Word vs. OpenOffice

Anwender-Tipps zur optimalen Benutzung von Microsoft Word in Dissertationen: Literaturverzeichnis, Literaturverwaltung, Textbausteine.

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Beary

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Beary »

Mathilda hat geschrieben:
Erstens ist es schon für "Nur-Nutzer" ohne tiefere Kenntnisse recht kompliziert ans Laufen zu bekommen, vor allem in Verbindung mit Verknüpfungen zu Literaturdatenbanken. Gut, das Problem lässt sich lösen - man kann die Installation natürlich auslagern oder sich mal ein paar Tage Zeit dafür nehmen.
Es braucht ein bisschen Einarbeitung, auf jeden Fall. Ich habe am HRZ einen fünftägigen Latex-Kurs gemacht und erst nachher von Lyx gelesen und mich dafür entschieden. Um Latex-Befehle kommst du nicht rum, wenn du es anpassen möchtest, aber was soll's. Das ist es mir auf jeden Fall wert. Mit Literaturdatenbanken hatte ich kein Problem, die können ja alle in .bib exportieren. Dass Citavi Lyx unterstützt ist allerdings neu, und im Moment ist das Lyx-Modul noch komfortabler. Das mit der ausgelagerten Installation verstehe ich nicht.
Mathilda hat geschrieben:
Zweitens - und das war bei mir der Punkt, an dem ich es wieder eingemottet habe - es lässt sich nicht mal eben einfach die Formatierung ändern wie bei Word oder OO, es ist schon eine ziemliche Rätselei und Bastelei. Bei "uns" gibt es sehr konkrete Vorgaben, was die Formatierung der Diss betrifft, und da hab ich dann wirklich kapituliert.
Da muss man sich halt die entsprechende Vorlage auf Grundlage einer bestehenden basteln, das ist nicht so intuitiv wie in Word (OO habe ich noch nie benutzt) und erfordert Latex-Kenntnisse. Es ist schon erstmal Fummelei, das geb ich zu. Aber trotzdem habe ich das für das Abstract-Buch schnell lösen können.
Mathilda hat geschrieben:
Drittens ist das Einbinden von Grafiken nicht ganz einfach, und da meine Diss ziemlich viele haben wird, war das auch ein wichtiger Grund, von Lyx Abstand zu nehmen. Word bietet da insb. in den neuen Versionen mit den Smart-Grafiken sehr komfortable Möglichkeiten, die nicht viel Platz brauchen und entsprechend stabil laufen (habe ca. 200 Seiten und im Moment 31 Abbildungen - das Dokument ist 884 kb groß).
Gerade das ist bei Lyx ggü. Latex doch super-einfach und problemlos und viel weniger nervenaufreibend als in Word, gilt meiner Meinung nach auch für Tabellen. Word 2007 habe ich nicht.
Mathilda hat geschrieben:
Viertens lässt sich das nicht so einfach umwandeln in andere Formate. Oder hat sich das geändert? Ist schon so 2 Jahre her, dass ich das getestet habe... "damals" musste man erst alles in ein txt-Dokument wandeln und dann konnte man es in Word/OO oder was auch immer packen. Natürlich waren die Formatierungen dann alle hinüber. Falls also noch jemand anders damit arbeiten soll, ist das auch nicht so zu empfehlen.
Es gibt Programme die .tex in .doc umwandeln, hab's aber noch nie probiert. Aber dass, Latex/Lyx und Word/OO relativ imkompatibel sind, ist eigentlich klar, die ersten beiden sind Textsatzprogramme, die anderen beiden Textverarbeitungen.
Mathilda

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Mathilda »

