Promotionsangebot ablehnen - Wie?

natty_O_20
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Promotionsangebot ablehnen - Wie?

Beitrag von natty_O_20 »

Hallo ihr Lieben,

seit längerer Zeit plage ich mich nun schon mit der Frage herum, ob ich ein Promotionsangebot eines Professors ablehnen soll (ehrlich gesagt tendiere ich momentan dazu) und wie ich das am Besten anstelle, ohne verbrannte Erde zu hinterlassen.

Ein paar Hintergrundinfos: Ich bin 23 Jahre alt, studiere derzeit in meinem Master (vorletztes Semester) und habe bereits begonnen, an meiner Masterarbeit zu schreiben. Die Arbeit an meiner These macht mir sehr viel Spaß, sodass ich überlegt habe, ob eine Promotion für mich in Frage käme. Vor einigen Wochen erwähnte ich meinem Thesis-Supervisor gegenüber, dass ich über eine Promotion nachdenke. Er bestärkte mich sofort darin und erzählte mir, wie toll er meinen Schreibstil fand. Entschuldigt, falls das jetzt eingebildet klingt - ich versuche nur wiederzugeben, dass ich quasi mit Lob überschüttet wurde und dementsprechend natürlich voller Stolz das Besprechungszimmer meines Profs verließ. Im Laufe des Gesprächs teilte er mir mit, dass ich mich bei ihm bewerben solle, da dort ab nächstem Jahr, also genau dann wenn ich mit meinem Master fertig bin, eine Promotionsstelle frei würde. Voller Motivation begann ich also an der Arbeit am PhD Proposal (die Deadline ist bereits im Dezember, daher muss ich das jetzt schon tun).

Ich wollte ursprünglich mit der Promotion an meine These anknüpfen, allerdings wurden wirklich sämtliche Vorschläge meinerseits vehement abgelehnt. Stattdessen wollte mein Prof, dass ich an einem Thema arbeite, was nicht nur nichts mit meinem Master, Forschungsschwerpunkt oder Interessen zu tun hat, sondern auch (meiner persönlichen Meinung nach) keinerlei Relevanz besitzt (zumindest sehe ich diese nicht). Um etwas konkreter zu werden: Ich arbeite mit mathematischer Modellierung, mein Prof möchte, dass ich über kulturelle Identitäten und die Entwicklung der Wahrnehmung dieser Identitäten schreibe. Nun hatte ich letztens einen Entwurf vorgelegt, in dem ich quasi nachgegeben und das Thema meines Profs aufgenommen habe. Hier wurde ich für "meine" tolle "Idee" gelobt, doch auch hier wollte er letzten Endes, dass ich doch noch einmal alles neu mache und mir etwas anderes überlege. Dieses ganze Hin-und-Her hat mich nicht nur frustriert, sondern auch dazu geführt, dass ich mich gefragt habe, warum und ob ich überhaupt promovieren möchte. Und ich denke nach reiflicher Überlegung, dass ich momentan dazu tendiere, dass ich das zumindest zunächst nicht möchte. Dabei geht es mir nicht zwingend darum, dass meine Ideen abgelehnt wurden - mir ist durchaus bewusst, dass ich immer wieder in Situationen kommen werde, in denen ich an Dingen arbeiten muss, die mir nicht wirklich Spaß machen. Aber ich strebe weder eine Karriere in der Wissenschaft an, noch ist mir der Titel in irgendeiner Weise wichtig.

So, nun zum Punkt: Ich weiß nicht, wie ich meinem Prof sagen soll, dass ich zunächst doch nicht promovieren möchte. Ich habe Angst, dass er wütend auf mich ist und das wäre schlimm, da ich 1. bei ihm noch meine Masterthese schreiben muss und 2. ich mir schon durchaus vorstellen könnte, mit etwas mehr Arbeitserfahrung und einem anderen Thema, das mich mehr begeistert, zu promovieren. Aber mein Fachbereich ist klein, die Profs kennen sich alle und ich habe Angst, dass mein Prof andere Profs davon abhalten könnte, mich aufzunehmen, sollte ich mich doch noch einmal irgendwann für eine Promotion entscheiden.

