Hallo,
hat jemand Erfahrung mit folgender Frage:
Wie reagieren Professoren auf eine Anfrage bei einer externen Promotion? Wie sind die Reaktionen, sofern man angibt, dass man promovieren möchte, um später als Professor an einer Dualen Hochschule bzw. Fachhochschule zu lehren?
Die Promotion soll über Lehrtätigkeiten an Hochschulen finanziert werden.
Vielen vielen Dank.
Liebe Grüße
skleine
Externe Promotion - Ziel: Professorin an FH/DH
Re: Externe Promotion - Ziel: Professorin an FH/DH
Ich glaube Dir antwortet niemand, weil das sehr fachspezifisch ist und Du zwei Fragen gleichzeitig stellst.
1. Reaktion auf Frage nach externer Promotion : Unterschiedlich! Bei mir war die Antwort von extern geht nicht bis "unterschriebene Betreuerzusage". Aber warum extern, wenn Du an der Hochschule zur Finanzierung lehren willst? Da käme doch auch intern und Stipendium, Stelle etc.... in Frage.
2. Reaktion auf Ziel "FH-Professur": Unterschiedlich! Ich denke (weiss aber nicht), wenn Du praktische (Industrie etc...)-Erfahrung (Voraussetzung für FH-Prof!) hast und bereits in der Lehre tätig bist, ist dein Wunsch realistisch und legitim (und dann ist auch "extern" erklärlich - Du hast je bereits eine Tätigkeit).
Hast Du beides nicht, fände ich es befremdlich, ein so konkretes Ziel zu hören, ich würde vermuten, dass Du nicht weisst, was das bedeutet. Wie wenn jemand das joggen beginnt und von einer Profisportlerkarriere spricht, obwohl ein realistisches Ziel erstmal durchhalten am nächsten Volkslauf (=Diss schreiben) wäre.
1. Reaktion auf Frage nach externer Promotion : Unterschiedlich! Bei mir war die Antwort von extern geht nicht bis "unterschriebene Betreuerzusage". Aber warum extern, wenn Du an der Hochschule zur Finanzierung lehren willst? Da käme doch auch intern und Stipendium, Stelle etc.... in Frage.
2. Reaktion auf Ziel "FH-Professur": Unterschiedlich! Ich denke (weiss aber nicht), wenn Du praktische (Industrie etc...)-Erfahrung (Voraussetzung für FH-Prof!) hast und bereits in der Lehre tätig bist, ist dein Wunsch realistisch und legitim (und dann ist auch "extern" erklärlich - Du hast je bereits eine Tätigkeit).
Hast Du beides nicht, fände ich es befremdlich, ein so konkretes Ziel zu hören, ich würde vermuten, dass Du nicht weisst, was das bedeutet. Wie wenn jemand das joggen beginnt und von einer Profisportlerkarriere spricht, obwohl ein realistisches Ziel erstmal durchhalten am nächsten Volkslauf (=Diss schreiben) wäre.
Re: Externe Promotion - Ziel: Professorin an FH/DH
Das ist sicher sehr fachspezifisch, darum bitte meine Antwort immer unter diesem Aspekt beurteilen (rer. nat. in meinem Fall).
Das Ziel FH-Professor anzugeben ist schon gewagt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass das als Ziel leichter erreichbar ist als Uni-Professor, aber die Chancen dürften immer noch im einstelligen Prozentbereich liegen. Eine "Akademische Karriere" anzustreben klingt etwas weniger naiv.
Wie auf den Wunsch nach externer Promotion reagiert wird, hängt sicher mit davon ab, wie viele Doktoranden der Prof schon hat oder welche Erfahrungen bereits mit externen Doktoranden vorliegen. Per se kann ich darin keinen großen Nachteil im Vergleich zu internen Doktoranden feststellen.
Wie hast du dir das mit der Finanzierung über Lehrtätigkeit vorgestellt? Soll das auch der Prof vermitteln? Das ist dann allerdings nicht meine Vorstellung einer externen Promotion, eher die einer internen, bei der man als WiMi (Teilzeit) angestellt ist.
Mir ist nicht bekannt, dass man für Lehrtätigkeit an der Hochschule fürstlich bezahlt werden würde; teilweise überhaupt nicht; oft reißen sich Habilitanden und Doktoranden drum, die für ihre Arbeit zu einer gewissen Menge an Lehrtätigkeit verpflichtet sind. Ich bin mir also nicht sicher, ob das alles so einfach klappen kann, wie du dir das vorgestellt hast (unter der Einschränkung der fachspezifischen Unterschiede wie gesagt).
Das Ziel FH-Professor anzugeben ist schon gewagt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass das als Ziel leichter erreichbar ist als Uni-Professor, aber die Chancen dürften immer noch im einstelligen Prozentbereich liegen. Eine "Akademische Karriere" anzustreben klingt etwas weniger naiv.
Wie auf den Wunsch nach externer Promotion reagiert wird, hängt sicher mit davon ab, wie viele Doktoranden der Prof schon hat oder welche Erfahrungen bereits mit externen Doktoranden vorliegen. Per se kann ich darin keinen großen Nachteil im Vergleich zu internen Doktoranden feststellen.
