Eigene, private Website als PostDoc?

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
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abc82
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Eigene, private Website als PostDoc?

Beitrag von abc82 »

Was haltet ihr von einer eigenen, privaten Internetseite? Ich sehe das immer mehr, auch von Personen, die eine eigene Seite auf der Uni-Seite haben, wo die gleichen Infos (Vita, Publikationen, Vorträge, Lehre) drauf sind.

Nötig? Unnötig? Vorteile? Nachteile?

Manchmal denke ich, dass das unprofessionell wirkt und nicht so gern gesehen wird. Aber stimmt das?

Danke für eure Meinungen... :KT:
Zwonk
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Re: Eigene, private Website als PostDoc?

Beitrag von Zwonk »

@abc82: Aus meiner Sicht ist die Frage nicht, ob man eine eigene Website haben sollte, sondern ob man Inhalte dafür hat. Eine Website mit dem Inhalt: "Hi, mein Name ist abc82; CV: Ich wurde geboren, dann wurde ich PostDoc" ist irgendwie sinnlos. Aus meiner Sicht sollte eine eigene Website drei Kriterien erfüllen:

1. Sie muss ein inhaltliches Profil haben (also besser nicht die Veröffentlichungsliste mit den Lieblingskochrezepten und Wahlwerbung für die eigene Lieblingspartei vermischen)

2. Sie muss regelmäßig aktualisiert werden (wenn der letzte Eintrag von 2006 stammt wirkt die Seite tot)

3. Sie darf nicht so aussehen, als wäre sie mit einem dieser kostenlosen Homepage-Generatoren von 1995 gemacht worden

Wenn das alles zutrifft (bzw. nicht zutrifft) würde ich eine eigene Seite klar positiv werten.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
Green Goddess

Re: Eigene, private Website als PostDoc?

Beitrag von Green Goddess »

Ich bin nahe beim Dr. Zwonk in der Frage, was die Frage nicht ist. hmmm, es ist schon spät, aber trotzdem, ... Deine Wortwahl "eigene Seite in der Uni-Homepage-Kollektion" scheint mir irreführend. Das ist ein Web-Auftritt der Uni, in dem sie u.a. ihre Mitarbeiter vorstellt. Dies hat mMn wenig mit einer "eigenen Seite" zu tun. Aufbau und Format folgen einem irgendwie gearteten Corporate Identity Ziel. Wenn ich dich recht verstehe, fragst du nach dem Sinn einer Kopie solcher Seiten auf privat angemietetem Webspace. (?) Denn wiederum: Als "private Seite" würde ich auch diese Kopie nicht verstehen.
Zu wenige der HP-Bastler stellen sich im Vorfeld die Fragen: "Was will ich erreichen?", "Wen will ich erreichen?", "Was will ich diesen Besuchern mitteilen?", dazu das über allem schwebende "WARUM?".
Also:
Private Seiten: Muss jeder für sich entscheiden, ob die Welt neue/alte Kochrezepte, Urlaubsfotos, Verschwörungstheorien braucht. Platz genug ist im Web.
Beruflich orientierte Seiten: Ja, macht Sinn.
abc82 hat geschrieben:...Nötig? Unnötig? Vorteile? Nachteile?
...
Wenn sich dies auf die o.a. Kopie der Mitarbeiterseite bezieht, lauten die Antworten Nein, Ja, Keine, Man zeigt sich der Welt als Depp.
Bezieht sich die Fragenflut nicht auf eine Kopie, dann sei so freundlich und spezifiziere eine Situation, zu der die Fragen gehören sollen.

Mir drängt sich just im Moment der Verdacht auf, dass ich mehr Energie aufwende, deine Frage(n) verstehen zu wollen, als du aufgebracht hast, sie mir verständlich machen zu wollen. Falls ich zu höflich wirke, bitte ich das mit der späten Stunde zu entschuldigen, andere Gründe auf Anfrage.

In diesem Sinne
G_G
Twinkies

Re: Eigene, private Website als PostDoc?

Beitrag von Twinkies »

Hallo abc82,

ob eine eigene akademische Homepage unnötig oder sinnvoll ist, hängt m.E. u.a. von folgenden Faktoren ab:

1. Wie ausführlich ist bereits die MitarbeiterInnen-Seite auf der Uni-/Institutsseite gestaltet? Wenn dort alle Infos wie ausführlicher CV, Publikationsliste, usw. aufgeführt sind, sehe ich den Zweck einer eigenen Homepage, die 1:1 das Gleiche auflistet, nicht so ganz. Ich bin allerdings immer mal wieder über sehr spärliche MitarbeiterInnen-Seiten auf der Uni-Page gestolpert, wo ich mir mehr Infos gewünscht hätte. Wenn die Uni bzw. das Institut das so spärlich handhabt, dann kann eine weiterführende Seite mit mehr Infos durchaus sinnvoll und gern gesehen sein.

2. In Zeiten der Arbeitslosigkeit, Übergangszeiten, in denen man momentan nicht an einer Uni eingestellt oder angebunden ist, und dort keine Internetpräsenz hat, kann eine eigene Seite gut und sinnvoll sein, und Sichtbarkeit für die eigene wissenschaftliche Arbeit herstellen.

