Ja genau, das Problem ist doch eher, dass sich die Promotion in eine völlig diffuse Richtung entwickelt hat: Schon vor über fünfzig Jahren sagte ein bekannter Wissenschaftler aus meiner Zunft, man solle Promotion u. Habil nicht zu hängen, weil sie letztendlich eben nichts anderes sind, als Qualifikationsarbeiten. Und mit diesen zeigt man eben, dass man qualifiziert ist, im wissenschaftlichen Betrieb zu arbeiten.
Aber mal ganz ehrlich (zumindest bei uns ist das so): Wer versteht denn die Promotion heute wirklich noch so? Wenn ich sehe, dass Doktoranden in 3 Jahren weder einen Aufsatz veröffentlichen, noch eine Rezension oder sonst irgendwas neben der Diss publizieren, frage ich mich schon, was die wollen. Ich meine, die Antwort ist klar: Die wollen halt ihre Arbeit endlich abgeben, um den Titel zu bekommen. Also da is bei vielen sicher nix mit weiter wissenschaftlich Arbeiten und so.
Und diese Entwicklung macht mir eher Sorgen. Denn dann ist die Promotion wirklich nur Titel-Produktion...