Ehrlich gesagt, ich halte das das für Unsinn. Vielleicht wird das an irgendwelchen Lehrstühlen in D so verkauft, aber im Rest der Welt befähigt die Promotion zur unabhängigen Forschung und auch Lehre. Für eine FH-Professur hat noch keiner eine Habil gebraucht.flip hat geschrieben: Böse ausgedrück: Du hast promoviert, angefangen zu arbeiten und denkst, die Diss befähigt dich zur Professur. Aber: was unterscheidet dich von jedem anderen X-beliebigen Doktor in der Privatwirtschaft? Ich sehe praktisch nichts.
Zwei Bekannte von mir sind vor ein (bzw zwei Jahren) auf genau die Stelle berufen worden, die du dir vorstellst (Statistik, FH-Professur).
Daher meine Prognose: Keine Chance auch nur ansatzweise eingeladen zu werden. Du hast praktisch nach der Uni nichts mehr für die Lehre/Forschung getan. Es geht nicht darum, dass du was bewegendes publizierst, oder jetzt auf einmal irgendwelche Seminarscheine oder Didaktikzertifikate auf den letzten Drücker erwirbst, sondern dass man langfristig sieht, dass du etwas getan hast und dich engagiert hast.
Dazu gehört, dass du als erstes wieder Tuchfühlung mit der akademischen Welt aufnimmst. Und zwar zu Professoren direkt. Nicht irgendwelche Blabla-Kurse zur "persönlichen Weiterentwicklung". Die helfen dir kaum, einen Lehrauftrag zu bekommen.
Davon abgesehen, sind weitere (akademischen) Forschungsbemühungen wohl eher nebensächlich, wenn man bedenkt das an einer FH die Lehre im Vordergrund steht (und ansonsten auch bei dem Lehrdeputat kaum möglich ist.
FH-Professoren sind eben nicht Koryphäen ihres Faches, sondern engagierte promovierte Wissenschaftler mit Berufserfahrung. Man kann das beim Bewerbungsprozess nicht über einen Kamm scheren, die Prioritäten werden von dem jeweiligen Komitee gesetzt. Fakt ist aber das Bewerber aus der Industrie, gerade aus den größeren Firmen gute Chancen haben. Gerade deswegen weil es später viel mehr auf eine Plazierung der Studenten am Arbeitsmarkt ankommt und da gute Verbindungen der Schlüssel sind.
Ansonsten gebe ich dir Recht, es schadet sicherlich nicht Lehrerfahrungen zu machen, evtl ist das auch der ausschlaggebende Grund für denE rfolg bei der Bewerbung, aber das hängt eben vom Mitbewerberpool ab und ist nicht so kanonisch-verbindlich wie man aus all deinen Posts in diesem Thread leider rauslesen muss. Der Bewerber kann noch so toll sein, wenn Vitamin B (eziehung) ins Spiel kommt, spielt das alles keine so grosse Rolle mehr...