Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
Free_Vollmilch
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Free_Vollmilch »

Nomen Nescio hat geschrieben: ↑08.06.2019, 18:38 ....und gar noch dies Nichtgelernte durch Prüfungen zu dokumentieren
Genau, da ich finde, dass 12 Jahre Schule bis zum Abi + 5 Jahre Diplomstudium + 7 Jahre Promotion auch mal reichen und dass man dann keine Lust auf noch mehr Prüfungen etc. hat ist doch verständlich. Ich will nicht mein Leben lang in irgendwelchen Vorlesungen hocken.
Jmd die Planung und Durchführung von Experimenten zu überlassen und dich selbst auf die Auswertung der Daten zu konzentrieren. Ich prophezeihe, dass dieses Gebiet in nicht allzu ferner Zukunft Spielplatz für KI-driven Apps sein wird, denn nur selten braucht es dazu eines/einer Promovierten.
Ja, warum nicht, das wäre doch was. Genauso wie der Vorschlag mit der quantitativen Marktforschung. Als ich vor zig Jahren damit anfing, Texte für Firmen zu schreiben, hieß es auch, dass das irgendwann eine Software machen würde. Die gibt es bis heute nicht, zumindest nicht in wirklich sinnvoll nutzbarer Form.

Vielleicht gibt es in 20 Jahren eine App, die für alle Anwendungszwecke biostatistische Daten auswertet - vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber bis jetzt machen das Menschen und möglicherweise gibt es Firmen, die solche Auswertungen bezogen auf Marktforschungdaten oder was auch immer machen und man kann sich da mit einklingen. Ich habe ja nicht vor, dass 40 Stunden die Woche zu machen, sondern ich lasse dann vielleicht meine Teilzeistelle in der Weiterbildungseinrichtung sein und nehme die Datenauswertung in meinen Mix aus verschiedenen Tätigkeiten mit auf, warum nicht? Meine Werbeagentur behalte ich natürlich bei.
Free_Vollmilch
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Free_Vollmilch »

Danke für die Liste, da werde ich mal schauen!

Mal eine grundsätzliche Frage - was machen promovierte Psychologen eigentlich typischerweise, wenn sie nicht an der Uni arbeiten? Die anderen, die zur gleichen Zeit wie ich an ihrer Promotion gearbeitet haben und die ich gelegentlich bei Veranstaltungen an der Uni getroffen habe, hatten alle Doktorandenstellen und diejenigen, die vor mir fertig geworden sind, arbeiteten danach meist entweder weiter an der Uni oder - wer nicht an der Uni blieb - war dann so schnell verschwunden, dass ich nicht weiß, was aus den Jung-Doktoren geworden ist. Mir ist nur bekannt, dass einer sich mit einer Coaching-Firma selbstständig gemacht hat und eine andere hatte noch approbiert und dann eine Praxis eröffnet. Aber ansonsten habe ich keine praktischen Einblicke, wer wo gelandet ist.

Gibt es hier vielleicht Psychologen, die mir mal berichten könnten, was sie nach der Promotion gemacht haben?

Ich habe zwar immer neben der Promotion gearbeitet, aber wenn ich an meine bisherigen psychologischen Jobs denke - es waren einige Bereiche dabei, da wurden Psychologen sogar recht dringend gesucht und da war man froh, jemanden zu haben, aber für die meisten dieser Jobs hätte auch ein Bachelor-Abschluss gereicht. Wo ist also der Dr. gefragt?
Papierturm
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Papierturm »

Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑09.06.2019, 15:17 [snip]
Wo ist also der Dr. gefragt?
Außerhalb der Universitätswelt / Forschung?

Nirgendswo.

Ich habe Kompetenzen aus der Promotionszeit (bin auch promovierter Psycho) gut verkaufen können, wodurch ich durchaus einen Vorteil daraus ziehen konnte. Stellen im eigentlichen Sinne primär für promovierte Psychos, abgesehen von der Universitätswelt, sind mir noch nie untergekommen. Dabei habe ich mich während der Promotionszeit verhältnismäßig gut vernetzt.

