Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Dr-Frau-und-zu
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Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Beitrag von Dr-Frau-und-zu »

Hallo allerseits,

ich werde bald mein 3. Studium beenden (2 Bachelor, 1 Master) und moechte hiernach promovieren. Jedoch auch nur weil ich eine FH Professur anstrebe. Zwar ist die Wissenschaft super interessant, aber ohne Aussicht auf eine Professur, dafuer wuerde ich nicht Energie und Zeit 5 Jahre investieren und an einer Dissertation sitzen wollen, eine Teilzeitstelle sowie wenig Freizeit in Kauf nehmen etc.

Jetzt frage ich mich wie ich es am besten anstelle, dass auf jeden Fall eine Professur rausspringt. Natürlich, ein Risiko ohne nix dazustehen, ist immer. Es besteht keine Garantie. Jedoch muesste es doch bei 3 bestandenen Studiengängen doch moeglich sein in einem Bereich zur Professorin berufen zu werden bei entsprechender Qualifikation(Promotion, Lehrtätigkeit, Netzwerk, Publikationen).

Ich habe so Sorge, dass alles fuer die Katz ist. FH Professur, zu forschen und zu lehren ist einer meiner Toplebensziele. Koennte das mit dem jeweiligen Promotionsthema zusammenhängen, ob man berufen wird? Also bloss kein exotisches Thema? Andererseits, wenn ich andere Professoren vergleiche, ihre Themen sind auch speziell. Ich komme aus dem Sozialen/Paedagog. und künstlerischen Bereich.

Was denkt ihr? Danke fuer euer Feedback!!
SSCI
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Re: Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Beitrag von SSCI »

Berufstätigkeit von 5 Jahren, davon mindestens 3 außerhalb der Hochschule, nicht vergessen
Dr-Frau-und-zu
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Re: Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Beitrag von Dr-Frau-und-zu »

Ach so, ja natürlich. :-) Diese habe ich schon, deshlab hab ich das vergessen aufzuzählen weil es fuer mich nicht mehr relevant war es noch erreichen zu müssen.
johndoe
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Re: Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Beitrag von johndoe »

Es gibt bestimmte Grundvoraussetzungen, wie die von dir genannten, und je nach Stelle bestimmte Erwartungen. Am besten stöberst du mal in der Zeit Jobbörse nach passenden Professuren, dann bekommst du ein Gefühl für die Bandbreite oder aber auch für bestimmte Muster.

Problem #1: was jetzt gefragt ist, ist nicht unbedingt in 3-5 Jahren gefragt. Und in die Zukunft schauen, können nur wenige.

Problem #2: es gibt idR nicht so viele passende freie Professuren.

Problem #3: passende gibt es nicht unbedingt im Umkreis.

Problem #4: am Ende zählt auch Glück.

Also es ist nicht ausgeschlossen und mit entsprechend Durchhaltevermögen vll sogar wahrscheinlich, aber garantieren kann es dir keiner, v.a. nicht, dass es schnell geht.

Nichtsdestotrotz ist ein solches Ziel eine sinnvolle Motivation für die Promotion. Hatte ich auch und hat beides geklappt :)
Dr-Frau-und-zu
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Re: Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Beitrag von Dr-Frau-und-zu »

Hi Johndoe, danke fuer dein Feedback!

Zu:
#1 Leider wird wohl das Thema auch in 5 Jahren bestehen
#2 ja leider, dem stimme ich zu
#3 ich bin umzugsbereit, ich gebe alles, da sollte es nihct an einem Umzug scheitern
#4 wie so alles im Leben, am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Ich habe keine Eile. Bin 34, kann auch gerne nach der Promotion erst mal frei in der Wirtschaft arbeiten und mit 48 berufen werden, wenn ne Stelle frei ist, hauptsache es lohnt sich irgendwann.

Glueckwunsch zu deiner Berufung!! :-)
Papierturm
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Re: Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Beitrag von Papierturm »

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt sehr unbeliebt mache:
Ich kenne viele, welche die Wissenschaftslaufbahn anstreben. Aber nur sehr wenige, die tatsächlich ganz oben ankommen. Die meisten schaffen es nicht.

