Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
Hallo Ihr, wende mich nunmehr schon das dritte Mal an dieses Forum, erst dachte ich, es wäre schwierig zu promovieren, da ich mir die Chancen für ein Stipendium als zu gering ausrechnete, so, dieses Problem hat sich geklärt, denn ich habe seit März eine Arbeit, Vollzeit, 8 Stunden. Nun aber los, dachte ich und begann das nächste Problem anzugehen: Bei Professoren anzufragen. Das Expose hatte ich vorher schon fertig gemacht und auch eine gekürzte Version davon. Ich schrieb also an verschiedene Lehrstühle, die mit meinem Themengebiet irgendwie in Berührung standen (Sozialwissenschaft). Nun es kamen verschiedenen Antworten, wovon drei Profs Intersse zeigten.
Aber, und nun kommt wirklich das große Aber. Keiner möchte´meine Arbeit auf eine bestimmte Distanz hin extern betreuen!
Gestern nun der Höhepunkt des Ganzen: Ich telefonierte mit einer Professorin, die auch anfangs am Thema Interesse gezeigt hat. Sie meinte das Thema wäre gut, auch das Expose, bis auf paar Kleinigkeiten, aber es wäre nahezu unmöglich neben dem Beruf eine Promotion zu schaffen. Es wäre schon schwer, wenn man sich nur mit der Arbeit an der Diss´. beschäftigen könnte, würde da statt drei Jahren 6 Jahre brauchen, außerdem wäre es zu wenig, wenn ich nur sie als Ansprechpartner hätte, es wäre besser,in einen Kontext eingebunden zu sein. Sie meinte weiter, dass im Moment die Graduiertenkollegs wie Pilze aus den Böden schössen und ich mich doch mal umsehen sollte.
Was soll das bedeuten? Jetzt wo ich froh bin Arbeit zu haben, ist es auch nicht richtig, und das was ich eigentlich als Segen eingestuft habe wird nun zum Fluch? Eine sozialwissenschaftliche Promotion, neben der Berufstätigkeit unmöglich?
Und schließlich meinte sie, dass ich dann wenn ich fertig bin zu alt wäre für eine wissenschaftliche Karriere (bin 32), die ich im Grunde nicht anstrebe.Toll, solche Áussagen.
Also ich habe mich gefühlt, wie vor den Kopf gestoßen und war ehrlich gesagt fast sprachlos, habe dann auch nicht mehr gefragt wegen Betreuung.
Also ich weiß jetzt nicht mehr was ich machen soll, bin genau so schlau wie im November, als ich das Expose schrieb.
Hat jemand Erfahrungswerte?
Vielen Dank für mögliche Antworten.
lg Susannne
Aber, und nun kommt wirklich das große Aber. Keiner möchte´meine Arbeit auf eine bestimmte Distanz hin extern betreuen!
Gestern nun der Höhepunkt des Ganzen: Ich telefonierte mit einer Professorin, die auch anfangs am Thema Interesse gezeigt hat. Sie meinte das Thema wäre gut, auch das Expose, bis auf paar Kleinigkeiten, aber es wäre nahezu unmöglich neben dem Beruf eine Promotion zu schaffen. Es wäre schon schwer, wenn man sich nur mit der Arbeit an der Diss´. beschäftigen könnte, würde da statt drei Jahren 6 Jahre brauchen, außerdem wäre es zu wenig, wenn ich nur sie als Ansprechpartner hätte, es wäre besser,in einen Kontext eingebunden zu sein. Sie meinte weiter, dass im Moment die Graduiertenkollegs wie Pilze aus den Böden schössen und ich mich doch mal umsehen sollte.
Was soll das bedeuten? Jetzt wo ich froh bin Arbeit zu haben, ist es auch nicht richtig, und das was ich eigentlich als Segen eingestuft habe wird nun zum Fluch? Eine sozialwissenschaftliche Promotion, neben der Berufstätigkeit unmöglich?
Und schließlich meinte sie, dass ich dann wenn ich fertig bin zu alt wäre für eine wissenschaftliche Karriere (bin 32), die ich im Grunde nicht anstrebe.Toll, solche Áussagen.
Also ich habe mich gefühlt, wie vor den Kopf gestoßen und war ehrlich gesagt fast sprachlos, habe dann auch nicht mehr gefragt wegen Betreuung.
Also ich weiß jetzt nicht mehr was ich machen soll, bin genau so schlau wie im November, als ich das Expose schrieb.
Hat jemand Erfahrungswerte?
Vielen Dank für mögliche Antworten.
lg Susannne
Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
Hallo Susanne!
Mensch, das tut mir Leid, hätte Dir ein anderes Ergebnis der Unterredung gewünscht.
Nichtsdestotrotz sollte man die von Dir zitierten Aussagen dieser Professorin nicht einfach als demotivierenden Unfug abtun.
