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Ich habe kürzlich im Fach Mathematik promoviert und habe zuvor Wirtschaftsmathematik studiert. Ist in diesen Fall die Aussage formal korrekt, dass man
a) promovierter Wirtschaftsmathematiker ist - was ja an sich eher eine Promotion im selben Fach suggeriert oder die Aussage, dass man
b) promovierter Mathematiker ist, was ja prinzipiell eigentlich ein Studium in Mathe suggeriert.
Danke für eure Perspektive! Sorry für die nochmals für die Banalität der Frage
Was möchtest du denn lieber sagen und um welche Situationen geht es dir?
Bei mir ist es ähnlich: Ich habe in Geschichte promoviert und davor ein Diplomstudium absolviert, in dem Geschichte nur eines von mehreren Fächern war. Ich sage "promovierte Historikerin", da ich ja tatsächlich im Fach Geschichte promoviert habe. Dass andere daraus dann den falschen Schluss ziehen könnten, ich hätte auch "ordentlich" Geschichte studiert, finde ich erstmal nicht problematisch. Sollte es wirklich eine Rolle spielen, klärt sich das schnell auf, und ansonsten - so what?
ich bin Mathematiker und habe noch niemanden "promovierter Wirtschaftsmathematiker" sagen hören, dafür aber "promovierter Mathematiker". Das ist natürlich nur anekdotische Evidenz, umgekehrt gibt es ja nicht so viele Vertreter aus der Gruppe.
Da "Wirtschaftsmathematiker" eine echte Teilmenge von "Mathematiker" ist, machst du ja nichts falsch, wenn du von dir als "promovierten Mathematiker" sprichst
Fachliche Spezialisierungen anzugeben kann durchaus wichtig sein, vor allem wenn man damit bestimmte eigene, berufsrelevante Kompetenzen verbindet. Ich persönlich würde mich eher nach dem Promotionsfach orientieren, als nach dem vergleichsweise länger zurückliegenden Studium.
Zum Beispiel fände ich es nicht wirklich in Ordnung, wenn sich ein studierter Mediziner nach einer viele Jahre bearbeiteten Dissertation zur Medizingeschichte nicht präziser als Medizinhistoriker bezeichnet sondern sich immer noch einen Mediziner nennt.
@Eva: Gab es wirklich Diplomstudiengänge mit mehr als zwei Fächern? Ich dachte es gab nur das Zwei-Fächer-Diplom und das auch nur in Ausnahmefällen. Verwechselst du das vllt. mit dem Magisterstudium oder dem Staatsexamen (i.e. zwei Schulfächer plus Pädagogik/Didaktik)?
Wierus hat geschrieben: 27.12.2024, 18:59@Eva: Gab es wirklich Diplomstudiengänge mit mehr als zwei Fächern? Ich dachte es gab nur das Zwei-Fächer-Diplom und das auch nur in Ausnahmefällen. Verwechselst du das vllt. mit dem Magisterstudium oder dem Staatsexamen (i.e. zwei Schulfächer plus Pädagogik/Didaktik)?
Die gab es in der Tat - meine eigene Bildungsbiografie erinnere ich dann doch noch ganz gut.
Es gab an mehreren deutschen Universitäten Vorläufer der heutigen Masterstudiengänge "European Studies" o.ä., die mit einer Mischung aus Wirtschafts-, Rechts, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie einem oder zwei Fremdsprachen ihre Absolventen zu Experten für einen Kulturraum ausbilden wollten. Ich weiß nicht, ob das immer als Diplom lief, in meinem Fall war es aber so. Das Studium bestand zu einem Drittel aus BWL+VWL, dazu 4 VL Jura mit Prüfungen, zwei angewandte Fremdsprachen und eine breite Palette an Geistes- und Soziawissenschaften, aus denen man wählen konnte. Ich habe mein Diplom neben BWL und VWL in Geschichte, Europ. Ethnologie, Literaturwissenschaft und Politikwissenschaft abgelegt und eine Diplomarbeit in Geschichte geschrieben.
Vielleicht gab es auch noch andere interdisziplinäre Diplomstudiengänge?
Wierus hat geschrieben: 27.12.2024, 18:59@Eva: Gab es wirklich Diplomstudiengänge mit mehr als zwei Fächern? Ich dachte es gab nur das Zwei-Fächer-Diplom und das auch nur in Ausnahmefällen. Verwechselst du das vllt. mit dem Magisterstudium oder dem Staatsexamen (i.e. zwei Schulfächer plus Pädagogik/Didaktik)?
Die gab es in der Tat - meine eigene Bildungsbiografie erinnere ich dann doch noch ganz gut.
Nein so war das nicht gemeint. Aber der ein oder andere verwischt gerne Hinweise auf seine RL-Person und macht evtl. aus einem Staatsexamen ein Diplom.
Ja, was du schreibst macht Sinn. Mir fällt ein es gab damals an unserer Uni auch einen Studiengang "Menschenrechte". Hab mich immer gewundert, warum das nicht einfach unter "Politikwissenschaft" lief, aber vermutlich war das dann wohl auch so ein multidisziplinärer Studiengang aus Politik, Recht, Weltgeschichte etc.