Grüße,
"Gründe für...", "Gründe dagegen...", hier in Bezug auf die Anfertigung einer Dissertation, ja, diese können sich stetig übrigens ändern (über die Zeit; den Umständen geschuldet), sich sogar bisweilen (vermeintlich) entgegen stehen, können sich in ihrem Gehalt und Umfang unterscheiden, es gibt häufig viele Gründe, die einen bewegen, bewegt haben, bewegen werden. Was trieb mich einst zur Überlegung so eine Arbeit anzufertigen? Mir wurde es angeboten (sonst wäre ich initial nie darauf gekommen! Arbeiterkind wie ich bin...); Schreiben fetzt, sich einsenken in eine tolle Thematik fetzt; es gibt diese tollen Themen, die mich ankern konnten; die beruflichen Möglichkeiten verbreitern sich (Pragmatik! Kaltschnäuzig!); Alternative zum Lehramt (Pragmatik again!); ggf. seine eigenen geistigen Anlagen züchten, trainieren eben "daran", dass die nicht verkümmern, im Lehrdienst; all sowas. Manche Gründe davon sind iwo nobel, manche eher kalkülhaft. Manche, diese noblen, haben am Anfang überwogen, später, wenn alles rum ist, wird das noble Narrativ auch wieder sämtliche Pragmatiken (ziehs durch! soweit gekommen, nu mach! setz Dich hin! denke an die berufliche Breite dann, nur noch n paar Monate!) überschreiben, verdrängen, die manchmal mittig doch laut und lauter worden...heija, ich bin ehrlich.
Manchmal ist es auch sprunghaft, mit den Gründen. Letztens war mein Schub wieder eher pragmatisch, nüchtern, voller Berechnung, dann sah ich im TV einen Beitrag über mein Diss-Thema und schwuppes: "Cool, und Du ´darfst´ Dich damit auseinandersetzen, als Anwalt des Themas und bist nun schon so weit!", blink* - noble Gründe und Motivation wieder on fleek. Is klar.
Was will ich damit sagen? Vllt anzuregen, dass es viele Gründe, Begründungen, Motive und Motivationen in ihrer Wechselseitigkeit, in ihrer kurzen oder weiten zeitlichen und räumlichen Dauer und Reichweite gibt, die oszillieren, sich abwechseln, überschrieben werden und später, wenn alles nice rum ist, ganz anders narratiert werden. Vllt zu verstehen, dass jene sich letztlich unserer Beurteilung entziehen, das wir nicht fähig sind, aufgrund von Wissbarkeit und Unschärferelationen, Greifbarkeiten, Gründe
anderer für oder gegen die Anfertigung einer Diss urteilen zu
können. Es geht schlichtweg nicht. Wie soll ich mein inneres komplexes Hin-und-Her für jemanden anders tatsächlich sprachlich treffend veräußern können, das, was die Grundlage eines Urteils Dritter bilden soll? Ich lasse mein komplexes Oszillieren einfach
so sein; is ok, klappt dennoch oder deswegen, keine Ahnung. Ohne diesen Punkt stets darlegen zu müssen, ohne das ich erwarte, das ein Urteil Dritter meinen Komplex abbilden, geschweigen denn pointiert urteilen kann. Ah, Kinners, einfach PC aufklappen, weiter geht´s. Und wenn es hundert Jahre dauert. Und wenn ich bis an das Ende dieser Welt gehen muss. Es wird.
Vielleicht ist es ok, wenn man - ohne "gute" Gründe überlegt, ne Diss zu machen. Vllt kommen die noch, genauso wie die Ideen für die Diss. Je konkreter ggf die Diss-Idee im Geiste wird, desto konkreter formieren sich auch die Gründe. Irgendwie folgerichtig, jetzt, wo ich´s schreibe. Ob die "gut" nun oder "nicht so gut" sind, heija. Ist eben in den Augen von Drittern. Also nicht weiter wild.
Euch einen wunderbaren Dienstag!!! Echt ma!
spiro
Wie groß ist das Wort Claudels: „La vie, c’est une grande aventure vers la lumiere“ (Das Leben ist ein großes Abenteuer zum Lichte hin)