An subjektiver und persönlicher Meinung, die zudem noch in ihrer Art der Formulierung den Anspruch der Allgemeingültigkeit erhebt, auch nicht.Latrino hat geschrieben: An Kuschelfeedback kann niemand wachsen.
Ich sehe das genauso wie Traudel und habe deinen Beitrag auch als übergriffig und verletzend wahrgenommen. Du äußerst eine Vermutung dazu, wie ein dir nicht persönlich bekannter Mensch im US-amerikanischen Uni-System klar kommen könnte (Experte? Evidenz? Eminenz?) und nimmst dabei die (ungerechtfertigte) Gleichsetzung "introvertiert = leistungsunwillig" vor. Dünnes Brett. Es kann durchaus sein, dass der OT an seinem jetzigen Arbeitsplatz nicht zurecht kommt, weil dort eher eine Vertrieblerpersönlichkeit gefragt ist - und die ist noch mal etwas Anderes als "extrovertiert".Das sagt aber nichts über seine wissenschaftliche Leistungsfähigkeit aus.
Lieber OT,
das Dilemma kann hier niemand für dich auflösen. Der Vertrag in den USA ist befristet, aber wenn dich die Inhalte reizen, lohnt es sich dann nicht, nach Mitteln und Wegen zu suchen, die Sache ausprobieren zu können? Vllt. gibt es die Möglichkeit mit deinem jetzigen Arbeitgeber eine unbezahlte Freistellung zu vereinbaren? Vllt. kannst Du das zweite Jahr des Forschungsaufenthaltes nutzen, um selbst Mittel einzuwerben, so dass Du gar nicht mehr auf die abhängige Beschäftigung als Post-Doc an einem Lehrstuhl angewiesen bist? Setzt halt alles eine gewisse Risikobereitschaft voraus und ohne dich zu kennen, kann kaum jemand sagen, womit Du besser fahren würdest: Mit dem sicheren Job, den Du augenscheinlich nicht besonders magst oder mit der ungewissen Uni-Laufbahn, bei der Du in vielen Dingen auf dich selbst und dein Engagement zurückgeworfen bist.
Heutzutage kann man keine Laufbahn bis zur Verrentung planen, man kann immer nur den nächsten Schritt in Angriff nehmen und gucken, ob man damit in die Richtung geht, in die man gehen möchte. Hier wurden Ansatzpunkte genannt, mit denen Du deine weitere berufliche Entwicklung aktiv mitgestalten kannst, z.B. indem Du Lehrerfahrung sammelst. Vllt. klappt es mit der FH-Professur, vllt. auch nicht. Du wirst nicht umhin kommen, an Dir zu arbeiten, wenn Du dir mit deiner introvertierten Art selbst im Weg stehst - die Arbeitswelt, egal ob in der Wissenschaft oder der Privatwirtschaft, wird sich nicht an dich anpassen (Übrigens: für so etwas wie "Nicht melden in Teammeetings" gibt es keine Abmahnungen, außer jemand will dich rausmobben - und dann kannst Du sie getrost ignorieren, weil Abmahnungen gar nicht so gravierend sind, wie man oft vermuten könnte.).
Alles Gute!