Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

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promo15

Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

Beitrag von promo15 »

Hallo zusammen,
weiß jemand hier ob man für die Stipendienbewerbung bei der Studienstiftung ein Anschreiben braucht? In der Liste der Antragsunterlagen auf der Homepage von Studienstiftung ist es jedenfalls nicht dabei. Ist es dann vorgesehen, dass man in dem ausformulierten Lebenslauf andeuten, warum man bei der Stiftung bewerben möchte?
Danke und Gruß :)
Promo15
Hella
Beiträge: 351
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Status: Schreibbeginn

Re: Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

Beitrag von Hella »

Hallo Promo,

jeder Brief sollte ein Anschreiben haben. Das ist wahrscheinlich nicht auf der Liste, weil es selbstverständlich ist und nicht zu den Antragsunterlagen gehört. Und in dem Anschreiben sollte nicht nur angedeutet werden sondern klar stehen warum man sich bei der Stiftung bewirbt.
Schöne Grüße
Hella
01. Oct 2016;30. Aug 2017;g;Rohfassung fertig!
tukan

Re: Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

Beitrag von tukan »

Hallo Hella,
ich habe mich kürzlich bei der Studienstiftung beworben und habe ausschließlich die Dokumente eingereicht, die aufgelistet waren (also ohne Einschreiben). Das schien auch auszureichen, weil ich durch die Vorrunde durch bin :-)
Wie weit bist du mit deiner Bewerbung mittlerweile?
Viel Glück dir und liebe Grüße!
Natika

Re: Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

Beitrag von Natika »

Hallo Promo 15,

ich würde grundsätzlich bei jeder Bewerbung (egal ob um eine Stelle oder ein Stipendium) ein Anschreiben dazulegen. Sonst baust du ja gar keine Kommunikation mit den Entscheidungsträgern auf, da du ja niemand ansprichst. Ich weiß aus erster Hand von Profs, die in Findungskommissionen für Stellen und Stipendien sitzen, dass Bewerbungsunterlagen, bei denen das Anschreiben fehlt, unter Kopfschütteln aussortiert werden. Es steht tatsächlich meist nicht auf der Bewerbungs-Checkliste, da es als selbstverständlich betrachtet wird, dass man einen Begleitbrief dazulegt. Das finde ich übrigens angemessen. Wenn nicht eigens ein Motivationsschreiben gefordert wird, dann enthält das Anschreiben knappe Angaben zur Motivation für die Bewerbung. Ich gratuliere tukan zum Weiterkommen in die nächste Runde, bin aber sehr überrascht, dass es ohne das obligatorische Anschreiben geklappt hat. Ohne jemand zu nahe treten zu wollen: Ich finde, dass man von Akademikern (eigentlich aber von jedem Erwachsenen) basale Sozial- und Kommunikationskompetenzen und schlicht auch Höflichkeit im Umgang erwarten kann. Leute, von denen man etwas will (ideelle Förderung und nicht zuletzt finanzielle Unterstützung), nicht brieflich anzusprechen, halte ich in diesem Sinne für völlig daneben.

Außerdem tut es ja nicht weh. Schreib(t) einfach eins!

Viel Erfolg: Natika.
Zwonk
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Re: Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

Beitrag von Zwonk »

Ich stimme allen Vorschreibern (außer @tukan :wink: ) zu. Es gehört einfach dazu. Selbst Behörden schicke ich einen Brief, wenn ich denen irgendwelche Unterlagen schicke - und wenn der nur aus zwei Sätzen und einer Auflistung der Anlagen besteht. Und wenn ich mich irgendwo bewerbe, wo ein harter Auswahlprozess stattfindet, dann doch erst recht. Die Gegenseite sucht in diesen Fällen nach Selektionskriterien und kommentarlos zugeschickte Unterlagen landen da leicht auf dem Stapel mit Absagen. Denn wenn die Konkurrenten begründen, wieso sie sich da bewerben und Du tust das nicht, dann kann man mit Deinem Antrag viel weniger anfangen.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
Amalia

Re: Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

Beitrag von Amalia »

Bei der Studienstiftung ist ein Motivationsschreiben tatsächlich nicht notwendig.
Ich habe (allerdings schon vor ein paar Jahren) ein Stipendium der Studienstiftung bekommen und damals der Bewerbung ein Anschreiben beigelegt, in dem ich nur erklärt habe, dass ich demnächst umziehe und ab dann und dann unterfolgender Adresse zu erreichen bin.

Aus meiner Tätigkeit in der Auswahlkommission für die Studierenden kann ich berichten, dass die Geschäftsstelle der Studienstiftung aus den Unterlagen der Bewerber und den Empfehlungsschreiben (Professoren oder Lehrer) eine Mappe bastelt, beginnend mit dem Bewerbungsbogen. Diese Mappe bekommen dann die Gutachter.

