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Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust

Verfasst: 02.05.2008, 12:17
von Schtudinki
:roll:

Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust

Verfasst: 02.05.2008, 14:21
von Joe
Schtudinki hat geschrieben::roll:
lol
Schtudinki, Du gehst ja ab wie ein Zäpfchen hier :mrgreen:

Im Ernst, bei allem Respekt für Deine Leistung, beides ohne größere Schwierigkeiten miteinander zu verbinden - Du bist und bleibst ein Ausnahmefall, dessen solltest Du Dir immer bewusst sein :!: Und an Ausnahmefällen können sich allgemeingültige Regeln nun mal nicht orientieren. Wenn die von Susanne genannte Professorin Einwände gegen die Idee einer zur Vollzeitstelle parallelen Promotion hat, dann wird sie schon gute Argumente (mit Sicherheit auch Erfahrungswerte) dafür haben. Zumindest handelt es sich hierbei nicht um vorgeschobene Gründe zum Zwecke der Abwimmelei, schließlich empfand sie ja offensichtlich sowohl Idee als auch Expose als gut.

Davon abgesehen, mich würde mal interessieren, um was für einen Job es sich im Falle von Susanne handelt. Dies zu wissen ist für eine bessere Einschätzung zwingend notwendig. Meine Kumpels arbeiten fast alle bei größeren und/oder wichtigen Unternehmen: KEINER malocht unter 50 Stunden in der Woche, NO WAY, viele eher 60 bis 70! Da ist nix mit "relaxed" nach Hause kommen, abschalten, den Kamin anschmeissen und noch mal schnell den Adorno lesen...

Von Belang wäre auch das Wissen um die Art der Dissertation und den Anspruch des Betreuers - alles Parameter, die wir an dieser Stelle nicht kennen, was wiederum eine fundierte Einschätzung unsererseits verunmöglicht. Insofern muss die allgemeine Regel greifen, und die lautet: Diss + VZJob = zu schwierig!

Was die Finanzen angeht, kann ich Dich allerdings absolut verstehen, Schtudinki. Vollste Zustimmung! Wäre ich nicht in meiner privilegierten Lage und müsste ich meinen Lifestyle auch nur im Geringsten ändern, niemals käme ein Doktorat in Frage. Kohle ist wichtig! Mal in den Urlaub fahren, dem Partner was schenken, Restaurant-, Opern- und Theaterbesuche... keine Chance, darauf würde ich nicht verzichten wollen :shock:

Im Übrigen denke ich nicht, dass Professoren sich um Stipendien für ihre Schützlinge kümmern sollten. Die meisten Lehrstuhlinhaber (in Teutonien) sind doch ohnhin schon überlastet durch den hohen administrativen Aufwand - wie sollten sie zusätzlich einen solchen Stipendienberatungsservice anbieten, ohne dass sich dies negativ auf Lehre, Forschung und Betreuungsqualität auswirkt. IMHO sollte sowas von der Universität übernommen und in einer zentralen Anlauf- und Beratungsstelle gebündelt werden.

Flamesuit on :mrgreen:

Gruß,
Joe

Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust

Verfasst: 02.05.2008, 14:25
von showbee
Also ich nochmals... ich sehe das etwas differenzierter. Mir wurde von Anfang an kein Zucker in ... also habe ich mein gesamtes Studium selbst finanziert nachdem ich eine Berufsausbildung gemacht hatte. Die Eltern hatten kein Geld, also ging Direktstudium nicht. Das Doktorandentum muss m.E. auch fachdifferenziert betrachtet werden. Ich kann mit der Pflicht zur Unterstützung mich nur dort anschließen, wo der Dr. Quasie Berufszwang ist (wie bspw. bei Medizinern). Bei den Naturwissenschaften siehts teilweise schon anders aus, weil dort eh nur die Doktorand werden, die in einem Institut / Lehrstuhl eingebunden sind im Forschungsbetrieb. Externe gibts da kaum. Also verbleibt die 3. Gruppe (wie ich), die die Diss aus Spaß an der eigenen Freud oder aus Titelgier oder Zeitvertreib machen. Hier kann ich keinerlei Pflicht zur Unterstützung sehen. Es ist alles freiwillig, also muss man sich gefälligst auch um die Finanzierung selbst strecken. Zur selbständigen wissenschaftlichen Arbeit gehört eben nicht nur das selbständige forschen sondern auch das selbständige "Lebenaufdiebeinebekommen". Vielleicht sehe ich das zu pragmatisch, da ich nun in der Situation bin, aber man muss schon klar zwischen Promotion und Studium unterscheiden.

Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust

Verfasst: 02.05.2008, 18:44
von susannne
Hallo Ihr,

vielen Dank für die netten und ausführlichen Antworten. Das hat mir schon sehr weiter geholfen.
Mein Job ist ein normaler 8 Stunden Job bei einer Behörde, Es herrscht gleitende Arbeitszeit. Ja, ich brenne für das Thema und ich traue es mir wirklich zu das hinzubekommen, neben dem Job. Kinder möchte ich keine mehr, da ich schon ein 16 jähriges Kind habe, also stünde keine Familiegründung, der Karriereplanung im Wege, die ich eh nicht in dem Sinne anstrebe. Ich möchte aus Neugier promovieren, ich schreibe gerne, forsche gerne, mache gerne Umfragen, Interviews und alles was in dem Falle mit der Sozialwissenschaft zusammenhängt.
Aber wie gesagt, nun bin ich erst mal frustriert und fühle mich sehr zurückgeworfen, dass ist erst mal ein kurzer Motivationskiller, den ich aber überwinden werde.
Den Hinweis mit dem Anspruch auf Teilzeitarbeit nach 6 Monaten fand ich sehr gut, dass habe ich auch noch nicht gewusst, dass so ein Anspruch besteht: Gut zu wissen.
Ich würde ja zumindest erst mal gerne anfangen mit der Promotion und könnte mich ja immer noch um ein Stipendium bewerben. Mein Arbeitsvertrag ist nur bis Ende des Jahres befristet.
Aber wie schon mal erwähnt rechne ich mir die Chancen für ein Stipendium als sehr gering aus, habe kein Spitzenabitur.
Fühle mich da auch ein wenig allein , da ist so viel was es zu wissen und beachten gibt.
Und nun muss ich immer noch einen Professor/ in finden, dabei habe ich schon alle Lehrstühle in Deutschland angeschrieben.
Naja irgendwie wirds schon weiter gehen.
lg Susanne

Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust

Verfasst: 02.05.2008, 19:10
von la_potranca
@Schtudinki: ok, dann haben wir uns verstanden 8) - diese Forderungen kann ihc nachvollziehen. Und irgendwann wird ja auch Deutschland begreifen, dass Uni eine Servicestelle ist und werden muss...

@Susanne: klar wird's weitergehen. Hast du denn noch Kontakte aus der Studienzeit? Sowas würde ich für zielführender halten als blinde Anschreiben...

Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust

Verfasst: 02.05.2008, 19:22
von Joe
susannne hat geschrieben: Und nun muss ich immer noch einen Professor/ in finden, dabei habe ich schon alle Lehrstühle in Deutschland angeschrieben.
Hallo Susanne,

ich würde definitiv auch Professoren in der Schweiz anschreiben. Die sind meiner Erfahrung nach deutlich lockerer als die hiesigen, was sowas angeht. Evtl. käme auch Österreich in Frage?

Viel Glück!

Gruß,
Joe

Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust

Verfasst: 02.05.2008, 21:27
von Schtudinki
Joe hat geschrieben:
Von Belang wäre auch das Wissen um die Art der Dissertation und den Anspruch des Betreuers - alles Parameter, die wir an dieser Stelle nicht kennen, was wiederum eine fundierte Einschätzung unsererseits verunmöglicht.
Ach Joe, nur weil Du so ein Wortakrobat bist darfst Du weiter ein Foto von mir als Avatar benutzen ;-)

Leider hat mich das Thema in tiefe Extase gestürzt und ich habe mich philosophierend betrunken - deshalb muss ich jetzt ins Bett...

Gute Nacht ihr Stipendiaten, Voll- und Teilzeitkräfte, Helden der Arbeit und Sesselpupser, Lehrstuhlmitarbeiter und solche die es werden wollen, Ausgenutzte und Abgeschaffte, Forschungsprojektler, Dissertanten, Diskutanten und Deserteure....