Re: Beratung bei Problemen?
Verfasst: 05.01.2009, 14:26
Liebes Forum!
Warum nur bin ich erst gestern, 14 Tage vor meinem Rigorosum auf Euch gestoßen!?! Ich habe so viele Beiträge gefunden, die mir echt geholfen haben! Auch die Diskussion zum Thema DM-Wechsel hat mir echt gut getan.
Ich weiß nicht, ob es Euch hilft, aber ich möchte dennoch kurz beschreiben wie es bei mir war - und somit zeigen, dass ein Wechsel der DM, auch wenn es weh tut, letztlich sehr viel bringen kann.
Ich habe ein Jahr lang auf eine Stelle an der Uni gewartet (sie wurde mir in Aussicht gestellt, es war nur nicht klar, wann der Startschuß des Projekts, um das es ging, fallen würde). Wenige Tage vor meinem persönlich gesetzten Ende der Wartezeit bekam ich sie auch. (In diesem "Wartejahr" habe ich auch schon an der Uni gearbeitet, aber noch nicht als Dokorandin.) Dann habe ich etwas über ein Jahr lang an meinem Dissertationsprojekt gearbeitet, und sehr bald schon habe ich genau das gemerkt, was Ihr auch schon geschrieben habt. Anscheinend gehen einige DM/DV/AssistentInnen davon aus, dass promovieren weh tun muss. Meine Erfahrungen davor aber waren, dass wissenschaftlich zu arbeiten einfach wunderschön ist, furchtbar viel Freude macht, total erfüllend ist! Ich war eigentlich ziemlich perplex. Ich habe dann versucht, die Situation so zu verändern, dass sie erträglich wird. Hat nicht geklappt. Letztlich habe ich dann alles gewechselt (obwohl am Projektinhalt echt mein Herz gehangen hat). Neues Thema bei einer neuen DM an einer neuen Uni, keine Anstellung sondern extern, neben Vollzeitjob. Es tat echt weh, und es war auch nicht angenehm mitzubekommen, dass mein Nachfolger auf ein Jahr meiner Arbeit zurückgreift, die Diss also in einem Jahr weniger fertig bekommen würde und ich in den Publikationen nicht einmal erwähnt werde (ja, ich habe mir rechtliche Schritte überlegt, es dann aber doch bleiben lassen). ABER: Es war die einzig richtige und sogar sehr gute Entscheidung, zu gehen! Ich habe so eine tolle DM gefunden, mit großartiger Betreuung, und das Flow-Erleben, das ich von der Diplomarbeit her kannte und wieder haben wollte, kam bei der Diss wieder. Ich habe Ende Oktober die Diss eingereicht, habe mich im November etwas erholt, und seit Anfang Dezember fehlt mir das wissenschaftliche Arbeiten wieder. Genau so soll es doch sein! Promovieren soll meiner Meinung nach NICHT weh tun! Und es gibt zum Glück offensichtlich ProfessorInnen (zumindest (m)eine), die das genau so sehen. Ich bin über meinen Wechsel sehr glücklich (auch wenn ich mir natürlich wünschte, dass bei meiner alten Stelle alles gepasst hätte) und hoffe, dass es Euch da draußen ganz ähnlich geht!
Liebe Grüße!
AGH
P.S.: Meine Kollegen von der ursprünglichen Stelle schreiben noch immer an der Diss...waren also nicht früher fertig als ich. Klar habe ich 2 Jahre "verloren" und wäre schneller gewesen, hätte ich gleich meinen jetzigen Weg gewählt (anstatt zu warten und dann zu leiden). Aber wäre ich geblieben, wäre ich erstens seelisch (und finanziell) ein Wrack und zweitens noch immer nicht fertig. Keine Angst also davor, durch einen Wechsel Zeit zu verlieren! AGH
Warum nur bin ich erst gestern, 14 Tage vor meinem Rigorosum auf Euch gestoßen!?! Ich habe so viele Beiträge gefunden, die mir echt geholfen haben! Auch die Diskussion zum Thema DM-Wechsel hat mir echt gut getan.
Ich weiß nicht, ob es Euch hilft, aber ich möchte dennoch kurz beschreiben wie es bei mir war - und somit zeigen, dass ein Wechsel der DM, auch wenn es weh tut, letztlich sehr viel bringen kann.
Ich habe ein Jahr lang auf eine Stelle an der Uni gewartet (sie wurde mir in Aussicht gestellt, es war nur nicht klar, wann der Startschuß des Projekts, um das es ging, fallen würde). Wenige Tage vor meinem persönlich gesetzten Ende der Wartezeit bekam ich sie auch. (In diesem "Wartejahr" habe ich auch schon an der Uni gearbeitet, aber noch nicht als Dokorandin.) Dann habe ich etwas über ein Jahr lang an meinem Dissertationsprojekt gearbeitet, und sehr bald schon habe ich genau das gemerkt, was Ihr auch schon geschrieben habt. Anscheinend gehen einige DM/DV/AssistentInnen davon aus, dass promovieren weh tun muss. Meine Erfahrungen davor aber waren, dass wissenschaftlich zu arbeiten einfach wunderschön ist, furchtbar viel Freude macht, total erfüllend ist! Ich war eigentlich ziemlich perplex. Ich habe dann versucht, die Situation so zu verändern, dass sie erträglich wird. Hat nicht geklappt. Letztlich habe ich dann alles gewechselt (obwohl am Projektinhalt echt mein Herz gehangen hat). Neues Thema bei einer neuen DM an einer neuen Uni, keine Anstellung sondern extern, neben Vollzeitjob. Es tat echt weh, und es war auch nicht angenehm mitzubekommen, dass mein Nachfolger auf ein Jahr meiner Arbeit zurückgreift, die Diss also in einem Jahr weniger fertig bekommen würde und ich in den Publikationen nicht einmal erwähnt werde (ja, ich habe mir rechtliche Schritte überlegt, es dann aber doch bleiben lassen). ABER: Es war die einzig richtige und sogar sehr gute Entscheidung, zu gehen! Ich habe so eine tolle DM gefunden, mit großartiger Betreuung, und das Flow-Erleben, das ich von der Diplomarbeit her kannte und wieder haben wollte, kam bei der Diss wieder. Ich habe Ende Oktober die Diss eingereicht, habe mich im November etwas erholt, und seit Anfang Dezember fehlt mir das wissenschaftliche Arbeiten wieder. Genau so soll es doch sein! Promovieren soll meiner Meinung nach NICHT weh tun! Und es gibt zum Glück offensichtlich ProfessorInnen (zumindest (m)eine), die das genau so sehen. Ich bin über meinen Wechsel sehr glücklich (auch wenn ich mir natürlich wünschte, dass bei meiner alten Stelle alles gepasst hätte) und hoffe, dass es Euch da draußen ganz ähnlich geht!
Liebe Grüße!
AGH
P.S.: Meine Kollegen von der ursprünglichen Stelle schreiben noch immer an der Diss...waren also nicht früher fertig als ich. Klar habe ich 2 Jahre "verloren" und wäre schneller gewesen, hätte ich gleich meinen jetzigen Weg gewählt (anstatt zu warten und dann zu leiden). Aber wäre ich geblieben, wäre ich erstens seelisch (und finanziell) ein Wrack und zweitens noch immer nicht fertig. Keine Angst also davor, durch einen Wechsel Zeit zu verlieren! AGH