Realistisch betrachtet hat sie nämlich nicht Unrecht mit der Behauptung, dass eine externe Promotion bei gleichzeitigem Vollzeitjob problematisch ist. So hatten beispielsweise einige meiner Kameraden die durchaus ernste Absicht, nach den ersten ein, zwei Jahren im Job ein paralleles Promotionsstudium zu beginnen.
Diese Zeit ist nun bei den meisten von ihnen rum und der Gedanke an ein Doktorat ruft nicht mehr als ein müdes Lächeln hervor.
Entweder fehlt es ihnen an der Zeit, der Energie, dem Verständnis des direkten Umfeldes oder auch einfach an dem für eine solche Doppelbelastung notwendigen Nervenkostüm.
Ich selbst liebe in Sachen Literatur auch und vor allem harte Kost. Aber nicht ein einziges Mal habe ich es geschafft, ein einigermaßen niveauvolles Buch während eines Praktikums zu lesen
, insofern kann ich das ganz gut nachvollziehen.
Hinzu kommt das Alter (möchte ja nicht sagen, dass 32 alt ist, aber es ist nun mal... alt
). Mit der Zeit verschieben sich persönliche Präferenzen und Prioritäten, und der anfängliche, schwungvolle Einsatz für die Dissertation kann sich entsprechend in eine kräftezehrende Agonie verwandeln. Evtl. sind Kinder auch eine Option bei Dir? Das würde natürlich auch eine Menge ändern.
Kannst Du mit Sicherheit sagen, dass Du sechs (!) Jahre lang Kraft und Muße wirst aufbringen können?
Dass eine wissenschaftliche Karriere für Dich keine Option darstellt, mag in Deinen Augen hinsichtlich des Promotionsvorhabens irrelevant sein, jedoch sehen Betreuer sowas naturgemäß anders. Immerhin investieren diese meisten einiges an Zeit - je nach Fach auch (Lehrstuhl-)Geld - in das Promotionsprojekt und wollen natürlich unter allen Umständen vermeiden, dass sie ein solches Marathon-commitment eingehen für den "falschen" Kandidaten. Ein wissenschatliche Meriten Anstrebender ist hier ein deutlich sichererer Kandidat als einer aus der Risikogruppe all jener, die kein existentielles Interesse am Gelingen der Promotion hegen.
Das Argument, die Einbindung in einem "Kontext" sei ein gewichtiger Vorteil, finde ich solide. Mal abgesehen davon, dass laufende fachliche Auseinandersetzungen - welche in einem akademischen Umfeld zwingend stattfinden - sich ausschließlich positiv auf die Arbeit auswirken können, sind sie vor allem auch eine Schutz vor der allseits gefürchteten und mit Sicherheit viele Abbrüche verursachenden "Dissertationsvereinsamung" (schau mal, wie viele hier fast schon verzweifelnd Gleichgesinnte suchen). Btw, ein "normales" Arbeitsumfeld dürfte eher kontraproduktiv sein, da man meist den Fragen des nicht- oder halbakademischen Pöbels (
) nach Sinn und Zweck der Promotion oder gar deren kleinkarierten Neid ausgesetzt ist --> Frust pur!
Noch mal, ich möchte Dich in Deinem Vorhaben auf keinen Fall bremsen, sondern lediglich die Aussagen dieser Professorin in einen von Deiner Perspektive losgelösten Zusammenhang stellen - mit dem Ergebnis, dass ich sie durchaus verstehen kann. Nüchtern betrachtet wird's schwierig! Andererseits, wenn Du wirklich vollends überzeugt bist von Dir und Deinem Willen, dann sollte Dich sowas nicht kratzen - allenfalls nur noch mehr motivieren - und entsprechend dürftest Du keine Probleme haben, auch vorgenannte Professorin trotzdem für Dein Vorhaben zu gewinnen.
Merke: Ein Verkaufsgespräch beginnt erst beim Nein!
Alles Gute!
Gruß,
Joe
Mensch, das tut mir Leid, hätte Dir ein anderes Ergebnis der Unterredung gewünscht.

Nichtsdestotrotz sollte man die von Dir zitierten Aussagen dieser Professorin nicht einfach als demotivierenden Unfug abtun.
Realistisch betrachtet hat sie nämlich nicht Unrecht mit der Behauptung, dass eine externe Promotion bei gleichzeitigem Vollzeitjob problematisch ist. So hatten beispielsweise einige meiner Kameraden die durchaus ernste Absicht, nach den ersten ein, zwei Jahren im Job ein paralleles Promotionsstudium zu beginnen.
Diese Zeit ist nun bei den meisten von ihnen rum und der Gedanke an ein Doktorat ruft nicht mehr als ein müdes Lächeln hervor.
Entweder fehlt es ihnen an der Zeit, der Energie, dem Verständnis des direkten Umfeldes oder auch einfach an dem für eine solche Doppelbelastung notwendigen Nervenkostüm.