3. Wenn man sich (an einer Uni) neu bewerben will: Potentielle ArbeitgeberInnen - auch an der Uni - googlen ihre BewerberInnen schon mal, und eine aktuelle, ordentliche(!) Homepage mit allen relevanten Infos und einem professionellen Foto schadet vermutlich nicht. (insb. falls Punkt 2 zutrifft und man keine Internetpräsenz an einer ehem. Uni hat).
Sebastian
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Re: Eigene, private Website als PostDoc?

Beitrag von Sebastian »

Ein Nebenaspekt ist evtl. noch der Umstand, ob aktuell eine schöne Domain für die eigene Präsenz frei ist. Zwar sind Domains bei weitem nicht so knapp, wie es einem die Anbieter suggeriert werden (bei Bedarf werden einfach mal ein paar neue zugelassen), aber falls gerade wirklich die Toplevel-Domain z.B. des eigenen (Nach-)Namens noch frei ist und man schon ernsthaft darüber nachdenkt, irgendwann eine Homepage zu haben, dann würde ich sie mir erst einmal für kleines Geld sichern.
Das gilt allerdings aus meiner Sicht nicht uneingeschränkt für zweitrangige Domains, wie z.B. Städte- oder Bundesländerdomains und selbst bei .name, .info, .net oder .org würde ich schon ein Fragezeichen machen.

Sebastian
abc82
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Re: Eigene, private Website als PostDoc?

Beitrag von abc82 »

Danke für die Antworten bisher :blume:

Ich möchte keine Kochrezepte teilen, sondern auf die Website die wichtigsten Info zu meiner Person als Wissenschaftlerin sammeln/ aufbereiten. Zwar habe ich eine recht gut gefüllte "Vorstellseite" auf der Uni-Website, allerdings umfasst sie nicht alles. Das stört mich, da ich gerne mehr Infos von mir preisgeben möchte.

Ich kann Websites selbst erstellen, sodass es nicht peinlich würde.

Wenn ich durch Zufall auf die "privaten" Websites einiger anderer Wissenschaftler stoße, die ihren CV, Lehre, Publikationen, Vorträge enthalten, empfinde ich sie oft als peinlich und unprofessionell (da das Design stümperhaft wirkt, die Website nicht aktuell ist oder sie keine Infos gibt, die wirklich mehr hergeben als die Vorstellseite der Uni, etc. etc.). Da ich bisher aber auch noch keine gelungene und tolle Website gefunden habe, habe ich mich gefragt, ob dies vielleicht einfach unüblich ist und eher negativ auffällt als positiv (Selbstdarstellung, Gerne-Groß,...). Schwierige Entscheidung...
Penguin
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Re: Eigene, private Website als PostDoc?

Beitrag von Penguin »

Hi,

ich halte viel von einer eigenen profesionellen Website. Umgesetzt habe ich das mit einem Blog bei wordpress. Es gibt darin meinen Lebenslauf, meine Publikationen, links zu Researchgate, den Seiten meiner Kooperationspartner und anderen relevanten Seiten, sowie den Blog. In den Blogbeitraegen beschreibe ich aktuellen Ereignisse, z.B. eine Konferenzteilnahme, wenn eine Publikation veroeffentlicht wird und aehnliches.

Fuer mich hat es den Vorteil, dass ich zwischen zwei Vetraegen bzw beim Wechsel von Universitaeten nicht ohne Praesenz dastehe.
Ich bin sogar so weit gegangen und habe den link in meine Signatur uebernommen.
abc82
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Re: Eigene, private Website als PostDoc?

Beitrag von abc82 »

Penguin hat geschrieben: ich halte viel von einer eigenen profesionellen Website.
Danke für deine kurze Erläuterung. Das ermutigt mich, mich auch darum zu kümmern und dieses Projekt in Angriff zu nehmen...
Twinkies

Re: Eigene, private Website als PostDoc?

Beitrag von Twinkies »

Ich glaube, du machst dir zu viele Sorgen :wink:
Wenn du gerne deine eigene Homepage hättest - und beim Lesen habe ich den Eindruck gewonnen, dass das der Fall ist - dann nimm es in Angriff! Wenn du sowieso selbst Websites erstellen kannst, umso besser. Falls du dann dennoch Zweifel haben solltest, kannst du ja Freund_innen und vertraute Kolleg_innen bitten, einen Blick auf die Seite zu werfen, und dir ehrliches Feedback zu geben.
abc82
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Re: Eigene, private Website als PostDoc?

Beitrag von abc82 »

Twinkies hat geschrieben:Ich glaube, du machst dir zu viele Sorgen :wink:
Wenn du gerne deine eigene Homepage hättest - und beim Lesen habe ich den Eindruck gewonnen, dass das der Fall ist - dann nimm es in Angriff! Wenn du sowieso selbst Websites erstellen kannst, umso besser. Falls du dann dennoch Zweifel haben solltest, kannst du ja Freund_innen und vertraute Kolleg_innen bitten, einen Blick auf die Seite zu werfen, und dir ehrliches Feedback zu geben.
Danke, genau so werde ich es machen.
:D
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