich absolut einig mit den andern Mamis hier. Übrigens Danke dir Zoba. Vielleicht planst du eine Pause (3,4,5 Monate; kein Abbruch), bis das Kleine mehr schläft/isst und nimmst die Diss später aber wieder in Angriff. Ich hatte meinen Diss-Wunsch sogar ein paar Jahre auf Eis gelegt, aber dann umso entschiedener realisiert. Ich habe auch keine Kinder aus der Kategorie pflegeleicht-durchschlafend, aber es wird ganz sicher (sonst – off-topic – vielleicht ein Besuch beim Osteopathen, Homöopathen o.ä. planen :) ) besser. Rückblickend kann ich wirklich sagen, dass das alles eine prima Zeit war. Es gab sicher den einen oder anderen Stress, aber vor allem, weil das zweite Einkommen in unserem Haushalt fehlte (Job + Kinder + Diss ist meiner Meinung nach das absolutes no go).

LG, Rahel

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Verfasst: 22.01.2010, 10:15
von Merja
Rahel hat geschrieben: Diss schreiben mit Kind im Arm geht definitiv nicht!
So pauschal kann man das auch nicht sagen, dazu gibt es zu viele Gegenbeispiele. Ausserdem was spricht dagegen, dass Abends wenn der Vater heim kommt er das Kind übernimmt und so der Mutter nochmal einige freie Zeit zum arbeiten gönnt? Und nicht jede stillende Mutter ist Dauermüde, ich konnte bei meiner Tochter bis auf wenige Phasen fast immer durchschlafen. Natürlich sind die ersten Wochen speziell, da ist man 100% im Dauereinsatz, aber nicht bei jedem Kind bleibt das so. Ich konnte damals viele Stunden mit schlafendem Baby (im Tragetuch) am Schreibtisch sitzen. Insofern... es kommt immer drauf an... .

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Verfasst: 23.01.2010, 09:44
von Aguti
Merja hat geschrieben: Ausserdem was spricht dagegen, dass Abends wenn der Vater heim kommt er das Kind übernimmt und so der Mutter nochmal einige freie Zeit zum arbeiten gönnt?
Das ist dann aber nicht Diss mit Kind im Arm!
Und wenn dein Kind neben dem Schreibtisch gepennt hat, ist das sehr schön für dich, aber in meiner Erfahrung der absolute Ausnahmefall und ich würde niemandem raten, bei der Planung einer Diss damit zu rechnen. Das ist super und man kann sich freuen, wenn es so kommt, aber keine planbare Größe.

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Verfasst: 23.01.2010, 11:40
von Merja
Aguti hat geschrieben: wenn dein Kind neben dem Schreibtisch gepennt hat,
Können wir bitte mal sachlich bleiben? Danke.

Es geht doch hier bei dem Thema nicht darum, dass eine allein erziehende Mutter fragt ob sie es schafft eine Diss innerhalb der Elternzeit durchzuziehen. Es spricht doch absolut nichts dagegen den Partner mit in die Pflicht zu nehmen einem den Rücken freizuhalten.

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Verfasst: 23.01.2010, 11:56
von Aguti
Merja hat geschrieben: Können wir bitte mal sachlich bleiben? Danke.
Das bin ich. Ich wollte dich auch nicht angreifen, tut mir leid, falls das so rüberkam. Und ich meine es ehrlich, dass es schön für dich ist/war, wenn du neben dem Kind (also solange niemand anderes greifbar war) was arbeiten konntest. Das ist toll, aber, wie ich meine, eher die Ausnahme. Mir geht es darum, dass die landläufige Meinung ist "So ein Baby schläft doch den ganzen Tag, da kann man wunderbar xyz nebenher machen." Die Realität sieht hingegen oft ganz anders aus.

Dass man den Partner einbeziehen soll, steht außer Frage. Ich habe dich nur angesprochen, weil du Rahels Aussage, Diss mit Kind im Arm ginge nicht, mit dem Beispiel widersprochen hast, der Partner solle abends übernehmen. So wahr das auch ist, ist das dann ja nicht mehr "Diss mit Kind im Arm", weil ja jmd. zur Betreuung greifbar ist. Ich war nur etwas pingelig ob dieses schiefen Arguments. Nichts für ungut.

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Verfasst: 23.01.2010, 12:09
von Merja
Ok, das hab ich wohl wirklich in den falschen Hals bekommen. Ich denke wir sind garnicht so weit auseinander (hätte mich auch gewundert, da Du ja ein gutes Beispiel davon bist -dass- es geht mit Kind und Diss). Ich hatte auch kein Schlafkind, insofern hast Du natürlich recht dass man mit Kind auch sehr gefordert ist und das nicht unterschätzen sollte. Ist halt nicht so einfach wenn man statt "Kind oder Karriere" versucht beides irgendwie gleichzeitig unterzukriegen :lol: .

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Verfasst: 23.01.2010, 13:10
von Aguti
Okay, dann ist es ja geklärt. Freunde :mrgreen: ?

Re: Doktorarbeit mit Baby und Elternzeit

Verfasst: 23.01.2010, 16:26
von Merja
:prost: Haha, gleich werden wir hier rausgeschoben ins Offtopic ;-)