Mal wieder: Angemessenes Führen des Dr.-Grades
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Mal wieder: Angemessenes Führen des Dr.-Grades
Hallo zusammen!
Mir ist klar, dass es schon zig Diskussionen zum angemessenen Führen des Dr.-Grades gibt, aber die Situation, in der ich mich befinde, ist nochmal ein klein wenig anders. Sicher wird es auch hier keinen Konsens geben, aber mich interessiert ein Stimmungsbild, vielleicht weil sich dadurch Einsichten gewinnen lassen, auf die ich allein nicht gekommen wäre.
Situation: Ich bin hauptverantwortlich für das Erstellen einer Präsentation für eine Einführungsveranstaltung für Studierende. Auf der Titelfolie sollen die Namen der vier Beteiligten stehen, die einen Teil der Präsentation halten werden. Darunter ist genau eine Person ohne jeglichen akademischen Grad, die übrigen drei (inkl. mir selbst) verfügen über einen Dr.-Grad.
Die Frage ist nun natürlich: Sollen wir "Albert Anders, Berta Brieftaube, Charlotte Carstens, Dieter Dörrpflaume" oder "Albert Anders, Dr. Berta Brieftaube, Dr. Charlotte Carstens, Dr. Dieter Dörrpflaume" schreiben?
Meine Haltung ist: Wir machen uns zu viele Gedanken darüber, wie wir den Dr.-Grad angemessen führen, und speziell in diesem Fall ist die Furcht, Albert Anders auf die Füße zu treten, unbegründet. Wir befinden uns in einem eindeutig akademischen Kontext, und gerade dort hat der Dr.-Grad eine Informationsfunktion für die Studierenden: Wen habe ich dort vor mir? Welches Qualifikationsniveau hat diese Person erreicht? Ich sehe es auch nicht so, dass ein Dr.-Grad darauf hinweist, dass jemand eine "wertvollere" Tätigkeit verrichtet als jemand anderes. Wenn Albert Anders nicht wäre, würde nämlich das große Chaos ausbrechen, während die anderen drei Personen einander zumindest temporär ersetzen könnten. Und nicht zuletzt: Sollte jemand ohne akademischen Grad tatsächlich Minderwertigkeitsgefühle entwickeln, weil er neben lauter Doktoren genannt wird, soll er eben studieren.
(Gegen-)Meinungen?
Grüße
Cyb
Mir ist klar, dass es schon zig Diskussionen zum angemessenen Führen des Dr.-Grades gibt, aber die Situation, in der ich mich befinde, ist nochmal ein klein wenig anders. Sicher wird es auch hier keinen Konsens geben, aber mich interessiert ein Stimmungsbild, vielleicht weil sich dadurch Einsichten gewinnen lassen, auf die ich allein nicht gekommen wäre.
Situation: Ich bin hauptverantwortlich für das Erstellen einer Präsentation für eine Einführungsveranstaltung für Studierende. Auf der Titelfolie sollen die Namen der vier Beteiligten stehen, die einen Teil der Präsentation halten werden. Darunter ist genau eine Person ohne jeglichen akademischen Grad, die übrigen drei (inkl. mir selbst) verfügen über einen Dr.-Grad.
Die Frage ist nun natürlich: Sollen wir "Albert Anders, Berta Brieftaube, Charlotte Carstens, Dieter Dörrpflaume" oder "Albert Anders, Dr. Berta Brieftaube, Dr. Charlotte Carstens, Dr. Dieter Dörrpflaume" schreiben?
Meine Haltung ist: Wir machen uns zu viele Gedanken darüber, wie wir den Dr.-Grad angemessen führen, und speziell in diesem Fall ist die Furcht, Albert Anders auf die Füße zu treten, unbegründet. Wir befinden uns in einem eindeutig akademischen Kontext, und gerade dort hat der Dr.-Grad eine Informationsfunktion für die Studierenden: Wen habe ich dort vor mir? Welches Qualifikationsniveau hat diese Person erreicht? Ich sehe es auch nicht so, dass ein Dr.-Grad darauf hinweist, dass jemand eine "wertvollere" Tätigkeit verrichtet als jemand anderes. Wenn Albert Anders nicht wäre, würde nämlich das große Chaos ausbrechen, während die anderen drei Personen einander zumindest temporär ersetzen könnten. Und nicht zuletzt: Sollte jemand ohne akademischen Grad tatsächlich Minderwertigkeitsgefühle entwickeln, weil er neben lauter Doktoren genannt wird, soll er eben studieren.
