doktorandenforum.de

Wahrscheinlich hast Du die Beiträge schon gesehen, aber hier noch einmal die expliziten Hinweise auf folgende Beiträge:
viewtopic.php?f=34&t=6666&start=50#p217452
viewtopic.php?f=34&t=6666&start=60#p217537

Aus meiner persönlichen Sicht haben die privaten FHs Nachteile, die man durchaus ernst nehmen sollte. Allen voran (jenseits der monetären Erwägungen) ist hier die Jobsicherheit relevant:
Jetzt (und seit ca. 5 Jahren) surfen wir schön auf der Welle der politisch gewollten Akademisierung der Gesellschaft. Mehr Leute ins Abi, mehr Leute an die Uni/FH, mehr Arbeitnehmer, die bitte abends noch ihren Bachelor nachmachen sollen/wollen. Natürlich wird dies auch noch eine ganze Zeit anhalten. Aber irgendwann könnten diese Zeiten vorbei sein, und dann verschlanken sich private FHen personell bzw. von der Anzahl ihrer Standorte her. Für FH-Profs an staatlichen FHs ist das egal, denn die sind verbeamtet.

Außerdem solltest Du Dir die Frage stellen: was sind die Optionen jetzt und wie sehen sie nach den 2 Jahren aus? Jetzt bist Du im Alter X und hättest die Möglichkeit, richtig ins Berufsleben einzusteigen. Du hast promoviert und deshalb "verzeiht" man Dir in der Industrie das Alter X. In 2 Jahren bist Du (X+2) Jahre alt, hast aber in bezug auf einen Berufseinstieg nicht mehr zu bieten als jetzt.

Kurz zum Thema Geld: Ist bei den privaten FHs Verhandlungssache, aber davon würde ich mir nicht zuviel versprechen: Wenn ein Bereichleiter, der jahrelang im Konzern Führungskraft war, sich einen ruhigen Vorruhestand machen will und zur FOM geht, dann kann der sicher Forderungen stellen. Wenn Du mit gerade abgeschlossener Promotion und der Berufserfahrung aus einem Teilzeitjob hingehst, dann sieht die Sache anders aus.

Kobold123 hat geschrieben: Hat hier jemand Erfahrungen mit Vertretungsprofessuren gemacht? Gehalt, Aussicht auf weitere Übernahme in eine unbefristete Professur etc.?

Das sagt Wikipedia:

Vertretungsprofessoren/innen sind Wissenschaftler oder Künstler, die in einer Übergangszeit mittels einer zeitlich befristeten Einstellung, unabhängig von den üblichen Bewerbungsverfahren, eine semesterweise Verwaltung einer Professur übernehmen. Während der Vertretungsdauer darf – je nach Bundesland – der Professorentitel geführt werden. Einen grundlegenden Anspruch auf eine Daueranstellung gibt es nicht. Dienstrechtliche Aufgaben, die mit der Professur verbunden sind, gehören zu den mit der Vertretungsprofessur stehenden Verpflichtungen. Die Vertretungsprofessur wird vergeben, wenn eine Professur etwa wegen Pensionierung oder Weggang des Inhabers zeitlich befristet unbesetzt ist. Sie wird im Angestelltenverhältnis an einen promovierten, in der Regel bereits habilitierten Wissenschaftler vergeben. Dieser kann dabei entweder Erfahrung sammeln, die ihm in der späteren Bewerbungsphase auf andere Professuren nützlich ist (Vertretung sine spe), oder aber er vertritt mit der Aussicht, diese Professur danach als regulärer Professor übertragen zu bekommen (Vertretung cum spe).

Bei den Verhandlungen würde ich den letzten Punkt abklären. Besteht Aussicht auf Übernahme als regulärer Professor? Falls die Leute klipp und klar nein sagen, solltest Du Dir genau überlegen, was Du willst. Es könnte ein Sprungbrett für eine Professur woanders sein, oder ein Hindernis auf dem Weg zu einem normalen Job.
Falls sie die Möglichkeit einer Übernahme nicht ausschliessen, musst Du selbst wissen, ob Du diesen befristeten Job mit Aussicht auf Übernahme antreten möchtest. Falls ja: Verhandle über Dein Gehalt. Versuche einen Nettoausgleich herauszuhandeln, weil als Nicht-Beamtin Du im Vergleich zu einem verbeamteten Professor viel weniger Netto raus bekommst und auch bei der späteren Rente bist Du im Nachteil. Wahrscheinlich kannst Du das Gehalt aber nicht verhandeln, weil Du neu im Geschäft bist. Aber versuchen kannst Du es Sprich auch unbedingt die Kriterien an, die Du für eine Übernahme erfüllen musst. Sind sie quantifizierbar oder eher qualitativ?
Sprich auch unbedingt die vielen Dinge an, die ich 2-3 Beiträge weiter vorher angesprochen habe (Stichwort: Ausstattung, Laufende Mittel etc.). Auch wenn Du vielleicht nix verhandeln kannst, hast Du so die Möglichkeit, Dir ein umfassendes Bild der Professur zu machen.

