Promotion neben Projektarbeit
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Re: Promotion neben Projektarbeit
Jau,
mmmh, wir kennen aber nich das big picture des Lebens vom Fragestellerkollegen. Man weiß nicht, mit was er noch struggelt. Manche habn schon in jungen Jahren chronische Krankheiten oder haben n schwieriges Elternhaus ohne support oder Interesse. Oder sind noch jung im Uni-Game, haben noch nich manche Routinen, grad was Lehre und sowas angeht. Ich muss ehrlich sagen, die ersten 2 bis 2,5 Jahre an der Uni mit Diss in diversen Anstellungen und Wechseln hab ich auch meltdowns gehabt, schlaflose Nächte, was-ist-wenn-Szenarien im Kopf unterhalten...was ich da tat, war weltenweit von "Ziehs durch" weg. An manchen Tagen war ich froh, dass ich´s Leben hatte, digga. Da gab es Zeiten, naja. Lassen wir das.
Oder sie werden sick durch Arbeit plus Diss plus Umstände (WissZeitGesetz in da neck...). Man kann das angehen mit "Ziehs durch", man kann aber auch sagen "Mach dein Möglichstes!". Was macht was mit dem, der es liest? Der Zirkelschluss von einem selbst mit seinen Bedingungen und Möglichkeiten auf wen anders, das geht nicht so ohne Weiteres. Leben kann man nich vergleichen.
Umso schneller angehen....viele haben das immer zu mir gesagt. "Spiro, mussde ma hinmachen, dassde fertig wirst!". "Kein Mensch wird nie fertig. Glücklich bin ich im Werden." Und: ist ja nich so dass die UN-Hungerhilfe auf die Lösung durch meine Diss derweil wartet. Und falls es dann immernoch nicht verstanden ist: "Was geht Dich mein Leben an, Keule. F---- Dich." Es läuft alles auf Eines hinaus. Das Grundproblem ist nur, dass wir alle denken, wir sind der Nabel der Welt. Was juckt der Weltenlauf unsere Ambitionen!? Insofern sehe ich Hetze, Druck und "schnell fertig werden" von ferner Distanz inzwischen. Kommt alles auf Eins raus. Was sind wir in 100 Jahren. Schnee von gestern. Beruhigende Gewissheit.
Ich mache mein Möglichstes. Nich fix, nich slow. Ich tue mein Tun (Essen, Schlafen, Arbeiten, Lachen, baden, Haare kämmen, Kaffee trinken, Staub saugen,......ein Buch ist das Gleiche wie ein Ziegelstein) und in diesem gehe ich auf. Was es dazu an Zeit und Kraft braucht, braucht es.
spiro
mmmh, wir kennen aber nich das big picture des Lebens vom Fragestellerkollegen. Man weiß nicht, mit was er noch struggelt. Manche habn schon in jungen Jahren chronische Krankheiten oder haben n schwieriges Elternhaus ohne support oder Interesse. Oder sind noch jung im Uni-Game, haben noch nich manche Routinen, grad was Lehre und sowas angeht. Ich muss ehrlich sagen, die ersten 2 bis 2,5 Jahre an der Uni mit Diss in diversen Anstellungen und Wechseln hab ich auch meltdowns gehabt, schlaflose Nächte, was-ist-wenn-Szenarien im Kopf unterhalten...was ich da tat, war weltenweit von "Ziehs durch" weg. An manchen Tagen war ich froh, dass ich´s Leben hatte, digga. Da gab es Zeiten, naja. Lassen wir das.
Oder sie werden sick durch Arbeit plus Diss plus Umstände (WissZeitGesetz in da neck...). Man kann das angehen mit "Ziehs durch", man kann aber auch sagen "Mach dein Möglichstes!". Was macht was mit dem, der es liest? Der Zirkelschluss von einem selbst mit seinen Bedingungen und Möglichkeiten auf wen anders, das geht nicht so ohne Weiteres. Leben kann man nich vergleichen.
Umso schneller angehen....viele haben das immer zu mir gesagt. "Spiro, mussde ma hinmachen, dassde fertig wirst!". "Kein Mensch wird nie fertig. Glücklich bin ich im Werden." Und: ist ja nich so dass die UN-Hungerhilfe auf die Lösung durch meine Diss derweil wartet. Und falls es dann immernoch nicht verstanden ist: "Was geht Dich mein Leben an, Keule. F---- Dich." Es läuft alles auf Eines hinaus. Das Grundproblem ist nur, dass wir alle denken, wir sind der Nabel der Welt. Was juckt der Weltenlauf unsere Ambitionen!? Insofern sehe ich Hetze, Druck und "schnell fertig werden" von ferner Distanz inzwischen. Kommt alles auf Eins raus. Was sind wir in 100 Jahren. Schnee von gestern. Beruhigende Gewissheit.
