Re: Persönliche Meinung in der Diss?
Verfasst: 18.11.2012, 11:52
Hast mich evtl. missverstanden, siehe meinen ersten Beitrag hier im Thread. Im Übrigen stimme ich SirJi zu.
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"Es werden Aussagen gemacht." Wer macht diese Aussagen, und wer definiert den Rahmen? Ich! Natürlich kann ich auch Aussagen machen, für die ich eine gewisse allgemeine Plausibilität beanspruche. Aussagen sind immer subjektiv, und warum sollen subjektive Aussagen wissenschaftlich nicht interessant sein? Selbst wenn man "subjektiv" so versteht wie du, es gibt ein Forschungszweig (ausgehend von der Psychologie, Norbert Groeben et al.), der sich genau das zur Methode gemacht hat: Subjektive Theorien.DoneXY hat geschrieben:Entweder es werden Aussagen gemacht, die innerhalb eines definierten Rahmens eine allgemeine Plausibilität beanspruchen (= nicht haben!) - und auf ihre Falsifikation warten - oder es sind rein subjektive Aussagen, die wiederum wissenschaftlich nicht interessant ist.
Ja allerdings, aber..... die Eingangsfeststellung, dass das (m)eine konkrete Erfahrung ist, ist absolut notwendig. Erst dann darf -begründet - abstrahiert und verallgemeinert werden.DoneXY hat geschrieben:Die Aussage, mir fallen die Apfel immer auf den Boden, unterscheidet sich doch deutlich von einem Postulat über die Schwerkraft.
Ich verstehe nicht, warum Du diese Frage stellst. Du kennst die Antwort und alle die hier mitlesen auch. Ich hatte gehofft, mein Posting - inkl. die Ausführung über die Juristen - wäre so deutlich gewesen, dass meine (und eben nicht nur meine) Position dazu klar ist.musicus hat geschrieben:"Es werden Aussagen gemacht." Wer macht diese Aussagen, und wer definiert den Rahmen? Ich!
Eine Aussage, die innerhalb eines definierten Rahmens zumindest vorübergehend keine allgemeine Plausibilität annimmt, ist in allen Sozialwissenschaften, die ich kenne (es sind tatsächlich mehrere), für die Bereiche, die ich überschaue: bedeutungslos.musicus hat geschrieben:Natürlich kann ich auch Aussagen machen, für die ich eine gewisse allgemeine Plausibilität beanspruche. Aussagen sind immer subjektiv, und warum sollen subjektive Aussagen wissenschaftlich nicht interessant sein?
Wie verstehe ich denn 'subjektiv'? Und wie verstehen es andere?musicus hat geschrieben: Selbst wenn man "subjektiv" so versteht wie du, es gibt ein Forschungszweig (ausgehend von der Psychologie, Norbert Groeben et al.), der sich genau das zur Methode gemacht hat: Subjektive Theorien.
Beispiel: Ich sage: jede (auch wissenschaftliche) Aussage ist subjektiv, du verstehst: "subjektiv = unplausibel und deshalb bedeutungslos". Das habe ich nicht gesagt! Auch subjektive Aussagen können für andere (mit gleichem Wissen, gleichen Vorkenntnissen und gleichen Sinnesorganen) plausibel sein. Subjektiv bedeutet für dich anscheinend: "nur für das jeweilige Subjekt gültig", "nicht allgemeingültig", usw.DoneXY hat geschrieben:Wie verstehe ich denn 'subjektiv'? Und wie verstehen es andere?
Ich schreibe ausschließlich über die Kommunikation von Beobachtungen. Hier können rein subjektive Sichtweisen natürlich plausibel sein. Die Aussage, "Das Essen schmeckt mir gut!", kann gar nicht sinnvoll verallgemeinert werden.musicus hat geschrieben:Subjektiv für mich bedeutet die einzige Erkenntnismöglichkeit, die es gibt. Ein Objekt kann nichts erkennen, es ist immer der beobachtende Mensch (Geist), der die von den Sinnesorganen abgebildete Realität (nicht die Realität selbst) interpretiert. Aber: ähnliche Bewußtseine werden die Welt auch immer ähnlich wahrnehmen. Deshalb, nochmal als Zusammenfassung der ursprünglichen Frage, Ja zum "ich".