(Gegen-)Meinungen?
Grüße
Cyb
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Re: Mal wieder: Angemessenes Führen des Dr.-Grades
Ja.Meine Haltung ist: Wir machen uns zu viele Gedanken darüber
Ich verstehe das Problem nicht. Wenn jemandem jeglicher Grad fehlt, dann ist er Student im Bachelor?! Wie sollte so jemand Minderwertigkeitskomplexe gegenüber drei Leuten entwickeln, die im Leben ca. 5+ Jahre weiter sind.
Oder handelt es sich um einen Diplomer im 20 Semester?
Schreibt eure "Dr" davor und gut ist.
Zuletzt geändert von flip am 08.10.2015, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mal wieder: Angemessenes Führen des Dr.-Grades
@flip: Relevante Nachfrage.
Nein, es handelt sich bei Albert Anders um einen Verwaltungsangestellten ohne akademische Ausbildung. Er wird aber ein paar einleitende organisatorische Worte sagen und hat deshalb einen Anteil an der Präsentation.
Ganz nüchtern würde ich sagen: Er hat eben einen Berufsweg eingeschlagen, dessen Qualifikationsphase nicht mit einem Grad abschließt. So what?
(Nebeninformation: Die Diskussion, ob man die Grade nennen sollte oder nicht, spielt sich übrigens nicht mit Albert Anders als Akteur ab. Es diskutieren hier ich - mit Dr.-Grad - und noch eine weitere Person, ebenfalls mit Dr.-Grad, die anderer Meinung ist als ich. )
Nein, es handelt sich bei Albert Anders um einen Verwaltungsangestellten ohne akademische Ausbildung. Er wird aber ein paar einleitende organisatorische Worte sagen und hat deshalb einen Anteil an der Präsentation.
Ganz nüchtern würde ich sagen: Er hat eben einen Berufsweg eingeschlagen, dessen Qualifikationsphase nicht mit einem Grad abschließt. So what?
(Nebeninformation: Die Diskussion, ob man die Grade nennen sollte oder nicht, spielt sich übrigens nicht mit Albert Anders als Akteur ab. Es diskutieren hier ich - mit Dr.-Grad - und noch eine weitere Person, ebenfalls mit Dr.-Grad, die anderer Meinung ist als ich. )
Re: Mal wieder: Angemessenes Führen des Dr.-Grades
Also ich finde es ziemlich peinlich, seine akad. Grade auf Präsentationsfolien zu schreiben. Habe ich bei internationalen Tagungen (Bereich Gesellschaftswissenschaften) noch nie gesehen und auch nicht im Kontext von akademischer Lehre.
Re: Mal wieder: Angemessenes Führen des Dr.-Grades
Ich verstehe das richtig, dass es eine Einführungsveranstaltung für eine Studenten eines Faches sind, die die nächsten Jahre vermutlich immer wieder auf die Leute treffen werden, sie aber zu diesem Zeitpunkt nicht kennen? Schreib die Dr.-Titel und dazu die Funktion/Aufgabenbereich der Personen. Dann wissen die Studenten wie sie mit den Leuten umgehen müssen.
@xa: in diesem Fall geht es aber nicht um eine Tagung wo theoretisch die Leute sich sowieso kennen.
@xa: in diesem Fall geht es aber nicht um eine Tagung wo theoretisch die Leute sich sowieso kennen.
01. Oct 2016;30. Aug 2017;g;Rohfassung fertig!
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Re: Mal wieder: Angemessenes Führen des Dr.-Grades
Ich plädiere auch für die Nennung der Doktorgrade. Nicht, um irgendjemand gegenüber jmd anderen zu erhöhen, sondern einfach um den Studenten eine Orientierung zu geben, wen sie da vor sich haben bzw. wie sie die Person einordnen müssen (nicht bezogen auf den Rang sondern auf die von der jeweiligen Person getroffenen Aussagen. Ob ein Verwaltungsangestellter oder ein Dr. rer. pol. bzw. Dr. phil. über das politische System der BRD spricht, sollte - zumindest für Erstsemester - doch einen Unterschied machen). In Vorlesungsverzeichnissen stehen doch auch nicht nur die reinen Namen, sondern Paula Plattfuss, M.A./ Franz Frosch, Dr. / Karla Kolumna, Prof. Dr. usw. Mir hat das während meiner Studienzeit schon irgendwo eine Orientierung gegeben, ohne dass das Einfluss auf meine Kurswahl gehabt hätte und oft waren Kurse von M.A.s besser (weil ambitionierter) als von Doktoren oder Profs. Aber es hat mir geholfen, einzuschätzen, an welchem Standpunkt seiner (wissenschaftlichen) Karriere jmd steht.