Wie hast du dir das mit der Finanzierung über Lehrtätigkeit vorgestellt? Soll das auch der Prof vermitteln? Das ist dann allerdings nicht meine Vorstellung einer externen Promotion, eher die einer internen, bei der man als WiMi (Teilzeit) angestellt ist.
Mir ist nicht bekannt, dass man für Lehrtätigkeit an der Hochschule fürstlich bezahlt werden würde; teilweise überhaupt nicht; oft reißen sich Habilitanden und Doktoranden drum, die für ihre Arbeit zu einer gewissen Menge an Lehrtätigkeit verpflichtet sind. Ich bin mir also nicht sicher, ob das alles so einfach klappen kann, wie du dir das vorgestellt hast (unter der Einschränkung der fachspezifischen Unterschiede wie gesagt).
Re: Externe Promotion - Ziel: Professorin an FH/DH
Je nach Fachrichtung sind externe Promotionen völlig unüblich bis relativ normal.
Ähnlich sieht es mit den Chancen auf eine FH-Professur aus. Allerdings sind in vielen Bereichen Leuten mit wissenschaftlicher Ausbildung und explizitem Praxisbezug mit Berufserfaahrung außerhalb der Universität sehr selten und die Chancen sind in diesen Bereichen sehr gut.
Ähnlich sieht es mit den Chancen auf eine FH-Professur aus. Allerdings sind in vielen Bereichen Leuten mit wissenschaftlicher Ausbildung und explizitem Praxisbezug mit Berufserfaahrung außerhalb der Universität sehr selten und die Chancen sind in diesen Bereichen sehr gut.
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Re: Externe Promotion - Ziel: Professorin an FH/DH
Man sollte ja nicht vergessen, dass trotz aller Kritik im Gefolge der "causa guttenberg" , die externe Promotion immer noch eine legitime Strategie bzw. eine anerkannte und häufige Form des Promotionsstudiums ist. Unverständnis auf Seiten des Professors wird es wohl höchstens dann geben, wenn man sein Angebot einer internen Promotion ausschlägt, ohne gewichtige Gründe anzuführen.thesis hat geschrieben:Wie auf den Wunsch nach externer Promotion reagiert wird, hängt sicher mit davon ab, wie viele Doktoranden der Prof schon hat oder welche Erfahrungen bereits mit externen Doktoranden vorliegen. Per se kann ich darin keinen großen Nachteil im Vergleich zu internen Doktoranden feststellen.
Re: Externe Promotion - Ziel: Professorin an FH/DH
Ich kann @Wierus da nur zustimmen und wie @thesis schon sagte, wäre es sicherlich von Vorteil zunächst von einer akademischen Karriere zu sprechen. Ich habe das jüngst auch getan um von meinem DV zu erfahren, was für Ansprüche in einem solchen Fall an die Diss. gestellt werden.
Weiterhin denke ich, dass die Diss. allein ja grundlegend nur *ein* Schritt (wenn auch ein bedeutsamer) auf dem Weg zur Professur ist. Wenn ich mir die möglichen Bewerber-Konkurrenten ansehe, die ich bisher kenne, wird schnell klar, dass eine gute Diss nicht genügt. Stattdessen sind möglichst gute weitere Publikationen nach der Diss und/oder ein möglichst vorzeigbarer Industriejob von Bedeutung. (Bedenke: Für die FH-Professur benötigst du mind.(!) 5 Jahre Berufserfahrung nach dem Abschluss, davon können max. 2 an einer Hochschule angerechnet werden!)
Weiterhin denke ich, dass die Diss. allein ja grundlegend nur *ein* Schritt (wenn auch ein bedeutsamer) auf dem Weg zur Professur ist. Wenn ich mir die möglichen Bewerber-Konkurrenten ansehe, die ich bisher kenne, wird schnell klar, dass eine gute Diss nicht genügt. Stattdessen sind möglichst gute weitere Publikationen nach der Diss und/oder ein möglichst vorzeigbarer Industriejob von Bedeutung. (Bedenke: Für die FH-Professur benötigst du mind.(!) 5 Jahre Berufserfahrung nach dem Abschluss, davon können max. 2 an einer Hochschule angerechnet werden!)
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Re: Externe Promotion - Ziel: Professorin an FH/DH
Mein persönlicher Eindruck ist - zusätzlich zu den genannten Bedenken - , dass Du Dir mit einer offenen Angabe gerade dieser Kombination an allgemeinen Hochschulen (nicht FH) die Chancen verschlechterst, weil Du jedem möglichen Gegenüber einen Ablehnungsgrund gibst:
Sebastian
- Fans der reinen Lehre an den Universitäten werden über die Absicht die Nase rümpfen, an FH oder DH gehen zu wollen.
- Freunde der Lehrtätigkeit werden sich fragen, warum du sie nicht während der Promotion schon an ihrem Lehrstuhl ausübst
- Profs, die die interne Promotion vorziehen, mögen keine externen.
Sebastian
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