Ich selbst liebe in Sachen Literatur auch und vor allem harte Kost. Aber nicht ein einziges Mal habe ich es geschafft, ein einigermaßen niveauvolles Buch während eines Praktikums zu lesen

Hinzu kommt das Alter (möchte ja nicht sagen, dass 32 alt ist, aber es ist nun mal... alt

Kannst Du mit Sicherheit sagen, dass Du sechs (!) Jahre lang Kraft und Muße wirst aufbringen können?
Dass eine wissenschaftliche Karriere für Dich keine Option darstellt, mag in Deinen Augen hinsichtlich des Promotionsvorhabens irrelevant sein, jedoch sehen Betreuer sowas naturgemäß anders. Immerhin investieren diese meisten einiges an Zeit - je nach Fach auch (Lehrstuhl-)Geld - in das Promotionsprojekt und wollen natürlich unter allen Umständen vermeiden, dass sie ein solches Marathon-commitment eingehen für den "falschen" Kandidaten. Ein wissenschatliche Meriten Anstrebender ist hier ein deutlich sichererer Kandidat als einer aus der Risikogruppe all jener, die kein existentielles Interesse am Gelingen der Promotion hegen.
Das Argument, die Einbindung in einem "Kontext" sei ein gewichtiger Vorteil, finde ich solide. Mal abgesehen davon, dass laufende fachliche Auseinandersetzungen - welche in einem akademischen Umfeld zwingend stattfinden - sich ausschließlich positiv auf die Arbeit auswirken können, sind sie vor allem auch eine Schutz vor der allseits gefürchteten und mit Sicherheit viele Abbrüche verursachenden "Dissertationsvereinsamung" (schau mal, wie viele hier fast schon verzweifelnd Gleichgesinnte suchen). Btw, ein "normales" Arbeitsumfeld dürfte eher kontraproduktiv sein, da man meist den Fragen des nicht- oder halbakademischen Pöbels (

Noch mal, ich möchte Dich in Deinem Vorhaben auf keinen Fall bremsen, sondern lediglich die Aussagen dieser Professorin in einen von Deiner Perspektive losgelösten Zusammenhang stellen - mit dem Ergebnis, dass ich sie durchaus verstehen kann. Nüchtern betrachtet wird's schwierig! Andererseits, wenn Du wirklich vollends überzeugt bist von Dir und Deinem Willen, dann sollte Dich sowas nicht kratzen - allenfalls nur noch mehr motivieren - und entsprechend dürftest Du keine Probleme haben, auch vorgenannte Professorin trotzdem für Dein Vorhaben zu gewinnen.
Merke: Ein Verkaufsgespräch beginnt erst beim Nein!

Alles Gute!
Gruß,
Joe
Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
Hallo Susanne,susannne hat geschrieben: erst dachte ich, es wäre schwierig zu promovieren, da ich mir die Chancen für ein Stipendium als zu gering ausrechnete, so, dieses Problem hat sich geklärt, denn ich habe seit März eine Arbeit, Vollzeit, 8 Stunden.
eine Vollzeitarbeit ist etwas völlig anderes als ein Stipendium! Da hat sich mithin gar kein Problem geklärt, sondern m.E. ein neues ergeben. Ich stimme Joe völlig zu und möchte nochmal unterstreichen, was Du Dir da zumuten möchtest: Über viele Jahre hinweg willst Du jeden (denn sonst geht es nicht) Tag nach einem 8-Stunden-Job (in dem es ja vielleicht auch mal länger dauert...) Dich an eine intellektuell sehr fordernde Arbeit machen. Wobei brutto nicht einmal netto ist. Jedes Mal, das Du Dich an die Diss setzt, musst Du Dich wieder einarbeiten, eindenken, einlesen. Das ist mit sehr vielen Reibungsverlusten verbunden. Und die erhöhen dann noch den Frustfaktor, der ohnehin nach gewisser Zeit bei jeder Diss droht. Ich kenne einige Juristen, die ihre Dissertation vor dem Beruseinstieg schon sehr weit gebracht hatten und dann doch nach vielen Jahren Vollzeitarbeit die Diss abgebrochen haben. Kannst Du unter diesen Umständen vielleicht die Professorin verstehen, dass sie Bedenken hat, dass Du das schaffst, wenn Du von Anfang an diese Doppelbelastung hast? Da will Dir niemand was böses...
Wie sehen Denn Deine Versuche aus, ein Stipendium zu erhalten? Laufen da z.Zt. Bewerbungen? Falls ja, könntest Du auch damit gut argumentieren, dass Du die Vollzeitstelle nur vorübergehend angenommen hast. Übrigens: Sobald Du 6 Monate auf der Stelle bist, hast Du nach § 8 Teilzeit- und Befristungsgesetz einen Anspruch auf Reduzierung der Arbeitszeit (sofern der Arbeitgeber keine betrieblichen Belange nachweisen kann, was gar nicht so einfach ist). Jedenfalls solltest Du den Profs verdeutlichen, dass die Diss an erster Stelle steht. Und das wird mit einer Vollzeit-Stelle schwer.
Dennoch gutes Gelingen!
