Etliche Hürden bis zum Start des Promotionsstudiums

mha1213

Re: Etliche Hürden bis zum Start des Promotionsstudiums

Beitrag von mha1213 »

Mit einem bereits festgelegten Forschungsvorhaben bei einem konkreten Lehrstuhl an eigenen Wohnort unter zu kommen, ist höchst unwahrscheinlich.
Es gibt aber durchaus auch Lehrstuhlinhaber, die glücklich sind, dass der potentielle Promovend bereits sein Thema gefunden hat, denn sie sind dadurch davon befreit, selbst nach einer Themenstellung zu suchen.
itsme

Re: Etliche Hürden bis zum Start des Promotionsstudiums

Beitrag von itsme »

mha1213 hat geschrieben:
Mit einem bereits festgelegten Forschungsvorhaben bei einem konkreten Lehrstuhl an eigenen Wohnort unter zu kommen, ist höchst unwahrscheinlich.
Es gibt aber durchaus auch Lehrstuhlinhaber, die glücklich sind, dass der potentielle Promovend bereits sein Thema gefunden hat, denn sie sind dadurch davon befreit, selbst nach einer Themenstellung zu suchen.
Yupp. Aber woher willst du wissen, dass das bei genau dem Betreuer, den du ansprechen willst, der Fall sein wird?

Es gibt sicher Lehrstuhlinhaber, die von den Doktoranden vorgeschlagene Themen annehmen, auch auf die Gefahr hin, dass die eigenen Forschungsschwerpunkte etwas "zerfasern". Allerdings handelt es sich eher um ein Spektrum, als um zwei gegensätzliche Pole zwischen "Doktorand benennt Thema" und "Doktorvater benennt Thema". Ich tippe auf eine Normalverteilung, insofern, dass die beiden Extreme (eine der beiden Parteien legt einseitig das Thema fest) selten sind und die meisten Betreuungsverhältnisse irgendwo dazwischen liegen. Gute Forschung ist kooperativ, weswegen schon das Finden der Fragestellung eine Abstimmung zwischen den beiden beteiligten Parteien ist. Promotionsvorhaben werden sehr häufig mit "Passt nicht zu meinen Forschungsinteressen, bedeutet deswegen nur Mehrarbeit" abgelehnt. Wenn es dir also darum geht, genau an diesem Lehrstuhl angenommen zu werden, fährst du sicher nicht schlecht, wenn du vorher überprüfst, wie du dich einfügst bzw. einfügen kannst. Bedeutet ja nicht, dass du deinen Thema aufgibst, sondern nur, dass du berücksichtigst, dass auch anderen Menschen ihre eigenen Themen am Herzen liegen.
Cybarb
Beiträge: 220
Registriert: 12.06.2011, 16:57
Status: fertig
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal

Re: Etliche Hürden bis zum Start des Promotionsstudiums

Beitrag von Cybarb »

Die Situation stellt sich für mich wie folgt dar:

Ja, es könnte sein, dass du, mha1213, mit all deinen Annahmen richtig liegst bzw. liegen wirst, das heißt: Du wirst einen Betreuer finden, der dein Thema freudig übernimmt, sich regelmäßig mit dir austauscht und seine Mitarbeiter von dir einspannen lässt; du erhältst die zwei benötigten Empfehlungsschreiben; du wirst auf die Bibliotheken in Köln zurückgreifen und mit dem Semesterticket durch NRW fahren können.

Es könnte aber auch anders kommen: Vielleicht findest du deinen Betreuer, der mit deinem Thema einverstanden ist, dann aber erfährt, dass du seine Mitarbeiter einspannst. Wenn dieser Betreuer mein Chef wäre - was er nicht ist -, dann würdest du im für dich besten Falle zusammengefaltet werden. Eher könntest du dir aber einen neuen Betreuer suchen. Oder aber dein Betreuer wird abermals krank (was weiß ich, weswegen er im Krankenhaus ist) und muss die Uni für längere Zeit verlassen - ein Austausch ist dann kaum möglich, und die Mitarbeiter haben in der Abwesenheit des Chefs ohnehin mehr als genug zu tun, so dass es fraglich ist, dass sie sich auch noch um einen externen Doktoranden kümmern können.

Soll heißen: Es haben dir nun schon mehrere Leute hier gute Gründe dafür genannt, weswegen es unvernünftig erscheint, sich dermaßen auf einen einzigen Ort (Köln) zu fixieren. Wenn du diese Gründe ignorieren oder sie mit meines Erachtens sehr unwichtigen Aspekten (Semesterticket, Gratiszugang zu Bibliotheken) aufwiegen möchtest, bitte. Nur bedenke: Da das hier ein Doktorandenforum ist, sind diejenigen, die dir diese Gründe nennen, schon mindestens einen Schritt weiter als du. Das heißt, sie wissen normalerweise, wovon sie reden. Sie wollen dir auch dein Vorhaben nicht ausreden, sondern dir Vorschläge unterbreiten, die aus ihrer Sicht sinnvoll erscheinen.

Da du momentan ja ohnehin im Wartemodus bist, weil der potentielle Betreuer im Krankenhaus ist: Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, sich einfach mal auf den Websites entsprechender Fakultäten an anderen Unis umzuschauen (falls du es noch nicht getan hast). Das muss ja keine umfängliche Recherche sein, sondern eine Exploration der Möglichkeiten, falls es nicht so klappt, wie du es dir vorstellst.
mha1213

Re: Etliche Hürden bis zum Start des Promotionsstudiums

Beitrag von mha1213 »

Ich habe schon einen potentiellen Zweitgutachter gefunden, der voll und ganz hinter dem Thema steht, und der - nach eigener Aussage - bereit ist, gemeinsam mit mir nach Alternativen Ausschau zu halten, wenn das mit dem Thema - wider Erwarten - in Köln nicht klappt. Mehr kann ich im Augenblick nicht verlangen...
Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag