Mac + Word + Literaturverwaltung

Anwender-Tipps zur optimalen Benutzung von Microsoft Word in Dissertationen: Literaturverzeichnis, Literaturverwaltung, Textbausteine.
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Frl.Schröder

Mac + Word + Literaturverwaltung

Beitrag von Frl.Schröder »

Ich weiß, ich weiß, wir hatten das Thema schon häufiger hier. :oops: Ich habe auch schon die Suchfunktion des Forums genutzt und Tante Google befragt. Aber irgendwie bekomme ich das nicht zusammen und ich blicke nicht durch: Mendeley, Zotero, Citavi, JabRef..... Was ist Zitierprogramm, was Literaturverwaltung, was geht nur online, was geht offline, was geht für Mac, was nicht....?

Konkret: Was könnt ihr mir empfehlen? Ich arbeite an einem Mac, mit normalen Word. Suche ein Programm, in das ich Zusammenfassungen von Literatur schreiben kann und von dem aus ich idealerweise auch auf mein Dokument verweisen kann. Citavi geht leider nicht, da ich eben am Mac arbeite.
myfunnyvalentine

Re: Mac + Word + Literaturverwaltung

Beitrag von myfunnyvalentine »

Frl.Schröder hat geschrieben:Ich weiß, ich weiß, wir hatten das Thema schon häufiger hier. :oops: Ich habe auch schon die Suchfunktion des Forums genutzt und Tante Google befragt. Aber irgendwie bekomme ich das nicht zusammen und ich blicke nicht durch: Mendeley, Zotero, Citavi, JabRef..... Was ist Zitierprogramm, was Literaturverwaltung, was geht nur online, was geht offline, was geht für Mac, was nicht....?

Konkret: Was könnt ihr mir empfehlen? Ich arbeite an einem Mac, mit normalen Word. Suche ein Programm, in das ich Zusammenfassungen von Literatur schreiben kann und von dem aus ich idealerweise auch auf mein Dokument verweisen kann. Citavi geht leider nicht, da ich eben am Mac arbeite.
Was ist ein normales Word? 2004? 2008? 2011?

Mendeley kenne ich nicht. JabRef wird Dir imho nicht viel nützen; ist eine Quellenverwaltung die ich hauptsächlich aus dem LaTex umfeld kenne. Du könntest eine BibTex-Datei erzeugen und diese mittels Makro (BibTex2Word) einbinden. Kurz: sehr umständlich.

Zotero ist ein AddOn für Firefox. Kann offline benutzt werden, verliert dann aber seinen (imho) einzigen Vorteil: Eben die Implementation in den Browser. Wie JabRef aber kostenlos und OpenSource.

Bleiben also die großen Geschütze: Citavi, Endnote, Bookends.

Citavi finde ich ehrlich gessagt am Besten; u.a. wegen der Wissens- und Zitatverwaltung. Wie Du aber weißt, läuft das nur unter Windows. Du könntest es via Parallels oder VirtuaBox verwenden, dann kannst Du aber nicht auf Word zugreifen, wenn es unter Mac läuft. Lösung wäre also, in der Parallelumgebung auch noch MS Office zu installieren. Ob sich das lohnt und Du das willst ist eine andere Frage :)

Endnote ist sehr mächtig, sehr gut mit Word verknüpft und u.U. kostenlos (Campus-Lizenz). Bietet aber nicht so viele Möglichkeiten in der Wissens/Zitatverwaltung wie Citavi. Es gibt aber eine TrialVersion für umsonst. Also einfach testen.

BookEnds ist auch einen Blick wert; hat auch eine Testversion und ist v.a. in der Verbindung mit Mellel empfehlenswert.

In a nutshell: Schau Dir mal Bookends und Endnote an; imho kommt man an denen nicht wirklich vorbei.
nmr_psi

Re: Mac + Word + Literaturverwaltung

Beitrag von nmr_psi »

Hallo Frl.Schröder,

das ist leider der Nachteil des Mac, dass es oft wenig Software gibt. Citavi wird erst in ca. einem Jahr für diese Plattform verfügbar sein.