Martin
Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
Hallo,
also Vollzeit und Diss... das geht maximal in der Endphase! Ich finde schon 3 Tage Arbeit / Woche zuviel, weil man sich dann die Wochenenden mit der Diss füllt und völlig seine sozialen Kontakte verabschiedet. Wenn man promovieren will, dann sollte auch eine Teilzeittätigkeit mit entsprechend weniger Netto genügen.
Mfg
showbee
also Vollzeit und Diss... das geht maximal in der Endphase! Ich finde schon 3 Tage Arbeit / Woche zuviel, weil man sich dann die Wochenenden mit der Diss füllt und völlig seine sozialen Kontakte verabschiedet. Wenn man promovieren will, dann sollte auch eine Teilzeittätigkeit mit entsprechend weniger Netto genügen.
Mfg
showbee
Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
Hallo showbee,
das ist ja verdammt idealistisch.... Aber wenn Vermieter, Supermärkte, Versicherungen etc. sich bei Promovenden auch mit "etwas weniger Netto" zufrieden geben - dann ist es natürlich durchaus praktikabel... Und es liegt vielleicht auch an meinem Alter - aber ich möchte weder meinen Mann noch meine Freunde am Wochenende 24/24 um mich herum haben...
Liebe Susanne,
ich würde mich nicht demotivieren lassen. Jeder ist anders und jeder arbeitet anders.
Ich bin für Stipendien oder max. 3x die Woche nebenher arbeiten bspw. nicht gemacht, ich brauch den Stress - und das Geld. Ich promoviere seit Oktober neben einem Vollzeitjob - und es geht alles. Ich habe einen ganz guten Vergleich, weil ich in ein strukturiertes Programm eingebunden bin. Die Stipendiaten und Teilzeitkräfte haben da bisher noch keinen nennenswerten Vorsprung rausarbeiten können.
Ich glaube nicht mal, dass die Organisation dabei die größte Rolle spielt. Der Erfolg hängt da meines Erachtens eher davon ab, wie sehr Du für Dein Thema "brennst". Ist das Thema hot motiviert es sich in der Regel ganz annehmbar. Hier mal ein paar Beispiele aus der Praxis, wie Du das Ding gewuppt bekommen kannst:
Job und Diss
- Habe ich eher Fleißarbeiten oder kleinteilige Arbeiten zu erledigen, gehe ich morgens erst um 10:00 ins Büro und sitze vorher 2 Stunden an der Diss.
- Arbeite ich mich in ein neues Kapitel ein und brauche mehr Zeit, verteile ich meine Arbeitszeit im Büro auf 4 Tage und hab dann Fr., Sa., So um richtig was wegzuschaffen.
- Urlaub wird immer um die Feriertage herum geplant - das bringt richtig viel, kann aber auch nicht jeder... Ich muss mich Gott-sei-Dank nicht mit 1000 Leuten absprechen.
- Ganz wichtig: Auf seinen Körper hören! Das ist schon eine ganz ordentliche Belastung und in regelmäßigen Abständen ist der Akku dann eben auch mal leer. Dann mache ich nichts - aber auch wirklich garnichts und hab dabei nicht mal ein schlechtes Gewissen. Ich bin ja schließlich auch nur ein Mensch ...
Freunde und Familie
- haben bei mir (wenn nicht gerade was Dringendes ansteht) 4-5 Abende in der Woche zu ihrer freien Verfügung. Einer gehört mir und einer einem Sprachkurs. Ich finde, da kann niemand meckern. Tut eigentlich auch keiner, nicht mal der Mann.
- Problematisch wirds, wenn die Mädels mit Kind sich zu unmöglichen Zeiten verabreden möchten. Diss-Arbeitszeiten und Kinder-Zeiten sind nach meinem Empfinden wenig kompatibel. Mittags um drei is bei mir auch am Wochenende ganz schlecht
Ich würde mich nicht entmutigen lassen. Wenn Du eine Truppe hast, die hinter Dir steht und das mit Dir durchzieht und Du einigermaßen diszipliniert bist, dann hau rein. Geht nicht - gibts nicht.
PS: Ein für mich persönlich (!) ganz großer Aspekt ist, dass ich mein Leben mittlerweile finanziell so gestalten kann wie ich es mag. Ich muss nicht mehr auf meinem uralt PC rumorgeln und wenn ich abends keinen Bock zum Kochen hab, dann schnapp ich mir meinen Mann und geh zum Grieche. Wenn ich fertig bin mit der Welt und der Diss, dann kann ich auch mal ne Woche (oder eine Wochenende) raus - ganz raus und wenn es ein Buch gibt, das ich häufig brauche, dann kaufe ich es mir eben. Das ging vorher alles nicht. Persönlich muss ich sagen, dass das meine Frustrationsschwelle extrem nach oben verschoben hat. Zumal es während der Studizeit für mich einer der allergrößten Stress- und Unruhefaktoren war, nicht zu wissen, von was ich bis zum Monatsende meine Rechnungen zahlen soll...
