Eine Tätigkeit in der Hochschulverwaltung ist „innerhalb der Hochschule“ und zumindest bei uns formal nicht anrechenbar. Die praktische Erfahrung sollte schon im Rahmen einer inhaltlich qualifizierenden (z.B. Industrie-) Tätigkeit außerhalb des Hochschulumfelds erworben worden sein.
Bei uns ist es sogar so, dass wir explizit auf Industrienähe achten.
FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VII - ab 2025
Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VII - ab 2025
Interessanter Zufallsfund - Verfahrensdauern und Gründe für das Scheitern von Berufungsverfahren in Mecklenburg-Vorpommern 2015-2022:
https://fragdenstaat.de/dokumente/23717 ... en-120123/
Ein paar Highlights:
* Durchschnittliche(!) Verfahrensdauer an der Hochschule Wismar 849 Tage
* Für das Scheitern von Berufungsverfahren wird am häufigsten als Grund genannt: Rufablehnung aller Listenplatzierten, aber auch recht häufig: Befangenheit von Mitgliedern der BK...
https://fragdenstaat.de/dokumente/23717 ... en-120123/
Ein paar Highlights:
* Durchschnittliche(!) Verfahrensdauer an der Hochschule Wismar 849 Tage
* Für das Scheitern von Berufungsverfahren wird am häufigsten als Grund genannt: Rufablehnung aller Listenplatzierten, aber auch recht häufig: Befangenheit von Mitgliedern der BK...
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VII - ab 2025
Das mit der Rufablehnung aller Listenmitglieder scheint tatsächlich ein Klassiker zu sein. Ich habe es in eigener Grementätigkeit erlebt, dass die Erstplatzierten öfters mal abgesprungen sind, weil es sich einfach nicht gelohnt hätte, ja auch bei einer Professur. Ganz praktisch hatte eine Nummer 1 eine Stelle als Lektor ohne Befristung und dann war die Aussicht, eine befristete Professur mit der Aussicht, dass der Lehrstuhl eh abgewickelt würde, keine Option. O-Ton des Vorgängers: "Der Fuzzi, der das jetzt macht."
Allerdings hat die Kommission dann auf interessante Art und Weise die Notbremse gezogen und noch einmal neu gecastet, statt das Verfahren scheitern zu lassen.
Ich weiß jetzt gar nicht, wie lange mein Verfahren gedauert hat, Ausschreibung, Vorsingen, Listenplatz, das lief sehr zügig. Gefühlt hat die Zeit nach der Vertragsunterzeichnung bis zur Urkundenausgabe am längsten gedauert.

Allerdings hat die Kommission dann auf interessante Art und Weise die Notbremse gezogen und noch einmal neu gecastet, statt das Verfahren scheitern zu lassen.
Ich weiß jetzt gar nicht, wie lange mein Verfahren gedauert hat, Ausschreibung, Vorsingen, Listenplatz, das lief sehr zügig. Gefühlt hat die Zeit nach der Vertragsunterzeichnung bis zur Urkundenausgabe am längsten gedauert.

