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vincent hat geschrieben: ↑06.11.2023, 09:58
Hi, ich bin in einem Berufungsverfahren bei einem staatlichen FH. Die Probevorlesung und Vorstellungsgespräch sind vor kurzem fertig. Wie lange soll man üblicherweise darauf warten, einen Zwischenbescheid über z.B. Listenplatz (oder Absage) zu erhalten?
Frag am besten den BK-Vorsitzenden (der ja üblicherweise als Kontakt für Fragen angegeben ist). Ich denke, das kann man so pauschal nicht sagen. Mir wurde aber immer grob eine Idee vermittelt, womit ich rechnen sollte.
Man muss ja auch zwischen der häufigen Praxis der inoffiziellen Mitteilung ("dieses Telefonat hat nie stattgefunden, aber wir sehen Sie auf dem Dreiervorschlag") und der hochoffiziellen Benachrichtigung unterscheiden. Letztere kann sich gern mal ein halbes Jahr oder länger hinziehen.
Der zeitliche Ablauf war bei mir so:
+3 Wochen nach Bewerbungsschluss: Einladung zum Vorstellungsgespräch
+4 Wochen nach der Einladung: Vorstellungsgespräch
+1 Woche nach Vorstellungsgespräch: Einladung zu Berufungsvorträgen
+6 Wochen nach Einladung: Berufungsvorträge
+2 Wochen nach Berufungsvorträgen: inoffizielle Mitteilung über Listenplatz 1
knapp 2 1/2 Monate danach "Berufungsverhandlungen"
knapp 2 1/2 Monate danach informelle Rückmeldung über Bestätigung des Ministeriums
knapp einen Monat später Brief mit Ruferteilung
drei Wochen später Ernennung (zwei Wochen vor Dienstbeginn)
Also es kann sich -- gerade hinten raus -- schon ziemlich ziehen. Die informelle Mitteilung kam bei mir aber recht zeitnah (zwei Wochen nach den Berufungsvorträgen). Insofern ließ sich damit zumindest gut planen.
Das kann natürlich an jeder Hochschule und jeder Fakultät immer wieder anders ablaufen.
johndoe hat geschrieben: ↑05.10.2023, 09:10
Ich sitze in der BK für eine Nachwuchsprofessur, habe aber bislang keine Informationen erhalten, dass das Verfahren anders läuft oder gewertet wird, wie bei einer w2 Professur. Ich gehe davon aus, dass es identisch abläuft.
Wie die einzelnen BK-Mitglieder dann die Kriterien interpretieren, ist wieder eine andere Geschichte. Ich würde zb mehr wert legen auf wissenschaftliches Arbeiten statt auf anwendungsbezogenes Wissen, welches entsprechend der Stelle erst gesammelt werden muss.
Zur Frage nach dem Wahlvortrag: Bezug zur Fakultät ist immer gut. Ansonsten würde ich es auch so werten, dass die Gestaltungsfreiheit bei dir liegt. Im Zweifel kannst du beim BKV nachfragen.
Da ich auch bei uns viele dieser Nachwuchs-Ausschreibungen sehe: ist das der neue Weg, den FHs einschlagen? Aus Kostengründen?
Vielleicht ja für den ein oder anderen interessant. Auf Academics wurden die "Privilegien" einer Professur aufgeführt. Ob es tatsächlich 60-70 Stunden Wochen sind, sei mal dahingestellt
neuling2018 hat geschrieben: ↑05.12.2023, 19:30
Vielleicht ja für den ein oder anderen interessant. Auf Academics wurden die "Privilegien" einer Professur aufgeführt. Ob es tatsächlich 60-70 Stunden Wochen sind, sei mal dahingestellt
Die Frage ist, was man als Arbeit wahrnimmt. Während der Angestellte ausstempelt und heim fährt und hoffentlich gut auf Distanz zu stressigen Projekten und nervigen Chefs gehen kann, gibt es für Profs kaum etwas, was diese Distanz erfordert. Man steuert sich ja selbst. Und wenn ich abends noch Fachartikel lese, dann weil ich Bock hab und nicht weil ich muss. Arbeitszeit verschwimmt bei mir total mit Freizeit, aber eigentlich ohne Nachteile.
Nehmen wir mal an ich wüsste aus irgendwelchen und noch inoffiziellen Gründen, dass ich der gewünschte Kandidat wäre (und somit Listenplatz 1 der Kommission), aber es natürlich noch ein geringes Maß an Unsicherheit gibt (z.B. diverse Überprüfungen und Gespräch mit Präsident/in stehen aus). Die neue Stelle soll recht prompt besetzt werden. Wie vorsichtig würdet ihr mit dieser Information ggü. eurem aktuellen Vorgesetzten (und Kolleg*innen) sein? Es wäre ja fair für die Planung des Auflösungsvertrages und der kommenden Lehre, Neubesetzung der Stelle usw.
Ich habe diesen Thread auch kurz durchsucht, aber nicht so richtig fündig geworden. Wenn das bereits "common knowledge" ist, dann sorry!
Etymon hat geschrieben: ↑08.12.2023, 10:23
Nehmen wir mal an ich wüsste aus irgendwelchen und noch inoffiziellen Gründen, dass ich der gewünschte Kandidat wäre (und somit Listenplatz 1 der Kommission), aber es natürlich noch ein geringes Maß an Unsicherheit gibt (z.B. diverse Überprüfungen und Gespräch mit Präsident/in stehen aus). Die neue Stelle soll recht prompt besetzt werden. Wie vorsichtig würdet ihr mit dieser Information ggü. eurem aktuellen Vorgesetzten (und Kolleg*innen) sein? Es wäre ja fair für die Planung des Auflösungsvertrages und der kommenden Lehre, Neubesetzung der Stelle usw.
Als ich damals über den Listenplatz informiert wurde, habe ich mit meinen beiden Chefs darüber gesprochen. Ich wollte auch sehen, wie sie reagieren und habe die Monate bis zum offiziellen Ruf genutzt, um die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu beobachten.
Ich denke es hängt vom Vertrauensverhältnis ab und ist daher sehr individuell. Man kann natürlich reinfallen. Aber ich hatte das Gefühl, dass es so besser ist und es ist auch alles gut verlaufen.
Ich würde diese Info eher nicht preisgeben, da sie Dir vermutlich in einem mündlichen Telefonat zugegangen ist. Zumindest warten bis das offizielle Rufschreiben kommt. In jedem Fall solltest Du nichts unternehmen, was das gesamte Verfahren gefährden oder Fläche zur Konkurrenzklage öffnen könnte. Drücke die Daumen.
taocp hat geschrieben: ↑08.12.2023, 18:30
Ich denke es hängt vom Vertrauensverhältnis ab und ist daher sehr individuell.
So sehe ich das auch. Das Problem an der Sache ist, dass die Professur erst mit Übergabe der Ernennungsurkunde in trockenen Tüchern ist. Und das passiert oft kurz vor Amtsantritt.
Ich hab zb mit dem Präsidenten damals die Übergabe so geplant, dass es zur Kündigungsfrist sowie zum Semesterstart passt. Davor wusste es niemand in meiner Firma, dennoch war das Verständnis groß und wir trennten uns im Guten.