Bei Tagungen oder Konferenzen finde ich das auch total unangebracht (ist genauso peinlich wie wenn jmd bei bestimmten akadem. Plattformen seinen Doktorgrad aufführt, wo eh die Mehrheit einen hat), aber ich meine auch, dass das was ganz anderes ist. Da kennt man sich entweder oder man geht sowieso grundsätzlich davon aus, dass jmd. mindestens als Doktorand dort auftaucht. Bevor ich auf eine Konferenz gehe, google ich auch mir unbekannte Namen aus dem Konferenzprogramm, sofern Thema o. Panel für mich interessant. Und ich denke, das machen die meisten so.
Bei Tagungen oder Konferenzen finde ich das auch total unangebracht (ist genauso peinlich wie wenn jmd bei bestimmten akadem. Plattformen seinen Doktorgrad aufführt, wo eh die Mehrheit einen hat), aber ich meine auch, dass das was ganz anderes ist. Da kennt man sich entweder oder man geht sowieso grundsätzlich davon aus, dass jmd. mindestens als Doktorand dort auftaucht. Bevor ich auf eine Konferenz gehe, google ich auch mir unbekannte Namen aus dem Konferenzprogramm, sofern Thema o. Panel für mich interessant. Und ich denke, das machen die meisten so.
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Re: Mal wieder: Angemessenes Führen des Dr.-Grades
Ehm, ja. Dann musst du nur noch der anderen Person beibringen. Stimme dir aber zu.Cybarb hat geschrieben:@flip: Relevante Nachfrage.
Nein, es handelt sich bei Albert Anders um einen Verwaltungsangestellten ohne akademische Ausbildung. Er wird aber ein paar einleitende organisatorische Worte sagen und hat deshalb einen Anteil an der Präsentation.
Ganz nüchtern würde ich sagen: Er hat eben einen Berufsweg eingeschlagen, dessen Qualifikationsphase nicht mit einem Grad abschließt. So what?
@xa:
Bei Tagungen macht man das auch nicht. Aber es geht hier ja um eine Einführungsveranstaltung für Studenten. Da sehen sie direkt wer vom Fach ist, und wer nicht. Und das trifft ja hier nun tatsächlich zu. Ich würde allerdings nicht die Funktionsbereiche dazu schreiben, wie Hella vorschlägt. Das würde nämlich den armen Albert wirklich diskreditieren.
Re: Mal wieder: Angemessenes Führen des Dr.-Grades
Als Doctoressa in spe finde ich im explizit herausgestellten akademischen Bereich schon eher das Sortieren nach Alphabet diskussionswürdig. Spätestens wenn Prof. Dr. Xaver Zyklon in die Folienbeschriftung zu integrieren wäre, bekommt die Sortierung nach Alphabet Seltenheitswert.
In diesem Sinne
G:G
@xa Es geht um die Titelfolie!
In diesem Sinne
G:G
@xa Es geht um die Titelfolie!
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Re: Mal wieder: Angemessenes Führen des Dr.-Grades
Achja, das kam mir auch noch in den Sinn.
Alphabetisch ist ok, aber dann bitte innerhalb des Grades. Albert wird als letzter genannt. Allein schon deshalb, weil er augenscheinlich auch nur die Orga übernimmt.
Und falls jetzt Gegenwehr von der anderen Person kommt, sagst du einfach, dass über diese Frage bereits zehn Akademiker online über mehrere Stunden diskutiert haben.
Alphabetisch ist ok, aber dann bitte innerhalb des Grades. Albert wird als letzter genannt. Allein schon deshalb, weil er augenscheinlich auch nur die Orga übernimmt.
Und falls jetzt Gegenwehr von der anderen Person kommt, sagst du einfach, dass über diese Frage bereits zehn Akademiker online über mehrere Stunden diskutiert haben.
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