Viel Erfolg!

mm42 hat geschrieben:

Apollo hat geschrieben:Ich werde eher Probleme damit bekommen dass Badesaison ist und evtl. zu wenig Studenten anwesend sind!

Ich hatte vor ein paar Tagen an einem sehr heißen Tag einen Probevorträg, wobei in der Einladung stand, dass auf die Interaktion mit den Studis großer Wert gelegt wird. Beim Probevortrag waren dann nur vier Studis da. Zum Glück haben aber die anwesenden Profs sich auf meine Fragen gemeldet.

Jetzt mal Butter bei die Fische: mir ist zu Ohren gekommen, dass bereits mehrere Berufungen an diesem Lehrstuhl daran gescheitert sind, da nicht genug Studenten bei den Probevorlesungen anwesend waren.

• Wie viele Studenten müssen denn mind. anwesend sein?
• Rein hypothetisch man bewirbt sich für Mathematik, müssen die Studenten alle Mathe im Hauptfach haben?
• Angenommen, auch rein hypothetisch, man kennt Studenten von dieser Hochschule: ist es ein Problem, wenn diese bei der Probevorlesung anwesend sind oder kann sich daraus ein Problem entwickeln?

Apollo hat geschrieben:Rein hypothetisch man bewirbt sich für Mathematik, müssen die Studenten alle Mathe im Hauptfach haben?

Kann man bei einem FH-Studium Mathe als Hauptfach haben?

Apollo hat geschrieben: Jetzt mal Butter bei die Fische: mir ist zu Ohren gekommen, dass bereits mehrere Berufungen an diesem Lehrstuhl daran gescheitert sind, da nicht genug Studenten bei den Probevorlesungen anwesend waren.

Was heißt denn hier "an diesem Lehrstuhl"? Wenn ihr euch privat kennt und am selben Lehrstuhl beworben habt, dann bitte per PN klären! Ansonsten kein Hörensagen posten.

mm42 hat geschrieben:Kann man bei einem FH-Studium Mathe als Hauptfach haben?

Ja, an manchen, eher größeren fhs, an anderen nicht. Eine meiner beiden fhs hat einen BA- und einen MA-Studiengang in Mathematik, wenn auch nicht explizit unter diesem Namen. Ist aber eher selten.

Deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass die Antwort auf die ursprüngliche Frage "nein" ist.

Dass eine Mindestanzahl an Studenten anwesend sein muss, und dass das zum Problem werden kann, höre ich zum ersten Mal. Wieder eine Sache mehr, um die ich mir Sorgen machen kann.

benson hat geschrieben:Dass eine Mindestanzahl an Studenten anwesend sein muss, und dass das zum Problem werden kann, höre ich zum ersten Mal. Wieder eine Sache mehr, um die ich mir Sorgen machen kann.

Wenn es eine Mindestanzahl von beim Probevortrag anwesenden Studis gibt, dann wird sich die BK wohl gegen den Fall von zuwenig Studis absichern wollen (sonst müsste Sie evtl. die Ausschreibung wiederholen). In diesem Fall würde vielleicht der Probevortrag räumlich und zeitlich anstelle einer regulären Vorlesung (mit einer hinreichenden Anzahl an Hörern) durchgeführt. Einer meiner Probevorträge war zeitlich und räumlich anstelle einer regulären Vorlesungen und entsprechend gut besucht (mir ist aber nicht klar, inwieweit die Studis vorher wussten, dass statt der regulären Vorlesung ein Probevortrag kommt).

Hallo, mich würde mal interessieren, wo zukünftige FH-Professoren nach Stellen suchen. Das wurde hier schon im Forum diskutiert, allerdings dreht sich das Rad der Zeit weiter und vielleicht gibt es inzwischen aktuellere Plattformen als Acedemics und effektivere Wege als jede FH-Homepage zu durchforsten. Wer mag sein wertvolles Wissen mit uns teilen?

http://jobs.zeit.de/
https://www.academics.de/wissenschaft/s ... 37161.html
http://www.hochschulstellenmarkt.de/hoc ... ellen.html
https://www.hochschulverband.de/index.php?id=574#_

Kareem hat geschrieben:Hallo, mich würde mal interessieren, wo zukünftige FH-Professoren nach Stellen suchen. Das wurde hier schon im Forum diskutiert, allerdings dreht sich das Rad der Zeit weiter und vielleicht gibt es inzwischen aktuellere Plattformen als Acedemics und effektivere Wege als jede FH-Homepage zu durchforsten. Wer mag sein wertvolles Wissen mit uns teilen?

In meinem Fall war das einfach: ich bin örtlich nicht flexibel, also kommen bei mir nur die 3 FHs in der Nähe in Frage, die einen sinnvollen Arbeitsweg ergeben würden. Zwei weitere kommen dann noch mit einigem Bauchschmerz dazu.

Und dann einfach direkt auf den Homepages schauen. Da hab ich dann auch eher das Gefühl, wirklich nichts zu verpassen, außerdem stehen da teilweise auch gleich Lehraufträge mit drin.