Hallo ihr Lieben!
Ich hoffe mal, ich bin hier richtig, obwohl ich noch Diplomand bin. Und zwar wollte ich mal fragen, ob ihr wisst oder einschätzen könnt, wie es ist, als Chemiker in der Physik zu Promovieren. Ich mache derzeit meine Diplomarbeit in der Physik (Bereich Magnetismus/Nanotechnologie) und würde danach evtl auch weitermachen. Nur ist das alles etwas verstrickt. Prinzipiell kann das gehen, das weiß ich, und die Physiker aus der Gruppe meinen auch, dass man eigentlich immer übernommen wird. Aber das sind halt eben auch Physiker.
Fakt ist, dass ich eigentlich nicht wirklich qualifiziert bin für die Arbeit dort. In der Chemie habe ich physikalische Chemie gemacht (Spektroskopie) und nun eben Magnetismus. Ich habe nicht wirklich eine Ahnung, was ich da jeden Tag tue und schlängele mich mehr oder weniger so durch.
Das Problem ist nun auch, dass ich die Diplomandenstelle mitunter wohl nur bekommen habe, weil einer unserer Chefs aus der Chemie mit dem Chef der Magnetismus Arbeitsgruppe gut befreundet ist. Der hat da auch ein gutes Wort für mich eingelegt. Jetzt ist das Problem, dass der gute Mann aus der Chemie plötzlich gar nicht mehr gut auf mich zu sprechen ist, auch wenn ich nicht wirklich weiß, warum. Das wird er wohl auch seinem Kumpel weitererzählen... Ein anderer unserer Chefs, mit dem ich mich recht gut verstehe, meinte auch, ich sollte das mit der Promotion dort lieber gleich vergessen, die würden mich da bestimmt nicht nehmen.
Habt ihr da Erfahrungen/Meinungen zu? Kann sowas gehen?
Vielen Dank schon mal
Chemiker - > Promotion in Physik?
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Re: Chemiker - > Promotion in Physik?
Hallo Fraudimethylether,
vorab: Ich promoviere in theoretischer Festkörperphysik und habe keine Erfahrung mit Chemikern, die in der Physik promovieren. Meine Vermutung wäre, dass das in experimentellen Arbeitsgruppen üblicher ist.
Wenn ich von Vornhinein das Gefühl hätte, dass meine Betreuer / wissenschaftlichen "Vorgesetzten" keine gute Meinung von mir haben, würde ich davon Abstand nehmen, weiter in der Arbeitsgruppe zu arbeiten. Da besteht die Gefahr, dass es echt unangenehm wird.
Im Moment sitzt du etwas zwischen den Stühlen, weil du interdisziplinär in einer eigentlich von Physikern dominierten Gruppe arbeitest. Deine Interdisziplinarität kann aber gerade auch ein Vorteil sein. Insbesondere die Nanotechnologie ist doch von Anfang an ein Gebiet, das aus dem Querschnitt von Physik, Chemie, Materialwissenschaften und Ingenieurswissenschaften entstanden ist. Da gibt es doch sicher auch Arbeitsgruppen, in denen du nicht die einzige Chemikerin wärst, du dein chemisches Wissen einbringen kannst und auch deine physikalischen Methodenkenntnisse aus der Diplomarbeit gefragt sind. Vielleicht lohnt es sich, einmal über den Tellerrand des eigenen Hochschulstandorts hinaus zu schauen!
Viele Grüße,
rerx
vorab: Ich promoviere in theoretischer Festkörperphysik und habe keine Erfahrung mit Chemikern, die in der Physik promovieren. Meine Vermutung wäre, dass das in experimentellen Arbeitsgruppen üblicher ist.
Als allererstes solltest du dich fragen, ob du darauf für weitere ca. 4 - 5 Jahre Lust hast. Wenn du in dem Gebiet weiterarbeiten möchtest, wirst du dir wohl noch einige Grundlagen aneignen müssen. Wenn du aus dem Studium ein Grundverständnis für Quantenmechanik und Thermodynamik hast, ist das bestimmt machbar, wird aber auch hart.Fraudimethylether hat geschrieben:Ich habe nicht wirklich eine Ahnung, was ich da jeden Tag tue und schlängele mich mehr oder weniger so durch.
Die menschliche Situation ist aus der Ferne ohne weitere Details schwer einzuschätzen. Kannst du da vielleicht noch herausfinden, welche Laus ihm da über die Leber gelaufen sein könnte? Vielleicht geht es auch gar nicht um dich, sondern eine ganz andere Angelegenheit ist schief gelaufen.Fraudimethylether hat geschrieben:Das Problem ist nun auch, dass ich die Diplomandenstelle mitunter wohl nur bekommen habe, weil einer unserer Chefs aus der Chemie mit dem Chef der Magnetismus Arbeitsgruppe gut befreundet ist. Der hat da auch ein gutes Wort für mich eingelegt. Jetzt ist das Problem, dass der gute Mann aus der Chemie plötzlich gar nicht mehr gut auf mich zu sprechen ist, auch wenn ich nicht wirklich weiß, warum. Das wird er wohl auch seinem Kumpel weitererzählen... Ein anderer unserer Chefs, mit dem ich mich recht gut verstehe, meinte auch, ich sollte das mit der Promotion dort lieber gleich vergessen, die würden mich da bestimmt nicht nehmen.
Wenn ich von Vornhinein das Gefühl hätte, dass meine Betreuer / wissenschaftlichen "Vorgesetzten" keine gute Meinung von mir haben, würde ich davon Abstand nehmen, weiter in der Arbeitsgruppe zu arbeiten. Da besteht die Gefahr, dass es echt unangenehm wird.
Im Moment sitzt du etwas zwischen den Stühlen, weil du interdisziplinär in einer eigentlich von Physikern dominierten Gruppe arbeitest. Deine Interdisziplinarität kann aber gerade auch ein Vorteil sein. Insbesondere die Nanotechnologie ist doch von Anfang an ein Gebiet, das aus dem Querschnitt von Physik, Chemie, Materialwissenschaften und Ingenieurswissenschaften entstanden ist. Da gibt es doch sicher auch Arbeitsgruppen, in denen du nicht die einzige Chemikerin wärst, du dein chemisches Wissen einbringen kannst und auch deine physikalischen Methodenkenntnisse aus der Diplomarbeit gefragt sind. Vielleicht lohnt es sich, einmal über den Tellerrand des eigenen Hochschulstandorts hinaus zu schauen!
Viele Grüße,
rerx
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Re: Chemiker - > Promotion in Physik?
Es soll sogar Germanisten geben, die dann in der theoretischen Physik weitergemacht haben
Alles eine Frage der Einarbeitung, des Grundinteresses, und des Talents.
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