FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

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mm42
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mm42 »

xiotres hat geschrieben: ich dann auch noch von der Erwartung "mindestens 4 Präsenztage" und "Urlaub ganz normal" (also wie im Angestelltenverhältnis: 30 Tage) habe ich dankend abgewinkt.
Es wird erwartet, dass der neue Prof mindestens vier Tage pro Woche an der Hochschule anwesend ist? Im normalen Angestelltenverhältnis (volle Stelle) hat man i.d.R. fünf Präsenz-Tage.
Green Goddess

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Green Goddess »

xiotres hat geschrieben:Als ich dann auch noch von der Erwartung "mindestens 4 Präsenztage" und "Urlaub ganz normal" (also wie im Angestelltenverhältnis: 30 Tage) habe ich dankend abgewinkt.
Welches Klischee willst du damit bedienen? Die DIMiDo-Professur mit 5 bis 5 1/2 Monaten Jahresurlaub, der diskrimminierenderweise zeitlich nicht frei wählbar ist, sondern in der vorlesungsfreien Zeit AKA Semesterferien zu nehmen ist? Soviel ich weiss, gibt es an einigen US-Unis Professuren ohne Verpflichtungen in Forschung und/oder Lehre, reiner Image-Boost für die Uni. Vlt wäre dies passend? Nobelpreis resp Fields-Medaille, Ex-Präsidentschaft oder Vergleichbares ist wohl leider Voraussetzung.
mm42
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mm42 »

mm42 hat geschrieben:Bei einer anderen Berufungskommission hat man mir gesagt, dass die Übernahmewahrscheinlichkeit in etwa wie bei der "normalen" Probezeit in der Industrie wäre, also dass es nur in Ausnahmefällen vorkommen würde, dass jemand nicht "übernommen" wird.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Übernahmewahrscheinlichkeit bei einer Professur (an einer staatlichen Hochschule) sogar etwas höher ist als bei einem "normalen" Industrie-Job, weil bei einer Nichtübernahme die Hochschule die Stelle neu ausschreiben muss, und das viel aufwändiger als in der Industrie ist. Außerdem ist auch das Bewerbungs-Verfahren aufwändiger als in der Industrie, z.B. Probevortrag und Einholung von externen Gutachten. Das sollte eigentlich die Wahrscheinlichkeit, einen ungeeigneten Kandidaten einzustellen, im Vergleich zu Bewerbungsverfahren in der Industrie (wo man teilweise nur ein oder zwei Gespräche mit einigen wenigen Leuten hat) weiter reduzieren.
xiotres
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von xiotres »

Hallo zusammen,

wenn ich mich recht entsinne, geht es in diesem Thread um Erfahrungsaustausch. Ich schiledere meine Erfahrungen (und welche Schlüsse ich für mich ganz persönlich daraus gezogen habe), und was ich bekomme...
mm42 hat geschrieben:
xiotres hat geschrieben: ich dann auch noch von der Erwartung "mindestens 4 Präsenztage" und "Urlaub ganz normal" (also wie im Angestelltenverhältnis: 30 Tage) habe ich dankend abgewinkt.
Es wird erwartet, dass der neue Prof mindestens vier Tage pro Woche an der Hochschule anwesend ist? Im normalen Angestelltenverhältnis (volle Stelle) hat man i.d.R. fünf Präsenz-Tage.
Green Goddess hat geschrieben:Welches Klischee willst du damit bedienen? Die DIMiDo-Professur mit 5 bis 5 1/2 Monaten Jahresurlaub, der diskrimminierenderweise zeitlich nicht frei wählbar ist, sondern in der vorlesungsfreien Zeit AKA Semesterferien zu nehmen ist? Soviel ich weiss, gibt es an einigen US-Unis Professuren ohne Verpflichtungen in Forschung und/oder Lehre, reiner Image-Boost für die Uni. Vlt wäre dies passend? Nobelpreis resp Fields-Medaille, Ex-Präsidentschaft oder Vergleichbares ist wohl leider Voraussetzung.
...sind diese Bemerkungen an der Grenze zur Häme von einigen Mit-Foristen. Bisher hatte ich doktorandenforum.de für einen Raum gehalten, in dem man sich gegenseitig Tipps gibt und womöglich auch darüber hinaus hilft. Sich dann dafür öffentlich belehren lassen zu müssen, überschreitet da klar eine Grenze.

