Semesterferien vs Schulferien (NRW
Re: Semesterferien vs Schulferien (NRW
Bei allem Respekt, aber dann bist du entweder an einer furchtbaren Hochschule gelandet oder machst irgendetwas falsch. Ich bin auch Studiengangsleiter, in diversen Gremien unterwegs (akademische Selbstverwaltung vom Feinsten), aber dass ich keine Elternzeit nehmen könnte, weil der Studiengang sonst den Bach runter geht oder ich von einer Krankheit in die Vorlesung hüpfe, so weit kommt es noch. Wenn ich krank bin, bin ich krank. Kommt zum Glück seltenst vor, aber dann ist es so. Kurze Nachricht an die Studierenden, die Veranstaltungen fallen aus, Feierabend. Druck Stoff durch zubekommen habe ich nicht, denn ich bin der einzige, der entscheidet, welcher Stoff wie relevant in dem Semester ist. Ich kenne das Gefühl zum Glück nicht mit Gewalt Stoff durchzuprügeln. Dann mache ich etwas kürzer oder lege andere Prioritäten, fertig. Klar habe ich auch mein Grundgerüst, aber wie intensiv ich gewisse Dinge bespreche, liegt ja nur an einem selbst.
Studiengang: Ist leider häufig eine One Man Show. Aber 1. bin ich nicht der einzige, der in dem Studiengang lehrt, 2. bin ich kein Marketer und kann auf allen Studieninfobörsen und Co rumturnen und überdies ist das auch nicht mein Anspruch und 3.hängt der Erfolg oder Misserfolg hoffentlich nicht an einer einzigen Person.
Es soll nicht zu negativ klingen, aber mache Prüfungsausschuss, Studiengangsleitung, hab gerade 14 SWS Deputatsplus, aber in der Regel bin ich im Wintersemester ein Mo-Di-Mi-Prof und im Sommersemester ein Mo-Prof. Da bleibt viel Freiheit für Industrieprojekte, Beratungsmandate (Viertmittel) oder einfach mal Zeit mit der Familie. Es geht also schon, hängt aber sicher von der Hochschule und den individuellen Gegebenheiten ab, ganz klar. Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Im Sommer ist das in der Regel kein Problem mit den Ferien. Dieses Jahr im Winter decken sich auch 2 Wochen ganz wunderbar zum Urlaub machen. Frühjahr und Herbst sehen tendenziell immer schwierig aus. Aber zur Not mache ich mal eine Online-Session oder lasse eine Veranstaltung ausfallen, die ich dann durch eine ganztägige Industrieexkursion wieder kompensiere. Schon hat man eine Woche frei für seine Familie. Es ist ein Geben und ein Neben. Ich mache im Vergleich zu den Kolleginnen und Kollegen tendenziell viel nebenher für die Studis, dafür nehme ich mir o.g. Freiheiten heraus. Ich bin sehr entgegenkommen bei Prüfungsterminen etc., dafür strickt der Prüfungsplaner meine Wünsche für meine Vorlesungszeiten in den Semestern nahezu perfekt hin.
Subsumierend: Man kann mit hohem Engagement trotzdem eine sehr gute Work-Life-Balance hinbekommen und alle sind zufrieden. Das ist auch das Pfund an unserem Job, denn die reine Bezahlung im Verhältnis zum Industrieeinkommen ist es definitiv nicht.
Studiengang: Ist leider häufig eine One Man Show. Aber 1. bin ich nicht der einzige, der in dem Studiengang lehrt, 2. bin ich kein Marketer und kann auf allen Studieninfobörsen und Co rumturnen und überdies ist das auch nicht mein Anspruch und 3.hängt der Erfolg oder Misserfolg hoffentlich nicht an einer einzigen Person.