Auch finde ich die Frage schwierig. Psychologe ist nicht gleich Psychologe. Hintergrund in klinischer Psychologie eröffnet andere Möglichkeiten als ein Hintergrund in pädagogischer Psychologie. Die wieder andere als in Grundlagenfächern.

Die Auflistung am Anfang liest sich wie ein gordischer Knoten. Keine festen Termine, keine Vorträge, keine Zusatzqualifikationen (Approbation/Zweitstudium), Mathe eher schwierig, kein Uni-Betrieb möglich, am liebsten Daten auswerten... gibt so ein wenig im A&O-Bereich in einigen Unternehmen (Werbung- und Marktforschungsbereich), doch wirklich viele Stellen gibt es nicht, und die sind NICHT nur für promovierte Psychos (oder überhaupt nur für Psychos). Was anderes fällt mir auch nicht ein.
Free_Vollmilch
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Free_Vollmilch »

Papierturm hat geschrieben: ↑10.06.2019, 22:15 Ich habe Kompetenzen aus der Promotionszeit (bin auch promovierter Psycho) gut verkaufen können, wodurch ich durchaus einen Vorteil daraus ziehen konnte. Stellen im eigentlichen Sinne primär für promovierte Psychos, abgesehen von der Universitätswelt, sind mir noch nie untergekommen. Dabei habe ich mich während der Promotionszeit verhältnismäßig gut vernetzt.
Darf ich fragen, was du denn nun beruflich machst, so grob zumindest? Würde mich interessieren :o
Kannst du noch etwas ausführen, was du mit "Kompetenzen aus der Promotionszeit verkaufen" meinst? Wo war dir das nützlich?
Auch finde ich die Frage schwierig. Psychologe ist nicht gleich Psychologe. Hintergrund in klinischer Psychologie eröffnet andere Möglichkeiten als ein Hintergrund in pädagogischer Psychologie. Die wieder andere als in Grundlagenfächern.
Bei mir gabs noch das Diplom, ich war einer der letzten Jahrgänge damit und wir hatten zwei Vertiefungsrichtungen - bei mir Klinische Psychologie und Arbeits-Organisationspsychologie. Ich kann also beides und habe bisher auch beides gemacht. Zudem fragt eigentlich bei Jobs nie jemand nach den Vertiefungen im Studium. Pädagogische hatte ich damals abgewählt und trotzdem ist mein Job bei dem Bildungsträger ja streng genommen Pädagogische. Ich würde mich schon so weit aus dem Fenster lehnen, zu sagen, mit Diplom kann man nahezu alles machen, was "psychologisch" ist, egal welcher konkreter Bereich. Es ist zumindest meine bisherige Erfahrung, dass überhaupt nicht nach den Vertiefungsrichtungen geschaut wird. Ich war ja früher auch bei Personal- und Unternehmensberatungen, im Krankenhaus, Rehaklinik, jetzt Weiterbildungsträger - also ich hab auch nahezu alles machen können und nirgends den Eindruck gehabt, dass mir irgendwas an Wissen fehlt. Es waren nur manchmal die Umstände der Arbeit (zu stressig, zu viel Kontrolle, wenn ich mich gegängelt gefühlt habe), dass ich manches nicht mehr machen wollte.
keine Zusatzqualifikationen (Approbation/Zweitstudium)
Doch, ich habe parallel zur Psychologie Englisch studiert, also ich habe zwei Diplome. Und das ist zumindest für meine Werbeagentur ganz gut, weil oft Inhalte auf Englisch nachgefragt werden. Ich habe zudem eine bestimmte Zertifizierung, womit ich einzelne Patienten unter bestimmten Bedingungen behandeln und das über die Kasse abrechnen kann - keine reguläre Psychotherapie, aber so ähnlich. Ich will nicht genau benennen, wie das heißt, sonst bin ich zu leicht zu identifizieren. Pro Woche habe ich aber aktuell nur 1-2 Patienten, das macht die Kuh nicht fett.