PPS: Man sollte natürlich auch immer das nicht so schöne noch kurz erwähnen
Ich fange im September mit meiner empirischen Studie an - da wird sich dann weisen, wie praktikabel das Modell bei maximaler Belastung ist... Und fairerweise muss ich auch dazusagen, dass ich mich für dieses Phase der Promotion auch um ein Stipendium beworben habe. Wenn ich zwei Tage die Woche Aufnahmen mache und einen im Doktorandenkolloquium sitze, wird es mit der Unterbringung der Arbeitszeit doch schwierig. Ich habe dann aber immernoch die Option auf halbtags runterzugehen.
das ist ja verdammt idealistisch.... Aber wenn Vermieter, Supermärkte, Versicherungen etc. sich bei Promovenden auch mit "etwas weniger Netto" zufrieden geben - dann ist es natürlich durchaus praktikabel... Und es liegt vielleicht auch an meinem Alter - aber ich möchte weder meinen Mann noch meine Freunde am Wochenende 24/24 um mich herum haben...
Liebe Susanne,
ich würde mich nicht demotivieren lassen. Jeder ist anders und jeder arbeitet anders.
Ich bin für Stipendien oder max. 3x die Woche nebenher arbeiten bspw. nicht gemacht, ich brauch den Stress - und das Geld. Ich promoviere seit Oktober neben einem Vollzeitjob - und es geht alles. Ich habe einen ganz guten Vergleich, weil ich in ein strukturiertes Programm eingebunden bin. Die Stipendiaten und Teilzeitkräfte haben da bisher noch keinen nennenswerten Vorsprung rausarbeiten können.
Ich glaube nicht mal, dass die Organisation dabei die größte Rolle spielt. Der Erfolg hängt da meines Erachtens eher davon ab, wie sehr Du für Dein Thema "brennst". Ist das Thema hot motiviert es sich in der Regel ganz annehmbar. Hier mal ein paar Beispiele aus der Praxis, wie Du das Ding gewuppt bekommen kannst:
Job und Diss
- Habe ich eher Fleißarbeiten oder kleinteilige Arbeiten zu erledigen, gehe ich morgens erst um 10:00 ins Büro und sitze vorher 2 Stunden an der Diss.
- Arbeite ich mich in ein neues Kapitel ein und brauche mehr Zeit, verteile ich meine Arbeitszeit im Büro auf 4 Tage und hab dann Fr., Sa., So um richtig was wegzuschaffen.
- Urlaub wird immer um die Feriertage herum geplant - das bringt richtig viel, kann aber auch nicht jeder... Ich muss mich Gott-sei-Dank nicht mit 1000 Leuten absprechen.
- Ganz wichtig: Auf seinen Körper hören! Das ist schon eine ganz ordentliche Belastung und in regelmäßigen Abständen ist der Akku dann eben auch mal leer. Dann mache ich nichts - aber auch wirklich garnichts und hab dabei nicht mal ein schlechtes Gewissen. Ich bin ja schließlich auch nur ein Mensch ...
Freunde und Familie
- haben bei mir (wenn nicht gerade was Dringendes ansteht) 4-5 Abende in der Woche zu ihrer freien Verfügung. Einer gehört mir und einer einem Sprachkurs. Ich finde, da kann niemand meckern. Tut eigentlich auch keiner, nicht mal der Mann.
- Problematisch wirds, wenn die Mädels mit Kind sich zu unmöglichen Zeiten verabreden möchten. Diss-Arbeitszeiten und Kinder-Zeiten sind nach meinem Empfinden wenig kompatibel. Mittags um drei is bei mir auch am Wochenende ganz schlecht

Ich würde mich nicht entmutigen lassen. Wenn Du eine Truppe hast, die hinter Dir steht und das mit Dir durchzieht und Du einigermaßen diszipliniert bist, dann hau rein. Geht nicht - gibts nicht.
PS: Ein für mich persönlich (!) ganz großer Aspekt ist, dass ich mein Leben mittlerweile finanziell so gestalten kann wie ich es mag. Ich muss nicht mehr auf meinem uralt PC rumorgeln und wenn ich abends keinen Bock zum Kochen hab, dann schnapp ich mir meinen Mann und geh zum Grieche. Wenn ich fertig bin mit der Welt und der Diss, dann kann ich auch mal ne Woche (oder eine Wochenende) raus - ganz raus und wenn es ein Buch gibt, das ich häufig brauche, dann kaufe ich es mir eben. Das ging vorher alles nicht. Persönlich muss ich sagen, dass das meine Frustrationsschwelle extrem nach oben verschoben hat. Zumal es während der Studizeit für mich einer der allergrößten Stress- und Unruhefaktoren war, nicht zu wissen, von was ich bis zum Monatsende meine Rechnungen zahlen soll...
PPS: Man sollte natürlich auch immer das nicht so schöne noch kurz erwähnen

Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
Hallo!
@Schtudinki: Es gibt natürlich immer Fälle, in welchen es funktionieren kann.