Wie also sollte ich vorgehen, was sollte ich ihm schreiben/sagen? Sollte ich es ihm per E-Mail schreiben oder lieber persönlich in seine Sprechstunde gehen und es ihm erklären? Oder denkt ihr, dass ich zu voreilig bin und dem Thema und der Promotion doch eine Chance geben sollte? Einige Doktoranden, mit denen ich gesprochen habe, sagten, die Freude am Thema käme mit der Zeit - stimmt das?

Entschuldigt diesen langen Text! Ich hoffe ihr könnt mir helfen!

Danke und LG
Natty
spirograph
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Re: Promotionsangebot ablehnen - Wie?

Beitrag von spirograph »

Hi Natty,

höre auf deine Intuition. Was ich aus deinen Zeilen lese ist: Themen-hin-und-her, Promotionsidee, welche dir von extern eingeimpft wurde, deine Ideen wurden weggewischt...und: pull-Verfahren, d.h. das Gegenüber durch Hochheben/Lob binden, wirkt als positiver Verstärker und inszeniert Fallhöhe, da in einem Kopfkino angeht ("Mmmh, was könnte aus mir werden....die Chance muss ich doch JETZT nutzen!"). Das alles kenne ich bzw. wurde einst auch mit mir gemacht. Pull and push: "Frau Spiro, ich sehe Sie in der WIssenschaft, an der Schule werden Sie nicht glücklich....die ersten hundert Seiten, die Sie geschrieben haben, dienen Ihnen allerhöchstens als Vorstufe...wenn keine Stelle zustande kommt, könnten Sie doch in Hartz-IV promovieren...". Alles, alles O-Ton.

Fakt ist: ich würde mich nach dem Master durch persönliche Gründe rauswinden. Nie auf den Prof, seinen Lehrstuhl, seine Ideen oder iwas in der Nähe attribuieren, immer iwas vorschieben, was in einem liegt. Promovieren an sich ist nichts Krasses mehr (Stellen, Promotion abzuschließen usw., ist etwas andres), mit den entsprechenden Voraussetzungen kannst Du das noch in x Jahren. Du bist 23 Jahre alt. Ich kenne Leute, die fangen mit 32 an sich fürs Promovieren zu interessieren (bei mir ist es aber im Lehramt-Sektor, da ticken die Uhren anders).

Ernsthaft zu promovieren ist an sich kein Zuckerschlecken. Es gibt Tiefen und manche - sich m.E. erst später einstellende - Höhen. Ich genieße grad sehr den Schreibprozess, Tag für Tag wächst ein Kapitelchen, herrlich. Bis es dazu kam, nunja, ich hatte manchmal schlaflose Nächte. Von dem ganzen Stellenbefristungs- und (Wieder-)Bewerbungstingeltangelbums gar nicht erst zu reden. Ich habe mir manchmal gedacht: Warum gibst Du dir das? Wenn Du auch ne ganz safe A13-Verbeamtung haben könntest?

Gehe ich Dich. Wäge genau ab. Du kannst das alles noch später machen mit der Promotion. Trau auf dein Gefühl auch mit deinem Prof.

Dir alles Gute!


spiro
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MrsKvothe
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Re: Promotionsangebot ablehnen - Wie?