Hi Beary,

auf gar keinen Fall wollte ich Lyx "schlechtreden". Wollte nur mal anmerken, dass es ein bisschen auf die Anforderungen ankommt, wenn man sich ein Programm aussucht. Anfangs wollte ich "aus Prinzip" und wegen meiner schlechten Erfahrungen mit Word bei der Diplomarbeit was anderes als Word. Also hab ich Tage und sogar Wochen damit verbracht, mir einige Programme anzugucken und anzutesten. Und im Endeffekt muss ich einfach sagen: Für MEINE speziellen Anforderungen ist tatsächlich Word das passendste Programm.
Es braucht ein bisschen Einarbeitung, auf jeden Fall. Ich habe am HRZ einen fünftägigen Latex-Kurs gemacht und erst nachher von Lyx gelesen und mich dafür entschieden. Um Latex-Befehle kommst du nicht rum, wenn du es anpassen möchtest, aber was soll's. Das ist es mir auf jeden Fall wert. Mit Literaturdatenbanken hatte ich kein Problem, die können ja alle in .bib exportieren. Dass Citavi Lyx unterstützt ist allerdings neu, und im Moment ist das Lyx-Modul noch komfortabler. Das mit der ausgelagerten Installation verstehe ich nicht.
Mit der Auslagerung meinte ich, dass man auch jemanden anderen installieren lassen kann. War etwas doof ausgedrückt. So hat es mein Freund gemacht, der keine Lust hatte, sich ewig dranzusetzen - der aber Lyx benutzt, weil seine Diss aus sehr vielen Formeln besteht. Ich hab´s selbst installiert, weil ich einen gewissen Ehrgeiz entwickelt habe dabei :wink:
Da muss man sich halt die entsprechende Vorlage auf Grundlage einer bestehenden basteln, das ist nicht so intuitiv wie in Word (OO habe ich noch nie benutzt) und erfordert Latex-Kenntnisse. Es ist schon erstmal Fummelei, das geb ich zu. Aber trotzdem habe ich das für das Abstract-Buch schnell lösen können.
Ja, genau. Und da hab ich aufgegeben, weil: Erst mal hätte ich mir die Latex-Kenntnisse aneignen müssen. Und dann noch die Vorlage basteln. Und dass, obwohl dieses Programm für meine Diss gar nicht erste Wahl ist von den Funktionaliäten her... Ich gebe zu, ich war anfangs auch etwas ungeduldig und wollte endlich was schreiben. Stattdessen saß ich da und hab an der Vorlage herumgefrickelt. Irgendwann hatte ich zumindest raus, wie ich einiges ändern kann und dann stelle ich fest, dass ich die Grafiken nicht vernünftig einbinden kann ... und damit komme ich zum nächsten Punkt...
Gerade das ist bei Lyx ggü. Latex doch super-einfach und problemlos und viel weniger nervenaufreibend als in Word, gilt meiner Meinung nach auch für Tabellen. Word 2007 habe ich nicht.
Geschmackssache, nehme ich an.. ich finde es in Word super einfach und gar nicht nervenaufreibend. Bei Lyx hab ich eine Krise nach der anderen bekommen. :lol:
Es gibt Programme die .tex in .doc umwandeln, hab's aber noch nie probiert. Aber dass, Latex/Lyx und Word/OO relativ imkompatibel sind, ist eigentlich klar, die ersten beiden sind Textsatzprogramme, die anderen beiden Textverarbeitungen.
Ja, ist ja auch ok - aber das muss man auch berücksichtigen. Falls man nämlich - wie bei uns - seine Diss beim Chef als Word-Dokument abgeben muss, hat man ein Problem....

Wollte keinesfalls nur rummeckern, wie gesagt. Je nachdem, welche Anforderungen man an das Programm hat, sind Lyx/Latex oder auch OO sicher auch eine super Alternative! Aber ich finde einfach, man darf es auch nicht zu einseitig sehen... Auch, wenn Word oft etwas verpönt ist - gerade in Wissenschaflter-Kreisen - es hat auch Vorteile. Und die Instabilität ist wirklich nicht mehr gegeben. Oder ich hab Glück :)

Nix für ungut,
viele Grüße
Mathilda
Beary

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Beary »

