Latein im Fernstudium?

Fragen aus der laufenden Arbeit an der Dissertation.
Literatursuche, Motivationsprobleme, Lehrtätigkeit, Ärger mit dem Prof u.v.m.
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Gitta

Latein im Fernstudium?

Beitrag von Gitta »

An alle WochenendleserInnen,

wer von Euch hat Erfahrungen mit Fernlehrgängen, die einen/eine befähigen, bei einer staatlichen Prüfungskommission den Schein für das "Große Laitinum" zu erwerben?

Konkret: Die Promotionsordnung meiner Universität schreibt vor, daß die Anmeldung zum Promotionsverfahren den Nachweis des großen Latinums voraussetzt, den ich derzeit -noch- nicht erbringen kann.

Unter google habe ich natürlich eine Reihe von Angeboten gefunden; ich habe aber keine Ahnung, woran ich mich da orientieren soll. Preis- Leistungsverhältnis? Der Umfang des wöchentlichen Zeitaufwandes, die Dauer des ganzen Unternehmens? Was ist realiistisch einzuplanen? Ich meine, kriege ich Werbung vorgeführt oder "solide" Information? Hat's überhaupt Sinn, die Sache im Alleingang zu versuchen?

Am liebsten wär' mir natürlich, Ihr würdet miir ganz konkret einen Lehrgang empfehlen können - der b e z a h l b a r ! ist (hm, das muß ich wohl "irgendwie" ... also bis 1000 Euro).

Beste Grüße
Gitta
Cake

Beitrag von Cake »

Großes musst du nachholen? Das ist aber ein Projekt! Oder hast du schon kleines oder KMK? Wenn du noch keine Vorkenntnisse hast, wird das, glaube ich, echt schwierig per Fernkurs.
Warum machst du es denn nicht in Unikursen. Da hast du jemanden, mit dem du Fragen und Probleme direkt klären kannst.
(Gott sei dank hab ich den Mist in der Schule gemacht; da beneide ich dich wirklich nicht...)
acoma

Beitrag von acoma »

Wenn ich mich richtig erinnere, war auf dem Gymnasium kleines Latinum
nach 3 Jahren Unterricht (2 bis 4 Std.) die Woche, großes nach 5 Jahren.
Ein "echtes" großes Latinum ist so gesehen nicht leicht erwerben.

An die Prüfung gibt es aber bestimmte Anforderungen. Typisch ist jedenfalls
damals gewesen die Ãœbersetzung eines Textes von Caesar in deutsche
beim kleinen Latinum. Es ist vielleicht möglich, sich auf die Prüfung vorzu-
bereiten und sie zu bestehen, ohne wirklich damit das große Latein zu
können.
Schließlich geht es darum, daß der Promovend in der Lage sein muß, sofern
es notwendig ist, lateinische texte mittlerer Schwierigkeit zu übersetzen. Dazu
sind vor allen Dingen Vokabelkenntnisse erforderlich (wenn ich jedes Wort
nachschlagen muß, dann brauche ich zu lange Zeit, um den Text zu erfassen.)
Sowie natürlich Grammatikkenntnisse, vor allen Dingen die Fähigkeit, den
Grundstamm erkennen, über den das Wort nachgeschlagen werden kann.

Ein Kurs sollte (wenn ich ihn machen würde) speziell auf diese erforderlichen Fähigkeiten zugeschnitten sein, sowie natürlich speziell auf die Prüfung vorbereiten, und nicht etwa das eigentliche große Latinum, wie es auf dem Gymnasium vermittelt wird, nachholen. Ich halte es hauptsächlich für eine Riesenbüffelei.
Gitta

Beitrag von Gitta »

Ja, ihr Lieben, das Latinum habe ich (an meiner Uni ein Mittelding zwischen Groß und Klein). Ich werde auch meine Diss. fast fertig haben m i t der eigenständigen Übersetzung vieler mittellateinischer Texte -und benötige dennoch für die Zulassung zur Promotion den Schein, auf dem steht, das ich Catull und Cicero oder wer hat noch Gedichte geschrieben, übersetzen kann. Tja, so ist das nun einmal mit der Bürokratie.
Und "irgendwie" haben es diese Gedichte doch in sich. Mit meinen Kenntnissen jedenfalls sehe ich mich nicht in der Lage sie zu lesen.

Gitta
acoma

Beitrag von acoma »

Ich glaub, es lohnt sich, unabhängig von der formellen Anforderung.
Ich bin froh, wenigstens in der Schule die Grundkenntnisse erworben zu
haben. Ich hätte auch gerne griechisch gelernt. Das humanistische
Gymnasium ist besser als der moderne Quatsch.
Schopenhauer sagte, wahre Bildung ist ohne profunde Kenntnis des
Latein und Griechischen nicht möglich. Die Übersetzungen, wenn es
sie denn gibt, taugen oft nicht viel, oder man muß ihnen mißtrauen.
milchextra
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die EKD bietet Fernkurse an

Beitrag von milchextra »

http://www.eaf-ekd.de/altesprachen/latein/index.html


ich hab den Hebräisch-Kurs dort bestellt. das Material war didaktisch sehr gut aufbereitet, auch mit Sprach-CDs usw. zudem ist das ganze sehr günstig (ca 100 Euro glaube ich).

Zur Prüfung musst du dich dann allerdings an eine Institution wenden, geht z.B an Hochschulen, die dich im Rahmen ihrer Prüfungen einfach mitprüfen.
Gitta

Beitrag von Gitta »

Dank' für den hinweisenden link und Deine persönliche Erfahrungsrückmeldung.
Es ist das, wonach ich gesucht habe. Sehr schön. Daß ich die Prüfung beim "Amt" ablegen muß, ist mir leider bekannt. Das "leider" bezieht sich natrülich auf das Ablegen. :?

Gitta
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