Hallo zusammen,
besten Dank an alle, die bereits auf mein Eingangs-Posting geantwortet haben! Zwischenzeitlich haben wir bei
GuttenPlag auch eine Empfehlung der Plagiarismus-Forscherin und AntiPlag-Aktivistin
Debora Weber-Wulff erhalten, die ich den DiskutantInnen im
Doktorandenforum.de nicht vorenthalten möchte, und mit ihrem Einverständnis auch hier posten darf. Frau Dr. Weber-Wulff, die einen Lehrstuhl für Internationale Medieninformatik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin inne hat, war so freundlich, uns - auf meine Anfrage mit Verweis auf zwei Fallbeispiele hin ("Kleiner Doktorand" und ein weiterer Betroffener) - am 2. Mai 2011 via E-Mail folgenden Vorschlag für ein geeignetes Procedere zukommen zu lassen:
"
"Hello Mr. Nice!
Das ist ein sehr ernstes Problem, und es muss angegangen werden – daher: Nur Mut! Die DFG schlägt ein Vorgehen vor, das ich hier nur leicht modifiziert habe:
1. Schritt: Dokumentieren! Als Muster habe ich ein Beispiel aus zu Guttenbergs Arbeit genommen (die Arbeit eignet sich hervorragend als Beispiel). Es sollten schon 10-15 Seiten dieser Qualität sein, also mit Zitaten ohne Gänsefüßchen, und mit leichten Überarbeitungen des plagiierten Materials. Ist die Überarbeitung stärker, sollten es schon 20-25 Seiten sein.
2. Den Ombud für gute wissenschaftliche Praxis an der Uni herausfinden, wo die Doktorarbeit angefertigt wurde, oder an der Hochschule, wo die plagiierende Person derzeit lehrt, wenn es eine aktuelle Veröffentlichung ist.
3. Dem Ombud die Dokumenation schicken, mit der Bitte um Anonymität. Er ist dazu verpflichtet, diese zu wahren.
4. Sich in Geduld üben. Schnellstensfalls vergehen 1-2 Monate, in der Regel 6 Monate, bis - wenn überhaupt – etwas passiert. Erst danach sollte man an den Wiki-Pranger denken, und dafür hat man ja die passende Dokumentation bereits erstellt "
Ergänzend hier noch kurz die Hinweise auf D. Weber-Wulffs Webseiten "
Portal Plagiat" und auf den neuen Thread, den ich zu vorliegendem Thema bei
GuttenPlag eröffnet habe: "
Wie verhalte ich mich, wenn ich (im universitären Umfeld) auf plagiatsbehaftete Arbeiten stoße?"
Abschließend erlaube ich mir, dreist wie ich bin
, auch hier noch - off topic - kurz darauf hinzuweisen, dass wir bei
GuttenPlag derzeit dringend ein paar 'helfende Hände' gebrauchen können, die sich an der
kollaborativen Qualitätssicherung der bisherigen Untersuchungsergebnisse zur vormaligen Guttenberg-Dissertation beteiligen, damit der Abschlussbericht möglichst bald präsentiert werden kann. Übrigens: Inzwischen erarbeiten wir auch höchst umfangreiche Pressespiegel und Materialsammlungen - nicht nur zur Causa Guttenberg, sondern auch zu diversen anderen Bereichen von Plagiarismus und weiteren Formen wissenschaftlichen Fehlverhaltens -, die bei der Erstellung von Dissertationen und anderen wissenschaftlichen Arbeiten hilfreich sein können.
Beste Grüße
Mr. Nice