Ich hab's dir natürlich nicht böse genommen. :) Ich brauche noch nicht mal Formeln als Linguist. Aber die phonetischen Zeichen kommen mit Latex wesentlich besser raus als mit Word. Und wenn ich Syntaktiker wäre, würde ich wohl die Baumzeichen-Pakete lieben... Das mit dem Chef ist natürlich so eine Sache, ich denke ich würde versuchen, ihn von den Möglichkeiten von Acrobat zu überzeugen. ;)
way_up_north

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von way_up_north »

Sebastian hat geschrieben:Vorsicht bei OpenOffice und Vista!
Ich hatte es oben schon angedeutet, die Leidensgeschichte geht weiter. Auf meinem Vista-Notebook mit 4GB RAM habe ich bei Dokumenten, die deutlich kleiner sind als eine Diss weiterhin laufend Schwierigkeiten auch mit dem angeblich stabilen Open Office 2.4.
Wie gesagt: Ich bin ein experimentierfreudiger User, aber Hardcore Bluescreens (bei Vista sind sie black) mit "Fehler beim Erstellen der Sicherheitswarnung" - so einen Mist kannte ich unter XP gar nicht mehr. Habe in den letzten Wochen bei lächerlichen Tätigkeiten bestimmt schon zehnmal den Stecker herausgezogen, weil der Rechner auch nach 20 (!) Minuten Warten gar nicht wieder zu sich kam. :twisted:
echt? arbeite auch unter vista mit open office (seit mehr als einem jahr), und sowas ist mir noch nie passiert [Bis jetzt zwar noch keine riesigen dokumente, aber bis zu knapp 70 seiten..] da kriege ich jetzt ein bisschen angst :shock:
vista nervt zwar, weil es ewig braucht beim booten und durchaus oefter mal abstuerzt, aber ansosnsten ist noch nix schlimmeres passiert...
Sebastian
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Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Sebastian »

@way_up_north:
Du kannst Dich wieder entspannen :wink: - der Fehler lag schon in Vista selbst, weil sich der Standard-Treiber meiner "Highspeed-Festplatte" (AHCI?, iastor.sys) nicht mit Vista vertragen hat. Mußte die Festplatte wieder auf langsam (IDE) stellen :evil: , seitdem läuft es wieder. Zur entsprechenden Herstellerinformation.
Sebastian
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Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Sebastian »

Falls es noch jemanden interessiert: Bei meinem Open-Office-Dauertest geht mir derzeit die Puste aus, so dass ich mir doch tatsächlich schon die Preise für separate Office-Pakete angesehen habe :oops:

Ich wollte einen harmlosen Serienbrief erstellen, aber mit personalisierten Bemerkungen aus der Datenbank. Im Klartext: Außer der Adresse sollte er in der Betreffzeile noch individuelle Kunden- bzw. Vertragsnummern haben und in manchen Dokumenten auch noch zusätzliche Bemerkungen.
Die entsprechenden Funktionen konnte ich dem Ooo-Serienbrief-Assistenten aber trotz mehrerer Versuche nicht entlocken. Wollte das dann schnell auf einem anderen PC (mit Word) erledigen - hatte aber vergessen, die dahinterliegende Tabelle aus dem Ooo-Format .odt wieder in .xls umzuwandeln, so dass es dort auch nicht funktionierte und ich doch tatsächlich "zu Fuß" ändern mußte. :twisted: Habe inzwischen gelesen, dass es über sog. Feldbefehle klappen soll, aber die Menüs sahen derart unübersichtlich aus, dass ich abgebrochen habe.