Es soll nicht zu negativ klingen, aber mache Prüfungsausschuss, Studiengangsleitung, hab gerade 14 SWS Deputatsplus, aber in der Regel bin ich im Wintersemester ein Mo-Di-Mi-Prof und im Sommersemester ein Mo-Prof. Da bleibt viel Freiheit für Industrieprojekte, Beratungsmandate (Viertmittel) oder einfach mal Zeit mit der Familie. Es geht also schon, hängt aber sicher von der Hochschule und den individuellen Gegebenheiten ab, ganz klar. Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Im Sommer ist das in der Regel kein Problem mit den Ferien. Dieses Jahr im Winter decken sich auch 2 Wochen ganz wunderbar zum Urlaub machen. Frühjahr und Herbst sehen tendenziell immer schwierig aus. Aber zur Not mache ich mal eine Online-Session oder lasse eine Veranstaltung ausfallen, die ich dann durch eine ganztägige Industrieexkursion wieder kompensiere. Schon hat man eine Woche frei für seine Familie. Es ist ein Geben und ein Neben. Ich mache im Vergleich zu den Kolleginnen und Kollegen tendenziell viel nebenher für die Studis, dafür nehme ich mir o.g. Freiheiten heraus. Ich bin sehr entgegenkommen bei Prüfungsterminen etc., dafür strickt der Prüfungsplaner meine Wünsche für meine Vorlesungszeiten in den Semestern nahezu perfekt hin.
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Re: Semesterferien vs Schulferien (NRW
Danke für deinen Einblick! Wie kann es denn sein, dass es so unterschiedlich ist? Ist die Professur also wesentlich davon abhängig, wie man sie selber gestaltet? (hohe Ambition = hoher Workload, normale Ambition = normaler Workload?). Es scheint als sei man seines eigenen Glückes Schmied?
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Re: Semesterferien vs Schulferien (NRW
Stimme dem voll zu. Was und wie viel ich mache, entscheide abseits der Deputat Verpflichtung ich.Nordisc hat geschrieben: ↑31.07.2024, 19:17 Bei allem Respekt, aber dann bist du entweder an einer furchtbaren Hochschule gelandet oder machst irgendetwas falsch. Ich bin auch Studiengangsleiter, in diversen Gremien unterwegs (akademische Selbstverwaltung vom Feinsten), aber dass ich keine Elternzeit nehmen könnte, weil der Studiengang sonst den Bach runter geht oder ich von einer Krankheit in die Vorlesung hüpfe, so weit kommt es noch. Wenn ich krank bin, bin ich krank. Kommt zum Glück seltenst vor, aber dann ist es so. Kurze Nachricht an die Studierenden, die Veranstaltungen fallen aus, Feierabend. Druck Stoff durch zubekommen habe ich nicht, denn ich bin der einzige, der entscheidet, welcher Stoff wie relevant in dem Semester ist. Ich kenne das Gefühl zum Glück nicht mit Gewalt Stoff durchzuprügeln. Dann mache ich etwas kürzer oder lege andere Prioritäten, fertig. Klar habe ich auch mein Grundgerüst, aber wie intensiv ich gewisse Dinge bespreche, liegt ja nur an einem selbst.
Re: Semesterferien vs Schulferien (NRW
Habe nur versucht, MEINE Situation und Gedanken/Emotionen zu schildern.neuling2018 hat geschrieben: ↑31.07.2024, 16:53Hallo oclock... WOW! Danke für deine Sicht. Dein Text liest sich für mich schrecklich. Alle Vorteile im Bezug auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf die man einer Professur so zuspricht, sind wohl in der Praxis doch keine?oclock hat geschrieben: ↑29.07.2024, 14:00 Hier mal mein Senf zu diesem Thema. Bin seit 2018 Prof. Habe seit 2 Jahren ein Kind.
