Stipendium, Stelle oder externe Finanzierung?

Anfangen mit der Diss: Abgeschlossene Diskussionen (Doktorvatersuche, Expose...)

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Schtudinki

Beitrag von Schtudinki »

@ oclock

Ich würde Dir da widersprechen. Ich habe meine Publikationen bisher alle selbst organisiert, Konferenzbesuche und -vorträge ebenso, Rezensionen bekommt man mehr oder weniger nachgeworfen etc. Das kann man mit Stipendium oder externer Stelle alles (mindestens) genauso gut organisieren wie an der Uni. Man muss nur hinterher sein.

Ich kenne Leute, die promovieren als WiMis und haben als erste Publikation ihre Diss... So kann es auch gehen

Grüße,
schtudinki
oclock
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Beitrag von oclock »

Schtudinki hat geschrieben: Ich würde Dir da widersprechen. Ich habe meine Publikationen bisher alle selbst organisiert, Konferenzbesuche und -vorträge ebenso, Rezensionen bekommt man mehr oder weniger nachgeworfen etc. Das kann man mit Stipendium oder externer Stelle alles (mindestens) genauso gut organisieren wie an der Uni. Man muss nur hinterher sein.
Hmmm...wenn man eine wissenschaftliche Karriere anstrebt und irgendwann mal Professor werden möchte, dann wird man u.a. nach seinen Publikationen bewertet (Anzahl, Acceptance Rate, International/National, Journal/Konferenz/Workshop, etc.).
Ich gebe Dir Recht, bzw. ich glaube Dir, wenn Du sagst, daß Du auf eigene Faust Publikationen veröffentlicht hast. Aber ich kann mir nur schwer vorstellen, wie Du auf eigene Faust auf internationalen Konferenzen vertreten sein kannst, um Deine Arbeit vorzustellen und um Kontakte zu anderen gleichgesinnten Wissenschaftlern zu knüpfen.
Ich war vor einem Monat in Kalifornien und dieser Mini-Trip hat ca. 1600 Euro gekostet. Die Uni hats gezahlt. Als Stipendiat könnte ich mir das nicht leisten. Im November werde ich in Frankreich sein und davor nochmal irgendwo in Deutschland.

Natürlich gibt es auch Konferenzen in Deutschland, die dementsprechend günstiger sind. Aber zumindest die Konferenzen, die in meinem Bereich zählen und angesehen sind, sind eher ausserhalb Europas.

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit in Journals zu publizieren, was "angesehener" ist (und schwieriger). Aber nur mit Journals wirst Du Deinen Publikations-Zähler in 3 Jahren nicht wesentlich erhöhen.

Diese Ausland-Trips möcht ich nicht missen. Das ist wie eine Belohnung, wenn man nach getaner guter Arbeit die Welt kennenlernen darf :-)
Ich kenne Leute, die promovieren als WiMis und haben als erste Publikation ihre Diss... So kann es auch gehen
Hmm. Das kann ich mir zumindest in meinem Bereich schwer vorstellen. Publikationen sind für eine Arbeitsgruppe das täglich Brot. Damit wird die Gruppe/der Prof/die Arbeit bekannt gemacht. Aus diesem Grund hat der Prof. ein sehr großes Interesse daran, daß seine Schützlinge so oft wie möglich publizieren.
Mein Prof. erwartet ca. 3-4 eigene Publikationen pro Jahr, die bei guten Konferenzen eingereicht wurden und dann noch 2-3 kleinere Sachen (zb mit Kollegen zusammen, wo man nur an zweiter Stelle steht...).

Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Stipendiat da mithalten kann (vom Arbeitsaufwand schon, aber finanziell?)

Wenn Du mir jetzt sagst, daß ein Stipendiat vom Prof. ebenfalls alle Reisen finanziert bekommt, oder der Stipendiengeber sowas noch zusätzlich übernimmt, dann hast Du meine Argumentation übern Haufen geworfen und ich gebe mich geschlagen :-)
Schtudinki

Beitrag von Schtudinki »

Ne, das kann ich glaube ich nicht :oops:

Allerdings macht mir das doch ganz den Anschein nach fachspezifischen Unterschieden.