Auf dem Mac arbeiten die Textverarbeitung Mellel und Bookends sehr gut zusammen. Mellel ist aber etwas exotisch, wird von vielen aber wegen seiner Stabilität geschätzt. Es kommt darauf an, was für Dateien Du bearbeiten willst: Bei reinem Text spielt das Programm keine so entscheidende Rolle. Hier erfolgt der Export in das Word-Format einigermassen brauchbar. Wenn Du jedoch Word-Dateien mit mehreren Personen überarbeitest, führt an dem Programm kaum ein Weg vorbei. OpenOffice ersetzt es jedoch grösstenteils - das kann übrigens auch selber direkt die Literatur verwalten.

Dem Beitrag vor mir kann ich aber auch nur zustimmen: EndNote ist fast der Quasi-Standard, wenngleich eher an den Naturwissenschaften/Medizin orientiert. Die Integration von EndNote in Word ist perfekt, besser geht es nicht. Das ist für mich auch ein Alleinstellungsmerkmal dieses Programmes. Zudem existieren tausende von bereits fertigen Zitationsstilen. Das spart Zeit.

In den Geisteswissenschaften nicht so bekannt, aber sehr gut, ist auch Lit-Link (http://www.litlink.ch/). Es ist kostenlos, bietet aber keine Integration in ein Programm. Wenn Du Deine Literatur klassisch per Fussnote in Word einfügst und am Ende einfach eine alphabetisch sortierte Literaturliste ausgeben willst, ist es ein hervorragendes Programm. Es bietet meiner Meinung nach die meisten Notiermöglichkeiten, mit Karteikarten, Verweisen und automatischen Verknüpfungen (das ist fast einmalig). Es ist so eine Art perfekter Zettelkasten. Wenn Dich die Idee des Zettelkasten an sich, nach Luhmannscher Art, jedoch beflügeln sollte, auch diesen gibt es (kostenlos) als Programm (http://zettelkasten.danielluedecke.de/) Litlink und der andere Zettelkasten laufen auf Windows/Mac und teilweise Linux.

Nach fast 20 Jahren auf dem Macintosh muss ich leider sagen, dass sich, trotz der Orientierung am Bildungssektor von Seiten Apples, erstaunlich wenig Software findet, die einen bei der Arbeit wirklich unterstützt. Wohl gibt es viele bunte, kleine, nette Programme; die nützen aber wenig, wenn die grossen Schwergewichte nicht richtig verfügbar sind. EndNote Mac erscheint z. B. stets mit erheblichem Verzug für den Mac, die Integration in das aktuelle Office 2011 Mac ist immer noch nicht möglich.

Von den Parallellösungen mit zwei Betriebssystemen kann ich eher abraten. Dann müsstest Du mehrere Lizenzen stets aktuell halten, Parallels Desktop lief beim Wechsel von 10.5 auf 10.6 plötzlich nicht mehr: Für mich wären das Faktoren, die ich bei einer längeren Schreibarbeit nicht brauchen könnte.

Wünsche Dir eine gute Auswahl - persönlich haben mir die Testversionen viel geholfen. Vielleicht hast Du ja während der Weihnachtsferien etwas Zeit zum "Herumspielen" am Computer.