Ohne Kind fand ich die vorlesungsfreie Zeit im Jahr perfekt für Urlaube. Als meine Tochter geboren wurde, hat sich meine Sichtweise auf dieses enge Professoren-Korsett jedoch drastisch geändert:
Ich kenne noch zwei ehemalige Kollegen des Instituts, wo wir früher gemeinsam tätig waren, die heute ebenfalls Professoren an jeweils unterschiedlichen Hochschulen sind. Beide berichten von völlig gegensätzlichen Erlebnissen wie das Miteinander/Arbeitsbelastung etc. an ihren Hochschulen ist.
Der eine sagt, dass er ein riesen Einzelbüro hat, für alle möglichen Extraaufgaben Entlastungsstunden erhält und im Semester auf max. 10-12 SWS Lehre kommt und ein eigenes Budget hat, während der andere berichtet, dass er sich ein Büro teilen muss, kaum Geld für z.B. Konferenzbesuche da ist, schon desöfteren dazu verdonnert wurde für andere einzuspringen oder neue Vorlesungen zu erstellen, die dann richtig reinhauen, was die Arbeitszeit betrifft und auch sonst sei das interne Klima sehr giftig in dem Sinne, dass keiner dem anderen etwas gönnt.
Sowas weiss man als externer Bewerber üblicherweise vorher nicht und lässt sich auch schwer erfragen.
Wenn Du Dich nur als Lehrer siehst: Die ersten 3-4 Semester werden ggf. SEHR stressig, weil sämtliche Vorlesungen/Übungsaufgaben/Praktika neu erstellt werden müssen. Ich selbst wurde zu Beginn ins kalte Wasser geworfen, musste 5 Vorlesungen (SS 2 + WS 3) neu erstellen, konnte nix von einem Vorgänger übernehmen. Es gab bei mir zwar zu Beginn 6 SWS Deputatsreduktion, aber das bezog sich nur auf die Betreuung der Praktika, die dann von einem mir zugewisenen Mitarbeiter vorübergehend betreut wurden. Diese Deputatsermäßigung war also keine wirklich Entlastung in dem Sinne, dass ich weniger vorbereiten musste. Der Zeitaufwand (inkl. Präsenszeiten an der HS) lag dafür BEI MIR bei 70-90 Stunden pro Woche. Habe teilweise die Nacht durchgeackert, um für den nächsten Tag genügend Material zu haben. Das liegt aber auch an dem Anspruch, den ich an mich selbst hatte und habe. Ich hätte das natürlich auch am Anfang etwas lockerer angehen können, um dann in den folgenden Jahren sukzessive Verbesserungen vorzunehmen. Aber dann hätte ich das ständig im Hinterkopf und zufrieden mit dem was ich abgeliefert habe, wäre ich auch nicht gewesen.Jetzt zur eigentlichen Frage. Kann man sich eine Professur aus deiner Sicht Work-Life-Balance-mäßig angenehm gestalten und wenn ja, wie? (eine Option hast Du ja bereits angedeutet mit "nur Lehrer" sein - kennst Du denn ungefähr die Arbeitsbelastung der Kollegen?)
Wenn die Lehrveranstaltungen einmal ausgearbeitet wurden und vorausgesetzt es ändert sich fachlich nicht monatlich irgendwas, dann reduziert sich die Arbeitsbelastung auf die Präsenszeit für VL,Ü und P, sowie Betreuung von Studis (Abschlussarbeiten, Praxisprojekte, Seminare etc.). Dazu kommt, zumindest bei uns, dass jeder noch in irgendwelchen 'Gremien' tätig ist (Studiengangsleitung, Prüfungsausschuss, Evaluationskommission, Fachbereichsrat, Berufungskommissionen etc.), die mal mehr, mal weniger Zeitaufwand bedeuten.
Wie hoch die Arbeitsbelastung bei den Kollegen ist, kann ich nicht sagen. Bei uns "brennen" auch viele für Lehre und kompensieren das nicht forschen durch gewollte oder nicht gewollte Überstunden (= mehr als 18 SWS) in der Lehre.
