johndoe hat geschrieben: ↑02.01.2024, 17:57diese Plagiatsseiten sind für mich Denunziantentum der übelsten Sorte, denen es am Ende des Tages nicht um die Wissenschaft, sondern nur darum geht, Personen öffentlich zu diskreditieren
Nicht doch. Ich würde ganz im Gegenteil behaupten wollen, dass gerade öffentlich einsehbare Plagiatsrecherchen großen akademischen wie ebenso gesellschaftlichen Wert haben. Das selbst dann -- und gerade dann -- , wenn sie ausschließlich politisch motiviert sind. Denn ich zumindest will nicht von einem ausgefuchsten Titelgauner regiert werden, der es in seinem Leben nicht einmal fertiggebracht, seine eigenen akademischen Abschlussarbeiten zu verfassen.
Denn akademische Plagiatoren sind genau die Leute, die sich als Politiker vom nächstbesten Lobbyisten 'kaufen' bzw. beeinflussen lassen, weil sie sich davon karrieretechnisch Vorteile versprechen. Schlimmstenfalls wird Deutschland etwa von einer Bildungs- und Forschungsministerien regiert, die nicht einmal fähig war, ihre eigene Dissertation selbst zu schreiben (siehe Annette Schavan). Nein Danke!
johndoe hat geschrieben: ↑03.01.2024, 10:11Warum gibt es denn immer noch kein Double-Blind-Peer-Review bei Diss-Monographien?
Du schlägst also ein Kontrollverfahren hinter verschlossenen Türen vor, um gegen die mögliche Kungelei zwischen DV und Doktorand vorzugehen? Wer sagt denn, dass die Wissenschaftsverlage nicht langfristig immer die gleichen paar 'Experten' heranziehen werden und es dadurch zu einem methodischen, thematischen oder weltanschaulichen Bias kommt?
Nein, da halte ich die Ergänzung der bisherigen Begutachtung durch das strenge, weil
öffentliche Kontrollverfahren durch Plagiatsjäger für vorteilhafter. Zumindest, wenn die Plagiatsjäger akademische Expertise haben und daher etwas von Wissenschaft verstehen. Vielleicht wäre es eine gute Idee, die bishere Praxis der Plagiatsprüfung in irgendeiner Form transuniversitär zu Institutionalisieren; etwa in Form einer "ständigen Plagiatsprüfungskommission der Länder".