Beste Grüsse

nmr
Frl.Schröder

Re: Mac + Word + Literaturverwaltung

Beitrag von Frl.Schröder »

myfunnyvalentine hat geschrieben: Was ist ein normales Word? 2004? 2008? 2011?
*lol* normales Word = Word 2004 für Mac
myfunnyvalentine hat geschrieben: Citavi finde ich ehrlich gessagt am Besten; u.a. wegen der Wissens- und Zitatverwaltung. Wie Du aber weißt, läuft das nur unter Windows. Du könntest es via Parallels oder VirtuaBox verwenden, dann kannst Du aber nicht auf Word zugreifen, wenn es unter Mac läuft. Lösung wäre also, in der Parallelumgebung auch noch MS Office zu installieren. Ob sich das lohnt und Du das willst ist eine andere Frage :) .
nein, ich will nicht so viel rumbasteln. habe dazu nicht das know-how und nicht die lust, mich da einzuarbeiten.
myfunnyvalentine hat geschrieben: In a nutshell: Schau Dir mal Bookends und Endnote an; imho kommt man an denen nicht wirklich vorbei.
Danke für diese Quintessenz!
Sind Bookends und Endnote denn direkt für Mac gemacht?
Frl.Schröder

Re: Mac + Word + Literaturverwaltung

Beitrag von Frl.Schröder »

Hallo nmr: auch dir danke für deinen ausführlichen Beitrag.
nmr_psi hat geschrieben: Auf dem Mac arbeiten die Textverarbeitung Mellel und Bookends sehr gut zusammen. Mellel ist aber etwas exotisch, wird von vielen aber wegen seiner Stabilität geschätzt. Es kommt darauf an, was für Dateien Du bearbeiten willst: Bei reinem Text spielt das Programm keine so entscheidende Rolle. Hier erfolgt der Export in das Word-Format einigermassen brauchbar. Wenn Du jedoch Word-Dateien mit mehreren Personen überarbeitest, führt an dem Programm kaum ein Weg vorbei. OpenOffice ersetzt es jedoch grösstenteils - das kann übrigens auch selber direkt die Literatur verwalten.
Diesen Teil habe ich wenig verstanden...
- Mellel = ist das so etwas wie Word für Mac?
- Welchen Export in das Word-Format meinst du? Mellel oder Bookend?
- OpenOffice habe ich zwar auch schon tausend Mal gehört, weiß aber nicht so ganz genau, was das ist. Wenn es hier aber zu sehr in die Basics der PC-Welt geht, dann brauchst Du mir hier nicht das Computer-ABC erklären *g*
nmr_psi hat geschrieben: Nach fast 20 Jahren auf dem Macintosh muss ich leider sagen, dass sich, trotz der Orientierung am Bildungssektor von Seiten Apples, erstaunlich wenig Software findet, die einen bei der Arbeit wirklich unterstützt. Wohl gibt es viele bunte, kleine, nette Programme; die nützen aber wenig, wenn die grossen Schwergewichte nicht richtig verfügbar sind. EndNote Mac erscheint z. B. stets mit erheblichem Verzug für den Mac, die Integration in das aktuelle Office 2011 Mac ist immer noch nicht möglich.
Ja, auch merkwürdig, dass das mit dem Citavi so lang dauert. Dabei gibt es doch recht viele Mac-Nutzer - auch unter Studenten.
nmr_psi hat geschrieben: Wünsche Dir eine gute Auswahl - persönlich haben mir die Testversionen viel geholfen. Vielleicht hast Du ja während der Weihnachtsferien etwas Zeit zum "Herumspielen" am Computer.
Ja, ich werde ein bisschen rumbasteln und Deine Hinweise (EndNote, Lit-Link, Zettelkasten) ausprobieren.

Ihr habt mir auf jeden Fall schon mal geholfen, in dem ihr die bestehenden Programme "gewichtet" habt.
nmr_psi

Re: Mac + Word + Literaturverwaltung

Beitrag von nmr_psi »

Hallo Frl.Schröder,

entschuldige bitte die mangelnden Erklärungen:

