ein Jahr nach Studienabschluss, einer halben, diss- und forschungsfernen, langweiligen und dennoch irgendwie stressigen Stelle in der Univerwaltung, Lehraufträgen und einem Umzug in eine fast 500 Kilometer entfernte Stadt (wo ich noch fast niemanden kenne), fange ich jetzt tatsächlich wie von mir gewünscht an, als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl zu arbeiten.
Schon im letzten Jahr fiel es mir schwer, meinen Arbeitsalltag so zu koordinieren, dass ich genügend Zeit für die Diss hatte. Irgendwie waren (erschienen!) andere Dinge oft dringlicher als das riesige Projekt Diss, für das ich mir nicht ausreichend Zwischendeadlines gesetzt hatte. Letztendlich habe ich noch nicht einmal ein ordentliches Exposé gefertigt, noch keinen Vortrag im Kolloquium gehalten und noch nicht einmal den Artikel über meine Diplomarbeit fertiggebracht, den mir mein DV so nahegelegt hat. Kurzfristigere Ziele wie das Vorbereiten und Nachbereiten von Seminaren, das Schreiben eines Textes, die Korrektur von Hausarbeiten, usw. drängten sich häufig in den Vordergrund. Um solche profanen Dinge wie Wohnung, Haushalt, Geld, Freunde, Familie usw. habe ich mich natürlich auch gekümmert. Was ich für die Diss und den Job getan habe: mich (etwas) eingelesen, Kontakte geknüpft zu anderen Doktoranden (auch auf Tagungen), Lehrerfahrung gesammelt, einen groben Plan, aber noch keine konkrete Forschungsfrage entworfen.
Bevor ich jetzt anfange, "richtig" in den Wissenschaftsbetrieb (halbe Stelle, innerhalb der Sozialwissenschaften, 2 SWS Lehre im Master) einzusteigen, würde ich mich gerne mit Euch austauschen und mir Tipps und Tricks zur Arbeitsorganisation holen.
- Könnt Ihr eine klare Trennung zwischen Lehrstuhlarbeit und Diss-Arbeit empfehlen - also könnte es klappen, zum Beispiel montags und dienstags nur/größtenteils für die Diss zu arbeiten (und trotzdem am Arbeitsplatz im Institut zu sein)? Ist das realistisch?
- Wie schafft Ihr es, zwischen den mitunter unterschiedlichen Anforderungen umzuschalten?
- Habt Ihr ansonsten noch Ideen, wie ich es schaffen könnte, meine Arbeit sowohl am Lehrstuhl als auch an meiner Diss sinnvoll zu organisieren?
BertaFrieda.