Ich wöllte keine Approbation machen, weil die sich doch (es ist ja viel Aufwand und dauert 5 Jahre) nur lohnt, wenn man danach auch nahezu Vollzeit in eigener Praxis arbeiten will. Wer nur ab und zu mal einen Patienten betreuen möchte, für den reicht doch das, was ich habe. Den ganzen Tag ein Patient nach dem anderen im Praxisbetrieb, wie am Fließband, ist ja auch nicht so dolle. Sollte sich die Gesetzeslage mal ändern und man käme dann ganz einfach zur vollständigen Approbation, dann würde ich es machen, aber nicht mit 5 Jahre nochmal Schulbank drücken - nein wirklich nicht. Zudem braucht es für eine Praxis ja auch keine Promotion. Wer Psychotherapeut sein möchte, kann sich die Promotion sparen.
Mathe eher schwierig
Nicht generell; mit Biostatistik kam ich immer gut aus, aber das, was Informatiker an Mathematik leisten müssten gänge über meinen Horizont hinaus.
kein Uni-Betrieb möglich
Geht ja leider nicht, weil ich extern promoviert habe und dann bei Stellenausschreibungen an der Uni deswegen nicht genommen werde. Außerdem habt ihr mir ja zwischen den Zeilen gesagt, dass an der Uni immer Lehre mit dabei ist. Und mir wurde zwar immer gesagt, dass ich "ganz toll" Vorträge halten kann, aber es ist für mich wie Schauspielerei. Als würde ich eine Bühne betreten und mich dann völlig verstellen; so tun, als wäre ich da der super Fachexperte, der von seinem Thema begeistert ist...und die Verstellerei ist anstregend. Zudem habe ich von denen, die an der Uni arbeiten, auch eher Negatives gehört (Prof. drängelt wegen Studienergebnissen, ständig nur befristete Stellen, immer Überstunden oder Verpflichtungen die in die Freizeit fallen - muss ich auch nicht haben?).

Ich habe mich aktuell so eingerichtet, dass ich relativ frei bei meinen Aufgaben bin. Mir macht keiner groß Vorschriften; bei dem, was ich selbstständig mache, ohnehin nicht, aber auch nicht bei dem Bildungsträger. Und das mag ich. Mich hat das immer gestört, wenn man so gegägelt wird und alles haarklein vorgeschrieben wird. Mir ist es am liebsten, wenn man ein Ziel vorgegeben bekommt und selbst den Weg bestimmt, mit dem man dieses erreicht. Und ich bin nicht gerne in große Systeme eingespannt - also wenn man z.B. erst eine Erlaubnis braucht, wenn man mal 15 min eher gehen will oder seinen Urlaub wegen interner Abläufe 6 Monate vorher planen soll oder sich ständig mit zig anderen Leuten abstimmen muss und wehe man macht mal eine Kleinigkeit anders als gewohnt. So wie jetzt ist es schön gemütlich, keine Hektik und wenn ich mal früh irgendeinen privaten Termin habe, dann bin ich halt mal weg oder komme später.....Ich mache aber bisher nichts, was von der Komplexität her einem Dr. gerecht wird und das ist der Punkt, der mir fehlt. Die Bedingungen dürfen gerne so bleiben, was das freie Agieren betrifft, aber ich wünsche mir etwas, was mehr Anspruch hat.
flip
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von flip »

Das wird aber nicht funktionieren.
Den die Freiheit reduziert sich mit Zunahme der Komplexität, wen du weiter Einzelkämpfer bleibst. Erste Lektion eines Selbstständigen. ;)
Und glaub mal nicht, dass wissenschaftliche Karriere freie Zeiteinteilung bedeutet. Als Professor später vielleicht, aber der Weg dahin ist durchgetaktet. Freiheit heißt ja nun nicht, dass du dir morgens keinen Wecker stellen muss und dann in den Tag hineinlebst. Wenn du an solchen Dingen noch dein Leben ausrichtest, dann bist du noch nicht auf dem nächsten Level angekommen. Um es mal so auszudrücken.