Ich mache mein Möglichstes. Nich fix, nich slow. Ich tue mein Tun (Essen, Schlafen, Arbeiten, Lachen, baden, Haare kämmen, Kaffee trinken, Staub saugen,......ein Buch ist das Gleiche wie ein Ziegelstein) und in diesem gehe ich auf. Was es dazu an Zeit und Kraft braucht, braucht es.
spiro
Wie groß ist das Wort Claudels: „La vie, c’est une grande aventure vers la lumiere“ (Das Leben ist ein großes Abenteuer zum Lichte hin)
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Re: Promotion neben Projektarbeit
Auf keinsten.
Wie groß ist das Wort Claudels: „La vie, c’est une grande aventure vers la lumiere“ (Das Leben ist ein großes Abenteuer zum Lichte hin)
Re: Promotion neben Projektarbeit
Ich meinte,OP ist in ungekündigter Stellung und überlegt/plant, in eine andere Stelle zu driften. Was hat dies mit Zeitmanagement für die Diss zu tun?
dass er viel Zeit für die Bewerbungen aufwenden muss, aber gleichzeitig betont, für die Diss nicht genug Zeit zu haben.
Aber evtl. habe ich ihn auch falsch verstanden.
Und es geht nicht um "Anekdoten", sondern darum, dass eine andere Sichtweise evtl. weiter helfen kann - manchmal kann es auch schneller gehen "müssen". Auch, wenn es nicht ideal ist.
Re: Promotion neben Projektarbeit
Ja, der weiß das. Allerdings kann er nicht viel machen, da er aufgrund eines Entfristungsantrages auf das Wohlwollen des Profs. angewiesen ist.Nomen Nescio hat geschrieben: ↑10.02.2019, 19:03 Hast du gegenüber dem PL dargelegt, dass dein DV das Projekt als nicht promotionswürdig ansieht,
Re: Promotion neben Projektarbeit
Das ist doch ein unsachliches Argument. Zumal sind Bewerbungen keine permanente Zusatzaufgabe, zum anderen arbeitet kein Mensch ununterbrochen an seiner Diss.
Das ist leicht gesagt. Wenn schneller nicht geht, geht es nicht schneller.
Ich arbeite viel im Gelände und Labor. Wenn da Witterung, Technik oder Software nicht mit macht, hat man nur bedingt Handlungsspielraum.
Aber deinen Tipp nehme ich an und schaue, wo ich meine Arbeit zeitlich optimieren kann.
Und das findest du gut? Möglich, dass du sehr begabt bist. Bei den meisten Leuten leidet bei einem solchen Pensum und in solcher Zeit aber die Qualität der Arbeit (sei es nun die Diss oder der Nebenjob).kal-el hat geschrieben: ↑11.02.2019, 00:31 Ich hatte während der Promotionszeit eine halbe Stelle + 3 (!) Nebenjobs in der Erwachsenenbildung mit 4 (!) verschiedenen Fächern und Strukturen.
Weiß noch, wie die Schüler einer meiner Klassen hohl gedreht haben, als es Richtung Abschlussprüfung ging und ich mir pro Woche noch extra Stunden bei ihnen habe zuteilen lassen.... und das war genau die Zeit meiner Abgabe bzw. Dispu 10 Wochen später.....
insgesamt habe ich 1,5 jahre erhoben, 8 Monate geschrieben, 3 Monate ausgewertet und dann Schluss und abgegeben.
Eine Diss braucht doch auch Zeit der Reflexion und des Nachdenkens. Dinge werden verworfen und neue Ideen gesammelt. Derlei Freiraum scheint mir nicht gegeben, wenn alles immer schnell schnell gehen muss (damit möchte ich keineswegs behaupten, dass dies bei der Fall wäre).
Was mir in deiner Aufzählung zudem fehlt, ist die Einarbeitung ins Thema und das Sichten von Literatur. Derlei kann einiges an Zeit beanspruchen, insbesondere wenn man kein festes Promotionsthema hat und sich dieses erst selbst suchen muss.
Ich wüste nicht, dass ich geschrieben hätte, die Paper müssten nur noch beendet werden.
Danke für die Motivation. Auch wenn ich sagen muss, dass es mir an Motivation nicht fehlt.
