Strukturieren und Prioritäten einhalten

Fragen aus der laufenden Arbeit an der Dissertation.
Literatursuche, Motivationsprobleme, Lehrtätigkeit, Ärger mit dem Prof u.v.m.
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Nela

Strukturieren und Prioritäten einhalten

Beitrag von Nela »

Liebes Forum,

Hilfe, ich kann mich einfach nicht strukturieren! Und zwar schon seit Wochen nicht. Ich habe eine to do Liste und weiß auch ganz genau welcher Punkt am allerwichtigsten ist. Aber ich schaffe es im Moment einfach nicht mit dem wichtigsten Punkt anzufangen. Ich schaffe es aber auch nicht, mit einem der anderen Punkte richtig anzufangen, sondern arbeite kreuz und quer mal hier was mal da was und mache nichts so richtig. Wenn ich mit etwas richtig anfangen will, spult sich in meinem Kopf nur noch folgender Gedanke ab: Du hast nur noch total wenig Zeit, du musst noch das und das und das machen und das auch noch und ahhhh du hast nur noch wenig Zeit! So komme ich nie dazu etwas zu machen sondern drehe täglich und vor allem im Moment gerade fast durch!

Kennt ihr das? Was macht ihr in solchen Fällen? Mal nen Tag abschalten? Oder vielleicht die Zielschritte enger setzen? Oder einen detaillierteren Plan machen?

Grüße von der total chaotisch-möchtegernstrukturierten Nela :?
roberto

Re: Strukturieren und Prioritäten einhalten

Beitrag von roberto »

Hallo Nela,
das kommt mir durchaus bekannt vor. Ich habe mir schließlich einen detaillierten Wochen-Plan gemacht. Wichtig ist dabei, dass Du ihn nicht zu voll machst. Plane Erholungszeiten ein (mach mal Urlaub!) und Zeiten für unvorhergesehene Probleme. Und lass genügend Zeit für die Korrektur! Diesen Plan arbeitest Du dann Punkt für Punkt ab. Du wirst sehen, falls Du sogar mal etwas vor Deinem Plan liegst, ist das plötzlich ein super Gefühl!
:D
Gruß, Roberto

P.S. Bevor ich meinen Plan gemacht habe (der übrigens auch mehrere Tage in Anspruch genommen hat), hatte ich auch ständig Angst, dass ich es nicht schaffen würde!
Frodo

Re: Strukturieren und Prioritäten einhalten

Beitrag von Frodo »

Hallo Nela

Dem Post von Roberto kann ich mich voll und ganz anschliessen. Gerade in der Phase "Zusammenschreiben" hat es mir extrem geholfen, einen Plan zu haben, der detailliert die kommenden Arbeitsschritte mit Terminplan enthält. Orientiert habe ich mich dabei am Inhaltsverzeichnis der Diss (was allerdings voraussetzt, dass man sich darüber schon mehr oder weniger im Klaren ist).

Wie Roberto auch schon gesagt hat, scheint mir wichtig, dass man sich für die Abarbeitung der einzelnen Punkte genügend Zeit einräumt.

Liebe Grüsse,
Frodo
Nela

Re: Strukturieren und Prioritäten einhalten

Beitrag von Nela »

Hallo ihr beiden!

Vielen lieben Dank für eure Antworten!

Ich habe heute versucht, meine to do Liste etwas besser zu strukturieren (nach Themen zu gliedern) und mache mir nun einen genauen Plan für die verbleibenden Tage / Wochen im Labor. Bisher (bei Bachelor- und Masterthesis) habe ich immer kurz vor Ende Höchstform erreicht....diesmal ist das irgendwie anders. Ich war in letzter Zeit viel deprimiert und hab einfach nur gedacht ich schaffs nicht...eventuell muss ich mir auch klarer meine Ziele formulieren, die waren teilweise etwas schwammig..das hat mich glaube auch deprimiert, denn ungenaue Ziele kann man ja kaum erreichen...

