Kumulative Promotion

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Suche_nach_Rat
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Kumulative Promotion

Beitrag von Suche_nach_Rat »

Hallo zusammen,

könnt ihr mir kurz helfen? Plane gerade meine Promotion und mir wurde zu einer kumulativen Arbeitsweise geraten.
Jetzt finde ich allerdings nirgends Aussagen darüber, ob ich für jeden einzelnen Artikel forschen dürfte, oder ob es eher üblich ist, dass man einmal Daten erhebt und ab da "Teilergebnisse" publiziert.

Also wäre das Schema eher:
- Datenerhebung -> Auswertung 1 -> Paper 1
- Auswertung 2 -> Paper 2
etc.

oder:

- Datenerhebung 1 -> Paper 1
- Datenerhebung 2 -> Paper 2
- Datenerhebung 3 -> Paper 3

Hoffe ihr versteht was ich meine, tut mir Leid für die Anfängerfrage, aber ich kann mir das gerade noch nicht so gut vorstellen...

Viele Grüße und danke!
Nomen Nescio
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Re: Kumulative Promotion

Beitrag von Nomen Nescio »

Nichts für ungut, aber aus meiner Sicht ist das eine Frage, die du an die "local heroes", speziell dein(e) ErstbetreuerIn AKA DM/DV richten sollltest. Da spielen eine Menge "Bei uns ist es üblich, dass ..." gelebte Formalien rein.
Trollschutzerklärung: Ich halte mich aus threads mit erhöhtem Trollpotential heraus. Im Fehlerfall möge der Troll bitte "NEIN, ich bin nicht einverstanden." drücken.
cheffe112
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Re: Kumulative Promotion

Beitrag von cheffe112 »

Guter Rat von Nomen Nescio!

Zusätzlich solltest du aufpassen, keine "Salamitaktik" mit den Publikationen zu fahren, das kommt unter Umständen schlecht an bei den jeweiligen Gutachtern, wenn es auffällt. Jeweils versuchen, die "Least Publishable Unit" zu publizieren (https://en.wikipedia.org/wiki/Least_publishable_unit) könnte dir auf die Füße fallen.
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Re: Kumulative Promotion

Beitrag von Wierus »

Normalerweise hängt jede Datenerhebung mit einer Forschungsfrage zusammen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Forschungsfrage von drei bis vier verschiedenen (promotionsrelevanten) Papers identisch sein darf. Ist aber nur eine Vermutung meinerseits.

Das würde also bedeuten, man erhebt Daten zu einer speziellen Forschungsfrage (im Rahmen eines größeren Erkenntnisinteresses), schreibt die Ergebnisse zusammen und wendet sich danach an ein Fachperiodikum. Während man auf die Publikation wartet, sitzt man schon am nächsten Datenstrang. Abwegig finde ich die Idee, man könnte zunächst alle Beiträge abfassen und dann auf einen Schlag veröffentlichen. Das soll meines Wissens schon etappenweise geschehen.

In Fächern, in denen kumulative Promotionen üblich sind, stehen übrigens auch sehr hilfreiche Informationen in den jeweiligen Promotionsordnungen und im Infomaterial der Fakultäten.
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Re: Kumulative Promotion

Beitrag von johndoe »

Suche_nach_Rat hat geschrieben: ↑23.03.2022, 08:52

Also wäre das Schema eher:
- Datenerhebung -> Auswertung 1 -> Paper 1
- Auswertung 2 -> Paper 2
etc.
Ich hab zwar mal gelernt "never throw your data away", aber dein o.g. Ansatz klingt schon arg nach Dünnbrettbohrerei.

Wie Wirus schon schrieb, orientieren sich die Paper sicherlich an eigenständigen Forschungsfragen. Diese können zwar aufeinander aufbauen, aber sollten mehr Relevanz haben als "was passiert, wenn ich die Daten erst nach A und dann nach B aggregiere".

Die Art der Datenerhebung kann aber variieren. Z.B. erst ein Experiment für A, später Interviews zur Verifikation von B, etc.
flip
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Re: Kumulative Promotion

Beitrag von flip »

cheffe112 hat geschrieben: ↑23.03.2022, 21:28 Guter Rat von Nomen Nescio!

Zusätzlich solltest du aufpassen, keine "Salamitaktik" mit den Publikationen zu fahren, das kommt unter Umständen schlecht an bei den jeweiligen Gutachtern, wenn es auffällt. Jeweils versuchen, die "Least Publishable Unit" zu publizieren (https://en.wikipedia.org/wiki/Least_publishable_unit) könnte dir auf die Füße fallen.
Ich vermute ganz schwer, dass die Betreuer dies selber tun. :D
Zumal es bei größeren Erhebungen bzw. Projekten auch darauf angelegt ist und man dies auch offen kommuniziert. Also man führt anfänglich eine Datenerhebung durch und dann wird der Datensatz "ausgeschlachtet".

Die Frage, die sich der TO stellt, erübrigt sich eigentlich, weil natürlich fängt man mit Datenerhebung und Artikel 1 an, und spätestens wenn der erste Artikel von einem Journal zurückkommt und man gerade am zweiten sitzt beginnt das (nicht-planbare) Publikationsmanagement.

In meiner Hochphase hatte ich vier oder fünf Artikel gleichzeitig irgendwo liegen und war an zwei bis vier parallel beschäftigt (neu oder Resubmit). Man wünscht sich auf der einen Seite, dass sie angenommen werden, auf der anderen Seite aber auch, dass sie nicht zurückkommen.

Das versteht man als Neuling anfänglich nicht, aber da der Publikationsprozess auch mal zwei bis drei Jahre dauern kann, akkumuliert sich das einfach über die Zeit.
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Re: Kumulative Promotion

Beitrag von FerdiFuchs »

Beim Thema Salamitaktik / LPUs sind die Publikationskulturen verschiedener Fachgebiete sehr unterschiedlich; allgemeingültige Ratschläge ohne Nennung des groben Fachgebiets können daher mitunter auch irreführend sein. Was in Fachgebiet A verpönt ist, ist in Fachgebiet B völlig normal.

Sowohl zur ursprünglichen Frage als auch für das Thema Salamitaktik / LPU wäre in der Tat der Betreuer die richtige Ansprechperson.
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