Literaturangaben: Erstveröffentlichung

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barbershop

Literaturangaben: Erstveröffentlichung

Beitrag von barbershop »

Liebes Forum,
heute eine Frage zur "guten wissenschaftlichen Praxis" oder "wie ist es oft üblich?":
Mir ist aufgefallen, dass ich einige Grundlagenwerke verwende, die bereits in mehreren Auflagen erschienen sind. Normalerweise würde ich sagen, immer die neueste Auflage verwenden usw. Wie ist es aber mit Grundlagenwerken, die mehr oder weniger unverändert vorliegen, als prominentes Beispiel:

Umberto Eco: Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt

Er schrieb das Buch 1977, erstmals übersetzt wohl 1989, jetzt vorliegend in der 6. Auflage von 1993.
Gibt man das Jahr der Erstveröffentlichung an? Und auch die Übersetzung? Gefühlsmäßig würde ich das bei so einem Titel für sinnvoll halten, allerdings nicht bei allen Titeln (bspsw. Bortz/Döring: Forschungsmethoden und Evaluation).

Wie macht ihr das? Vorschläge?
:KT:
Grüße,
barbershop
Wissbegierige

Re: Literaturangaben: Erstveröffentlichung

Beitrag von Wissbegierige »

Ähm, ich habe das ganz profan so gemacht, dass ich die Auflage zitiert habe, die ich verwendet habe...
Ich habe einfach immer die aktuellste Auflage meiner benutzten Bibliotheken verwendet. Ich mache mir nicht den Aufwand, in einer anderen Bib nach einer neueren Auflage zu suchen, um zu vergleichen, ob zB die Seitenzahlen noch stimmen.
Oder habe ich dich falsch verstanden?
Garion

Re: Literaturangaben: Erstveröffentlichung

Beitrag von Garion »

Hallo,

also, wenn das Buch unverändert wieder aufgelegt wird und einige Jahre zur Erstauflage zurückliegen, gebe ich die Erstveröffentlichung auf jeden Fall an. Ich habe mir auch extra einen Zitationsstil ausgesucht, der das erlaubt (in Citavi). Mich stört sonst, daß der Leser das Buch zeitlich falsch einordnen könnte. Ich habe z.B. ein Buch, das 1973 erschienen ist, aber von mir in der Auflage von 1984 zitiert wird. Da ich auch noch andere Werke vom gleichen Autor aufgenommen habe, wäre das verwirrend, wenn sein erstes Werk zeitlich nach den späteren eingeordnet würde.
barbershop

Re: Literaturangaben: Erstveröffentlichung

Beitrag von barbershop »

@Garion: genau das meine ich, danke dir für deinen Kommentar! Machst du das bei allen unveränderten Auflagen oder nur bei einigen, relevant erscheinenden Titeln?
Grüße, barbershop
Garion

Re: Literaturangaben: Erstveröffentlichung

Beitrag von Garion »

Hallo Barbershop,

ich habe mir vorgenommen, grundsätzlich das Jahr der Erstauflage anzugeben, wenn ich ein Buch zitiere, das in einer späteren, unveränderten Auflage erschienen ist.
Anne123
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Re: Literaturangaben: Erstveröffentlichung

Beitrag von Anne123 »

Hallo Garion,

könntest Du bitte kurz ein Beispiel geben, wie die Literaturangabe dann aussieht?

Danke!
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Klaus Unruh
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Re: Literaturangaben: Erstveröffentlichung

Beitrag von Klaus Unruh »

Bei mir kommt sowas auch vor. Da ich mich u.a. auf einen Autor beziehe, der 1934 gestorben ist und dessen Werke erst 2002 und 2003 als Ausgewählte Werke auf Deutsch erschienen sind gibt es im Text folgenden Hinweis:

Name (1933/2002) und dann im Literaturverzeichnis folgendes:

Name, Vorname (2002): Ausgewählte Werke. Band I. Ort.

Das Problem dabei ist, dass es einige Texte gibt, die in den Ausgewählten Werken erstmalig erschienen sind.

Gruß,

K.
Garion

Re: Literaturangaben: Erstveröffentlichung

Beitrag von Garion »

Anne123 hat geschrieben:Hallo Garion,

könntest Du bitte kurz ein Beispiel geben, wie die Literaturangabe dann aussieht?

Danke!
Ja, genauso wie bei Klaus Unruh! Ich nutze den Stil der Zeitschrift für Pädagogik in Citavi.

Im Text sieht es dann so aus: Holzkamp (1973/1984) und im Literaturverzeichnis auch so: Holzkamp (1973/1984): Sinnliche Erkenntnis etc. etc.

Besonders wichtig wird das ja, wenn man wirklich ältere Bücher zitiert. Wenn ich mich z.B. auf Marx beziehe, sieht es einfach komisch für mich aus, wenn dann da steht Marx (1968) statt immerhin (Marx 1890/1968).
Anne123
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Re: Literaturangaben: Erstveröffentlichung

Beitrag von Anne123 »

Danke Dir! Ich habe mir diese Frage nämlich auch schon gestellt , kann mich allerdings nicht daran erinnern, in der Literatur mal darüber gestolpert zu sein.

So richtig deutlich wurde das Problem auf einer Konferenz, als ein Kollege eine Sammlung von Theorien aus dem Zeitraum 1920-1940 vorstellte, die jedoch aufgrund der Lit.angaben hinter den Zitaten in der PPP plötzlich alle in die Zeit zwischen 2007 und 2010 rutschten.:-) Er wurde ziemlich harsch zurechtgewiesen, obgleich er schon lange kein Doktorand mehr ist. So in der Art "Ihnen ist aber schon klar, dass der Autor schon lange tot ist. Wie soll der 2010 diese Theorie entwickelt haben?" Pedanterie...in gewisser Weise.:-)
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Garion

Re: Literaturangaben: Erstveröffentlichung

Beitrag von Garion »

Anne123 hat geschrieben:Danke Dir! Ich habe mir diese Frage nämlich auch schon gestellt , kann mich allerdings nicht daran erinnern, in der Literatur mal darüber gestolpert zu sein.

So richtig deutlich wurde das Problem auf einer Konferenz, als ein Kollege eine Sammlung von Theorien aus dem Zeitraum 1920-1940 vorstellte, die jedoch aufgrund der Lit.angaben hinter den Zitaten in der PPP plötzlich alle in die Zeit zwischen 2007 und 2010 rutschten.:-) Er wurde ziemlich harsch zurechtgewiesen, obgleich er schon lange kein Doktorand mehr ist. So in der Art "Ihnen ist aber schon klar, dass der Autor schon lange tot ist. Wie soll der 2010 diese Theorie entwickelt haben?" Pedanterie...in gewisser Weise.:-)

Hallo Anne,

ja, das finde ich dann auch daneben, wenn doch allen schon klar ist, worauf sich die Literaturangabe bezieht. :roll: Aber ein Mangel dieses Harvard-Systems ist es ja wirklich. Vielleicht ist es deswegen auch unüblich bei den Historikern.
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