Ich war in ein paar Berufungskommissionen in meinem Fachbereich dabei, und was da gefordert wurde, war schon sehr heftig. Und die, die es dann geschafft haben - die haben letztendlich ihr Leben dem Wissenschaftsbetrieb geopfert. Dahin ist es ein Marathon, kein Sprint. Und unklar, ob es gelingt, am Ende anzukommen. Dies wird niemand vorhersehen können.
Bei folgendem Satz sind bei mir alle Alarmsirenen angegangen:
"Zwar ist die Wissenschaft super interessant, aber ohne Aussicht auf eine Professur, dafuer wuerde ich nicht Energie und Zeit 5 Jahre investieren und an einer Dissertation sitzen wollen, eine Teilzeitstelle sowie wenig Freizeit in Kauf nehmen etc."
Hier empfehle ich sehr eine Motivationsklärung vorab. Ich weiß nicht, ob hier das Feuer dafür, das Leben dem Wissenschaftsbetrieb zu widmen, groß genug ist um am Ende - wenn es mit der Professur - nicht klappen sollte sagen zu können "war trotzdem gut". Ohne klare intrinsische Motivation wird es sehr schwer, den Marathon durchzustehen.

(Die Wortwahl "Wissenschaftsbetrieb" statt "Wissenschaft" ist beabsichtigt.)
Grounded
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Re: Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Beitrag von Grounded »

Papierturm hat geschrieben: ↑21.11.2022, 18:10 Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt sehr unbeliebt mache:
Ich kenne viele, welche die Wissenschaftslaufbahn anstreben. Aber nur sehr wenige, die tatsächlich ganz oben ankommen. Die meisten schaffen es nicht.
Bei mir hast du dich nicht unbeliebt gemacht.
Ich würde aber dennoch gern wissen, wie du deine o. g. Behauptung belegst? Insbesondere, wenn man bedenkt, dass Förderprogramme wie FH Personal an den Start gebracht wurden und werden, um promoviertes Personal für Professuren zu gewinnen?
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Re: Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Beitrag von FantasticBoy321 »

Dr-Frau-und-zu hat geschrieben: ↑20.11.2022, 20:42 Hallo allerseits,

ich werde bald mein 3. Studium beenden (2 Bachelor, 1 Master) und moechte hiernach promovieren. Jedoch auch nur weil ich eine FH Professur anstrebe. Zwar ist die Wissenschaft super interessant, aber ohne Aussicht auf eine Professur, dafuer wuerde ich nicht Energie und Zeit 5 Jahre investieren und an einer Dissertation sitzen wollen, eine Teilzeitstelle sowie wenig Freizeit in Kauf nehmen etc.

Jetzt frage ich mich wie ich es am besten anstelle, dass auf jeden Fall eine Professur rausspringt. Natürlich, ein Risiko ohne nix dazustehen, ist immer. Es besteht keine Garantie. Jedoch muesste es doch bei 3 bestandenen Studiengängen doch moeglich sein in einem Bereich zur Professorin berufen zu werden bei entsprechender Qualifikation(Promotion, Lehrtätigkeit, Netzwerk, Publikationen).

Ich habe so Sorge, dass alles fuer die Katz ist. FH Professur, zu forschen und zu lehren ist einer meiner Toplebensziele. Koennte das mit dem jeweiligen Promotionsthema zusammenhängen, ob man berufen wird? Also bloss kein exotisches Thema? Andererseits, wenn ich andere Professoren vergleiche, ihre Themen sind auch speziell. Ich komme aus dem Sozialen/Paedagog. und künstlerischen Bereich.

Was denkt ihr? Danke fuer euer Feedback!!
Ich gebe dir drei goldene Regeln, mit der du zu 99% von jeder FH mit Handkuss genommen wirst.
- TOP Publikationen: Wenn du während deiner Promotion mindestens 3 A++ Journal Publikationen als Erstautor aufweist (z.B. im Nature, Science), wirst du an der Uni extrem auffallen (auch pushed man sein H-Index damit deutlich). Einpaar meiner Kommilitonen haben in Physik im Science veröffentlicht, das hat sich im Professorenkolleg rumgesprochen und man baut sich ein Netzwerk auf. Eine FH nimmt solche Leute mit Kusshand auf.
- Nebenberufliche Habilitation: An manchen Universitäten ist es möglich, neben der Promotion zeitgleich eine Habilitation aufzubauen. Für die FH ist eine Habil nicht notwendig, aber zeigt trotzdem, dass man leistungsstark ist und in seinem Fachgebiet tiefe, akademische Kenntnisse aufweist.
- Summa cum laude Promotion: Ist wahrscheinlich von den drei Punkten die einfachste zu erfüllende Leistung. Viele FHs fordern nur eine Prädikatspromotion, aber die Konkurrenz ist stark, deshalb lieber ein "summa cum laude".