Wer fühlt sich denn da auf den Schlips getreten, weil er im normalen Angestelltenverhältnis 5 Präsenztage hat? Vielleicht habe ich das ja auch? Oder ich habe es besser getroffen? :|
Und ich sehe auch nicht, welches Klischee ich bedienen wollen würde? Ich habe jahrelang selbst an einem Uni-Lehrstuhl gearbeitet, ich weiß, dass (und wieviel) Profs und übrigens auch WiMis in der vorlesungsfreien Zeit arbeiten. Und sehe es einfach für mich als notwendig an, für gewisse Tätigkeiten Freiheiten in der äußeren Gestaltung meiner Arbeitsbedingungen zu haben. Dafür muss man sich normalerweise nicht beschimpfen lassen, in diesem Forum scheint das ja aber zunehmend der normale Ton zu sein.

Frage mich wirklich, was das soll - und was es in diesem Thread zu suchen hat.

Grüße an alle, die noch in der Lage sind, ohne zu urteilen Informationen aufzunehmen und die für sich persönlich passenden Schlüsse draus zu ziehen :shock:

Xiotres
"Denken ist schwerer, als man denkt." (duplo)
Latrino

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Latrino »

mm42 hat geschrieben:
xiotres hat geschrieben: ich dann auch noch von der Erwartung "mindestens 4 Präsenztage" und "Urlaub ganz normal" (also wie im Angestelltenverhältnis: 30 Tage) habe ich dankend abgewinkt.
Es wird erwartet, dass der neue Prof mindestens vier Tage pro Woche an der Hochschule anwesend ist? Im normalen Angestelltenverhältnis (volle Stelle) hat man i.d.R. fünf Präsenz-Tage.
Ich schätze das folgendermaßen ein in bezug auf die Dimension "Freiheit in der Zeitgestaltung" (< bedeutet "ist weniger frei als" und ~= bedeutet "ist ungefähr ähnlich frei wie":

Industriejob < FH-Professur (privat) ~= TVL-Angestelltenverhältnis an der Uni < FH-Professor (staatlich) < Uni-Professor

Für diejenigen, die die unterschiede zwischen staatlicher und privater FH nicht kennen, hier nochmal (ich hatte es vor einiger Zeit in einen anderen Thread geschrieben):
Latrino hat geschrieben: Vor demselben Problem stehe ich auch, und aus meiner Sicht hat es mehrere Dimensionen:

Die ersten Dimensionen will ich nur erwähnen, weil sie (für Dich) nicht allzu wichtig erscheinen: Brutto-Netto-Verhältnis (netto W2 privat = 0,75 * netto W2 staatlich), Weisungsgebundenheit (privat = Du hast einen Chef, staatlich = Du bist der Chef), Pension (Rente W2 privat = 0,6 * W2-Pension), Arbeitsplatzsicherheit (W2 privat = kündbar, W2 staatlich = lebenslange Job-Garantie). Letzteres wird ab in ca. 10 Jahren wichtig werden, wenn der Studentenberg auf Grund der Demografie abebbt. Die ganzen privaten FHs werden sich dann verschlanken.
Green Goddess hat geschrieben:Welches Klischee willst du damit bedienen? ...
Xiotres hat geschrieben:Wer fühlt sich denn da auf den Schlips getreten, weil er im normalen Angestelltenverhältnis 5 Präsenztage hat? ...
In der Tat bitte keine Klopperei. Ich wünsche mir hier sachgerechte (!) Erfahrungsberichte bzw. diesbezüglichen Gedankenaustausch. Es hat leider schon reichlich Mühe gekostet, immer wieder darauf hinzuweisen, dass sich hier bitte nur Leute an der Diskussion beteiligen mögen, die schon einmal privatwirtschaftlich gearbeitet haben (das war der Hintergrund zu meinem Eröffnungsthread). Ich denke, jeder, der das über mehrere Jahre getan hat, wird wissen, was für ein Zugewinn an Freiheit es bedeutet, über eine im Wesentlichen freie Zeiteinteilung zu verfügen.
Green Goddess

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Green Goddess »