Beitrag von MrsKvothe »

Hallo :)

ich stimme spirograph zu: ich würde den Prof. respektive seine Ideen auch nicht persönlich ablehnen, sondern mich da anders artikulieren.
Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob du promovieren möchtest, dann sag' ihm das so und sag', dass du erstmal deine Masterarbeit fertig machen möchtest und dich danach mit dem Thema Promotion beschäftigen wirst. Natürlich nur, wenn dem auch so ist.
Ansonsten kann ich nur aus meiner Erfahrung sagen: ich wollte immer unbedingt promovieren, weil ich einfach von mir heraus wollte, nicht wegen eines Jobs oder des Arbeitsmarkts oder Druck von Außen. Als ich dann nach einem Thema gesucht habe, war ich am Ende zu frustriert und unglücklich mit meiner Situation, dass ich erstmal ein Jahr in einem völlig anderen Umfeld gearbeitet habe (mein Fachbereich, aber nicht an der Uni sondern in der freien Marktwirtschaft). Danach hatte ich den Kopf frei und es hat sich eine Promotionsstelle ergeben, mit der ich jetzt angefangen habe und sehr glücklich bin. Das schreibe ich dir deswegen, weil man nicht unbedingt direkt nach dem Master promovieren muss. Auch andere Erfahrungen bringen einen weiter und auch nach einem anderen Job kann man wieder zurückkehren. Das habe nicht nur ich so gemacht, ich kenne auch mehrere andere, die das so gemacht haben. Meiner Erfahrung nach ist das sogar bei vielen Profs mittlerweile gerne gesehen, weil man mehr Erfahrung hat und nicht nur den Uni-Blick hat, sondern Probleme auch noch von völlig anderen Seiten anpacken kann. Ob das in deinem Fall so ist, musst natürlich du selbst beurteilen, aber ich denke, dass es dir nichts hilft, wenn du dich jetzt selbst unter Druck setzt, weil du denkst, dass du dich jetzt unbedingt entscheiden musst - musst du nicht. Es finden sich immer Wege und wenn dein Prof von deiner Arbeit zu überzeugt ist, dann kannst du auch später nochmal anklopfen. Ob es dann eine bezahlte Stelle ist, ist halt die Frage, aber wenn es 'nur' um die Promotion an sich geht, sollte das ja kein Problem sein.

Liebe Grüße und lass dir selbst ein wenig Zeit und Raum für die Überlegungen. So eine Masterarbeit ist ja auch schon wirklich einnehmend und da hat man den Kopf nicht unbedingt so frei wie man es für eine solche Entscheidung haben sollte, finde ich.
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Re: Promotionsangebot ablehnen - Wie?

Beitrag von Phia123 »

Hallo, ich würde an deiner Stelle als Grund für die Absage auch nicht sagen, dass es am Thema oder am Prof. liegt. Aber du könntest sagen, dass du für dich nach reiflicher Überlegung gemerkt hast, dass du lieber erst einmal Berufserfahrung in der Industrie (o.ä.) sammeln möchtest. Du würdest dich aber freuen, wenn du auf ihn zurückkomen dürftest, falls du nach 2 oder 3 Jahren Berufserfahrung promovieren möchtest.
Oder du sagst, dass du aus persönlichen Gründen (z.B.willst du wieder näher bei deiner Familie wohnen) die Region wechseln wirst.
Ich würde auf jeden Fall nicht lange damit warten deinem Prof. Bescheid zu geben.
natty_O_20
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Re: Promotionsangebot ablehnen - Wie?

Beitrag von natty_O_20 »

Hallo Spiro,
Hallo Phia,

danke für eure Antworten!

Es klingt plausibel, die Ablehnung nicht auf den Prof oder das Thema zu schieben, sondern andere Gründe vorzuschieben. Ich hatte jetzt auch überlegt, dass ich als Begründung anführen könnte, dass ich es gerade zeitlich nicht schaffe, mich dem Doktorproposal in angemessenem Umfang zu widmen und somit nicht die Qualität produzieren kann, die einem Promotionsentwurf angemessen wäre, da ich ja derzeit noch Kurse mit Klausuren belege, an meiner Masterthese schreibe und auch noch einen Job habe (das weiß der Prof auch alles und gelogen ist es auch nicht). Dann könnte ich quasi meinen Kopf aus der Schlinge ziehen, indem ich die "Schuld" auf mich und meine Umstände schiebe und könnte so zum Ausdruck bringen, dass ich erst einmal Zeit gewinnen möchte, um mich dem Proposal später noch einmal in angemessener Form zu widmen. Meint ihr, das wäre eine gute Idee? Oder wirke ich dann als wäre ich nicht belastbar (was es mir evt erschweren könnte, den Weg zur Promotion zurück zu finden, falls ich es mir anders überlegen sollte)?

