Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen?

Einreichung, Korrektur, Rigorosum, Disputation, Drucken, Titelführung, Steuern
außerdem auch alles was nach Abschluss der Diss kommt.
GrafLukas

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von GrafLukas »

Lieschen_Müller hat geschrieben:Sekundierende männliche Foristen, die dann gleich die Keule auspacken, Eheverträge an die Wand malen und den Sinn des Heiratens am gemeinsamen Nachnamen aufknüpfen, passen ins Bild :wink:
:lol: :wink:
Mathilda

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von Mathilda »

Bisschen OT: Also, ich finde es gerade toll, dass man das heutzutage machen kann, wie man lustig ist, und zwar OHNE sich dafür zu rechtfertigen, warum man jetzt den oder den Namen genommen hat. Ich werde jedenfalls den Namen meines Bald-Ehegespons annehmen. Warum? Weil ich das will. Fertig :mrgreen:

Weniger OT: Ich verstehe nicht so ganz, warum das problematisch ist, den Namen zu ändern. Ok, ich habe auch überlegt, ob ich den Namen vor oder nach Promo (=bei standesamtlicher Trauung oder später) wechsle, aber mehr aus nostalgischen Gründen, als Zeichen, dass ich die Diss doch irgendwie meiner Ursprungsfamilie verdanke, da sie mich unterstützt haben, meine Ausbildung gefördert etc.
Ich habe mich dann aber entschieden, es vorher zu machen, denn dann erscheint die Diss mit meinem zukünftigen Namen, den ich dann auch bis ans Ende meines Lebens zu behalten gedenke :wink:

Es ist doch üblich, Publikationslisten zu haben - da ist doch klar ersichtlich, dass man den Namen gewechselt hat. Ok, wenn man "nur" irgendwo zitiert wird, ist es noch nicht so eindeutig, aber sagen wir mal so - wenn man sich einen Namen (höhö) in der wiss. Community macht, dann wissen die Leute, wie sie das zuzuordnen haben. Wenn man eher in Richtung nicht-wiss. Community strebt, ist es eh egal bzw. in sämtlichen Lebensläufen wird man die Publikationen doch sowieso drin stehen haben, und Leute, die sich für die Publikationen interessieren, werden es dort also sehen. Ist doch alles nicht so dramatisch, oder übersehe ich was Wichtiges, was ich vor meiner Namensänderung unbedingt noch bedenken sollte?

Schönen Gruß
Mathilda
GrafLukas

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von GrafLukas »

Mathilda hat geschrieben:Ok, wenn man "nur" irgendwo zitiert wird, ist es noch nicht so eindeutig, aber sagen wir mal so - wenn man sich einen Namen (höhö) in der wiss. Community macht, dann wissen die Leute, wie sie das zuzuordnen haben.
Das möchte ich bezweifeln. Da muss man schon eine wer weiß wie große Koryphäe (schreibt man das so?) sein, damit die "Community" das merkt. Bei kleineren Autoren, die nur die Diss und ein paar Aufsätze haben, wird im Falle einer Namensänderung das keiner merken. Da fragt man sich höchstens: Warum zitiert die denn ständig diese [alter Name]? ;)
Mathilda

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von Mathilda »

Sicher. Da stellt sich dann aber die Frage, warum es für jemanden, der nur die Diss und ein paar Aufsätze veröffentlicht hat, so wichtig ist, dass alles zugeordnet werden kann? Da ist es doch dann relativ wurscht, oder? Find ich. Naja, sicher Einstellungssache :wink:
GrafLukas

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von GrafLukas »

Naja, auch bei der von mir angesprochenen Situation ist es ja nicht ausgeschlossen, dass man Ambitionen hat und noch weitere Veröffentlichungen plant. Da fängt man, wenn man vorher eben zwar schon publiziert hat, aber nicht bekannt war, wieder bei Null an. Und man macht ja auch keine Fußnote "Ich hieß früher übrigens anders, lesen Sie auch meine alten Veröffentlichungen." Das meinte ich.
Lotta
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Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von Lotta »

GrafLukas hat geschrieben:Und man macht ja auch keine Fußnote "Ich hieß früher übrigens anders, lesen Sie auch meine alten Veröffentlichungen." Das meinte ich.
Ich habe durchaus schon gelesen, dass in Fußnoten auf den Geburtsnamen hingewiesen wurde.
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MastaofDissasta

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von MastaofDissasta »

Lieschen_Müller hat geschrieben:Entschuldige, Saxomanix, ich wollte Dir nicht auf den Schlips treten. Aber als Anregung zum Nachdenken war es schon gemeint :) Es fällt eben auf, wie oft irgendeine liberale Argumentation kommt, es sei egal, welcher Name usw. aber die Taten, die dann folgen, sind dann ganz und gar konservativ. D.h., frau handelt entsprechend sehr konservativer Wertvorstellungen, legt zugleich aber Wert auf die Feststellung, das habe in ihrem individuellen Fall völlig andere Gründe. Sekundierende männliche Foristen, die dann gleich die Keule auspacken, Eheverträge an die Wand malen und den Sinn des Heiratens am gemeinsamen Nachnamen aufknüpfen, passen ins Bild :wink: Aber gut, Du wolltest es nicht diskutieren :-X
:D Du sagst es, Schwester!

Zwei Kolleginnen haben beide den Namen des Mannes übernommen. Im ersten Fall nicht verwunderlich, die war schon immer eher der "Mein Mann sagt ..."-Typ. Dementsprechend die Argumentation bei der Namensänderung: Der Gatte habe schon die Visitenkarten für die freiberufliche Tätigkeit drucken lassen, da wäre es doch unvertretbar teuer, wenn er ihren Namen nimmt. Mich beschlich in diesem Fall doch sehr der Verdacht, dass der Zweck der Namensänderung eher war, allen zu signalisieren, dass frau eine angemessene Partie abgegriffen hat. Lebensziel erreicht - Promotion kurz danach geschmissen.

Im zweiten Fall fand ich es fast schon tragisch, weil der ursprüngliche Name großartig mit dem Vornamen harmoniert hat und zudem internationales Flair hatte. Nach der Hochzeit war es dann stumpf-deutscher Name. Sie ist davon ausgegangen, dass sie quasi als Pseudonym für Veröffentlichungen ihren Geburtstnamen weiterführen könne - hat da aber die Rechnung ohne die Uni gemacht, die stur das ins System schreibt, was im Perso steht.

Fazit: Wenn man sich mal die Mengenverhältnisse ansieht, dann stellt man doch recht schnell fest, dass das eben doch kein ausgewogenes Verhältnis von "mal seinen, mal ihren" ist. Aber jede einzelne individuell würde schwören, dass in ihrem speziellen Fall das eine vollkommen unabhängige Entscheidung war/ist.
mastermind

Re: Namensänderung: Identifikationsproblem bei Publikationen

Beitrag von mastermind »

Ich wäre für eine Regelung wonach in jeweils 50% der Fälle der Name des Mannes und in den anderen 50% der Fällinnen der (die?) Name der Frau angenommen werden muss...
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