Meine Meinung:
Jemand der nur Lehrer sein möchte, sollte meiner Meinung nach nicht an einer HAW anfangen, sondern ggf. tatsächlich Lehrer an einer Schule werden. HAWs werden immer mehr in der Forschung tätig und sichtbar. Einige Bundesländer vergeben bereits das Promotionsrecht, andere haben sowas wie eine zentrale Institution für Promotionen und auch für gute wissenschaftliche Lehre braucht es Professoren, die auch forschen und nicht nur lehren. Das ist wichtig, um in Lehrveranstaltungen eigenes Wissen und Erfahrungen vermitteln zu können, aber auch um Drittmittelprojekte zu akquieren.
Forschen (Regelmässig Paper lesen, selbst aktiv werden, Drittmitelakquise, Themen definieren und Studis anzuleiten etc.) benötigt jedoch nochmal einiges an Zeit und ist neben den fragementieren Tagen im Semester eine echte Herausforderung. Wenn ich zwischen zwei Lehrveranstaltungen mal ne Stunde Zeit habe, dann kann ich da nicht mal eben "ein bissen" Paper lesen oder ein bisschen forschen. Ich brauche dafür mehr Zeit am Stück.
Bei uns wird es bei uns demnächst Metriken geben, die Fachbereiche auch anhand ihrer Forschungsstärke bewerten (bisher wird bei uns hautpsächlich Lehre durch das Rektorat bewertet). Dann wird es auch Vorgaben/Druck bzgl. Drittmittelakquise geben (Zielzahlen, die dann erreicht werden wollen).
Zuletzt geändert von oclock am 09.08.2024, 10:52, insgesamt 3-mal geändert.
Re: Semesterferien vs Schulferien (NRW
Schön, dass Du an Deiner Hochschule von Kollegen vertreten werden kannst oder anderweitig Ersatz existiert. Bei uns ist das leider schwierig (nicht nur für mich).Nordisc hat geschrieben: ↑31.07.2024, 19:17 Bei allem Respekt, aber dann bist du entweder an einer furchtbaren Hochschule gelandet oder machst irgendetwas falsch. Ich bin auch Studiengangsleiter, in diversen Gremien unterwegs (akademische Selbstverwaltung vom Feinsten), aber dass ich keine Elternzeit nehmen könnte, weil der Studiengang sonst den Bach runter geht
Damit es keine Missverständnisse gibt: Ich bin nicht krank in eine Vorlesung gehüpft, sonst wäre ich selbstverständlich daheim geblieben. Gesundheit geht vor. Worauf ich hinaus wollte: Unter normalen Umständen hätte ich noch 1-2 Tage Urlaub genommen, um mich von dem KH Aufenthalt zu erholen, da es Nachts sehr anstrengend war. Urlaub konnte ich nicht nehmen, Krank war ich auch nicht mehr und Montags standen 3 verschiedene Lehrveranstaltungen an...oder ich von einer Krankheit in die Vorlesung hüpfe,
Meine lieben Kollegen sehen das leider anders. Sie wollen aus dem Studiengang ein monolithisches Gesamtwerk kreieren, wo alle Module fachlich eng(!) miteinander verzahnt sind. Wir haben diesbzgl. regelmässig Pflichttermine, um diese Verzahnungen voranzutreiben und weiter auszubauen. Wir berauben uns damit unseren Freiheiten. Klar kann ich noch bestimmen WIE ich etwas vermittel, aber das WAS ist quasi zu einem großen Teil vorgegeben. Warum machen wir das? Weil die Studis das gerne so hätten ...Druck Stoff durch zubekommen habe ich nicht, denn ich bin der einzige, der entscheidet, welcher Stoff wie relevant in dem Semester ist.
So sollte es auch sein.Ich kenne das Gefühl zum Glück nicht mit Gewalt Stoff durchzuprügeln. Dann mache ich etwas kürzer oder lege andere Prioritäten, fertig. Klar habe ich auch mein Grundgerüst, aber wie intensiv ich gewisse Dinge bespreche, liegt ja nur an einem selbst.