Und sollte ich die Ablehnung per Mail schreiben oder lieber in seine Sprechstunde gehen? Habe ein bisschen Angst davor, ihm persönlich unter die Augen zu treten, da ich Angst habe, dass er sauer sein/werden könnte...Eine E-Mail könnte er lesen, seine Emotionen bekomme ich dann ja nicht mit und wenn ich dann das persönliche Gespräch mit ihm suche könnte er sich, sofern er irgendwie sauer oder enttäuscht oder so sein sollte, auch schon wieder beruhigt haben... Andererseits wäre ein persönliches Gespräch vielleicht fairer, da er ja auch noch mein Master Thesis Supervisor ist und ich ihn dadurch ja schon ein wenig näher kenne... Was meint ihr?

Und Spiro, du hast so recht mit diesem Gedanken "Hmm die Chance muss ich doch jetzt nutzen"... Genau das geht mir durch den Kopf! Ich denke mir halt irgendwie, wenn ein Prof mich so sehr in seiner Arbeitsgruppe möchte, ist das ja eine tolle Sache! Ich kann mir auch durchaus vorstellen später noch zu promovieren nachdem ich etwas Berufserfahrung gesammelt habe und vielleicht eine Thema habe, an dem mein Herz hängt. Ganz von dieser Idee abgewandt habe ich mich nicht. Dennoch ist es denke ich für mich momentan das Richtige, zunächst einmal den Berufseinstieg zu meistern. Und wie du schon sagst, ich bin 23, werde auch mit 23 den Master haben und mit ein wenig Arbeitserfahrung würde ich evt mit 24/25 in die Promotion einsteigen, also auch kein Problem.

Also danke euch beiden für die Hilfe!

LG
Natty
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Re: Promotionsangebot ablehnen - Wie?

Beitrag von Nomen Nescio »

Erzähl ihm was, hinter dem du halbwegs stehen kannst, denn je näher du an der Wahrheit bist, desto wenig Gedächtnis brauchst du einzusetzen. ;) "Ich möchte zunächst Berufserfahrung sammeln/das Fach in seiner Breite kennenlernen, ..", sowas halt. Aber wichtig aus meiner Sicht ist das "erzählen", keine mails o.ä. . Dissangebote per mail absagen, machen nur Menschen, die auch Beziehungen per Ändern des Status auf FB beenden. ;) Die über allem stehende Faustregel ist IMHO "Die Absage in der gleichen Form wie das Angebot!" Nur wenn Prof per mail die DIssstelle angeboten hätte, wäre aus meiner Sicht Absage per mail ein gangbarer Weg.
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Re: Promotionsangebot ablehnen - Wie?

Beitrag von spirograph »

natty_O_20 hat geschrieben: ↑16.09.2019, 13:25 Und Spiro, du hast so recht mit diesem Gedanken "Hmm die Chance muss ich doch jetzt nutzen"... Genau das geht mir durch den Kopf! Ich denke mir halt irgendwie, wenn ein Prof mich so sehr in seiner Arbeitsgruppe möchte, ist das ja eine tolle Sache!
Hi,

sicher ist das eine tolle Sache. Nur, ich habe einige überglückliche Neudoktorand*innen erlebt - inklusive mir - die entfacht wurden, vllt auch in ihrer Eitelkeit gestreichelt und gebauchpinselt. Intuition, klare Momente suchen, in sich hinein horchen, dafür war dann kein Platz mehr. Es musste fix (!) gehen, Chancen mussten schnell (!) aufgegriffen werden, kein Zögern, no second thoughts...ich kann heute sagen: ich wurde hinein gequatscht. Der ganze Rattenschwanz, den konnte ich nicht absehen....man ist schnell am Hacken und dann hängt man an einer ganz anderen Nadel. Ich habe mich vielfach in <Realitäten> wiedergefunden, nach denen ich nicht gesucht habe; und hätte man mir das big picture damals eröffnet, ich schwöre es Dir, ich hätte es nicht gemacht - und: Alles wäre auch gegangen, ein wenig Glück und Frieden gibt es überall und alle Male. Es ist und bleibt <faustisch>. Des Pudels Kern. Die Geister, die man rief. They sent me on the treadmill and made me change my name.

