Situation nach Abgabe: Antriebslos und unmotiviert

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DissMaus
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Situation nach Abgabe: Antriebslos und unmotiviert

Beitrag von DissMaus »

Hallo zusammen,

ich habe vor ca. zwei Monaten meine Doktorarbeit abgegeben und die Endphase war noch mal sehr fordernd, sowohl zeitlich als auch nervlich. Seitdem hätte ich eigentlich erwartet, dass es mir besser geht. Stattdessen fühle ich mich ziemlich antriebslos, meine Energie und Motivation sind deutlich niedriger als sonst. Ich merke, dass ich mich von vielen Dingen schnell überfordert fühle, auch von Kleinigkeiten im Alltag. Manchmal frage ich mich, wieso ich in der Endphase noch Dinge wie Sport (ich wohne etwas ländlicher und gehe eigentlich total gern wandern/klettern) unterbringen konnte und mich jetzt nur schwer dazu aufraffen kann.

Ich frage mich, ob das vielleicht eine "normale" Reaktion ist nach dieser intensiven Phase. Ich dachte eigentlich, mit etwas Abstand würde sich das wieder einpendeln.

Kennt jemand diese Phase nach der Abgabe? Wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihr Tipps, was euch geholfen hat, wieder zu mehr Energie und Kraft zurückzufinden?
Zuletzt geändert von Sebastian am 28.09.2025, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Überschrift ergänzt.
Florina
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Re: Situation nach Abgabe: Antriebslos und unmotiviert

Beitrag von Florina »

Hi,

herzlichen Glückwunsch zur Abgabe! Ich kenne den Zustand, obwohl ich noch nicht abgegeben habe. Wahrscheinlich hast du dich komplett verausgabt und dann weiter gearbeitet. Jetzt hast du einfach ein Leistungstief und musst ja auch mit der neuen Situation (keinerlei Druck) umgehen. Gib dir Zeit, nimm dir eine Auszeit, mach was schönes und erhole dich von diesem Kraftakt.
Red mal mit deiner/deinem Hausärztin/Hausarzt drüber und höre auf die Ratschläge.
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Mistelspritze
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Re: Situation nach Abgabe: Antriebslos und unmotiviert

Beitrag von Mistelspritze »

Hallo, ich stehe zwar noch am Anfang der Dissertation, jedoch kenne ich das Gefühl durch den Masterabschluss, den ich nebenberuflich gemacht habe. Ich glaube das ist ein sehr natürliches Verhalten. Mein Fokus damals lag in den letzten Monaten voll auf der Masterarbeit, Stress durch zusätzlche berufliche Situation und mit Vollgas auf das Ziel. Dann ist das Ziel plötzlich weggebrochen, der Stress auch. Ich habe eine Weile gebraucht bis ich mich wieder gefunden hatte. Ich denke Aushalten und wieder die Dinge machen, die man in der Zeit verlernt hat ist die Beste Medizin. Darauf Fokussieren was Freude macht. Im Ganzen hat die Erholungsphase 2 Jahre gedauert und jetzt bin ich bereit für den nächsten großen Schritt.
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Re: Situation nach Abgabe: Antriebslos und unmotiviert

Beitrag von Wierus »

Glückwunsch zur Abgabe,

das Tief nach Fertigstellung der Diss ist normal. Allerdings ist die Promotionsphase noch lange nicht vorbei. Bis zu dem Tag, an dem deine Urkunde im Briefkasten landet gibt es noch die offizielle Begutachtung & Auslage, Disputation, Nachbearbeitung & ggf. Verlagssuche. Es kann sich also durchaus noch ziehen, vielleicht sogar mehr als ein Jahr.

Mein Rat: Nutze die Zeit um Abstand zu gewinnen und dich von der bisherigen Schreibphase gut zu erholen.
DissMaus
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Re: Situation nach Abgabe: Antriebslos und unmotiviert

Beitrag von DissMaus »

Hallo,

vielen Dank für eure Rückmeldungen und Ratschläge!

Ich muss sagen, dass der Abstand schon gut getan hat. Und natürlich kommt da noch einiges, aber ich denke, die Verteidigung wird noch mal Herausfordernd. Aber nicht so, wie das Schreiben.

Liebe Grüße!
Evens1980
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Re: Situation nach Abgabe: Antriebslos und unmotiviert

Beitrag von Evens1980 »

Herzlichen Glückwunsch zur Abgabe deiner Dissertation! Was du beschreibst, ist völlig normal nach einer so intensiven Phase. Körper und Geist stehen noch im „Überlebensmodus“, und sobald der Druck wegfällt, kommt die Erschöpfung durch. Gönn dir Ruhe und Zeit – die Motivation kommt mit etwas Abstand von ganz allein wieder. 🌿
Evens1980
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Re: Situation nach Abgabe: Antriebslos und unmotiviert

Beitrag von Evens1980 »

Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Nach meiner Abgabe war ich wochenlang antriebslos und konnte mich kaum zu etwas aufraffen. Mir hat es geholfen, mir kleine, erreichbare Ziele zu setzen – z. B. ein kurzer Spaziergang oder ein Buch lesen, das nichts mit der Promotion zu tun hat. So kommt langsam wieder Struktur und Energie ins Leben. 💪
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