Ach ja:
Die Behauptung, in Dissertationen können keine Lehrbücher zitiert werden ist in doppelter hinsicht Unfug! Denn:
(a) Lehrbücher unterliegen genau den selben wissenschaftlichen Standards wie Sammelbände, Monografien und Zeitschriftenartikel.
(b) Es liegt schließlich einzig und allein am Forschungsthema, inwieweit Lehrbuchwissen eine Rolle spielt.
Da das aber leider OT ist, mehr dazu hier: viewtopic.php?f=1&t=2871
Was sie schreiben ist Unfug, denn:
Es kommt auf das Fach an! Ich spreche für Life Sciences und dort gilt: Zitiert wird das Paper, das die Erkenntnis gewann bzw. ggf. für ganz allgemeine Sachen und Basics, Review Artikel.
Ein Lehrbuch enthält allgemeines Grundwissen und es dauert Jahre bis aktuelle Forschung in Lehrbücher durchsickert, v.a. da ein ein Lehrbuch nicht in das Detail gehen kann, die die original Paper liefern.
Diskussion finde ich schon wieder schwierig. Mit wem soll ich in meiner Diss diskutieren?
Musicus, ich nehme mal aufgrund dieses Satzes an, dass du nicht aus den Nat.Wissenschaften/Life Sciences kommst und baue darauf meine Antwort auf:
Ist das so? Warum dann überhaupt eine Einleitung? Keine Motivation, keine Fragestellung, kein Erkenntnisgewinn durch vorangegangene Arbeiten? Das habe ich alles in der Einleitung drinne und ist „von mir“.
Die Einleitung gibt dem Leser den Background zur Thematik, und führt den Leser von der Übersicht hin zu meinen spezifischen Fragestellungen - also "Was weiss man, wie komme ich dadurch auf meine Hypothesen etc.
De facto wurden alle Erkenntnisse, die ich in der Einleitung zusammenfasse von anderen Forschern generiert. Die Eigenleistung beschränkt sich also darauf, im Urwald der wissenschaftlichen Artikel die relevanten Sachen zu finden und ordentlich zusammenzustellen. Das bringt aber die Wissenschaft erst einmal keinen Meter voran. Wenn du den Erkenntnisgewinn durch vorangegangene Arbeiten als deine Leistung ansiehst, dann sehe ich das als wissenschaftliches Fehlverhalten deinerseits.
Ein Ergebnis dagegen (ich stelle mir das jetzt mal als „Meßergebnis“ vor), würde ich jetzt nicht als „meins“ bezeichnen
Warum? Wenn ich die Frage gestellt, ein Experiment zu dessen Beantwortung erstellt und durchgeführt habe und dann eben einen Datensatz generiere, der diese Frage beantwortet und ich durch diese neue Erkenntnis einen Beitrag zur Wissenschaft leiste... als wessen Leistung sollte es sonst bezeichnet werden?
Mit wem soll ich in meiner Diss diskutieren? Das ergibt sich doch immer (im Idealfall) hinterher. Interpretation würde ich jetzt noch als „eigene“ Leistung mit dazunehmen.
Die Diskussion meint, dass man seine Ergebnisse interpretiert und in den Kontext zu anderen wissenschaftlichen Arbeiten setzt.
Life Sciences? Entschuldigung, daß ich lache.
1. Was ist lustig?
2. In welchem Fach möchtest du denn deinen Beitrag zur Erweiterung des weltweiten Wissens leisten?