Stipendium-Zwischenbericht: Inhalte?

Finanzplanung, Stipendien incl. und Muster-Gutachten für eine Stipendienbewerbung, Krankenversicherung als Doktorand
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Lanie

Stipendium-Zwischenbericht: Inhalte?

Beitrag von Lanie »

Hallo!

Nachdem schon gerade meine Suche hier nach "NaFöG" erfolglos blieb, befürchte ich, dass mir fast keiner helfen kann, aber ich versuche es trotzdem mal:
ich bekomme das NaFöG-Stipendium und muss nun im Januar den Zwischenbericht abliefern. Wahrscheinlich muss man ja bei anderen Stipendien auch Zwischenberichte schreiben, also vielleicht hat da doch der eine oder die andere einen Tipp.

In der Aufforderung heißt es "es ist der bisherige sachliche und zeitliche Ablauf in knapper Form darzustellen", und das ist auch schon alles an Hinweisen! Für mich klingt das sehr knapp, denn wenn ich das so machen würde, wonach es sich anhört, käme ich wohl nicht mal auf drei Seiten: "ich habe das und das Kapitel geschrieben (evtl. kurze Zusammenfassungen?) und jene Literaturrecherchen durchgeführt" - tja, das wäre es dann schon, denn noch bin ich beim "Literaturwiederkäuen-Teil" und es gibt noch keine neuen Ergebnisse. Aber das liegt durchaus im Zeitplan, wie er der Kommission auch bekannt ist.
Was würdet Ihr denken, was in so einen Zwischenbericht gehört (bzw. was habt Ihr selbst geschrieben?) und ob der wohl noch in Unterpunkte gegliedert sein sollte?

Zweitens muss der Betreuer eine Stellungnahme schreiben. Weiß jemand, was Betreuer da so reinschreiben sollten oder hat sowas schonmal gelesen? Mein Betreuer selbst hat nämlich auch keine Erfahrung mit Stipendien und den Anforderungen.

Freu mich auf Antworten :D
Viele Grüße,
Lanie
nK

Beitrag von nK »

Hallo Lanie,

ich habe zwar mit der von Dir genannten Stiftung keine Erfahrungen (weiß ehrlich gesagt nicht einmal, was die Abkürzung bedeutet :wink: ), aber vielleicht helfen Dir ja die entsprechenden Erläuterungen der Friedrich-Ebert-Stiftung weiter (s.u.). Die sind zumindest recht ausführlich.

Viel Erfolg und viele Grüße!
Martin



Der Bericht sollte folgende Bereiche abdecken:

- Angaben zum Promotionsverlauf
- Angaben zum gesellschaftspolitischen Engagement
- Ggf. Angaben zur persönlichen Situation

Der Umfang sollte zwischen 5 - 7 Seiten liegen.

1. Angaben zum Promotionsvorhaben:

- welche Forschungsschritte wurden absolviert?
- welche Zwischenergebnisse gibt es?
- gibt es neue Fragestellungen?
- wie ist der Stand der Verschriftlichung?
(Gliederungsentwurf mit Angabe der Seitenzahl)
- welche Arbeitsschritte sind als nächstes geplant?
- Tabellarischer Arbeits- und Zeitplan mit Bennennung des voraussichtlichen Abschlusses des Promotionsverfahrens

- wie ist das Verhältnis zum wissenschaftlichen Betreuer? Gibt es regelmäßigen Kontakt? Besteht die Möglichkeit der Teilnahme an Doktorandenkolloquien, an wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen?
- Hinweise auf Veröffentlichungen


2. Angaben zum gesellschaftspolitischen Engagement

- Kurze Skizzierung von Art und Umfang der Tätigkeiten
- Teilnahme am studienbegleitenden Seminarprogramm
- Beteiligung an den Aktivitäten der Hochschulgruppe


3. Allgemeine Angaben zur persönlichen Situation (z.B. Personenstandsänderungen, Nebentätigkeiten, Überlegungen zur beruflichen Orientierung)


Es wird empfohlen, auf der Grundlage des Halbjahresberichtes ein Gespräch mit dem wissenschaftlichen Betreuer, der wissenschaftlichen Betreuerin zu führen und den Bericht von ihm/ihr abzeichnen zu lassen. Sofern ein Verlängerungsantrag erforderlich ist, sollte das Gutachten des wissenschaftlichen Betreuers, der wissenschaftlichen Betreuerin auf den Bericht besonders eingehen. Wir erwarten auf jeden Fall eine Stellungnahme zum Arbeits- und Zeitplan.
Ariane

Beitrag von Ariane »

