Hallo liebes Forum,
ich selbst bin noch nicht in der Post-Doc-Phase angelangt, werde aber voraussichtlich noch etwas in der Wissenschaft bleiben und finde es grundsätzlich spannend und sinnvoll Erfahrung an einem anderen Lehrstuhl/Fachbereich zu sammeln und andere lokale Wissenschaftskulturen kennenzulernen.
Nun höre ich allerdings gemischte Bewertungen aus meinem näheren Umfeld bzgl. der Anbindungs-/Austauschmöglichkeiten an das besuchte Institut, den persönlichen Kosten (Abwesenheit von Zuhause, finanziell) etc. Wohlgemerkt geht es dabei nicht um Feldforschungsaufenthalte, die für die eigene Forschung Voraussetzung sind, sondern sog. Gastaufenthalte an Universitäten.
Daher, aus Interesse: Habt ihr euch für einen Forschungsaufenthalt an einer Uni im Ausland entschieden? Falls ja, wie lange wart ihr dort und wie intensiv war die Zusammenarbeit? Konntet ihr die Zeit gut nutzen bzw. hattet ihr einen hohen (finanziellen) Eigenanteil zu stemmen; kurz, hat es sich in euren Augen für euch gelohnt und ihr würdet es wieder machen?
Vielen Dank! und viele Grüße
Auslandserfahrungen im Post-Doc
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Re: Auslandserfahrungen im Post-Doc
Hi!
Ich glaube, es hängt etwas davon ab, wie dieser Auslandsaufenthalt bzw. die Tätigkeit an einem anderen Lehrstuhl organisiert ist. Ich habe hier ebenfalls gemischte Erfahrungen gemacht, was aber in der Art des Aufenthalts begründet war. In meiner PostDoc-Phase war ich zweimal im Ausland:
- 1. Stipendium über 4 Wochen an einer großen renommierten Uni in den USA: krasse Erfahrung, straff durchorganisiert, mir wurde viel gezeigt und erklärt, aber ich konnte mich in der kurzen Zeit nicht so gut einbringen. Im Nachhinein eher ein Aufenthalt nach dem Motto: wir haben 4 Wochen brainstormen können, um Ideen für weitere Zusammenarbeit und Paper zu generieren (was letztlich auch positiv ist). Intensiv war die Zeit in jedem Fall, aber solche Kurzzeitstipendien sollten vorab gut geplant sein und man darf wahrscheinlich nicht zu viel erwarten.
- 2. PostDoc-Stelle an einer Universität in einem anderen Land in Europa: ganz normale Festanstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter über 100% für 2 Jahre in einem Projekt. Da lief dann alles so ähnlich ab, wie man es von hier kennt, außer eben in einer anderen Sprache Ansonsten kommt es dann wohl aufs Team bzw. die Gruppe an. Ich wurde super integriert, habe mich einbringen können und es eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Die Kontakte nutze ich weiterhin für Publikationen und Projektanträge, auch wenn ich wieder in Deutschland bin. Nur die Küche dort war nicht so meins
Finanziell war übrigens beides ein "Desaster", zumindest hat es sich nicht gerechnet und ich habe teilweise Schulden gemacht. Das Stipendium war für USA-Verhältnisse ein Witz trotz Übernachtungen in einem Mehrbettzimmer. Die PostDoc-Stelle war ebenfalls schlechter bezahlt als hier in Deutschland bei sehr krassen Mietpreisen. Ich möchte beide Erfahrungen, we gesagt, nicht missen, aber es gehört auch eine Portion Idealismus dazu. Ich würde es wieder machen und es hat sich letztlich auch gelohnt (sowas muss man ja immer auf verschiedenen Ebenen betrachten - wissenschaftlich, persönlich, kulturell, ...).
Gruß!