Bei allem Enthusiasmus: So ein Umstieg nervt kolossal :?
Ich meine das als Mahnung an all jene, die sich bei ihrer Diss für (irgendeine) Software entscheiden müssen: Achtet auf die spätere Verwendbarkeit der Softwarekenntnisse, die ihr während der Promotion erwerbt!
Was nützen extreme Ooo-Kenntnisse, wenn Du im Büro später den entsprechenden Ärger mit MS-Office hast!
Hch

Re: Word vs. OpenOffice

Beitrag von Hch »

Die Verwertung der Kenntnisse der Textverarbeitung werden sicherlich bei vielen unterschätzt. Ein Blick zu den Kollegen kann nur dringend empfohlen werden (mit was arbeiten die/haben die gearbeitet), ebenso auf mögliche spätere Anwendungen im Beruf. Ich habe meine ganze Schul- und Studienzeit mit Latex gearbeitet (über die vielen Jahre mit vielen Editoren auf fast allen jeweils gängigen Betriebssystemen): In der Promotion (Chemie) wurde der Einsatz von Word und EndNote gerade im Bereich der Manuskripte für Publikationen Standard und ich fühlte mich am Anfang völlig fremd (die ganz andere Philosophie von Menüs und WYSIWYG). Die Einarbeitungszeit für Word zu einem früheren Stadium wäre sicherlich einfacher und bequemer gewesen, in der Promotionsphase fehlten mir eigentlich die Nerven dazu.

Daher auch mein Rat: Überlegt euch immer gut, ob ihr die Kenntnisse nicht später gebrauchen könnt, dann lohnt z.B. die Einarbeitung in Word (gemeint ist wirklich Einarbeitung, d.h. Formatvorlagen, ordentliche Formatierungen und nicht Simulation einer Schreibmaschine) sicherlich sehr.

Sicherlich gibt es akademische Bereiche (z.B. Mathematik), in denen Latex de facto Standard ist, diese Bereiche sind aber zahlenmässig gering. In der grossen Mehrheit der Fachbereiche sollte der versierte Umgang mit Word sicherlich zum Alltagsgeschäft gehören. Die enormen Fortschritte im Bereich der Einbindung von weiterer Software (EndNote, ChemDraw, Origin etc.) lassen kaum einen Automatismus vermissen.

Die für Latex und einige andere Programme oftmals diskutierten Funktionen hinsichtlich automatisch erstellter Verzeichnisse ist sicherlich schön und gut, aber im Ernst: Die Niederschrift der Arbeit dürfte so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass ein automatisch erstelltes Inhaltsverzeichnis wohl kaum eine für die Auswahl des Programmes relevante Funktion sein dürfte.

Während des Studiums habe ich vielen bei der Einarbeitung in Latex geholfen und auch sonst viele Problemchen von Kollegen gelöst. Eines hatten aber viele gemeinsam: Der Versuch aus Latex ein quasi-WYSIWYG System zu machen, führte zu hunderten von Typsetting-Läufen, unglaublichem Zeitaufwand für die Einstellung von eigentlich kleinen, in Latex bei schlechtem Markup aber schwierig zu realisierenden Details. Bei manchen löste die Beschäftigung mit Latex einen Typographie-Wahn aus, mit immer tiefgehenderen Wünschen zu Besonderheiten (bis zum Randausgleich, der die Interpunktion besonders berücksichtigt, unter Latex2e nur schwierig zu realisieren).

Auf dieser Homepage gibt es im linken Menü unter "Diss mit Word" die Aussage, dass der Autor dieser (juristischen?) Dissertation auch heute noch von seinem Word-Wissen profitiere. Einen besseren Hinweis kann es doch gar nicht geben. Mit ein paar Tipps, die es zu berücksichtigen gilt (Datensicherung!), wird es einen schon nicht ganz so schlimm treffen.

Letztlich bleibt die Wahl des Textverarbeitungsprogrammes (und allfällig nachgeschalteter DTP-Programme für die Freaks o.ä.) natürlich auch Geschmackssache; eine Religion muss man aus der Frage (MS vs. OpenSource) aber eher nicht machen. Bis vor wenigen Jahrzehnten gab es gar keine Textverarbeitung und dennoch promovierten Wissenschaftler - nehmt die Technik nicht zu ernst, sie ist ein wunderbares Werkzeug, aber Wissenschaft besteht doch aus so viel mehr.

Euch allen wünsche ich viel Erfolg bei euren Doktorarbeiten!

Gruss
Andreas
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