Hallo Lanie,

ich bekomme auch das NaFöG-Stipendium und habe den Zwischenbericht schon hinter mir. Ich habe dafür den "sachlichen Ablauf der bisherigen Arbeit" in zwei Unterpunkte gegliedert: 1. Datensammlung, 2. inhaltliche und theoretische Arbeit. Ich habe unter 1. kurz beschrieben, wie ich meine Daten gewonnen und aufbereitet habe und warum das etwas länger als im ursprünglichen Plan angegeben gedauert hat. Unter 2. habe ich angegeben, welche vorläufigen Ergebnisse schon vorhanden sind und welche theoretischen Ansätze ich ausgewertet habe (also auch Literatur lesen und wiederkäuen). Außerdem habe ich angegeben, welche Konferenzen ich besucht habe und warum sie mir inhaltlich weitergeholfen haben. Zum Schluss habe ich erläutert, in welchen Schritten ich weiterabeiten will. Diese zwei Punkte nehmen sechs Seiten (1,5-zeilig) ein. Zusammen mit einem aktualisierten Zeit- und Arbeitsplan, einer aktualisierten Literaturliste sowie (als Anhang) einem Datenbeispiel und vorläufiger Ergebnistabellen ist mein Bericht 10 Seiten lang.

Ich nehme an, dass man je nach Thema/Fach ziemlich frei entscheiden kann, wie man den Bericht schreibt. Es soll zu erkennen sein, dass man einigermaßen im Zeitplan liegt und ein paar Arbeitsproben geben kann. Das kann auch reine Literaturarbeit sein, auch noch ohne große eigene Ergebnisse im ersten Jahr - ich kenne eine andere NaFöG-Stipendiatin, bei der es so war. Meine Verlängerung wurde bewilligt, obwohl ich in meinem Zeitplan einiges umgestellt habe. Es wird nicht erwartet, dass man sich sklavisch an den Plan aus der Bewerbung hält.

Was meine Betreuerin genau in ihr Gutachten geschrieben hat, weiß ich nicht. Aber wir haben uns kurz vor Einreichung des Zwischenberichts getroffen und meine Fortschritte besprochen und ich habe ihr meinen Bericht gegeben, so dass sie genau informiert war. Es ist am wichtigsten, dass die Einschätzung des Betreuers nicht völlig von der eigenen Beschreibung der Arbeit abweicht und sich keine Widersprüche ergeben. Von anderen Gutachten, die meine Betreuerin geschrieben hat, weiß ich, dass die Stellungnahmen oft nicht sehr lang sind, zwei bis drei Seiten. Der Beteuer bestätigt, dass der Stipendiat im zeitlichen Rahmen liegt und auch inhaltlich wie geplant vorankommt und dass regelmäßige Arbeitstreffen stattgefunden haben.

Ich hoffe, mein Erfahrungsbericht hat ein bisschen geholfen.

Viele Grüße und viel Erfolg,
Ariane


P.S.: @ nK - NaFöG ist das Promotionsstipendium nach dem Nachwuchsförderungsgesetz des Landes Berlin, also kein Stiftungsstipendium, das bedeutet, Punkt 2 (gesellschaftspolitsches Engagement) fällt weg.
Lanie

Beitrag von Lanie »

Halo Ariana und nk,

vielen Dank für Eure Antworten, die haben mir schon sehr geholfen und ich sehe in Euren Beschreibungen einige Anhaltspunkte für mich und bin nicht mehr so unsicher :D Nun mache ich mir nur noch Sorgen über die Stellungnahme vom Prof, das könnte ein Problem werden :? Aber ich werde nun meinen Bericht zuerst schreiben und ihn dann dem Prof geben, vielleicht reicht das schon zusammen mit dem Zeitplan und einer Arbeitsprobe. Das Problem ist, dass er meistens im Ausland ist und man von daher nicht so einfach Kontakt zu ihm kriegt.

@Ariane: wieso weißt Du eigentlich nicht, was Deiner geschrieben hat? In meinem Brief stand diesmal nichts von "vertraulich" (wie bei der Bewerbung), war das bei Dir noch anders?

Viele Grüße,
Lanie
Ariane

Beitrag von Ariane »

Hallo Lanie,

in meinem Brief stand auch nichts von "vertraulich", aber meine Bertreuerin steckt solche Sachen grundsätzlich in einen verschlossenen Umschlag, so dass ich die Stellungnahme leider nicht lesen konnte :( Andere Gutachten habe ich bei ihr auch nur "von weitem" gesehen, deshalb konnte ich die ungefähre Länge sehen. Sie hat mir nur gesagt, welche Angaben sie allgemein machen wird, wie ich es oben beschrieben habe.

Viele Grüße,
Ariane
Gesperrt
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