Latrino hat geschrieben:...
Industriejob < FH-Professur (privat) ~= TVL-Angestelltenverhältnis an der Uni < FH-Professor (staatlich) < Uni-Professor...
Wie die Reihenfolge letztendlich ist, hängt aus meiner Sicht auf den Plätzen (von links) 1-4 zum allergrößten Teil vom jew. Chef bzw der Unternehmenskultur ab.
Latrino hat geschrieben:...
Green Goddess hat geschrieben:Welches Klischee willst du damit bedienen? ...
Xiotres hat geschrieben:Wer fühlt sich denn da auf den Schlips getreten, weil er im normalen Angestelltenverhältnis 5 Präsenztage hat? ...
In der Tat bitte keine Klopperei. Ich wünsche mir hier sachgerechte (!) Erfahrungsberichte bzw. diesbezüglichen Gedankenaustausch. Es hat leider schon reichlich Mühe gekostet, immer wieder darauf hinzuweisen, dass sich hier bitte nur Leute an der Diskussion beteiligen mögen, die schon einmal privatwirtschaftlich gearbeitet haben (das war der Hintergrund zu meinem Eröffnungsthread). Ich denke, jeder, der das über mehrere Jahre getan hat, wird wissen, was für ein Zugewinn an Freiheit es bedeutet, über eine im Wesentlichen freie Zeiteinteilung zu verfügen.
Ich sah das angeführte Zitat von Xiotres nicht auf mein posting bezogen, insofern scheint mir deine Zitierung unglücklich. Ich kenne sowohl die Privatwirtschaftliche Angestelltenseite, als auch ein wenig den Unibetrieb, dazu die Freiberuflichkeit im Umfeld meiner Angestelltentätigkeit. Ende des letzten Quartals habe ich einen sehr gut dotierten Job gekündigt bzw den auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Gründe lagen im wesentlichen in der Nichtwürdigung (finanzieller Art) von Leistung begründet.
Ich weiss von Profs, die zu hause arbeiten, weil sie dort die Bücher haben, die UB oder Abt.-Bib mangels Budget nicht mehr erwerben können. Wenn aber jmd sich echauffiert über die Beschränkung auf tariflich vereinbarte Urlaubstage und im gleichen Satz wg dazu mehr als 3 geforderten Präsenztagen einen Job als indiskutabel ablehnt, sollte dieser jmd an seinen Ausdrucksfähigkeiten arbeiten, wenn er erreichen möchte, dass seine Darlegung auf die optimale Vorbereitung von (Forschung und) Lehre abzielend verstanden wird.
flip
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von flip »

Industriejob < FH-Professur (privat) ~= TVL-Angestelltenverhältnis an der Uni < FH-Professor (staatlich) < Uni-Professor <= Akademischer (Ober-)Rat :wink:

Allerdings erschließt sich mir nicht so ganz der Sinn der Kette. In der Regel zielt ma ja auf eine bestimmte Position ohne Alternative.
mm42
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mm42 »

mm42 hat geschrieben:Es wird erwartet, dass der neue Prof mindestens vier Tage pro Woche an der Hochschule anwesend ist?
Von einer Fakultät an einer FH hat man mir erzählt, dass dort die Profs auch "nur" vier Präsenztage pro Woche an der Hochschule haben; wenn ein Prof aber einen Tag die Woche nicht an der Hochschule ist, dann wird erwartet, dass er den mit einem Industrie-Nebenjob zwecks Gewinnung von Praxis-Erfahrung verbringt.
mm42
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von mm42 »

Und wenn wir gerade beim Thema "Nicht-Präsenz von FH-Profs trotz voller Bezahlung" sind: Zumindest an einer mir bekannten FH-Fakultät (eine andere als der in meinem letzten Post erwähnten) gibt es auch "Sabbaticals"; der FH-Prof ist also für mehrere Monate nicht an der Hochschule, z.B. für einen Forschungsaufenthalt an einer anderen (ausländischen) Hochschule.
Latrino

Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch

Beitrag von Latrino »

Um den Thread mal wieder hochzuholen:

Hat sich bei jemandem von euch, geschätzte Bewerber, FH-Professoren und solche, die es begründeterweise werden wollen, mal wieder was getan?

Beste Grüße!
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