Du schreibst zu 90% in den Posts was du nicht willst und was nicht geht. So läuft das nicht.
Was du überhaupt nicht schreibst, ist, was ist dein Ziel ist? Und zwar langfristig.
Natürlich hast du als externer Chancen auf eine Post-Doc stelle. Dafür müsste man sich aber reinhängen und einen Teil seiner Freizeit opfern (Literaturrecherche, Exposé, usw). Und schon sind wir wieder in der Realität.
Free_Vollmilch
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Free_Vollmilch »

Was ist denn das nächste Level, auf dem ich noch nicht angekommen bin? Ich finde es eigentlich schon am wichtigsten, dass man im Leben Freiheiten hat und das ist eine große Errungenschaft meiner beruflichen Selbständigkeit, dass ich eben nicht früh um 6 Uhr aufstehen muss und bis 17 Uhr in irgendeinem Büro hocken muss, sondern dass ich nach meinem Rhythmus arbeiten kann. Danach habe ich schon immer gestrebt und das möchte ich auch nicht mehr hergeben.

Ich fühle mich ehrlich gesagt nach deinem Post ein wenig dazu gedrängt, mich zu rechtfertigen. Ich finde es wirklich schön, dass ich so viele Freiheiten habe und trotzdem sehr gut verdiene, beides möchte ich nicht aufgeben. Ich bekomme in etwa das monatlich raus, was man als Professor hätte und das mit viel weniger Arbeit. Das ist doch auch schon mal was Tolles. Mich stört aber eben, dass es keine wirklich anspruchsvollen Tätigkeiten sind. Das heißt nicht, dass wir meine aktuellen Tätigkeiten total zuwider sind oder dass ich sie völlig furchtbar finde, es ist halt nur nicht etwas wo ich denke, dass mich das die nächsten 10 Jahre erfüllen wird. Natürlich wollte ich aber auch nichts haben, wo ich dann weniger verdienen würde, denn das macht ja auch keinen Sinn.

Es ist auch nicht richtig, dass ich mir früh keinen Wecker stelle oder dass ich komplett in den Tag hinein lebe. Aber ich bin schon immer ein Mensch gewesen, der nicht gerne wahnsinnig früh aufsteht und der seine kreative Phase eher nachmittags oder abends hat. Und durch meine Selbständigkeit kann ich eben so wie ich möchte. Wenn ich jetzt irgendwo angestellt wäre wo ich vielleicht früh um 8 Uhr anfangen müsste, dann sähe es eben anders aus und das weiß ich aus Erfahrung, da bin ich dann jeden Morgen ziemlich müde und die erste Stunde des Arbeitstages für nichts zu gebrauchen. Das ist einfach meine persönliche Eigenheit und mein Charakter, das ist meine Persönlichkeit und nicht irgendein Level, was ich noch nicht erreicht hätte. Das normale, klassische Arbeitsleben fragt ja nicht danach, wann man im Laufe des Tages seine leistungsfähige Phase hat, sondern stülpt ein einen gewissen Rhythmus über, egal ob der zu einem passt oder nicht. Und ich finde schon dass es was sehr schönes ist, wenn man aus diesem Hamsterrad aussteigen kann Und seinen eigenen Rhythmus auslebt.

Und Professor werden ist einfach unrealistisch. Postdocs Stellen sind doch sowieso alle befristet und man darf meines Wissens nach maximal eine bestimmte Zeitspanne nach der Promotion an der Uni arbeiten, ohne dass man eine Habilitation anstrebt. Und man muss denke ich auch mal erkennen, dass an dem bestimmten Punkt eine Grenze erreicht ist. In der Habilitation würde definitiv meine Fähigkeiten überfordern, das ist nicht machbar oder nur mit einem solchen Aufwand, dass mich das wahrscheinlich in den Burnout treiben würde. Und daher strebe ich das auch gar nicht erst an. Ich habe früher immer gedacht, dass die Leute, die an der Uni arbeiten, ein schönes gemütliches Leben haben und den ganzen Tag friedlich vor sich hin werkeln können. Nachdem mich mich aber mal mit einigen unterhalten habe, die das Glück hatten, an der Uni zu landen, weiß ich auch, dass das nicht ganz der Realität entspricht.

