Hi,
gerade den letzten Post kann ich vollends verstehen. Ich mache auch gern mehr, bin erreichbar und kenne keine Tages- und Nacht- oder weekend-vacation-Zeiten (hab sogar Whatsapp-Gruppen mit meinen Studies teilweise), aber nicht immer vor Ort in nem Raum, erst recht nicht in der vorlesungsfreien Zeit. Wenn sowas gefordert wird, gerade wenn man zu der Stelle pendeln muss, hell no.
Meine Zeit als wiMa, ja, war durchwachsen, an manchen Tagen würde ich das Alles gern tatsächlich ungeschehen machen, wünschte ich hätte nur in meinem Beruf (Lehramt) gearbeitet, statt mir 6 Jahre und 4 Befristungen zu geben. Teilweise lag ich Nachts wach und dachte mir: Wie-gehts-weiter-Wie-gehts-weiter-Gehts weiter!? DAS hätte ich mit einer schnöden Unterrichtstätigkeit nicht derart gehabt. Auch mit 15-20 Unterrichtsstunden kann man nebenbei ne Diss machen. Naja, Erfahrungswerte. Ja, sicher, nun sieht der "Lebenslauf" nice aus und so, ey, kein Mensch weiß, was das fürn Aufriss war in da back, Bewerbungstingeltangel, Umzug, Neuorientierung, sich selbst Einarbeiten, 4-5 Seminare teilweise, Kollegen, die einen schneiden, weil man weiter in der Diss ist und ansonsten och nich verbissen.
Was ich mir jetzt - meine Zeit als wiMa endet vorerst; ich gehe zurück in den Schuldienst (und das ist auch gut so) - bis jetzt bewahrt habe, ist das ich mir nie iwelche Fallhöhe angeeignet habe. WiMa und so, habe ich nur gemacht, als Teil meiner Arbeit/Tätigkeit/Berufsausübung angesehen, nicht mehr, nicht weniger. Gefeiert und/oder mich gefeiert habe ich das nie. Ganz im Gegenteil eigentlich. Vieles, was ich mitbekommen habe (Korruption, Mobbing, Vetternwirtschaft, Kettenhunde-vom-Chef, Intransparenz, Mauschelei und Absprachen, Ausbeutung - wahrscheinlich wie überall), hätte ich lieber nie - zumindest eher nicht an der Uni - mitgeschnitten.
Heute - und das sind die inneren Dinge, die ich mitgenommen habe - habe ich Souveränität und Deutungshoheit entwickelt und auch Abgrenzung. Ich muss nur durchs Leben kommen. Wir machen hier alle ein Rennen, der eine kommt früher ans Ziel, der andere später - ans Ziel kommen wir alle aber allemale.
In diesem Sinne: Stürz Dich ins Abenteuer hin zum Licht! Freue Dich auf deine Tätigkeit!
Ah: vllt gut zum Einlesen in qual/quant Methoden: Bort/Döring, Forschungsmethoden; und dann einfach mal ans Regal gehen an deiner Bibo und nach nem Büchlein schauen, was die Methoden aufgreift, die in deinem Projekt gefordert werden; vieles gibts auch als Online-link schon (bspw. von Springer). Einlesen, ist alles doch kein Hexenwerk; und gut mit Büchern aufgearbeitet, mit laufenden Metern an Regalen hast Du Literatur zur eigenen Schulung; ferner gibt es auch Methoden-Workshops:
http://www.zsm.ovgu.de/Methodenworkshop.html;
https://www.sarah-weber.net/trainings/m ... workshops/ (Dr. Sarah Weber macht das wirklich fantastisch; ich war auch schon bei ihr wegen der Qualit. Inhaltsanalyse....).
Dir alles Gute!!!
spiro
100% pappnase
200% action
Wie groß ist das Wort Claudels: „La vie, c’est une grande aventure vers la lumiere“ (Das Leben ist ein großes Abenteuer zum Lichte hin)