Aber ich bleibe bei der Auffassung, dass eine Vollzeittätigkeit während der Diss von Anfang bis Ende nicht geht (Regelfall). Du gibst ja selbst zu, dass du sehr flexible Arbeitszeiten hast und ggf. über Halbtags nachdenkst. Die Doktoranden die ich kenne haben entweder ein Stipendium oder gehen wie ich lediglich 2-3 Tage zur Arbeit (das wäre ja dann Halbtags).
Das mit dem Finanziellen meine ich so: wenn man ein passables Studium hingelegt hat und promotionsnah arbeiten geht, dann sollte auch ein Bruttostundenlohn von mehr als 10 Euro rauskommen. Wer natürlich Pizzen ausfährt oder kellnert, muss auch zeitlich mehr tun. Bei promotionsnaher Tätigkeit kann man auch bei 15-20h / Woche ein angenehmes Netto (mehr als 800 Euro) im Monat rausschlagen. Gerade die steuerliche Progression ist ja in diesen Bereichen enorm. Ich persönlich verdiene aufs Netto gerechnet mit meinem aktuellen Bruttosatz in Teilzeit so gut, als bei Vollzeit mein Brutto 20-30% höher liegen müsste um linear gleiches Netto zu erhalten. Das liegt daran, dass es der Steuertabelle irrelevant ist, ob ich das Existenzminimum in Voll- oder Teilzeit verdiene.
Im Übrigen ist es natürlich persönliche Einstellung zum Geld & Leben. Ich kann mich nicht beschweren. Bücher kaufen muss ich mir nicht, aber ich kann sie getrost alle per Fernleihe bestellen und einmal durchkopieren lassen (im Copyshop), auch leiste ich mir des öfteren den Subitodienst für Aufsätze, wenn ich keine Zeit habe wegen 5 Seiten eine Bibliothekstingeltour zu machen.
Natürlich sollte man den DV nicht unbeachtet lassen. Wenn der DV einer Vollzeittätigkeit schon skeptisch gegenübersteht wird es schwer. Dann kann es sein, dass der DV ungeduldig wird und zu hohe Anforderungen setzt. Mein DV befürwortet bspw. explizit eine Nebentätigkeit (im Rahmen), da die promotionsnahe Tätigkeit aus praktische Aspekte liefern kann (also nicht Pizzen ausfahren als Job).
Gruß,
der showbee
@Schtudinki: Es gibt natürlich immer Fälle, in welchen es funktionieren kann.
Aber ich bleibe bei der Auffassung, dass eine Vollzeittätigkeit während der Diss von Anfang bis Ende nicht geht (Regelfall). Du gibst ja selbst zu, dass du sehr flexible Arbeitszeiten hast und ggf. über Halbtags nachdenkst. Die Doktoranden die ich kenne haben entweder ein Stipendium oder gehen wie ich lediglich 2-3 Tage zur Arbeit (das wäre ja dann Halbtags).
Das mit dem Finanziellen meine ich so: wenn man ein passables Studium hingelegt hat und promotionsnah arbeiten geht, dann sollte auch ein Bruttostundenlohn von mehr als 10 Euro rauskommen. Wer natürlich Pizzen ausfährt oder kellnert, muss auch zeitlich mehr tun. Bei promotionsnaher Tätigkeit kann man auch bei 15-20h / Woche ein angenehmes Netto (mehr als 800 Euro) im Monat rausschlagen. Gerade die steuerliche Progression ist ja in diesen Bereichen enorm. Ich persönlich verdiene aufs Netto gerechnet mit meinem aktuellen Bruttosatz in Teilzeit so gut, als bei Vollzeit mein Brutto 20-30% höher liegen müsste um linear gleiches Netto zu erhalten. Das liegt daran, dass es der Steuertabelle irrelevant ist, ob ich das Existenzminimum in Voll- oder Teilzeit verdiene.
Im Übrigen ist es natürlich persönliche Einstellung zum Geld & Leben. Ich kann mich nicht beschweren. Bücher kaufen muss ich mir nicht, aber ich kann sie getrost alle per Fernleihe bestellen und einmal durchkopieren lassen (im Copyshop), auch leiste ich mir des öfteren den Subitodienst für Aufsätze, wenn ich keine Zeit habe wegen 5 Seiten eine Bibliothekstingeltour zu machen.
Natürlich sollte man den DV nicht unbeachtet lassen. Wenn der DV einer Vollzeittätigkeit schon skeptisch gegenübersteht wird es schwer. Dann kann es sein, dass der DV ungeduldig wird und zu hohe Anforderungen setzt. Mein DV befürwortet bspw. explizit eine Nebentätigkeit (im Rahmen), da die promotionsnahe Tätigkeit aus praktische Aspekte liefern kann (also nicht Pizzen ausfahren als Job).
Gruß,
der showbee
Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
Ich find das Thema dezent schizophren und ärgere mich gerade auch ein bisschen, das geb ich gerne zu.