Situation hier:Studiengang: Ist leider häufig eine One Man Show. Aber 1. bin ich nicht der einzige, der in dem Studiengang lehrt, 2. bin ich kein Marketer und kann auf allen Studieninfobörsen und Co rumturnen und überdies ist das auch nicht mein Anspruch und 3.hängt der Erfolg oder Misserfolg hoffentlich nicht an einer einzigen Person.
* Es fehlen 4 Profs im Studiengang
* Keine Ãœberlappungen unter den Kollegen
* Lehrbeauftragte zu finden, die für die fehlenden Profs einspringen, gestaltet sich zunehmend schwieriger und erfordert viel Zeit im Vorfeld (uns wird die Bude nicht eingerannt)
* Dadurch das schon 4 Profs fehlen, müssten die anderen Kollegen noch mehr Zusatzaufgaben übernehmen, wenn ein weiterer Kollege ausfällt
* Wenn Pflichtveranstaltungen wegbrechen (wovon ich 3 anbiete), dann ist der Studiengang nicht mehr studierbar -> Großes Problem!
Genau das!Es geht also schon, hängt aber sicher von der Hochschule und den individuellen Gegebenheiten ab, ganz klar.
Diese individuellen Gegebenheiten zu verstehen, ist als Bewerber aber sehr schwierig und daher ein wenig ein Glücksspiel.
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Re: Semesterferien vs Schulferien (NRW
Es kann dir, da Freiheit von Forschung und Lehre herrscht, egal sein, was deine Kollegen möchten. Plus: soweit ich muss ist das Dekanat verantwortlich dafür, dass du dein Deputat leistet, d.h. deine Kollegen können dich auch nicht aussperren.oclock hat geschrieben: ↑09.08.2024, 10:47
Meine lieben Kollegen sehen das leider anders. Sie wollen aus dem Studiengang ein monolithisches Gesamtwerk kreieren, wo alle Module fachlich eng(!) miteinander verzahnt sind. Wir haben diesbzgl. regelmässig Pflichttermine, um diese Verzahnungen voranzutreiben und weiter auszubauen.
Und Pflichttermine sind auch spannend. Wenn du nicht gerade abhängig bist von Leistungszulagen, sehe ich keine Handhabe seitens des Dekans (von deinen Kollegen sowieso nicht), dich zu Terminen zu zwingen.
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Re: Semesterferien vs Schulferien (NRW
@mashdoc: Kannst Du denn etwas zu deiner Work Life Balance berichten und auch den Optionen für Freiräume? Dein Ansatz scheint ja anders zu sein als der hier oft beschriebene (wenig Freiraum, "man fühlt sich den Kollegen verpflichtet etc")mashdoc hat geschrieben: ↑09.08.2024, 12:05Es kann dir, da Freiheit von Forschung und Lehre herrscht, egal sein, was deine Kollegen möchten. Plus: soweit ich muss ist das Dekanat verantwortlich dafür, dass du dein Deputat leistet, d.h. deine Kollegen können dich auch nicht aussperren.oclock hat geschrieben: ↑09.08.2024, 10:47
Meine lieben Kollegen sehen das leider anders. Sie wollen aus dem Studiengang ein monolithisches Gesamtwerk kreieren, wo alle Module fachlich eng(!) miteinander verzahnt sind. Wir haben diesbzgl. regelmässig Pflichttermine, um diese Verzahnungen voranzutreiben und weiter auszubauen.
Und Pflichttermine sind auch spannend. Wenn du nicht gerade abhängig bist von Leistungszulagen, sehe ich keine Handhabe seitens des Dekans (von deinen Kollegen sowieso nicht), dich zu Terminen zu zwingen.