Ich glaube, es hängt etwas davon ab, wie dieser Auslandsaufenthalt bzw. die Tätigkeit an einem anderen Lehrstuhl organisiert ist. Ich habe hier ebenfalls gemischte Erfahrungen gemacht, was aber in der Art des Aufenthalts begründet war. In meiner PostDoc-Phase war ich zweimal im Ausland:
- 1. Stipendium über 4 Wochen an einer großen renommierten Uni in den USA: krasse Erfahrung, straff durchorganisiert, mir wurde viel gezeigt und erklärt, aber ich konnte mich in der kurzen Zeit nicht so gut einbringen. Im Nachhinein eher ein Aufenthalt nach dem Motto: wir haben 4 Wochen brainstormen können, um Ideen für weitere Zusammenarbeit und Paper zu generieren (was letztlich auch positiv ist). Intensiv war die Zeit in jedem Fall, aber solche Kurzzeitstipendien sollten vorab gut geplant sein und man darf wahrscheinlich nicht zu viel erwarten.
- 2. PostDoc-Stelle an einer Universität in einem anderen Land in Europa: ganz normale Festanstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter über 100% für 2 Jahre in einem Projekt. Da lief dann alles so ähnlich ab, wie man es von hier kennt, außer eben in einer anderen Sprache Ansonsten kommt es dann wohl aufs Team bzw. die Gruppe an. Ich wurde super integriert, habe mich einbringen können und es eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Die Kontakte nutze ich weiterhin für Publikationen und Projektanträge, auch wenn ich wieder in Deutschland bin. Nur die Küche dort war nicht so meins
Finanziell war übrigens beides ein "Desaster", zumindest hat es sich nicht gerechnet und ich habe teilweise Schulden gemacht. Das Stipendium war für USA-Verhältnisse ein Witz trotz Übernachtungen in einem Mehrbettzimmer. Die PostDoc-Stelle war ebenfalls schlechter bezahlt als hier in Deutschland bei sehr krassen Mietpreisen. Ich möchte beide Erfahrungen, we gesagt, nicht missen, aber es gehört auch eine Portion Idealismus dazu. Ich würde es wieder machen und es hat sich letztlich auch gelohnt (sowas muss man ja immer auf verschiedenen Ebenen betrachten - wissenschaftlich, persönlich, kulturell, ...).
Gruß!
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Re: Auslandserfahrungen im Post-Doc
Ich war mit einem DAAD-Postdoc-Stipendium ein Dreivierteljahr lang in England. Finanziell habe ich ein riesiges Plus gemacht, da ich mein WG-Zimmer gümstig untervermieten konnte und vor Ort ebenfalls ein halbwegs preiswertes WG-Zimmer hatte und auch sonst eher anspruchslos unterwegs war
Von der Erfahrung her war es etwas anders, als geplant: ursprünglich wollte ich mit einer anderen PhD zusammen ein Projekt bearbeiten und vor allem größere gemeinsame Analysen laufen lassen. Sie hat mir dann zwei Wochen vor meiner Anreise mitgeteilt, dass sie schwanger ist und quasi ab sofort nicht mehr im Dienst ist :/ Ich musste mir dann spontan ein neues Thema zusammenschustern, was dann zwar auch gut funktioniert hat, aber ich war dann vor Ort mehr oder weniger Einzelkämpfer.
Die Erfahrungen insgesamt, mal eine Weile in einem anderen Land zu arbeiten, die Sprache zu trainieren und sich mit den anderen Gepflogenheiten auseinanderzusetzen, fand ich aber sehr wertvoll und denke auch heute noch gerne an die Zeit zurück. Auch für den Lebenslauf hat es mit Sicherheit Pluspunkte gebracht.
Wenn du flexibel bist, mach es
Von der Erfahrung her war es etwas anders, als geplant: ursprünglich wollte ich mit einer anderen PhD zusammen ein Projekt bearbeiten und vor allem größere gemeinsame Analysen laufen lassen. Sie hat mir dann zwei Wochen vor meiner Anreise mitgeteilt, dass sie schwanger ist und quasi ab sofort nicht mehr im Dienst ist :/ Ich musste mir dann spontan ein neues Thema zusammenschustern, was dann zwar auch gut funktioniert hat, aber ich war dann vor Ort mehr oder weniger Einzelkämpfer.
Die Erfahrungen insgesamt, mal eine Weile in einem anderen Land zu arbeiten, die Sprache zu trainieren und sich mit den anderen Gepflogenheiten auseinanderzusetzen, fand ich aber sehr wertvoll und denke auch heute noch gerne an die Zeit zurück. Auch für den Lebenslauf hat es mit Sicherheit Pluspunkte gebracht.
Wenn du flexibel bist, mach es
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