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Re: Promotion neben Projektarbeit
Ehrliche Meinung: Das wäre für viele andere nichts anderes als ein Raubbau an der eigenen Substanz; in meinen Augen ein völlig indiskutabler Einwand also.
Zuletzt geändert von Wierus am 11.02.2019, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Promotion neben Projektarbeit
Hm... würdest du auch sagen, man dürfe sich nicht über Zeitmangel beschweren, wenn man die Zeit findet abends mal ins Kino zu gehen? Oder die Zeit, am Abend eine Runde joggen zu gehen?
Arbeitet ihr echt alle in jeder freien Minute an eurer Diss?
Ich gehe abends oder am Wochenende nie aus und versuche stattdessen etwas zu schaffen. Aber dennoch kann ich nicht 24/7 nur wissenschaftlich arbeiten.
Aber vielleicht liegt ja auch hier der Knackpunkt?
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Re: Promotion neben Projektarbeit
Ich hab diesen Satz aus meinem Beitrag gerade eben - aber zu spät - gelöscht, da ich mir noch einmal dein Anfangsposting durchgelesen habe.achsas hat geschrieben: ↑11.02.2019, 20:15Hm... würdest du auch sagen, man dürfe sich nicht über Zeitmangel beschweren, wenn man die Zeit findet abends mal ins Kino zu gehen? Oder die Zeit, am Abend eine Runde joggen zu gehen?
Arbeitet ihr echt alle in jeder freien Minute an eurer Diss?
Ich gehe abends oder am Wochenende nie aus und versuche stattdessen etwas zu schaffen. Aber dennoch kann ich nicht 24/7 nur wissenschaftlich arbeiten.
Aber vielleicht liegt ja auch hier der Knackpunkt?
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Re: Promotion neben Projektarbeit
Hallo,
einen Gedanken hätte ich noch, den ich in den bisherigen Beiträgen nicht finden konnte. Es kann aber auch sein, dass er irgendwo in @spirographs solipsistischem Gelaber steckt.
Für mich sieht es so aus, als würde das Zeitproblem maßgeblich darin bestehen, dass sich zwei noch fehlende Papers in manchen Fächern - zu denen wohl auch deines gehört - nicht mal einfach so runterschreiben lassen. Das legt nahe, dass eine promotionswürdige Leistung allein aus drei Papers bestehen kann. Aber ist das wirklich so?
Wäre es nicht auch möglich, eine Monografie zu verfassen? Mir ist schon klar, dass "Monografie" nach dem dicken, geisteswissenschaftlichen 500-Seiten-Werk klingt. Aber mir sind auch Promotionsordnungen naturwissenschaftlicher Fächer bekannt, die eben keine bestimmte Anzahl an veröffentlichten oder zur Veröffentlichung angenommenen Papers zwingend vorschreiben, sondern auch monografische Dissertationen erlauben. Manchmal gibt das dann einen Abschlag auf das Prädikat, so dass ein s.c.l. nicht möglich ist. Aber dir scheint es ja vor allem darum zu gehen, die Uni überhaupt mit einem Dr.-Grad zu verlassen.
Vielleicht hilft dir das ja weiter.
Gruß
Cyb
einen Gedanken hätte ich noch, den ich in den bisherigen Beiträgen nicht finden konnte. Es kann aber auch sein, dass er irgendwo in @spirographs solipsistischem Gelaber steckt.
Für mich sieht es so aus, als würde das Zeitproblem maßgeblich darin bestehen, dass sich zwei noch fehlende Papers in manchen Fächern - zu denen wohl auch deines gehört - nicht mal einfach so runterschreiben lassen. Das legt nahe, dass eine promotionswürdige Leistung allein aus drei Papers bestehen kann. Aber ist das wirklich so?
Wäre es nicht auch möglich, eine Monografie zu verfassen? Mir ist schon klar, dass "Monografie" nach dem dicken, geisteswissenschaftlichen 500-Seiten-Werk klingt. Aber mir sind auch Promotionsordnungen naturwissenschaftlicher Fächer bekannt, die eben keine bestimmte Anzahl an veröffentlichten oder zur Veröffentlichung angenommenen Papers zwingend vorschreiben, sondern auch monografische Dissertationen erlauben. Manchmal gibt das dann einen Abschlag auf das Prädikat, so dass ein s.c.l. nicht möglich ist. Aber dir scheint es ja vor allem darum zu gehen, die Uni überhaupt mit einem Dr.-Grad zu verlassen.
Vielleicht hilft dir das ja weiter.
Gruß
Cyb
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