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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VII - ab 2025
Bei manchen Ausschreibungen frage ich mich schon, wer sich darauf bewerben soll. Hier und da war dir ausgeschriebene Professur noch nicht einmal auf fünf, sondern drei Jahre befristet. Wer denkt sich sowas aus?
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VII - ab 2025
Vielleicht Leute, diemashdoc hat geschrieben: 08.08.2025, 17:43Bei manchen Ausschreibungen frage ich mich schon, wer sich darauf bewerben soll. Hier und da war dir ausgeschriebene Professur noch nicht einmal auf fünf, sondern drei Jahre befristet. Wer denkt sich sowas aus?
- denken, dass das ein gutes Sprungbrett für eine dauerhafte Professur ist
- selbstständig sind und während der befristeten Professur einfach ihre Selbstständigkeit herunterfahren
- nur noch in etwa die Zeit der Befristung bis zum Ruhestand brauchen
- es in ihrem bisherigen Job nicht mehr aushalten
- der Versprechung glauben, dass es fast 100% sicher ist, dass die befristete Stelle in eine Dauerstelle umgewandelt wird.
Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VII - ab 2025
Kann auch andere Gründe haben. Ich bin einmal als Erstplatzierter abgesprungen, weil ich nach Vorsingen & Co. rasch bemerkt hatte, dass ich dort sicher nicht arbeiten will (offenbar große Konflikte innerhalb der Fakultät, teils geradezu feindselige Stimmung in den Gesprächen mit der BK, wirklich unprofessionelles/dilettantisches Verhalten des Vorsitzenden). Am Ende wollte ich aber zumindest das Rufschreiben als "Trophäe" mitnehmen, weil ich sowas eben noch nicht hatte. Also habe ich doch es bis zum Ruf durchgezogen, im vollen Wissen dass ich nicht annehmen würde. Offenbar ging es den anderen Listenplatzierten ähnlich, die Professur wurde nicht besetzt bzw. später völlig neu ausgerichtet ausgeschrieben.dead_souls hat geschrieben: 08.08.2025, 15:22 Das mit der Rufablehnung aller Listenmitglieder scheint tatsächlich ein Klassiker zu sein. Ich habe es in eigener Grementätigkeit erlebt, dass die Erstplatzierten öfters mal abgesprungen sind, weil es sich einfach nicht gelohnt hätte, ja auch bei einer Professur.
Mein Mitleid mit den Kollegen in der dortigen BK hält sich in Grenzen - die haben sich das selbst zuzuschreiben. Ich sehe hier übrigens das Problem, dass in den BKs (wie auch sonst in der Selbstverwaltung) letztlich viele Amateure ohne jedes Training sitzen. Wer mal wirklich Führungskraft in einem Unternehmen war oder zumindest Bewerbungsgespräche geführt hat, weiß in der Regel grundlegend, wie das zu machen ist. Meistens hat man dafür auch einschlägige Schulungen absolviert. Das trifft zumindest in meinem Bereich leider auf erstaunlich wenige FH-Profs zu, die oft nur das absolute Minimum an Berufserfahrung zusammengekratzt haben.
Spannend finde ich, dass Befangenheit von BK-Mitgliedern offenbar öfters vorkommt. Da würde mich schon interessieren, wie solche Situationen aussehen.
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VII - ab 2025
Das würde mich auch interessieren. Allgemein ist doch bekannt, wer wann und wegen was voreingenommen sein kann. Ich kenne es aus eigener Arbeit in BKs, dass das sogar in der Synopsis steht, "Kandidat PD A hat bei Prof. B an dieser Fakultät seinen Doc geschrieben und eine Zeit als Wissenschaftlicher Assistent an unserer Fakultät verbracht." Ich hatte den Eindruck, dass es vordergründig ein Vorteil, praktisch eher ein Nachteil war, weil man mit dem Kandidaten sehr kritisch war und eben nicht den Eindruck der Günstlingswirtschaft erwecken wollte. Manchmal ist es schwer, den geeigneten Kandidaten zu finden, weil bestimmte Profs eben Clans guter Schüler*innen hinterlassen und es schwer ist, geeignete Kandidaten von Außerhalb für seine Nachfolge zu finden. An meiner Uni stand im Ausschreibungstext, dass ehemalige unserer Uni sich ausdrücklich bewerben dürfen, wenn sie mindestens zwei Jahre an einer anderen wissenschaftlichen Institution waren. Also alle, bis auf den Dude, der vom Institutshiwi bis zum apl. Prof auf dem gleichen Flur bewegt hat
Aber ja, eine der Listen ist dann wegen offensichtlicher Formfehler vom Senat der Uni "gezockt" worden. Der Wunschkandidat wusste offensichtlich, dass er es ist und hat das sehr deutlich beim Hearing raushängen lassen, indem er sich null an das vorgegebene Format gehalten hat a la "Ich finde es super, dass Ihr ein Konzept für die Einführungsveranstaltung in die Erziehungswissenschaft sehen wollt, ich stelle mal mein Hauptseminar über neuere Tendenzen in der kritischen Theorie vor."