Re: Semesterferien vs Schulferien (NRW
Das Dekanat steht hinter dieser Idee und lädt zu diesen Pflichtterminen ein.Viele Kollegen befürworten es.mashdoc hat geschrieben: ↑09.08.2024, 12:05Es kann dir, da Freiheit von Forschung und Lehre herrscht, egal sein, was deine Kollegen möchten.oclock hat geschrieben: ↑09.08.2024, 10:47
Meine lieben Kollegen sehen das leider anders. Sie wollen aus dem Studiengang ein monolithisches Gesamtwerk kreieren, wo alle Module fachlich eng(!) miteinander verzahnt sind. Wir haben diesbzgl. regelmässig Pflichttermine, um diese Verzahnungen voranzutreiben und weiter auszubauen.
Mag ja in der Theorie richtig sein was Du schreibst. Praktisch funktioniert ein Fachbereich aber nur, wenn alle mehr oder weniger gut zusammen arbeiten. Wenn die Mehrheit so einen Käse will, beuge ich mich.Und Pflichttermine sind auch spannend. Wenn du nicht gerade abhängig bist von Leistungszulagen, sehe ich keine Handhabe seitens des Dekans (von deinen Kollegen sowieso nicht), dich zu Terminen zu zwingen.
Wenn ich nicht zu Terminen erscheine, dann wird gefragt, was denn war, wir hatten doch einen Termin (bei uns ist das Miteinander familär, da wird direkt gefragt). Klar, bin ich keine Rechenschaft schuldig. Könnte sagen, hatte einen anderen Termin, aber diese Ausrede klappt einmal, vielleicht zweimal, aber dann wird es auffällig. Ab dann fangen die Kollegen an zu tuscheln etc. Und ja, bei uns gibt es Kollegen, die sich immer wieder durch irgendwelche Aktionen unbeliebt gemacht haben und werden deswegen in die verschiedensten Prozesse, Abläufe, Informationsaustausch etc. nicht involviert, wenn nicht absolut notwendig. Da haben es die Mitschimmer wesentlich einfacher, weil ihnen alles zufliegt. Eine Hand wäscht die andere...
Abgesehen davon ist das Dekanat für einen reibungslosen Ablauf in der Lehre verantwortlich. Diesbzgl. darf es auch Weisungen geben. Ich glaube, dass Absprachen bzgl. Lehre dazu gehören.
Re: Semesterferien vs Schulferien (NRW
Ich glaube das ist genau das Problem. Du sprichst von Weisungen vom Dekanat, der Schwierigkeit Termine abzusagen, weil es sonst auffällt etc. Ich glaube ein großer Teil des Problems liegt in deiner eigenen Auffassung der Situation und dessen Umgang damit. Ich bin auch in einem familiären Fachbereich, aber ich käme nie auf die Idee mich so tief zu bücken. Erster Punkt: Ich alleine entscheide, ob und zu welchen Terminen ich gehe. Niemand anderes. Kein Dekan, kein Kollege. Es gibt Kollegen, die sind nie da. Und welche, die machen dreihundert Sachen in der Selbstverwaltung, weil sie es eben machen. Ich versuche da einen gesunden Mittelweg zu gehen, aber ich sage natürlich Termine ab, auch die meines Dekans. Ohne mit der Wimper zu zucken und ohne jemandem Rechenschaft zu geben.
Die Schilderungen aus deiner Sicht wären für mich persönlich völlig inakzeptabel. Ich bin genau an der Hochschule, weil ich jeden Tag aufs Neue entscheiden kann, mit wem ich zusammenarbeite, was und wie ich lehre, wieviele Projekte ich mache etc. Sonst könnte ich auch bei doppeltem Gehalt in die Industrie gehen.
Die Schilderungen aus deiner Sicht wären für mich persönlich völlig inakzeptabel. Ich bin genau an der Hochschule, weil ich jeden Tag aufs Neue entscheiden kann, mit wem ich zusammenarbeite, was und wie ich lehre, wieviele Projekte ich mache etc. Sonst könnte ich auch bei doppeltem Gehalt in die Industrie gehen.
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