Also in meinem Umfeld (Sprachwissenschaft) bin ich mit 3 Publikationen, 1ner Rezension und diversen Konferenz- und Arbeitsgruppenbesuchen innerhalb Deutschlands bisher verdamt gut dabei 8)

Auslandskonferenzen etc. davon kann man vielleicht träumen, zu realisieren ist das bei uns allerdings weder über ein Stipendium, noch über einen Job, noch über eine Unistelle (wir bekommen 50 Euro Pauschalzuschuss für Konferenzen :cry:)

Um Publikationen kümmern wir uns selbst (oder eben nicht), das liegt aber sicher auch daran, dass Du in einem Projektzusammenhang promovierst, ich bspw. nicht. Da ist dem Prof weitgehend egal was man so treibt.

Jetzt schleich ich mich neidgeplagt ins Bett und träume von finanzierten Konferenzen...
oclock
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Beitrag von oclock »

Hallo schtudinki :-)
Schtudinki hat geschrieben:Ne, das kann ich glaube ich nicht :oops:

Allerdings macht mir das doch ganz den Anschein nach fachspezifischen Unterschieden.
Das kann sein, ich bin über das Treiben von Nicht-Informatiker nicht besonder gut informiert. Ich denke aber, daß das durchaus eine Erklärung sein könnte.
Also in meinem Umfeld (Sprachwissenschaft) bin ich mit 3 Publikationen, 1ner Rezension und diversen Konferenz- und Arbeitsgruppenbesuchen innerhalb Deutschlands bisher verdamt gut dabei 8)
Sowas machen wir in einem Jahr :-)
Auslandskonferenzen etc. davon kann man vielleicht träumen, zu realisieren ist das bei uns allerdings weder über ein Stipendium, noch über einen Job, noch über eine Unistelle (wir bekommen 50 Euro Pauschalzuschuss für Konferenzen :cry:)
Dieses lächerlichen Pauschalzuschuß bekommen wir von der Uni auch. Damit könnte ich ja noch nichtmal am Wochenende heim fahren *g
Das Geld von Konferenzen "verdient" sich unsere Arbeitsgruppe. Beispielsweise durch Spenden, die wir für betreute Diplomarbeiten von Firmen bekommen, oder durch Kooperationen etc. Von daher habe ich mich etwas ungenau ausgedrückt, als ich schrieb, daß es die Uni gezahlt hat. Genau genommen hats der Prof. aus der Kasse der AG gezahlt.Trotzdem ist sowas bei Informatikern üblich :-)
Um Publikationen kümmern wir uns selbst (oder eben nicht), das liegt aber sicher auch daran, dass Du in einem Projektzusammenhang promovierst, ich bspw. nicht. Da ist dem Prof weitgehend egal was man so treibt.
Hm, nein ich promoviere in keinem Projektzusammenhang (werde nicht in einem Projektzusammenhang promoviert). Ich habe eine Ladesstelle und bin "frei". Lediglich der Prof. "drückt" mich in "seine" Richtung.
Wie gesagt unser Prof. hat ein eigenes Interesse daran, daß wir publizieren und das ist für uns auch sehr sehr wichtig, wenn wir eine wissenschaftliche Laufbahn anstreben. Ich habe ein Berufungsverfahren mitbekommen. Da wird zu Beginn eine Strichliste gemacht, um festzuhalten wer wieviele Publikationen hat. Danach wird dann erstmal vorsortiert. Wer 3-5 Jahre promovierte, danach noch 1-3 jahre Postdoc gemacht hat und nur ne Handvoll Publikationen vorweisen kann, ist bei uns weg vom Fenster (Es sei denn man hat Beziehungen ;-)).
Jetzt schleich ich mich neidgeplagt ins Bett und träume von finanzierten Konferenzen...
Ein Freund (ebenfalls Informatiker) hat schon die halbe Welt auf Kosten der Uni gesehen...Afrika, China, Singapur, Frankreich, etc. Da bin ich auch ziemlich neidisch :-)

Fazit:
An einer Forschungseinrichtung angestellt zu sein hat nicht nur Nachteile ;-)
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