- Mellel ist eine andere Textverarbeitung, so ähnlich wie Word, aber von einem anderen Hersteller mit etwas anderer Bedienung
- Jedes Programm speichert Dateien in seiner eigenen Art, jedoch kann man bei "Speichern unter..." auch andere Dateiformate auswählen. Da Du jedoch geshrieben hast, dass Du Dich mit dem ABC des Computers nicht zu detailliert beschäftigen möchtest: Bleib bei Word und richte Deinen Computer so ähnlich wie möglich wie Deine Kollegen ein. Irgendwann in einer Stressituation wirst Du froh darum sein, wenn Dir schnell jemand am PC helfen kann. Das nutzt das Internet weit weniger als ein Kollege, der schnell über die Schulter schaut.
- OpenOffice kann man kostenlos herunterladen (http://www.openoffice.org/) und einfach installieren. Kein Problem. Dazu gibt es auch sehr gute Bücher, die akademisches Arbeiten mit Word/OpenOffice etc. erklären.

Meine persönliche Empfehlung wäre Litlink/EndNote und Word. Litlink und EndNote sind sehr verschieden vom Konzept, der Oberfläche etc. Beides kannst Du probieren, EndNote bekommst Du ggf. als Campuslizenz, sonst ist es recht teuer.

Wenn ich Dir noch einen letzten Rat geben darf: Wenn Du am Anfang Deiner Arbeit bist, solltest Du den Computer als Dein Werkzeug betrachten, das Du jetzt neu/besser erlernen musst. Das auf später zu verschieben ist gefährlich. Es gab hier im Forum schon so viele Hilferufe, die alles falsch gemacht hatten und am Schluss mit den Formatvorlagen (wenn es denn welche gab) zu kämpfen hatten. Jede Stunde Einarbeitung jetzt spart Dir am Schluss möglicherweise das mehrfache an Zeit und Nerven. Daher auch mein Hinweis zum "Spielen" in den Weihnachtsferien. Wenn man zudem sehr viel Zeit am Bildschirm verbringt, fand ich es immer wichtig, dass man sich "darin" irgendwie wohl fühlt. Das ist so ein bisschen wie das Büro einrichten. Hört sich nach Kleinigkeiten an, kann aber die Motivation steigern. Eine gute Ablage fand ich auch immer hilfreich. Ich habe daher in den Literaturverwaltungen auch gleich Signaturen aus der Bibliothek eingegeben.

Es soll aber auch noch eine Zahl von Leuten geben, die nach wie vor mit Karteikarten arbeiten. Bei einigen Kollegen, bei denen ich das persönlich erlebt habe, scheint das sehr gut und produktiv zu funktionieren. Da muss wahrscheinlich jeder mit der Zeit seinen Arbeitsstil herausfinden.

Beste Grüsse

nmr
Frl.Schröder

Re: Mac + Word + Literaturverwaltung

Beitrag von Frl.Schröder »

Nett, dass du es mir nochmal erklärt hast.
nmr_psi hat geschrieben: Wenn ich Dir noch einen letzten Rat geben darf: Wenn Du am Anfang Deiner Arbeit bist, solltest Du den Computer als Dein Werkzeug betrachten, das Du jetzt neu/besser erlernen musst. Das auf später zu verschieben ist gefährlich. (...) Das ist so ein bisschen wie das Büro einrichten. Hört sich nach Kleinigkeiten an, kann aber die Motivation steigern.
Du hast absolut recht: Ich habe das Gefühl, mich wirklich nochmals neu mit meinem Computer auseinanderzusetzen, um mich - wie du sagst - dort wohl zu fühlen. Derzeit ist bei mir computertechnisch alles noch sehr diffus, was sich demotivierend auswirkt. Das ist ähnlich, wie wenn das Zimmer/Schreibtisch aufgeräumt ist, dann fließen bei mir die Gedanken auch besser. Nix mit kreativen Chaos...

Zu den Karteikarten: ich schreibe seit Jahren nur am PC, das sieht man auch an meiner Handschrift, die sich merklich verschlechtert hat und kaum noch lesbar ist ... verrückt eigentlich. Jedenfalls: Echte Karteikarten kommen nicht in Frage, ich möchte das elektronisch machen.
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