Halt es, wenn es sein kann, wie meine weisen Vorredner*innen. Es hat alles seine Zeit. Und schnell muss schon mal gar nichts gehen, erst recht nicht solche Entscheidungen mit Tragweite. Da gibt es kein Null-oder-Eins. Die Möglichkeit zur Promotion hast Du immer. Nicht nur bei dem einen Prof.; winde Dich da mit persönlichen Gründen raus und gut ist.

Dir alles Gute!

spiro
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Re: Promotionsangebot ablehnen - Wie?

Beitrag von natty_O_20 »

Nomen Nescio hat geschrieben: ↑16.09.2019, 15:22 Die über allem stehende Faustregel ist IMHO "Die Absage in der gleichen Form wie das Angebot!" Nur wenn Prof per mail die DIssstelle angeboten hätte, wäre aus meiner Sicht Absage per mail ein gangbarer Weg.
In Ordnung, dann werde ich dem Prof jetzt eine Mail schreiben, in der ich ihn um ein persönliches Gespräch bitte. Dort werde ich ihm dann sagen, dass ich zunächst nicht promovieren möchte, da ich mich aufgrund meiner These und derzeitigen Klausuren dem Proposal zeitlich nicht angemessen widmen kann, um eine für mich qualitativ zufriedenstellende Arbeit zu verfassen. Und dass ich zunächst einmal praktische Berufserfahrung sammeln möchte, um das Fachgebiet näher kennen zu lernen.

Danke an alle für eure Antworten und eure Hilfe!

LG
Natty
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Re: Promotionsangebot ablehnen - Wie?

Beitrag von teilchenphysik196 »

Man darf auch nicht vergessen, dass viele (sicher nicht alle) Profs Lob an potenzielle Doktoranden auch deshalb verteilen, weil sie aus der Zahl der betreuten Doktorarbeiten auch sowas wie einen Imagegewinn ziehen. Oft springen Veröffentlichungen raus, Paper (mit dem Prof als Seniorautor) oder ein Buch in einer Reihe, die der Prof herausgibt.

Finde es gut, dass Du mit einem gewissen Abstand mal auf die Sache draufschaust und nicht holterdipolter zugesagt hast. Diss und Masterarbeit kann man auch gar nicht vergleichen, und ob die Begeisterung für das Thema mit der Zeit kommt, ist wohl vom Einzelfall abhängig. Eine Diss ist auch immer ein Stück weit eine Polarexpedition …
Peer
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Re: Promotionsangebot ablehnen - Wie?

Beitrag von Peer »

Ich kann dich da gut nachvollziehen, weil man sich in einer Zwickmühle fühlt. Jedoch scheint es nur so.

Zu allererst: Vertraue auf dein Gefühl, wir sind nur Ratgeber
2. Es hört sich so an, als ob du eher dazu tendierst es nicht zu mache, zumindest nicht bei diesem Thema. Es hört sich so an, als ob du nur für die Interessen des Profs benutzt wirst.
3. Schreibe ihm zuerst , z. b. eine mail und schreibe, dass du dich aus den uns genannten Gründen nicht für eine Doktorararbeit entscheidest, vor allem weil du an dem von ihm vorgeschlagenem Thema nicht das ausreichende Interesse hast, jedoch an deinem Vorschlag schon. Und dann kannst du ihn noch um ein persönliches Gespräch bitten.

Wenn du sehr respektvoll und sachlich bleibst, denke ich nicht, dass er dir die Masterthesis vermiest.

Viel gLück
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