Da sind also Professoren, wie die von Susanne, die sagen: Vollzeit + Promotion, das geht nicht. In meinem Programm hat ein Prof letztens auch ganz interessiert gefragt, wie sich die Doktoranden "denn eigentlich so finanzieren". Stipendien (direkt vom Programm) gibt es bei uns nicht - wohl aber ein straffes Progrämmchen, an dem wir teilnehmen müssen.
Ich find das unmöglich. Wenn Professoren so denken, dann sollte es doch bitte zu ihrem Standardprogramm gehören, die Doktoranden in den ersten Monaten so zu betreuen dass dabei ein Stipendium rauskommt oder zumindest ein Job an der Uni. Solange sie das nicht leisten können und ihren Leute nicht persönlich finanziell unter die Arme greifen, müssen sie meiner Meinung nach akzeptieren, dass Doktoranden sich auch auf völlig unakademische Weise ihren Lebensunterhalt verdienen.
Ich habe bis jetzt von einer (!) Professorin gehört, dass sie mit allen Doktoranden Gespräche führt, in denen sie Noten, Interessen und Engagements in Erfahrung bringt und dann gemeinsam mit den Doktoranden geeignete Stiftungen auswählt und ganz gezielt darauf zugeschnitten ihre Gutachten schreibt. Bei der haben aber tatsächlich auch 95% ein Stipendium. So muss das laufen! Solange ich als Doktorand auf Gutachten und das "Mitmachen" von Professoren angewiesen bin, um mich überhaupt für Stipendien bewerben zu können, solange muss da eigentlich auch für die Profs eine ethisch-moralisch-ökonomisch-ökumenische Verpflichtung zur Kollaboration bestehen!
Und: Nicht in jedem Fachbereich ist es möglich "promotionsnah" zu arbeiten.
Ach Gott, mein Herz.. Jetzt muss ich erstmal eine rauchen...
Da sind also Professoren, wie die von Susanne, die sagen: Vollzeit + Promotion, das geht nicht. In meinem Programm hat ein Prof letztens auch ganz interessiert gefragt, wie sich die Doktoranden "denn eigentlich so finanzieren". Stipendien (direkt vom Programm) gibt es bei uns nicht - wohl aber ein straffes Progrämmchen, an dem wir teilnehmen müssen.
Ich find das unmöglich. Wenn Professoren so denken, dann sollte es doch bitte zu ihrem Standardprogramm gehören, die Doktoranden in den ersten Monaten so zu betreuen dass dabei ein Stipendium rauskommt oder zumindest ein Job an der Uni. Solange sie das nicht leisten können und ihren Leute nicht persönlich finanziell unter die Arme greifen, müssen sie meiner Meinung nach akzeptieren, dass Doktoranden sich auch auf völlig unakademische Weise ihren Lebensunterhalt verdienen.
Ich habe bis jetzt von einer (!) Professorin gehört, dass sie mit allen Doktoranden Gespräche führt, in denen sie Noten, Interessen und Engagements in Erfahrung bringt und dann gemeinsam mit den Doktoranden geeignete Stiftungen auswählt und ganz gezielt darauf zugeschnitten ihre Gutachten schreibt. Bei der haben aber tatsächlich auch 95% ein Stipendium. So muss das laufen! Solange ich als Doktorand auf Gutachten und das "Mitmachen" von Professoren angewiesen bin, um mich überhaupt für Stipendien bewerben zu können, solange muss da eigentlich auch für die Profs eine ethisch-moralisch-ökonomisch-ökumenische Verpflichtung zur Kollaboration bestehen!
Und: Nicht in jedem Fachbereich ist es möglich "promotionsnah" zu arbeiten.
Ach Gott, mein Herz.. Jetzt muss ich erstmal eine rauchen...
Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
So, fertig geraucht.
Und noch eine letzte Anmerkung zur Wahl des Jobs: ich bin total glücklich damit, dass mein Job weder was mit meinem Thema zu tun hat noch intelektuell besonders anspruchsvoll ist noch mich in verantwortungvolle Positionen bringt und auch nur in gaaaaaaaanz seltenen Fällen Unvorhergesehenes oder Überstunden mit sich bringt.
Anders ist es sicher nicht oder kaum zu bewältigen. Ich gehe nach 8 Stunden aus der Firma, bin einigermaßen relaxed, denk nicht mehr über irgendwas jobmäßiges nach, muss mich auch auf nichts mehr vorbereiten oder ähnliches und kann mich ganz gemütlich meinem Leben und den tollen Sachen darin widmen.
Und noch eine letzte Anmerkung zur Wahl des Jobs: ich bin total glücklich damit, dass mein Job weder was mit meinem Thema zu tun hat noch intelektuell besonders anspruchsvoll ist noch mich in verantwortungvolle Positionen bringt und auch nur in gaaaaaaaanz seltenen Fällen Unvorhergesehenes oder Überstunden mit sich bringt.