Erfüllst du alle drei Kriterien, hast du zu 99% eine FH Professur sicher.
johndoe
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Re: Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Beitrag von johndoe »

Grounded hat geschrieben: ↑21.11.2022, 19:37
Papierturm hat geschrieben: ↑21.11.2022, 18:10 Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt sehr unbeliebt mache:
Ich kenne viele, welche die Wissenschaftslaufbahn anstreben. Aber nur sehr wenige, die tatsächlich ganz oben ankommen. Die meisten schaffen es nicht.
Bei mir hast du dich nicht unbeliebt gemacht.
Ich würde aber dennoch gern wissen, wie du deine o. g. Behauptung belegst? Insbesondere, wenn man bedenkt, dass Förderprogramme wie FH Personal an den Start gebracht wurden und werden, um promoviertes Personal für Professuren zu gewinnen?
Dennoch wird nicht jeder genommen, nur weil er die Mindestvoraussetzungen erfüllt. Und dennoch gibt es nicht unbegrenzt passende Stellen. Insofern kann man dem Post zustimmen: es ist nicht determinierbar.
johndoe
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Re: Promotion nur bei Aussicht auf Professur

Beitrag von johndoe »

FantasticBoy321 hat geschrieben: ↑21.11.2022, 20:27
Dr-Frau-und-zu hat geschrieben: ↑20.11.2022, 20:42 Hallo allerseits,

ich werde bald mein 3. Studium beenden (2 Bachelor, 1 Master) und moechte hiernach promovieren. Jedoch auch nur weil ich eine FH Professur anstrebe. Zwar ist die Wissenschaft super interessant, aber ohne Aussicht auf eine Professur, dafuer wuerde ich nicht Energie und Zeit 5 Jahre investieren und an einer Dissertation sitzen wollen, eine Teilzeitstelle sowie wenig Freizeit in Kauf nehmen etc.

Jetzt frage ich mich wie ich es am besten anstelle, dass auf jeden Fall eine Professur rausspringt. Natürlich, ein Risiko ohne nix dazustehen, ist immer. Es besteht keine Garantie. Jedoch muesste es doch bei 3 bestandenen Studiengängen doch moeglich sein in einem Bereich zur Professorin berufen zu werden bei entsprechender Qualifikation(Promotion, Lehrtätigkeit, Netzwerk, Publikationen).

Ich habe so Sorge, dass alles fuer die Katz ist. FH Professur, zu forschen und zu lehren ist einer meiner Toplebensziele. Koennte das mit dem jeweiligen Promotionsthema zusammenhängen, ob man berufen wird? Also bloss kein exotisches Thema? Andererseits, wenn ich andere Professoren vergleiche, ihre Themen sind auch speziell. Ich komme aus dem Sozialen/Paedagog. und künstlerischen Bereich.

Was denkt ihr? Danke fuer euer Feedback!!
Ich gebe dir drei goldene Regeln, mit der du zu 99% von jeder FH mit Handkuss genommen wirst.
- TOP Publikationen: Wenn du während deiner Promotion mindestens 3 A++ Journal Publikationen als Erstautor aufweist (z.B. im Nature, Science), wirst du an der Uni extrem auffallen (auch pushed man sein H-Index damit deutlich). Einpaar meiner Kommilitonen haben in Physik im Science veröffentlicht, das hat sich im Professorenkolleg rumgesprochen und man baut sich ein Netzwerk auf. Eine FH nimmt solche Leute mit Kusshand auf.
- Nebenberufliche Habilitation: An manchen Universitäten ist es möglich, neben der Promotion zeitgleich eine Habilitation aufzubauen. Für die FH ist eine Habil nicht notwendig, aber zeigt trotzdem, dass man leistungsstark ist und in seinem Fachgebiet tiefe, akademische Kenntnisse aufweist.
- Summa cum laude Promotion: Ist wahrscheinlich von den drei Punkten die einfachste zu erfüllende Leistung. Viele FHs fordern nur eine Prädikatspromotion, aber die Konkurrenz ist stark, deshalb lieber ein "summa cum laude".

Erfüllst du alle drei Kriterien, hast du zu 99% eine FH Professur sicher.
Da ist was dran, was schade ist. Wenn der letzte Prof mit eindrucksvoller Berufspraxis das Licht ausmacht, können wir das FH-System auch gleich in die Unis integrierten.
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