Rat gesucht

Grounded
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Re: Rat gesucht

Beitrag von Grounded »

Hey Spiro,

danke für die ausführliche Beantwortung meiner Frage! Wir haben tatsächlich einiges gemeinsam: von dem fiesen Chef (bei mir war's eine Chefin), der empowerenden Haltung den Studis bzw. Klient*innen gegenüber, den Erfahrungen mit schwerer Krankheit bis hin zu den Bewältigungsstrategien. Allerdings habe ich einen anderen Grund, nicht so zu handeln, wie es von mir behauptet wird (bei dir war es "faul", bei mir war es anfangs "grenzüberschreitend" und später "karrieristisch"): Ich werde den Herrschaften nicht indirekt Recht mit ihren Zuschreibungen geben, indem ich genauso handele, wie sie es mir zuschreiben :blume:

Hey Nomen Nescio,

stimmt, niemand muss nach oben buckeln und nacht unten treten. Ich kann auch verstehen, dass jemand geht, wenn "Radfahren" (und damit ein Verrat an den eigenen Werten) der einzige Weg ist, anerkannt zu werden.

Zurück zum ursprünglichen Thema:

Hey User0,

ich könnte mir vorstellen, dass du soziale Unterstützung auf deinem anscheinend recht steinigen Weg gebrauchen kannst. Vielleicht kannst du eine wie auch immer geartete Verbindung zu den Wissenschaftlern knüpfen, die deine Sichtweise teilen, dir Rückhalt geben und dir so helfen, deine Motivation trotz des Gegenwinds aufrechtzuerhalten. Denn ganz alleine wird dieser eh schon steinige Weg zur Promotion noch härter.

Liebe Grüße
Grounded
user0
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Re: Rat gesucht

Beitrag von user0 »

Ich möchte mich noch einmal bei allen für den Input bedanken. Außerdem interessiert es vielleicht einigen, wie ich die Situation gelöst habe.

Nachdem mir praktisch die Türen zur meinem Fachgebiet in Deutschland verschlossen wurden, habe ich versucht alle sozialen Stränge zu ziehen um weiter zu kommen. So habe ich einige ausländische Wissenschaftler (ja, es waren Männer...) kennengelernt, die ähnliche Ansichten haben. Über Umwege und einige Anstrengungen habe ich dann während einer Lehrtätigkeit in Deutschland als Seiteneinsteiger eine Promotionsstelle in meinem Gebiet in den USA gefunden.

Aufgrund der politischen Lage in den USA und meinem Unwillen mein soziales Netz in Deutschland zu verlassen war ich mir zuerst nicht sicher ob ich es annehmen sollte. Ich habe jedoch einen Prof in einem angrenzenden Gebiet kennengelernt, der so freundlich war mir seine Forschungsgruppe und ihre Art zu Forschen vorzustellen. Ich habe ihn gesagt, dass ich das sehr beachtlich finde, aber dies nicht so ganz meine Richtung sei. Der hat mir geraten, das Angebot aus den USA anzunehmen mit den Hinweisen, dass es 1) umso schwerer ist sein soziales Netz aufzugeben je älter man ist und 2) ausländische Forschungserfahrung oft Voraussetzung für das Einnehmen eines Lehrstuhls hierzulande ist.

Anfang dieses Monats habe ich mich dann in den Flieger gesetzt. Noch kann ich es nicht ganz beurteilen, ob das eine gute Entscheidung war. Aber mein erster Eindruck ist, dass ich hier mit in ihren Fachgebiet sehr kompetenten Leuten zusammen arbeite, meine Ansichten hier respektiert werden (natürlich mit gesunder Skepsis) und man mich nicht als Konkurrenz wahrnimmt.

Soziale Unterstützung erhalte ich durch meine Familie und versuche hier auch neue Freunde zu finden.
Dell
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Re: Rat gesucht

Beitrag von Dell »

Glückwunsch, dass es nun geklappt hat und auch zur Entscheidung in die USA zu gehen.
Es ist ein tolles Forschungsland und dem Rat, dass Auslandserfahrung wichtig ist, kann ich nur zustimmen. Es ist eine Voraussetzung um an viele Fördertöpfe dranzukommen.
Nächstes Ziel: Ph.D. und dann MSCA Fellowship zur Rückkehr :wink:
Viel Erfolg!
mantor
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Re: Rat gesucht

Beitrag von mantor »

Ich schließe mich an: Herzlichen Glückwunsch, ich freue mich sehr, dass sich eine Lösung ergeben hat. Und das klingt doch alles nach einer sehr guten Lösung. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du Deine beruflichen und privaten "Netzwerke" erfolgreich knüpfst!

PS: Und großen Dank, dass Du Dich noch einmal gemeldet hast. Ich finde es immer toll zu hören, was aus den Leuten bzw. aus den Geschichten geworden ist.
Grounded
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Re: Rat gesucht

Beitrag von Grounded »

Klasse! Es freut mich sehr das zu lesen- danke für deine Rückmeldung zum aktuellen Stand.
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