Anders ist es sicher nicht oder kaum zu bewältigen. Ich gehe nach 8 Stunden aus der Firma, bin einigermaßen relaxed, denk nicht mehr über irgendwas jobmäßiges nach, muss mich auch auf nichts mehr vorbereiten oder ähnliches und kann mich ganz gemütlich meinem Leben und den tollen Sachen darin widmen.
Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
Müssen tut gar nichts.Schtudinki hat geschrieben: Ich habe bis jetzt von einer (!) Professorin gehört, dass sie mit allen Doktoranden Gespräche führt, in denen sie Noten, Interessen und Engagements in Erfahrung bringt und dann gemeinsam mit den Doktoranden geeignete Stiftungen auswählt und ganz gezielt darauf zugeschnitten ihre Gutachten schreibt. Bei der haben aber tatsächlich auch 95% ein Stipendium. So muss das laufen!

Stipendienorganisationen fördern besonders begabte und engagierte Studierende/Promovierende - und die sind ein kleiner Teil der Studenten (ca. 1%), mit Sicherheit ein höherer Prozentsatz der Promovierenden, aber noch lang keine 95%. NUR weil jemand promoviert, hat er kein "Anrecht" auf Stipendium.
Somit vermute ich, dass die genannte Professorin auch eine ziemlich strenge Vorauswahl trifft, wer bei ihr promovieren darf und wer nicht (IMHO völlig legitim aus Sicht Reputation, doof aus Sicht Zusatzeinkommen - aber das halten die Profs halt unterschiedlich). Wenn wir das also wollen, müssen wir auch damit leben, dass einige, die gerne promovieren würden, dazu nicht mehr die Chance bekommen.
Re: Absagen externe, nebenberufliche Promotion + Frust
@ la potranca
Ich gebe Dir prinzipiell recht, mit "so muss das laufen" meinte ich auch eher die Bemühung der Professorin als die hohe StipendiatInnenquote. Aber wenn Du ein kritisches Feedback zu Deinem Exposé bekommst und auch sonst vielleicht noch den einen oder anderen Tipp, auf den Du nie oder vielleicht zu spät gekommen wärst glaube ich schon, dass das bei den Stipendienbewerbungen was ausmachen kann. Manchmal wäre ein Hinweis wie "mit dieser ABInote brauchen Sie sich bei Stiftung xy keine allzugroßen Chancen auszurechnen - probieren Sie es aber doch mal bei Stiftung VW" oder "Ihr Engagement passt doch super zu Stiftung X" gerade am Anfang wenn alles noch von vorne bis hinten unklar ist doch schon eine Hilfe.
Ich finde es eben nicht richtig, dass Promovierende mit der FInanzierung völlig allein gelassen und dann auch noch kritisiert werden. Susanne ist da kein Einzelfall, bei uns wird die arbeitende Bevölkerung auch gerne als weniger akademisch bewertet...
PS:
In den strukturierten Programmen ist die Vorauswahl so oder so schon deutlich intensiver, da zählen die Noten, das Exposé, die Abschlussarbeit, die Sprachkenntnisse, die Bereitschaft zur Mobilität blablabla. Also wer da drin ist hat doch offensichtlich schon den einen oder anderen Mitbewerber aus dem Rennen gekickt. Als ich mich einfach nur um einen Betreuer bemüht habe war das alles uninteressant, da hat meine Promotionsidee gezählt und sonst nichts.
Ich gebe Dir prinzipiell recht, mit "so muss das laufen" meinte ich auch eher die Bemühung der Professorin als die hohe StipendiatInnenquote. Aber wenn Du ein kritisches Feedback zu Deinem Exposé bekommst und auch sonst vielleicht noch den einen oder anderen Tipp, auf den Du nie oder vielleicht zu spät gekommen wärst glaube ich schon, dass das bei den Stipendienbewerbungen was ausmachen kann. Manchmal wäre ein Hinweis wie "mit dieser ABInote brauchen Sie sich bei Stiftung xy keine allzugroßen Chancen auszurechnen - probieren Sie es aber doch mal bei Stiftung VW" oder "Ihr Engagement passt doch super zu Stiftung X" gerade am Anfang wenn alles noch von vorne bis hinten unklar ist doch schon eine Hilfe.
Ich finde es eben nicht richtig, dass Promovierende mit der FInanzierung völlig allein gelassen und dann auch noch kritisiert werden. Susanne ist da kein Einzelfall, bei uns wird die arbeitende Bevölkerung auch gerne als weniger akademisch bewertet...
PS:
In den strukturierten Programmen ist die Vorauswahl so oder so schon deutlich intensiver, da zählen die Noten, das Exposé, die Abschlussarbeit, die Sprachkenntnisse, die Bereitschaft zur Mobilität blablabla. Also wer da drin ist hat doch offensichtlich schon den einen oder anderen Mitbewerber aus dem Rennen gekickt. Als ich mich einfach nur um einen Betreuer bemüht habe war das alles uninteressant, da hat meine Promotionsidee gezählt und sonst nichts.
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