Die „Warum ich so toll zu dieser Stiftung passe“-Frage ist bei der Studienstiftung im Gegensatz zu den konfessionellen und parteinahen Stiftungen eigentlich nicht relevant, da die Studienstiftung ja explizit „weltanschaulich neutral“ ist. Wer möchte, kann sich natürlich etwas Schlaues zum (neuen) Leitbild der Studienstiftung ausdenken. Ausschlag gebend für die Aufnahme ist der Text aber mit Sicherheit aber nicht. (Ich persönlich würde mich wohl eher darüber amüsieren. Den Kandidaten aber unter Garantie darauf ansprechen, nur um herauszufinden ob es ehrlich oder nur gut gesülzt ist. Aber wie gesagt, ausschlaggebend ist so etwas nicht.)

Viel Glück! A.
Matilda

Re: Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

Beitrag von Matilda »

Ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen. Ich würde es als sehr merkwürdig empfinden, wenn mir jemand einen Antrag ohne Anschreiben zusendet. Und wie bereits gesagt wurde: Es ist ein Zeichen von Respekt und Anstand. Du würdest ja auch im persönlichen Gespräch oder am Telefon nicht die Begrüssungsfloskel weglassen und gleich zum Thema kommen, oder?

Viel Erfolg für deine Bewerbung :blume:
Natika

Re: Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

Beitrag von Natika »

@Amalia: Die Aussagen zur Motivation müssen nach meinem Verständnis nicht zwingend auf weltanschauliche Positionen rekurieren. Soweit ich weiß, interessiert sich die Studienstiftung des deutschen Volkes etwa für das soziale Engagement und das gesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein der Kandidaten. Des Weiteren könnte es interessant sein, warum man überhaupt auf ein Stipendium zur Umsetzung seines Vorhabens angewiesen ist. Ich wurde selbst auch von einer nicht politisch, konfessionell oder weltanschaulich gebundenen (Fach-)Stiftung gefördert und dort interessierte man sich sehr wohl nicht nur für meine fachliche Eignung und die Förderungswürdfigkeit des Projekts, sondern auch dafür, warum ich ein Stipendium benötige und mich für diese Art der Finanzierung (und damit gegen andere Arten) entschieden habe und was ich mir von einem Promotionsstipendium langfristig verspreche. Wohin soll man diese Ausführungen denn schreiben, wenn nicht in das Anschreiben?
tukan

Re: Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

Beitrag von tukan »

Da stimme ich euch allen zu. Ich wollte auch eins beilegen, hatte mich aber vorher nochmals telefonisch erkundigt und mir wurde ausdrücklich geraten, darauf zu verzichten.
@Natika: Der Bewerbungsbogen der Stiftung ist recht lang und man wird dort aufgefordert sehr ausführliche Angaben zu Engagement etc. zu machen. Außerdem habe ich irgendwo gelesen, dass die Motivation auch im ausführlichen Lebenslauf dargestellt werden kann/soll.
Amalia

Re: Anschreiben nicht notwendig für Studienstiftung?

Beitrag von Amalia »

@Natika: Jede Stiftung hat so ihre eigenen Gepflogenheiten, von der einen auf die andere zu schließen funktioniert daher nicht immer.

Die Frage „Passt der Kandidat zu uns“ ist in der Studienstiftung total unüblich. Dort sucht man halt die Besten und das muss man nicht begründen, sondern ergibt sich aus den Noten.

Gesellschaftliches Engagement und soziale Verantwortung zählen auch, vorallem in der Grundförderung, bei der Promotion nicht mehr so sehr. Der Ort dafür ist aber der ausführliche ausformulierte Lebenslauf, nicht ein Motivationsschreiben. (Ein Fauxpas wäre es, nur den tabellarischen Lebenslauf zu schicken.)

Die Frage „Warum brauchen Sie eine Forderung“ ist eigentlich auch obsolet. Irgendwie muss man die Promotionszeit halt finanzieren und eine wirtschaftliche Bedürftigkeit muss man explizit nicht nachweisen. Im Übrigen ist ein Stipendium eigentlich sowieso nicht die erste Wahl bei der Finanzierung einer Promotion, man bewirbt sich also nur, wenn alle anderen Möglichkeiten wegfallen.

Kleiner Tipp: Pack die Unterlagen in genau der Reihenfolge in den Briefumschlag, in der Sie von der Studienstiftung (z.B. auf der HP) eingefordert werden. Damit machst Du das Sekretariat glücklich. ;-)
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