Danke jedenfalls und Grüße
Nela
Laplace

Re: Strukturieren und Prioritäten einhalten

Beitrag von Laplace »

Das gehört wohl dazu :( Ende letzten Jahres war ich auch total genervt von der ganzen Arbeit. Nichts klappt, ich habe versucht, mal hier oder da was zu machen... und trotzdem klappt nix. Die Weihnachtsferien haben tatsächlich Wunder gewirkt. Die meisten von den Problemen sind geblieben, ein bisschen was hat sich gelichtet, dafür sind neue Baustellen dazu gekommen. Aber ich arrangiere mich damit zur Zeit viel besser. Das Wetter ist schön, ich bin gesund, und wenns mit dem Dr nicht klappt, finde ich bestimmt trotzdem einen neuen Job :D Wenn man ein bisschen gelöster an seine Probleme rangeht, lösen sie sich viel einfacher.

Also: Weniger verzweifeln, sich erstmal nur auf wenige Dinge konzentrieren und (falls irgend möglich) mal ein paar Tage frei machen. Jetzt ist doch Ostern: Also halt dich fern von deinem Labor :-) Und falls du längere Zeit mit einer Sache nicht klar kommst, lege sie ganz bewusst beiseite und mach mal eine oder zwei Wochen etwas ganz anderes. Das gibt erstens hoffentlich Erfolgserlebnisse, und zweitens genug Abstand, um das Problem im nächsten Anlauf mal sinnvoll in den Griff zu bekommen.
Rosa

Re: Strukturieren und Prioritäten einhalten

Beitrag von Rosa »

Ich kenne das, oh ja! Leider haben Zeitpläne dann auch noch einen blockierenden Effekt auf mich, ich rebelliere unbewusst gegen eigene Zeitplanvorgaben. Brauche wohl Daddelphasen ohne Output. Mir hilft es, einfach weiterzumachen, ohne verstrichenen ergebnislosen Stunden hinterherzutrauern. Und dann abends zum Beispiel grundsätzlich immer zum Yoga oder ins Kino zu gehen und nicht etwa davon abhängig, ob ich heute denn nun schon "genug" geschafft habe, um mir die Belohnung zu gönnen. Belohnt wird jetzt immer, was mir irgendwie gut tut ;-)
thea

Re: Strukturieren und Prioritäten einhalten

Beitrag von thea »

die Idee mit dem Zeit und Arbeitsplan finde ich super, aber irgendwie klappt das bei mir nicht gescheit. In der Examenszeit (Jura) habe ich mir auch einen gemacht u es war ein super Gefühl, wenn man das vorgenommene Programm einhalten konnte. Aber während der Promotion klappt das irgendwie nicht. Ich habe zwar eine recht genaue Gliederung, aber ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie lange ich für was brauche, da sich recht oft neue Probleme ergeben etc....
Speedo

Re: Strukturieren und Prioritäten einhalten

Beitrag von Speedo »

Liebe Thea,

das Problem haben alle - einige mehr, andere weniger. Ich habe auch die Jura-Examen und die Diss hinter mir. Ich denke, Du tust Dir vielleicht bei der Diss schwerer als beim Examen, da Du keinen konkreten Endpunkt (Examensklausuren) hast und Du Dir selbst die Etappen stecken mußt. Ich würde auch einen Zeitplan vorschlagen und immer Puffer einbauen. Z.B. eine erste Grobplanung wie Kapitel I bis Woche X, Kapitel II bis Woche Y etc. Und dann für die einzelnen Kapitel dann noch Unterziele.

zu dem Thema "neue Probleme und Einschätzung der Dauer": Führen die neuen Probleme zur Änderung der Gliederung oder des Schwerpunktes? Ansonsten muss man sich an den Gedanken gewöhnen, dass man immer was liest, das man noch einbauen und verarbeiten kann. Aber irgendwann muss man da einen Strich ziehen und aufhören. Wobei das sicherlich davon abhängt, wie weit Du mit der Diss schon bist. Bist Du schon in der Schreibphase?

Überlege vielleicht, wie Du auf das Examen Dich organisiert hast und übertrage das nun auf diese neue Aufgabe. Schlussendlich ist es auch nicht so viel anders als auf die Klausuren lernen.

Aktuell würde ich mir ein paar Tage frei machen, die Sonne geniessen, was mit Freunden unternehmen und den Kopf frei kriegen. Nach ein paar Tagen dann hinsetzen und strukturiert das Problem angehen und mit etwas Abstand analysieren.

Viel Glück :-)
thea

Re: Strukturieren und Prioritäten einhalten

Beitrag von thea »

vielen lieben dank, ich versuche es zu beherzigen und nehme mir fest vor, nach ostern einen sorgfältigen arbeitsplan zu machen.. :-)
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