Ich kann nicht klar formulieren, was ich möchte, weil ich das selber nicht so genau weiß. Vielleicht irgendetwas, wo man einen gewissen Einfluss hat und sich auch irgendwie einen Namen machen kann, wo man viel Anerkennung erhält oder wo es zumindest einen hohen Stellenwert hat, was man macht. Werbung machen ist zwar finanziell sehr einträglich, aber damit bringe ich die Welt auch nicht großartig voran und wenn ich es nicht machen würde, würde es irgendein anderer machen. Das hat also keine wirkliche Wertigkeit. Ich hätte also gerne etwas, wo man eine Wertigkeit erzeugt oder was eine gewisse Relevanz mit sich bringt. Also beispielsweise wissenschaftlicher Berater in einer Gemeinde oder in einer Firma. Oder etwas wo man forscht.
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Wierus »

Free_Vollmilch hat geschrieben: ↑12.06.2019, 02:27Vielleicht irgendetwas, wo man einen gewissen Einfluss hat und sich auch irgendwie einen Namen machen kann, wo man viel Anerkennung erhält oder wo es zumindest einen hohen Stellenwert hat, was man macht.
Auf diese Frage - und mit Blick auf deine vielen anderen (Sonder-)Wünsche - würde ich dir ganz nach Bauchgefühl einfach mal mit dem Rat antworten: Warum es nicht im Bereich organisierte Kriminalität versuchen?
Free_Vollmilch
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von Free_Vollmilch »

Ist schon ein wenig frech der Vorschlag, findest nicht? Ich dachte, in einem Doktorandenforum erhält man sinnvolle Antworten. Ich würde gefragt, was ich mir perspektivisch vorstelle und ich habe darauf, so gut es mir ging, eine ehrliche Antwort gegeben. Sich dann über meine Antwort lustig zu machen ist eigentlich nicht so die feine Art...
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Re: Berufliche Veränderung nach Promotion in Psychologie

Beitrag von flip »

Naja, du musst die Reaktion verstehen.
Also, da ich auch selbstständig bin und gerade nix zu tun ist, fasse mal deine Errungenschaften aus den Texten oben zusammen.

"ich bin nicht teamfähig"
"ich bin unterfordert/unzufrieden"
"ich mag es nicht, mich unterzuordnen (Chef)"
"ich möchte mich verändern"
"ich will nicht mehr lernen"
"ich möchte meine Arbeitsweise/Lebenseinstellung nicht ändern"
"ich möchte mehr verdienen"
"ich möchte meine Arbeitszeit selbst bestimmen"
"ich möchte sinnvolles tun"
"ich möchte mich nicht noch mehr anstrengen"
"ich weiß nicht, was mein langfristiges Ziel ist"

"ich bin nicht bereits, eines der Dinge oben zu 'opfern'"

Realität sagt: "ERROR". :D

Ich glaube, dir ist überhaupt nichts bewusst, in was für einer glücklichen Lage du dich befindest und das dass evtl. anderen Leuten sauer aufstoßen mag, die nicht so egoistisch durchs leben gehen (Vorsicht, ganz genau über die letzten Worte nachdenken. Das nicht negativ gemeint, sondern die logische Konsequenz aus obigem!).

Mit 'next level' meine ich, dass dir klar werden muss, dass du dich nicht verbessern kannst, ohne auf etwas zu verzichten. Du übst aktuell eine Tätigkeit aus, die dir zu "stupide" ist. Also, mehr arbeiten geht schon mal nicht, das verletzt die Hälfte deiner Punkte oben. Was Fordernderes machen funktioniert aber auch nicht, weil das die andere Hälfte verletzt. Das heißt, ohne das Ändern deiner Einstellung bleibst du auf der jetzigen Position gefangen.
Wenn es dir wichtig ist, morgens auszuschlafen, dann würde es sich also anbieten, eine Weiterbildung zu verfolgen, um in diesem Bereich später selbstständig zu werden. Das geht natürlich nur, wenn man temporär Verzicht übt. Was du tatsächlich bereit bist, aufzugeben, weiß hier niemand.

Und nur mal so nebenbei, von einem Selbstständigen zum anderen: Wenn du selbstständig so viel verdienen willst, wie ein Professor, dann musst du jeden Monat ~10000€ netto Minimum an Umsatz generieren. Sonst belügst du dich selbst.
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