Auch die Zeit ausserhalb unserer Uni war relativ windig darstellbar indem man ihn, zu Beginn des Berufsungsverfahrens eine Lehrstuhlvertretung an einer befreundeten Institution angetragen hatte, damit wären die zwei Jahre bis zum Jobbeginn voll gewesen.
Aber ich glaube auch da hat man sich rausgewunden. Ich war irgendwann nicht mehr an dieser Uni und irgendwie hat es die Uni dann geschafft, ihn auf den Lehrstuhl zu schieben.
Ich habe schon Fälle erlebt, die man als Befangenheit eines Kollegen beschreiben könnte, etwa offensichliche Männerpatronage durch den Vorsitzenden. Bei Männern ist er total charming, sinngemäß Kandidat X ist ein "Powermann" (!) und ein echtes Herzchen, wärend die gleich gut qualifizierte Kandidatin mit fast militärischem Ton eingeführt wird. Bei manchen Gremiensitzungen dachte ich mir, wenn ich noch mal das Wort "Powermann" höre, schreie ich.
Das Verhalten des Vorsitzenden wurde zwar angesprochen, der Sachverhalt war aber weit davon entfernt, gerichtsfest zu sein im Sinne von man könnte sich einklagen. In den Protokollen stehen dann immer irgendwelche Pseudoanforderungen als Begründung, etwa der Wunschkandidat müsste im Grundstudium dieses oder jenes Fach zumindest im Nebenfach gehört haben. Was ich immer absurd fand, wenn es um Jahrelange originelle Forschung geht, mit einem Grundstudiumsschein geht.
Ich kann mir vorstellen, dass sich derartige Fälle aktuell und in Zukunft häufen, einfach weil viele Aussagen, die man landläufig macht sofort ins persönliche gezogen werden. Ich habe öfters schon gehört, dass mir nachgesagt wird, ich hätte Knatsch mit den Kollegen A, B oder C und ich dann sagte, nein, es sind liebe Menschen, ich finde nur dass A, B oder C in den Situationen X, Y oder Z Fehler gemacht haben.

Aber ja, eine der Listen ist dann wegen offensichtlicher Formfehler vom Senat der Uni "gezockt" worden. Der Wunschkandidat wusste offensichtlich, dass er es ist und hat das sehr deutlich beim Hearing raushängen lassen, indem er sich null an das vorgegebene Format gehalten hat a la "Ich finde es super, dass Ihr ein Konzept für die Einführungsveranstaltung in die Erziehungswissenschaft sehen wollt, ich stelle mal mein Hauptseminar über neuere Tendenzen in der kritischen Theorie vor."



Auch die Zeit ausserhalb unserer Uni war relativ windig darstellbar indem man ihn, zu Beginn des Berufsungsverfahrens eine Lehrstuhlvertretung an einer befreundeten Institution angetragen hatte, damit wären die zwei Jahre bis zum Jobbeginn voll gewesen.
Aber ich glaube auch da hat man sich rausgewunden. Ich war irgendwann nicht mehr an dieser Uni und irgendwie hat es die Uni dann geschafft, ihn auf den Lehrstuhl zu schieben.

Ich habe schon Fälle erlebt, die man als Befangenheit eines Kollegen beschreiben könnte, etwa offensichliche Männerpatronage durch den Vorsitzenden. Bei Männern ist er total charming, sinngemäß Kandidat X ist ein "Powermann" (!) und ein echtes Herzchen, wärend die gleich gut qualifizierte Kandidatin mit fast militärischem Ton eingeführt wird. Bei manchen Gremiensitzungen dachte ich mir, wenn ich noch mal das Wort "Powermann" höre, schreie ich.

Ich kann mir vorstellen, dass sich derartige Fälle aktuell und in Zukunft häufen, einfach weil viele Aussagen, die man landläufig macht sofort ins persönliche gezogen werden. Ich habe öfters schon gehört, dass mir nachgesagt wird, ich hätte Knatsch mit den Kollegen A, B oder C und ich dann sagte, nein, es sind liebe Menschen, ich finde nur dass A, B oder C in den Situationen X, Y oder Z Fehler gemacht haben.
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